Die in ihrer Anzahl begrenzten UKW-Ketten sind immer noch so eine Plattform [...] Wie soll das aufs Unendliche verdünnt im Internet gehen?
Das ist eine Frage, der man sich
jetzt stellen muss. Es ergibt keinen Sinn, auf ewig an einem Modell festzuhalten, das selbst nach eigener Einschätzung auf knappen Ressourcen basiert, wenn diese Ressourcen gar nicht mehr knapp sind.
Lineare Programme haben weiter ihre Stärken, ihre Nischen. Aber für kleine Special-Interest-Sendungen passen die selten. Selbst beim Verständnis eines linearen Programms als kuratiertes Angebot stellt sich doch die Frage: für wen kuratieren wir da? Wer ist wirklich an einem Sammelsurium an jeweils stundenfüllenden Specia-Interest-Programmen interessiert? Diese Menschen gibt es, aber deren Anzahl wird nochmals kleiner sein als die heutigen Hörerzahlen der entsprechenden Wellen.
Dazu wäre eine massive off-Air off-Web-Präsenz nötig an Orten, an denen man neue Interessenten überhaupt an die Angebote heranführen könnte, z.B. bei Festivals.
Das wäre nur eine Möglichkeit.
Ja! Aber es gibt einen Unterschied zwischen einer kuratierten Sendung, die ein viel engeres Themenspektrum abdeckt - und einem kuratierten Nischenprogramm, das tausende Interessen abdecken soll. Das eine kann funktionieren, das andere wird schwieriger. Du wirst mehr Menschen finden, die eine bestimmte Musik gut finden, als Menschen, die eine bestimmte Musik
und Medienberichte interessant genug finden.
Also ich empfinde die Autorensendungen am Abend bei NDR Info schon als "zuverlässiges Format". Ist ja nicht so, dass da auf den einzelnen Sendeplätzen Anarchie herrschen würde.
Ja, aber braucht es dazu feste Sendeplätze? Kann ja seine Vorteile haben, Stichwort kolletive Rituale wie beim Tatort. Ansonsten kann man doch die Sendung einfach online stellen und wer Bock hat, hört sie sich nicht spätabends an, sondern nachmittags. Das ist eine Chance: ich befreie die Inhalte von einer bestimmten Uhrzeit, zu der sie verfügbar wären.