Spenden gesucht für Radioarchiv

Ich befürchte, lieber @count down , Du hast vergessen, dass dieses Amateur-Medium namens Kassette umdrehbar war und dann nochmals...

Es sind knapp 4 Jahre. Geht auch auf dem direkten Weg: 23000 Kassetten, je 90 Minuten (da sind beide Seiten drin), sind 34500 Stunden. Das sind 1437,5 Tage oder halt 3,9 Jahre.


@DigiAndi, wenn Du damit durch bist, gräbste den Pensionär Thomas Gottschalk aus, lässt ihn nochmal eine Folge "Wetten, dass" machen und trittst dort mehrfach auf.

1. Wetten, dass ich es schaffe, aus dem Geruch eines beliebigen Bandes auf die Anwesenheit einer 10-kHz-Kerbe im Tonspektrum zu schließen?

2. Wetten, dass ich es schaffe, mit den 23000 Kassetten in ihren Hüllen eine 1,6 Kilometer lange "Dominosteine-Schlange" zum Umklappen zu bringen?

3. Wetten, dass ich es schaffe, alle weltweit noch (vor der Aktion) existiert habenden Lieferanten für Studer-Tonköpfe (Status "New Old Stock Premium Ultra") an ihren Wucherpreisen auseinander zu halten?

tbc...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es sind knapp 4 Jahre. Geht auch auf dem direkten Weg: 23000 Kassetten, je 90 Minuten (da sind beide Seiten drin), sind 34500 Stunden. Das sind 1437,5 Tage oder halt 3,9 Jahre.

Wahnsinn! Ich denke aber es wird mehr als 4 Jahre dauern, denn @DigiAndi ist ja keine Maschine., der hat sicher auch noch andere Pläne für die nächsten Jahre. Wie viele Kassetten schaffst du denn in der Woche oder im Monat?

Ich glaube nicht, dass wir Gottschalk mal als Pensionär erleben werden. 😆

Ich finde es gut wenn Moderatoren irgendwann den Absprung vom Mikrofon oder der Kamera schaffen.
An Harald Schmidt erinnert man sich so gerne zurück und DTH hat seine letzte TV-Show 2003 moderiert, die letzte Radiosendung lief 2007. Vielleicht sind ja unter diesen 23.000 Kassetten sogar noch 1000 Mitschnitte von DTH. In 6 bis 7 Jahren wissen wir mehr.
 
Ich glaube nicht, dass wir Gottschalk mal als Pensionär erleben werden.

Du meinst also, es geht vom Mikrofon direkt zur Urne? :p
Oer Memes Thomas Gottschalk.jpg

@Quelle Oer-Memes https://www.instagram.com/oer.memes/

@DigiAndi

Wie wird man denn in Zukunft dein Archiv nutzen können? Ich bin noch nicht ganz dahinter gestiegen,
man stellt bei Dir eine Suchanfrage und dann kann man einen Mitschnitt entsprechend erwerben?

Also gerade für Journalisten und Podcaster, ist das Archiv wirklich sehr interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wird man denn in Zukunft dein Archiv nutzen können? Ich bin noch nicht ganz dahinter gestiegen,
man stellt bei Dir eine Suchanfrage und dann kann man einen Mitschnitt entsprechend erwerben?

Es wird eine Cloud geben, aber momentan hakt es wohl bei der Internetverbindung. Das macht aber nichts, weil die Digitalisierung ja erst gerade begonnen hat.

Ich frage mich, was wäre mit den Kassetten passiert blieben sie unentdeckt und würden noch 2 Jahrzehnte weiter in den Schubladen schlummern? Gibt es da ein Verfallsdatum?
 
Es wird eine Cloud geben, aber momentan hakt es wohl bei der Internetverbindung. Das macht aber nichts, weil die Digitalisierung ja erst gerade begonnen hat.

Es wird aber nie möglich sein, die Mitschnitte öffentlich zugänglich zu machen. Außer, jemand möchte sämtliche Rechte klären und GEMA/GVL übernehmen. Dann gerne.

Ich frage mich, was wäre mit den Kassetten passiert blieben sie unentdeckt und würden noch 2 Jahrzehnte weiter in den Schubladen schlummern? Gibt es da ein Verfallsdatum?

Wie muss ich "Verfallsdatum" verstehen? Sie wären halt an andere verkauft worden, die sich vermutlich für den Inhalt nicht interessieren, sondern "nur" das Bandmaterial haben wollen.
 
@DigiAndi
Na ich meine das eher für eine Nutzung zu journalistischen Zwecken.
Wird es dann eine Art elektrinisches Findbuch geben?

Beste Grüße aus Berlin sendet Philipp
 
Wie muss ich "Verfallsdatum" verstehen? Sie wären halt an andere verkauft worden, die sich vermutlich für den Inhalt nicht interessieren, sondern "nur" das Bandmaterial haben wollen.
Oder er meinte, ob Bänder irgendwann nach so langer Zeit unbrauchbar werden können, wo ich dann tippen würde, dass es ganz auf die Lagerung ankommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau. Was passiert mit dem Band wenn es weitere 20 Jahre unentdeckt bleibt? Kann man es dann immer noch wiedergeben?

Es gibt hier und da mal Fundstücke verschollener Filmrollen aus dem 2. Weltkrieg, die sind erstaunlich gut erhalten. CD/DVD machen dagegen nach 10 Jahren schon Probleme. Festplatten muss man wohl auch ständig austauschen. Bei Kassetten gibt es ganz schreckliche Marken wie z. B. Philips oder eine sehr gute Qualität von TDK oder Maxell. Nun ja, man kann ja die Kassetten parallel archivieren.
 
Genau. Was passiert mit dem Band wenn es weitere 20 Jahre unentdeckt bleibt? Kann man es dann immer noch wiedergeben?
Ich bezweifle, dass sich der Zustand dieser Kassetten groß verändert hätte, wenn sie jetzt nochmal 20 Jahre dort gewesen wären, wo sie waren (wohl in einem Keller). Wenn dort kein gutes Klima gewesen wäre, wären sie jetzt in keinem so guten Zustand mehr.

Es gibt hier und da mal Fundstücke verschollener Filmrollen aus dem 2. Weltkrieg, die sind erstaunlich gut erhalten.
Das gilt für Tonbänder (die so richtig erst nach dem Krieg verwendet wurden) nicht minder. Einem Band, vor allem einem professionellen Studioband, aus den 1950er Jahren fehlt nichts, wenn es einigermaßen gut gelagert wurde. Egal ob Bänder oder Film: Es gab auch Chargen, bei denen über die Jahrzehnte chemische Reaktionen aufgetreten sind. Da gibt es bei Film noch viel größere Probleme als bei Bändern, wo man z. T. gar nichts mehr retten kann.

CD/DVD machen dagegen nach 10 Jahren schon Probleme.
Was aber auch nur für gebrannte Datenträger gilt. Vor allem hier ist Lagerung auch sehr entscheidend.

Festplatten muss man wohl auch ständig austauschen.
Was heißt "ständig"? Ich hatte Festplatten schon problemlos über zehn Jahre in Betrieb (also nicht im Schrank liegend). Der Punkt ist halt, dass im Gegensatz zu den anderen Datenträgern hier auch die gesamte Mechanik inkl. Motor in der Festplatte ist. Und wenn da etwas nach zehn Jahren Stillstand nicht mehr anläuft, dann ist das nichts anderes als eine Bandmaschine, die zehn Jahre nicht in Betrieb war und die deshalb auch etwas schwerläufig sein kann. Die Daten auf der Festplatte sind deswegen natürlich nicht weg, aber da muss man dann erstmal wieder drankommen.
Bei der Langzeitspeicherung auf Festplatten kommt es aber auch nicht in erster Linie darauf an, wie lange der einzelne Datenträger haltbar ist, sondern dass man sich immer wieder darum kümmert, die Daten auf neue Träger zu kopieren(was ja verlustfrei möglich ist). Das muss man ja nicht ständig tun, aber das ist etwas, dessen man sich bewusst sein muss.

Bei Kassetten gibt es ganz schreckliche Marken wie z. B. Philips oder eine sehr gute Qualität von TDK oder Maxell. Nun ja, man kann ja die Kassetten parallel archivieren.

Das würde ich nicht pauschalisieren. Bei Bändern kann man durchaus sagen, dass Shamrock oder Maxell gerne problematisch sind (aber sicherlich auch nur, wenn die Lagerung nicht optimal war), bei Kassetten habe ich das in der Form noch nie erlebt (und ich habe ein paar tausend Stück durch). Man kann keine Aussage treffen, dass Philips schlechter sind als BASF oder Agfa besser als Maxell oder... Selbst bei totalen Billigfabrikaten ist das Abspielen nach 40 Jahren normalerweise kein Problem. Die klingen halt nicht so toll, aber das wird vermutlich damals auch nicht besser gewesen sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einem Band, vor allem einem professionellen Studioband, aus den 1950er Jahren fehlt nichts, wenn es einigermaßen gut gelagert wurde.

Kopfhörer nehmen!

Ende September 1944 (!) - in Stereo:


Ebenfalls 1944 Masurenallee:


Auch 1944, Masurenallee, mit FLAK im Hintergrund (2:30, 5:40):


Wenn man dazu noch bedenkt, welchen Weg diese Bänder genommen haben, bevor sie Klaus Lang im Archiv des Rundfunks der UdSSR ausfindig machte, ... digitalisiert wurde ohne Bearbeitung Anfang der 90er Jahre, soweit ich mich erinnere. 1993 kam das Material auf eine CD, die man im AES-Shop beziehen konnte (kann?).

Da gibt es bei Film noch viel größere Probleme als bei Bändern, wo man z. T. gar nichts mehr retten kann.
Zuweilen nichtmal mehr das Archivgebäude...


Bevor sich Nitrofilm von selbst entzündet (am Ende seines Zerfalls sinkt die Selbstentzündungstemperatur auf bis zu 38°C, gibt er genug giftige Gase ab, um nicht nur sich selbst, sondern auch in der Nachbarschaft gelagerte "unschuldige" Filme zu ruinieren.


Selbst bei totalen Billigfabrikaten ist das Abspielen nach 40 Jahren normalerweise kein Problem.
Meine BASF Chrome Super / Chrome maxima von 1990-93 hinterlassen offenbar Abrieb auf den Köpfen. Nach wneigen Sekunden wirds dumpf. Dann putzt man und das Spiel beginnt von neuem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte Festplatten schon problemlos über zehn Jahre in Betrieb (also nicht im Schrank liegend). Der Punkt ist halt, dass im Gegensatz zu den anderen Datenträgern hier auch die gesamte Mechanik inkl. Motor in der Festplatte ist. Und wenn da etwas nach zehn Jahren Stillstand nicht mehr anläuft, dann ist das nichts anderes als eine Bandmaschine, die zehn Jahre nicht in Betrieb war und die deshalb auch etwas schwerläufig sein kann. Die Daten auf der Festplatte sind deswegen natürlich nicht weg, aber da muss man dann erstmal wieder drankommen.

Man kann natürlich eine identische Festplatte aufsuchen und den Controller umschrauben, das sollte laufen, haben ja schon öfter Leute so gemacht. Doch je älter die Dinger werden desto schwieriger wird es werden genau so etwas zu finden. Ich verkaufe ausgediente Computer-Hardware nie. Es spricht einiges dafür die Daten auf aktueller Hardware zu sicheren. Das muss natürlich nicht jedes Jahre passieren, aber alle 5 Jahre wäre nicht schlecht. Und das ist dann doch etwas anderes als eine Kassette die 40 Jahre im Keller lag und immer noch läuft.


bei Kassetten habe ich das in der Form noch nie erlebt (und ich habe ein paar tausend Stück durch). Man kann keine Aussage treffen, dass Philips schlechter sind als BASF oder Agfa besser als Maxell oder... Selbst bei totalen Billigfabrikaten ist das Abspielen nach 40 Jahren normalerweise kein Problem. Die klingen halt nicht so toll, aber das wird vermutlich damals auch nicht besser gewesen sein.

Ich schicke dir mal das Nachtprogramm mit Thomas Koschwitz aus dem Jahr 1980 auf diesen besagten Philips Kassetten. Das würde mich wirklich interessieren wie sie bei dir laufen.
Soviel ich weiß benutzt du Geräte von Studer und die sind natürlich die besten die es gibt. Die Kassetten-Decks werden zwar nicht mehr hergestellt, aber es gibt nach wie vor einen Support und Ersatzteile. Das ist mal wieder die hochgelobte Qualität aus der Schweiz. Hoffentlich bleibt das auch so noch auf Jahrzehnte. Ich verstehe nicht warum die Japaner ihren Support verworfen haben, denn gerade dort erlebten Kassetten vor einigen Jahren eine Renaissance.
 
Man kann natürlich eine identische Festplatte aufsuchen und den Controller umschrauben, das sollte laufen, haben ja schon öfter Leute so gemacht.
Das geht aber bei weitem nicht immer. Ich hatte das vor bestimmt schon zehn Jahren mal, aber mehr als dass die Platte dann wieder anläuft, war da nicht zu machen. Der Controller lief nur mit "seiner" Originalplatte. Ein Kollegen hat mir vor kurzem das gleich bei einer seiner Platten geschildert. Controller tauschen kann funktionieren, ich habe bisher allerdings eher das Gegenteil gehört. ;)

Was unglaublich fatal ist: USB-Festplatten mit Hardware-Verschlüsselung (z. B. WD Essentials). Da kannst du deine Daten in die Tonne treten, wenn der USB-Controller nicht mehr will. Und du weißt nichtmal, ob die USB-Festplatte bzw. das Gehäuse, das du verwendest, die Daten verschlüsselt, weil das auf der Platine im USB-Gehäuse stattfindet. Selbst wenn du nicht aktiv irgendeine Verschlüsselung per WD-Software aktiviert hast, ist die Festplatte ohne den Chip nicht auslesbar. Auch das hatte ich schon und frage mich bis heute, was dieser Schwachsinn soll. Seitdem schaue ich genauer hin, wenn ich eine komplette USB-Festplatte kaufe (nicht nur ein Gehäuse).

Ich schicke dir mal das Nachtprogramm mit Thomas Koschwitz aus dem Jahr 1980 auf diesen besagten Philips Kassetten. Das würde mich wirklich interessieren wie sie bei dir laufen.
Sehr gerne! :thumbsup:
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch das hatte ich schon und frage mich bis heute, was dieser Schwachsinn soll.

Ich denke man möchte gerne Sicherheitsfeatures verkaufen, gleichzeitig es den Kunden so einfach wie möglich machen und irgendwo dazwischen geht es dann schief.

WD Essentials bedient ja auch einen Massenmarkt, auch sind das SMR-Platten, die sind besonders Anfällig für Erschütterungen. Mir fällt ein das Profis, neben diversen Festplatten auch immer noch ein Band benutzten. Ganz besonders dann wenn es um die Langzeitarchivierung geht. Die Daten werden linear auf das Band geschrieben und dann kann man es in den Schrank legen als zusätzliches Backup. Doch irgendwie ist dieses Band nur eine Versicherung die man hoffentlich nie braucht.
Benutzt du so was auch ?


hp-lto-ultrium-7.jpg
 
Wozu? Wir sprechen im Moment von einer Datenmenge von sagen wir mal max. 30 TB (Archiv + unsortiertes, bereits digital reingekommenes Material). Das liegt auf 4x 8 TB simplen USB-Festplatten als zusätzliches Backup, das ich alle zwei bis drei Monate aktualisiere, wunderbar (der aktuellen Datenbestand hat ja schon ein Backup in Form eines RAID 1). Nicht vergessen: Es ist "nur" Audio. Das sind in der heutigen Welt keine großen Datenmengen mehr.
LTO-Bänder wie oben wären da nur sehr kompliziert und vermutlich auch um einiges langsamer im Backupvorgang selbst. Von den unnötigen Kosten für ein Laufwerk und die Software mal abgesehen (da schiebt man die Daten nämlich nicht einfach per Explorer drauf). Solche Bänder sind für ganz andere Kaliber an Daten gedacht - oder wenn du z. B. ein tägliches Backup fährst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde das Thema "Digitalisieren" und erhalten momentan wieder total spannend :).
Vor 12-13 Jahren habe ich einiges von meinen Vinyl-Schallplatten digitalisiert, weil ich halt einige Maxi's auch als mp3 im Auto haben wollte. Das hat schon viel Arbeit gemacht und Zeit gekostet.
Dann habe ich noch einen Haufen Tapes (also Compact-Cassetten) rumliegen, wo vielleicht auch noch rettenswertes Material drauf ist. Meinen Fokus habe ich jetzt aber alte Mitschnitte diverser Radiosendungen gelegt, die ich glücklicherweise damals auf HiFi-VHS-Tapes in Longplay gemacht habe. Passen doch auf ein 240er Band im LP-Modus z.B. zwei komplette Ausgaben ffn Hot 100 drauf :cool: . Auch WDR Disconight und einige HR3-Clubnight wurden auf VHS gebannt. Vorgestern stieg dann die Spannung: In den jüngeren meiner beiden VHS-Rekorder (ca. 20 Jahre alt) habe ich eine Kassette von 1989 eingelegt und mal einen ersten Digitalisierung-Test gemacht. Ich muss sagen, so eine gute Qualität hätte ich ohne Aufwand nicht erwartet! :D Ein Profi, mit justierbarem Profi-Equipment und Erfahrung im Digitalisieren, holt bestimmt noch mehr heraus. Ich werde das Thema mal weiterverfolgen ...
 
Ja, das ist mir klar, aber der Profi wird die nächsten Jahre mit den Kisten voller Kassetten ausgelastet sein, um die es hier eingangs ging ;)
Was für eine Mammutaufgabe dieses Material zu digitalisieren und zu katalogisieren!
 
Zurück
Oben