Spiegel: Das Problem sind die Intendanten

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XXLFunk

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Ob TV oder Radio - hier ist der Hund begraben:

...Wie gesagt, verantwortet der Intendant das Programm. Das heißt aber auch, er macht es nicht. Oder muss man sagen, sein Berufsbild sieht das nicht vor. In der Regel (es gibt Ausnahmen) fehlt ihm auch die Kompetenz. Der Intendant verantwortet das Programm wie ein Minister die Arbeit seines Ressorts. Für die konkrete Programmgestaltung gibt es in den Sendern eine dafür ausgebildete Institution, den Redakteur. Sie, die Redakteure, bestimmen, was entwickelt, was am Ende produziert und gesendet wird. Von ihrer Kreativität, ihrem Einfallsreichtum, ihrem Engagement hängt es ab, ob das Programm gut oder schlecht, vielfältig oder stereotyp, aufregend oder langweilig ist. Auf sie, die Redakteure, sollte es ankommen. Das fundamentale Problem der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ist es, dass sie die Redakteure in den zurückliegenden Jahrzehnten systematisch entmachtet haben...
http://www.sueddeutsche.de/medien/z...problem-heisst-intendantenfernsehen-1.1170662
 
AW: Spiegel: Das Problem sind die Intendanten

Vielleicht ein neuer brauchbarer thread? Der verlinkte Artikel hat einen Nachteil: Er reflektiert nur das Fernsehen.
Ein Intendant ist mit dem Programmdirektor bei den privaten Sendern gleichzusetzen. Es stimmt, in den meisten Fällen sieht diese Position keine gesammelte Erfahrung in den unteren Reihen vor. Kaum einer war vorher mal selbst in der Redaktion oder Moderation tätig. Es sind Positionen die auf die Zahlen achten. Sowohl die Akzeptanz des Senders als auch was es kostet!
Das Programm dann aber den Redakteuren zu überlassen, so der Artikel weiter, wäre ein Albtraum für mich. Die haben meist noch weniger Ahnung von dem Gebilde Rundfunk. Sie haben eine einseitige Facette vor ihrem Auge und entscheiden danach. Der Blick für das Ganze fehlt und eine Rundfunkanstalt wirklich zu lenken können sie nicht.
Von ihrer Kreativität, ihrem Einfallsreichtum, ihrem Engagement hängt es ab
Wenn es denn überhaupt vorhanden wäre. So meine leidvolle Erfahrung. Im Einzelbereich manchmal superkompetent. Aber das ganze zu steuern? Musik, Musikausrichtung, Wortanteil, Themenschwerpunkte, Anteil lokale Berichterstattung zum Weltgeschehen, Alter Zielguppe, vordefiniertes Format, Moderationstraining, welche Stimmen wann, Anteil weiblicher zu männlicher Moderatoren, Jingles ja oder nein, O-Töne oder nicht, Musikbetten oder nicht. Und so weiter.
Dazu sind Redakteure kaum in der Lage. Dazu braucht man sie nicht erst zu entmachten!
 
AW: Spiegel: Das Problem sind die Intendanten

...Musik, Musikausrichtung, Wortanteil, Themenschwerpunkte, Anteil lokale Berichterstattung zum Weltgeschehen, Alter Zielguppe, vordefiniertes Format, Moderationstraining, welche Stimmen wann, Anteil weiblicher zu männlicher Moderatoren, Jingles ja oder nein, O-Töne oder nicht, Musikbetten oder nicht. Und so weiter. Dazu sind Redakteure kaum in der Lage.

Das glaube ich ungeprüft nicht. Wohl aber, dass sie weitgehend entmachtet sind.
 
AW: Spiegel: Das Problem sind die Intendanten

Musik, Musikausrichtung, Wortanteil, Themenschwerpunkte, Anteil lokale Berichterstattung zum Weltgeschehen, Alter Zielguppe, vordefiniertes Format, Moderationstraining, welche Stimmen wann, Anteil weiblicher zu männlicher Moderatoren, Jingles ja oder nein, O-Töne oder nicht, Musikbetten oder nicht.

Als ob sich je irgendwo irgendein Intendant ernsthaft mit diesen Fragen beschäftigt hätte. - In der Regel hat er lediglich das Budget für die Beraterfirmen freigegeben.
 
AW: Spiegel: Das Problem sind die Intendanten

Der Artikel bezieht sich auf das Fernsehen, nicht auf das Radio.
 
AW: Spiegel: Das Problem sind die Intendanten

Das wurde auch in posting 2 erkannt. Es gibt aber Parallelen. Auch ich würde keinem der beiden Fällen den Redakteuren das Feld überlassen. Besonders ein Konsortium würde schiefgehen. laser558 meinte allerdings wohl eher die Geschäftsführer bei den privaten Sendern? Diese sind mit den Intendanten im öfftl-rechtl. System zu vergleichen. Wobei es in einigen Fällen auch geschäftsführende Programmdirektoren gibt.
 
Spiegel?

Ehre, wem Ehre gebührt: Der in #1 zitierte Artikel ist ein Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung. Oder war ein anderer (übertragener) Spiegel gemeint?
 
AW: Spiegel: Das Problem sind die Intendanten

Das kann man getrost aufs Radio übertragen. Genau die gleiche Grütze.
 
AW: Spiegel: Das Problem sind die Intendanten

Die Intendanten im ÖR und die Geschäftsführer bei den Privaten ( --> Valerie Weber von Antenne Bayern), gelegentlich große Spaßbremsen :)
 
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