Spiegel über Radiolandschaft

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Heidi

Benutzer
Anbei den geneigten Kollegen und Freunden des Mediums Radio der Hinweis auf die aktuelle Spiegelausgabe. Leider nicht for free im Internet zu haben aber ganz nett zu lesen (mehr leider auch nicht).

http://service.spiegel.de/digas/servlet/epaper?Q=SP&JG=2004&AG=47&SE=222

Ich frage mich nur, wieso die Redakteure den Terminus "Kommerzradio" immer noch so einsetzen, als wäre das ein Schimpfwort. Der Spiegel ist doch selbst ein Kommerzblatt. Vor allem wenn man bedenkt, dass die auch CDs unter eigenem Label auf den Wochenmarkt werfen. (Sind die vielleicht auch angenervt, weil sie die Scheiben nicht im Radio unterbringen können?).

Eure Meinung zum Artikel? (Nur vorweg: Nix Neues drin, nur die Hoffnung, dass Massenprogramme demnächst wieder mehr Ecken und Kanten haben könnten - aber was stirbt zuletzt? -- genau)
 
AW: Spiegel über Radiolandschaft

Ich frage mich nur, wieso die Redakteure den Terminus "Kommerzradio" immer noch so einsetzen, als wäre das ein Schimpfwort.

Weil das Produkt mit seinen ständigen unsäglichen Gewinnspielen und seiner penetranten Eigenwerbung vielleicht nicht besonders hochwertig und seriös daherkommt?

Einen Spiegel kann ich bis zur letzten Seite durchlesen, ohne auch nur auf ein einziges Gewinnspiel zu stoßen. Eigenlob gibt es nur auf der letzten Drittelseite, dem Rückspiegel und gelegentlich relativ dezent im redaktionellen Teil. Nein, im Spiegel fängt nicht jeder Textabsatz an mit 'Die besten News, die tiefsten Hintergründe!'
 
AW: Spiegel über Radiolandschaft

@Grenzwelle
Das alles würde aber eher zum Terminus "Dudelfunk" passen.
 
AW: Spiegel über Radiolandschaft

Ich weiß nich - irgendwie klingt Kommerzradio so altbacken. Wallraff würde so schreiben. Vor allen Dingen dient es nicht zur Abgrenzung von den Öffis. Die machen ja auch nichts anderes, sind nur anders organisiert und strukturiert (und kriegen neben den Werbeeinahmen noch ihre Gebühren). Insofern sind das auch Kommerzradios. Erst recht, wenn man sich ansieht, wie die Öffis gerade überall plakatieren...

Aber gibs hier eigentlich ma einen, der den Spiegel langsam ma gelesen hat ey,...
 
AW: Spiegel über Radiolandschaft

Okay, der Begriff Kommerzradio impliziert die linke Attitüde, dass Geldverdienen irgendwie etwas schäbiges, verwerfliches ist. Diese teile ich natürlich nicht.

Insofern sind das auch Kommerzradios. Erst recht, wenn man sich ansieht, wie die Öffis gerade überall plakatieren...
Da gibt's von mir sowieso keinen Widerspruch.
 
AW: Spiegel über Radiolandschaft

nun ja, der Artikel ist ganz ordentlich geschrieben, aber so richtig einsteigen wollte der SPIEGEL Redakteur in das Thema offenbar nicht. Das hätte dann wahrscheinlich die Masse der SPIEGEL Leser soundso nicht mehr interessiert. Soll jetzt aber auch kein Vorwurf sein. Allerdings hat er wohl manchmal nur mit einem Ohr hingehört, sonst hätte ihm die Schwenk´sche Aussage von den 1,1 Millionen Hörern, die seinen Sender angeblich gut finden, als Phantasterei auffallen müssen. Da hat der Schwenk die dickste Zahl aus dem MA Papierberg herausgeholt. :) und auch noch frei interpretiert. Das in der MA noch nie gefragt wurde, ob jemandem ein Radioprogramm gefällt bzw. ob er es gut findet, das konnte der gute Spiegel Redakteur nicht wissen....
 
AW: Spiegel über Radiolandschaft

Allerdings hat er wohl manchmal nur mit einem Ohr hingehört, sonst hätte ihm die Schwenk´sche Aussage von den 1,1 Millionen Hörern, die seinen Sender angeblich gut finden, als Phantasterei auffallen müssen.
Hat da mal wieder jemand so ganz "aus Versehen" Tagesreichweite mit technischer Reichweite verwechselt? :D
 
AW: Spiegel über Radiolandschaft

Nö, das sind nur Hörer gestern. Guckst Du <a href="http://www.radionews.de/index.php?CONT=aktuell&VIEW=224" target="_blank">hier</a>:

Sensationelles Ergebnis für Radio Hamburg in der heute veröffentlichten Media-Analyse (ma) 2004 Radio II: Mit einem Marktanteil von 25,0% (vorherige ma: 23,6%, Mo-Fr 5-24 Uhr), 1,113 Millionen Hörern pro Tag (vorherige ma: 1,015 Mio.) und 204.000 Hörern in der Durchschnitts-Stunde (vorherige ma: 180.000, Mo-Sa 6-18 Uhr) sicherte sich der Sender zum 17. Mal in Folge die absolute Marktführerschaft in Hamburg.

Und man kann schon davon ausgehen, dass ein großer Teil von denen den Sender auch mag, oder würden sie sonst einschalten? Wenn ich den Ment nicht mag oder den Bastick, dann höre ich halt ... naja, irgendwas anderes wird's in Hamburg schon geben. :rolleyes:
 
AW: Spiegel über Radiolandschaft

ach komm, die Zahl von 1,1 Mio ist doch völlig irrelevant. Wir wissen doch alle, daß Radio Hamburg keine 1,1 Mio Hörer hat. Dieser Wert entsteht durch reine Addition. Es ist zudem vielmehr als Zahl der (Nebenbei-)Kontakte zu betrachten. Aussagekräftiger ist doch da die Stundenreichweite von rund 200tausend, die allerdings auch nur einen errechneten Wert darstellt.
Aber lasst uns jetzt nicht in den Untiefen und Schwächen der MA rumdiskutieren. Es ging doch eigentlich nur darum, daß S.Schwenk dem Spiegelredakteur die mit Abstand größte Zahl seiner MA-Unterlagen als reale Hörerzahl angedreht hat, zudem noch mit dem Hinweis, daß jene fiktiven 1,1 Mio Hörer den Sender ausdrücklich gut finden. Und der Spiegelkollege es so akzeptiert hat. Und das hat der Schwenk doch eigentlich nicht unclever angestellt??!! UNd mal gaaaanz ehrlich: wenn bei mir ein Spiegel Mensch auf der Matte stehen würde, und etwas vom Radio erzählt haben will, dann würden mir auch nur die dicksten Zahlen einfallen...bei der technischen Reichweite angefangen :)

PS. Der Spiegel-Redakteur hat übrigens im Zusammenhang mit V.Kerth einen lustigen Begriff verwendet: Moderationsattrappe! Das trifft´s doch absolut...nicht nur bei FRau Kerth!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben