Sputnik

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@ U*B*O

Erstens: getroffen
wink.gif

Hat mich sowieso gewundert, warum niemand vorher darauf gekommen ist, der Schreibstil ist ja unverkennbar, weiß ich selbst.

Melancholie war früher mal, zu Zeiten meiner anderen Internetaktivitäten bzgl. DT64. Wut ganz kurz, ein paar wenige Wochen, nachdem mir der MDR (Dein Arbeitgeber?) mit dem Anwalt kam, weil er meine Sicht auf die Dinge nicht so sehr mochte.
Aber es wird doch noch erlaubt sein, festzustellen, daß der MDR keine (!) Angebote für halbwegs anspruchsvolle junge Menschen zu bieten hat. Und ich zahle Gebühren für den Laden! Bei fast jeder ARD-Anstalt kann ich mehr Ansprechendes finden als beim MDR. Soll doch Sputnik machen was sie wollen, solange die Kinder zuhören ists doch zumindest von der Programmrechtfertigung her ok. Nur: wo bleibt das Programm für die anderen Gebührenzahler, die weder das prollige Jump noch das elitäre MDR Kultur hören wollen?

Erwartungen an Sputnik habe ich nicht, so etwas höre ich gar nicht mehr. Es geht um die Einseitigkeit der Programmausrichtung beim MDR.

Allerdings könnte man fies sein und frech behaupten, Sputnik schade mit seinem Programm der Entwicklung der jungen Menschen im Lande und dann sähe die Diskussionsgrundlage ganz anders aus. Aber soweit will ich hier nicht gehen, das sollen mal Leute machen, die sich mit sowas auskennen.

Ich brauche die Programme des MDR nicht, ich habe (noch) Alternativen. Aber man sollte doch erwarten können, daß eine öffentlich-rechtliche Anstalt nicht nur für Anspruchslose sendet.

Guten Morgen.
 
Also jetzt will ich auch mal mein Senf zum Thema Sputnik dazu geben.

Ich finde das SPUTNIK eines der wenigen ÖR-Jugendradios ist, welches wirklich Jugendlich ist.
Denn Sender wie 1LIVE erinnern mich schon stark an nen AC Sender.
Ausserdem denke ich das die Mod's eines Jugendradios altersmässig auch "in" der Zielgruppe liegen sollten und nicht ausserhalb oder schon jenseits von gut und böse.
Vor allem ist es ja auch so das sich dann wieder irgendwelche Berufsjugendlichen, hinsetzten und sagen: "oh, das ist mir ja alles zu laut, zu schnell und zu wenig Nachrichten.." da mögen sie recht haben, aber bitte schön dann sollen die über 25 doch einfach mal umschalten und auf die Sender umsteigen die für sie gemacht sind, beim MDR wäre das dann "Jump"oder probierts doch mal mit "info" oder "kultur".Und dann müssen sie sich nicht ständig aufregen.
Aber für die Zielgruppe ist Sputnik doch (in diesem Sendegebiet) das einzig wahre.
Und noch mal zum Thema Nachwuchsmod's... ich glaube wir sollten doch alle froh sein das es noch Sender wie SPUTNIK gibt, die jungen Talenten die Chance gibt Erfahrung zu sammeln.
Und um euch zu beruhigen auch die lassen nicht jeden ans Mirko ....!
Ausserdem im Osten gibts selbst bei den privaten kaum noch Chancen wirklich mal Mod-Erfahrungen zu sammeln, bei einem Praktikum beschränkt sich immer noch alles auf Hörertelefon, Umfragen etc. und dann finde ich es gut das es Sender wie SPUTNIK gibt.

Jetzt noch mal zum Thema Nachrichten.
Sicherlich haben die ÖR einen Bildungsauftrag (ich glaub 11% informativer Wortgehalt, verbessert mich wenn ich falsch liege)aber mal im ernst welchen 14,15 oder 16 jährigen interessiert es wirklich ob der Bundestag irgendwelche Diäten beschlossen hat oder ob in Buxtehude ein Hund nen Herzinfarkt erlitten hat?? Kiddy's wollen Altersgerechte Info's und die interessiert es nun mal mehr ob Brithney's Regel ausgeblieben ist oder O-Town wieder solo sind.
Und wenn sie "journalistische" Info's haben wollen können sie ja auch ganz einfach umschalten ..... so genung für Heute in diesem Sinne ...und tschüss !
 
Ob "Brithney", diese Lieblingslerche des Suppenhit-08/15-AC-Funks, das ist, was die "Kiddy's" interessiert, hinterfrage ich einfach mal. Liest sich nämlich wiederum wie die Einschätzung von Berufsjugendlichen. Was aber passen würde, da im Falle des hier zur Rede stehenden Programms der Wellenchef alterstechnisch nun wirklich jenseits von gut und böse ist.
 
These 1: Rundfunk soll informieren, bilden und unterhalten...
These 2: Für die happigen Gebühren sollen die Ö.R. gefälligst Programme machen, die von den Leuten gewollt und gehört werden...

Wenn ich PD wäre, würd ich mich fragen: Was denn nu?

Wer den Radiomarkt in Mitteldeutschland ein bißchen kennt, kann nicht im Ernst auf die Idee kommen, daß ein Programm wie Radio 1 oder Fritz dort auf die 7,7 % käme, die Sputnik bei der MA 2002 II eingefahren hat. DT, Fritz und Radio 1 waren bzw. sind Programme für ein Abiturienten- und Studentenpublikum aus einem großstädtischen Umfeld. Kann sein, daß es auch den einen oder anderen KFZ-Mechaniker-Lehrling in Köthen gibt, der gerne Diskussionsrunden über die Globalisierungsgegner und Musik von P.J. Harvey hört. Aber der Rest der 15 - 25-Jährigen will beim Radiohören entspannen, die Mucke hören, die auch Samstag in der Großraumdisse läuft und (bittesehr!) nicht zuviel Gelaber. Marktforschung würde (wenn der MDR dafür Geld ausgeben würde) genau dieses Ergebnis bringen, dafür leg ich meine Hand ins Feuer.

Dementsprechend macht der MDR mit Sputnik ein marktorientiertes Programm, dessen Erfolg Schiewack recht gibt. Traurig für die, die mit anderen Programmformen großgeworden sind, aber im Moment gibt es keine vielversprechenden Gründe, etwas daran zu ändern.
 
@Der Alte

Nee, aber einen Forstarbeiter-Lehrling aus Köthen, der mal gute Sendungen auf DT64 und Sputnik moderiert hat <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />

Ansonsten, ähmm, sag mal, willst Du damit sagen, die Jugendlichen im MDR-Gebiet sind flacher, anspruchsloser, ungebildeter und prolliger als z.B. in Berlin? Manchmal überkommt mich das Gefühl, Du könntest Recht haben. Ich fühl mich auch anderswo (Berlin, Hamburg) wohler...
Trotzdem wäre ich vorsichtig mit sowas, denn eine Frage würde zwangsläufig im Raum stehen: wer ist daran schuld, daß das so ist, wenn dem so sei?

Und über These 2 könnte man auch bis zur Besinnungslosigkeit streiten. Im Staatsvertrag steht das so nicht, da steht:

"Der MDR hat in seinen Sendungen einen objektiven und umfassenden Überblick über das internationale, nationale und länderbezogene Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben. Sein Programm soll der Information und Bildung sowie der Beratung und Unterhaltung dienen und hat dem kulturellen Auftrag des Rundfunks zu entsprechen. Er dient der freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung."

Sputnik tut dies nicht, Jump nur in Ansätzen.

Und dann: "Die Sendungen des MDR haben den Belangen aller Bevölkerungsgruppen, auch der Minderheiten, Rechnung zu tragen."

Und da siehts ganz bitter aus, auch für deine These 2.

Einen Grund, an der derzeitigen Situation etwas zu ändern, sehe ich schon: nicht nur PISA zeigt, wie es im Land aussieht. Auch wenn man den Anteil der Massenmedien an der "Allgemeinverfassung" der Bevölkerung nicht hoch ansetzt, es gibt ihn schon, denke ich.
 
@radiowaves
Nicht prolliger, ungebildeter etc. Ich will niemanden kategorisieren.
Aber das Umfeld ist ein anderes. Jugendkultur z.B. ist nun mal überwiegend urbane Kultur. Wer als Musiker, Rapper, Skater oder weiß der Hamster was Gleichgesinnte sucht und sich weiterentwickeln will, geht nun mal meistens in die Stadt. Dort entsteht dann Infrastruktur (Clubs etc.), die als Nährboden nötig ist, damit ein vergleichsweise anspruchsvolles Radioprogramm mit jugendkulturellen Themen ausreichend Widerhall findet.
Zum Rundfunkstaatsvertrag: da steht viel schönes drin, was man als ö.r. PD geflissentlich ignorieren muß, wenn man länger als eine MA-Saison auf seinem Posten bleiben will...
 
</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial">DT, Fritz und Radio 1 waren bzw. sind Programme für ein Abiturienten- und Studentenpublikum aus einem großstädtischen Umfeld.</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Bei Fritz stimme ich dem voll zu, bei DT64 ganz und garnicht. Radio Eins: Insofern eingeschränkte Zustimmung, als dies eine andere Baustelle ist (Fritz 2 für die reifere Jugend).

</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial">Nee, aber einen Forstarbeiter-Lehrling aus Köthen, der mal gute Sendungen auf DT64 und Sputnik moderiert hat</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Die Elbe-Saale-Welle nicht zu vergessen.
 
@ Der Alte

Ich bin zu selten in Leipzig, um die Stadt zu kennen, aber da scheint szenemäßig doch einiges los zu sein. Und nur Clubbing bringt einen auch noch nicht dazu, sich Radiosendungen wie z.B. montag abends Paul Baskerville auf NDR Info reinzuziehen. Ich kenne genug Party People, die sind für nichts "intellektuelles" zu gebrauchen, nur für ph@tten Fun (oder so ähnlich). Ich denke nicht, daß das der Nährboden für einen Jugendkulturkanal sein kann, zumindest nicht ausschließlich. dabei kommt dann so etwas wie DASDING raus, oder auch Sputnik. Die setzen ja Maßstäbe, was aktuelle Trends und vor allem die Webseite angeht. Aber sie tun dies weitgehend massenkompatibel und dort, wo sie mal tiefer reingehen, zerstört der unsägliche Jugendslang oder die Darbietungsform den Inhalt.
Beispiel: Konzert der Red Hot Chilli Peppers auf radio1, einen Tag später auf DASDING. Dort nach dem zweiten Track eine Station ID und der Sound stark komprimiert. Wenn ich was gutes essen gehe, würde ich mich auch über einen Pappteller beschweren...

Für mich in der Provinz hatte Radio eine wichtige Botschafterfunktion: "Du bist nicht allein" hieß die Botschaft, die beim Hören von DT64 1990-91 rüberkam. Und sowas kann gerade in der Provinz wichtig sein. Heute stehe ich im Plattenladen ziemlich ratlos, mir fehlen die Rezensionen von Galenza und Co., auch politische Sendungen will ich mir nicht im Tonfall eines Hochkulturkanals anhören. Ich fühle mich da (auch wenn ich langsam selbst alt und grau werde...) nicht richtig angesprochen. Es fehlt das Mittelding, und das muß nicht mal vom MDR kommen (auch wenn ich vor allem an den meine Gebühren abdrücke). Ein deutschlandweiter Jugendkulturkanal vor Ort auf UKW zu empfangen, und alles wäre ok. Das betrachte ich als Pflicht, genau wie die Hochkulturprogramme, an die sich offenbar niemand mit der Säge rantraut. Aber Jugendkultur scheint nunmal nicht sanktioniert zu sein. Habe ich sicher 2 Meter weiter oben alles schon geschrieben, ich schaue jetzt nicht nochmal nach.

Wenn der Rundfunkstaatsvertrag nur Makkulatur ist, dann ist was faul mit der Erwartungshaltung außerhalb des Vertrags. Hier ist die Politik gefragt, da kommt man wohl nur weiter, wenn in diesem Land endlich auch mal wieder was anderes als Prozentpunkte zählen würde. Es gibt Bereiche der Gesellschaft, die sich so einfach nicht betrachten lassen. Kultur gehört dazu.
 
Also, zum Thema Sputnik...

Ich finde die Moderatorin am Nachmittag sehr süss und schnuckelig :)

Ich kenne sie leider nur aus der Webcam.... <img border="0" title="" alt="[Ha!]" src="tongue.gif" />

Reicht das ?
 
@ RedRedRed

Na dann nix wie ab nach Halle. Der Bahnhof ist zwar derzeit eine Ruine (paß auf, daß Du dort nicht vom Bulldozer überrollt wirst), der Typ, der im Fußgängertunnel einen auf Stevie Wonder macht (Vollplayback) ist auch nicht so berauschend, aber Sputnik hat ein gläsernes Studio, da kannste dann alles ganz live erleben, winken, zweideutige Zeichen geben oder was Du auch immer willst. <img border="0" title="" alt="[Sch&uuml;chtern]" src="rolleyes.gif" />
Wer ist eigentlich die Frau am Nachmittag?
 
@radiowaves
Mit Leipzig sprichst Du einen springenden Punkt an. Es ist die einzige halbwegs "großstädtische Großstadt" im Verbreitungsgebiet, offiziell darf Sputnik da aber nicht funken (d.h. so gut wie keine OffAir-Präsenz), sonst gibts Ärger mit der Landesmedienanstalt in Sachsen.
Bei Sputnik herrscht ausdrücklich die Maxime, nicht in die N-Joy-Hamburg-Falle (oder die Fritz-Berlin-Falle oder die FM4-Wien-Falle) zu tappen und sich auf die Großstadtszene zu konzentrieren, sondern so neutral zu sein wie nur möglich, damit sich eben auch der KFZ-Lehrling aus Köthen nicht veräppelt fühlt.

P.S. Der Forstarbeiter sitzt übrigens mit schicker Frau und relativ frischem Baby wo? Genau, in Berlin..;) Okay, ein schlechter Beleg für meine These...
 
Oh, Ralfi nicht mehr in Halle? Mann bekommt sowas ja nicht mit, wenn man keine MDR-Programme konsumiert. Das letzte mal, als ich ihn vernahm, sagte er alle Staus, alle Blitzer von Ahhhh......... bis Zett an. Ewig her.

Was macht er in Berlin? Radio??? Wo?????

Zur Großstadtszene: ich kenne Kiddies vom Dorf, die widert es an, wenn sie im Radio die gleiche billig-Mucke hören wie in "ihrer" Großraumdisse um die Ecke. Die sehnen sich förmlich nach etwas "urbaner Kultur", gerade weil sie nicht täglich dorthin kommen.

Ich sehne mich nach Wortkultur und Sendungen, wie sie Paul Baskerville fabriziert.

Grüße aus Hamburg
 
@radiowaves
Nee, Ralf macht gar kein Radio mehr. Hat sich auf die F-Tätigkeiten - Fotografieren und Familienleben - verlegt.
In puncto urbane Szene geb ich Dir recht.
Ich bin auch auf dem platten Land großgeworden, das Radio war unser einziges Fenster zur (Pop-)Welt. Es macht wahrscheinlich überhaupt keinen Sinn, da zu verallgemeinern.
Fakt ist aber wohl auch, daß es im MDR keine Lobby für ein wirklich ambitioniertes Jugendprogramm gibt. So bleibt relativer Massenerfolg die einzige Existenzberechtigung. Man munkelt, daß Reiter bei einem Absacken unter die magische 5%-Grenze mit dem Abschaltungsknüppel winkt.
Gruß nach HH
Der Alte
 
Was ich mich bei dem Thema Sputnik frage: Wieviel Hörer bringen wohl diese göttlichen Dorfbeschallungsanlagen hinter den sieben Wäldern in der Altmark?

Und wenn der Knüppel aus dem Sack gelassen wird gibt es dann wohl MDR Klassik...
 
@ Der Alte

Ich hoffe mal (und denke auch), daß Ralf so glücklicher ist. Bei Jump machte er auf mich gar keinen glücklichen Eindruck, und als ich ihn da mal zufällig im "Verkehrszentrum" vernahm, tat das sehr weh. Ich war gerade beim Abendessen und konnte spontan nicht weiter. Ähnliche Gefühle kenne ich nur daher, wenn man erfährt, was ein ehemaliger guter Freund so treibt. Man kann es wirklich so formulieren, für viele Hörer war Ralf so etwas wie ein guter Freund (und nicht wenige waren zumindest ratlos oder verwirrt, als er bei Jump auftauchte). Ein ehemaliger Kollege von ihm (jetzt bei Radio1) meinte sinngemäß 1999, Ralf habe "den Absprung verpaßt". Schön zu hören, daß er ihn nun doch noch geschafft hat.
Ralf, falls Du mitliest, alles gute wünsche ich Dir! Und mal wieder ein paar Fotos, die Sri Lanka - Gallerie ist schon zu lange online...

Daß es beim MDR keine Lobby für ein ambitioniertes Jugendprogramm gibt, ist schon klar. Wozu auch, so etwas rechnet sich halt nicht. Andere haben das auch nicht zu bieten, können aber zumindest mit einigen hochwertigen Angeboten in den regulären Programmen aufwarten. Siehe NDR Info Beats'n'Sounds (Paul Baskerville, Ruben-Jonas Schnell, Susanne Hasenjäger und andere) oder der BR mit (noch) dem Zündfunk. Böte der MDR so etwas plötzlich an (und fähige Leute gab es mal, was macht eigentlich Stefan Maelck?) - ich hätte Probleme, es anzunehmen. Mein Vertrauensverhältnis in die Anstalt ist wesentlich mehr geschädigt als zu den meisten anderen.

Ich weiß bis heute nicht, wer beim MDR die treibende Kraft beim inhaltlichen Abbau von Sputnik war. Dieses Programm geht bei mir vielleicht noch als Trendsetter bezüglich aktueller massenkompatibler Strömungen durch (um das einschätzen zu können, höre ich es zu wenig, um nicht zu sagen: gar nicht), aber was es keinesfalls ist, ist ein öffentlich-rechtliches Hörfunkprogramm, das auch gewisse journalistische und redaktionelle Ansprüche befriedigt. Kam die Weisung für diesen Umbau "von oben", hat Schiewack Widerstand geleistet, gebremst oder gar die Änderungen in die gleiche Richtung getrieben?

Ich denke mit Grauen an solche Entgleisungen wie die Nelson-Mandela-Geschichte vom Ostermontag 1998 oder auch einige aktuellere Dinge, die auf Sputnik on air gingen. Ich kann einfach nicht darüber lachen, wenn ein gebührenfinanzierter Radiomoderator Sachen wie die folgende ins Mikrofon sagt: "Und wir haben herausgefunden, was heute in der Händelhalle los ist: ein neuapostolischer Gottesdienst. Da kommen also die ganzen alten schwarzbefrackten Pinguine her, die hier vorbeilaufen. Wahrscheinlich gleich mit letzter Ölung und Probeliegen." War vor einigen Wochen sinngemäß (hab ich jetzt aus dem Kopf abgetippt) auf Sputnik zu hören.
Bei so wenig Respekt gegenüber anderen Menschen (ich hab mit Religionen auch nix am Hut, nebenbei gesagt) wundert es mich nicht, wenn solche Dinge passieren wie bei dem "Konzert gegen Gewalt" in Leipzig, das Sputnik im Herbst 2000 übertragen hat. Es wäre nie herausgekommen, hätte der MDR nicht eine Pressemeldung draus gemacht: es gab Drohanrufe gegen Sputnik von erbosten Hörern, die verlangten, "den Scheiß" sofort abzuschalten, sonst kämen sie am gläsernen Studio vorbei und würden es "plattmachen". Niemand aus diesem gesellschaftlichen Spektrum beschließt eines Abends aus Langeweile, jetzt mal eben Sputnik einzuschalten und dann sich furchtbar über das Programm aufzuregen. Das waren garantiert Hörer, die den Sender auch sonst laufen haben. Sie fühlten sich durch die Abweichung von dem, was sie kennen und erwarten, gestört.
Das bedeutet nicht, daß Sputnik in irgendeiner Weise "rechts" wäre, keinesfalls. Aber es besagt, daß Sputnik zumindest im täglichen Programm keine Elemente beinhaltet, die diesem Spektrum zuwider wären. Wie auch, bei einem inhaltsbefreiten Programm? Selbst das sollte schon zu denken geben.

Das Fenster zur (Pop-)Welt...
Die Pop-Welt läuft ja auch nur noch auf Bremen1 - angeblich war die Beendigung der Ausstrahlung auf Sputnik ein Hörerwunsch, genauso wie das Ende des Grenzpunkt Null. Und was mir Rex Joswig im Februar 2001 in Berlin bei einem Bier sagte, aua...
Von den Abschaltungsdrohungen hatte ich mal im Zusammenhang mit der Verweigerung ausstehender UKW-Frequenzen in Sachsen-Anhalt gehört; daß sie noch aktuell sind, ist mir neu.

Zu Dir: schade, daß wir hier anonym sind. Ich bin ja weiter oben schon "geoutet" worden. Habe mir natürlich so meine Gedanken gemacht, wer Du sein könntest. Ich bin mir inzwischen relativ sicher. Will hier keine Andeutungen machen, um Dir nicht zu schaden. Aber ich bin mir sicher: wir standen uns schon gegenüber, und Du wolltest mir ein paar Fragen nicht beantworten. Lange her <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />

Grüße von der Elbe an die Saale.
 
nur kurz zur info, weil wenig zeit:
stefan maelck ist jeden mittwoch von 22 bis 00 bei sputnik auf der antenne mit TNT - übrigens immer live. ansonsten macht er fundierte beiträge bei info.

zu den pinguinen: ich persönlich finde eine solche nummer kann man unter satire durchgehen lassen. nicht immer ecken und kanten fordern und dann bei der kleinsten unebenheit dünnhäutig werden ;)
 
@ K 6

Danke!!!

Das werbefreie Jugendprogramm SPUTNIK gewinnt kräftig - und das, obwohl es nur in Sachsen-Anhalt über UKW-Frequenzen verfügt. Im gesamten Sendegebiet des MDR vergrößert SPUTNIK seine Fangemeinde von 191.000 auf 285.000 Hörer. Das ist ein mehr als beachtlicher Zuwachs von 94.000 Hörern. Mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren gehört SPUTNIK bundesweit zu den jüngsten Radioprogrammen überhaupt
 
zum programm kann ich nicht sehr viel sagen. aber einige derdort arbeitenden personen bieten über die webcam doch teilweise eine nicht zu unterschätzende augenweide. *zwinker*

(nach dieser erfrischenden auflockerung darf wieder ernsthaft weiter diskutiert werden)
 
@Benjamin Jurk
</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial">Das werbefreie Jugendprogramm SPUTNIK gewinnt kräftig - und das, obwohl es nur in Sachsen-Anhalt über UKW-Frequenzen verfügt. Im gesamten Sendegebiet des MDR vergrößert SPUTNIK seine Fangemeinde von 191.000 auf 285.000 Hörer. Das ist ein mehr als beachtlicher Zuwachs von 94.000 Hörern. Mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren gehört SPUTNIK bundesweit zu den jüngsten Radioprogrammen überhaupt
</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Nette Zahlen, vielen Dank!

Wäre mal zwecks Gegenrechnung zu hinterfragen: liegen zahlenmäßig verbindliche Angaben vor, wieviele Zuhörer auf Grund der seit 1994, bzw. spätestens seit der UKW-Aufschaltung 1997 stattfindenen inhaltlichen, geistigen und personellen Entschlackung und Verflachung bei Sputnik dem Sender frustriert den Rücken gekehrt haben (Manche haben sogar bis Ende 99 "Good Will" gezeigt)? Man sollte vielleicht mal darauf hinweisen, dass diese geneigte Hörerschaft seinerzeit die Existenz von Sputnik nicht unwesentlich ermöglicht hat, auch wenn das von "offizieller Seite" nicht gern gehört wird.

@ Der Alte
Ralf Bieniek nicht mehr bei JUNK. Eine gute Nachricht :)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben