Stereo -> Mono

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dgoersch

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Hallo zusammen,

hab da mal wieder eine Frage an die Technik-Spezis. Wie mache ich am einfachsten aus einem Stereo-Signal einen Mono-Mix?

Mein erster Gedanke war: einfach die beiden Kanäle brücken. Aber als ich mehr darüber nachdachte, war die Idee garnicht mehr so gut. Wenn ich mir das richtig gedacht habe, würde ich dadurch ja den Level von Tönen die auf beiden Seiten gerde gleichzeitig sein, verdoppeln, während die von nur einer Seite einfach bleiben. Klingt sicher nicht so wirklich toll, oder? Also wie macht man es richtig?

Danke und Gruß
Dominique Görsch
 
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Hast Du Wave-Lab? Da kannst Du z.B. beim Normalisieren gleichzeitig nach Mono wandeln lassen ("Mix nach Mono").
 
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Aufwändiger als ich dachte das Ganze. Für meinen Fall (Zuführung zum Hybriden/zur Telefoniesoftware) zu aufwändig. Da gibts dann wohl nur einen Kanal.

Dennoch vielen Dank und Gruß
Dominique Görsch
 
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Ach, geht es da etwa um die Nummer mit dem Behringer-Mixer aus dem anderen Forum; die Variante, die keinen AUX-Weg verschwendet?

Gruß, Uli
 
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Jain, es hat indirekt damit zu tun. Ich bastel an einem absoluten Low-Cost Hybriden, den ich eben mit dem Stereo-Signal füttern möchte. Der Hybrid selber braucht aber 'nen N-1 oder eine Auxgruppe, das DX1000 hat dafür eben den im anderen Forum beschriebenen "without Voice" Tape-Out. Es gibt aber dieses Projekt von den Jungs von KRE, deren Hybrid versucht -soweit ich es verstanden habe- das eigene Signal aus dem Eingangssignal wieder herauszufiltern, so dass er auch ohne Mixminus auskommt.

Eckdaten des Billig-Hybriden:
  • einfacher Übertrager
  • bisschen Überspannungsschutz
  • Anruf-Erkennung
  • ausgelegt für unymmetrische Signale mit Line-Level

Das ganze habe ich mir aus dem Netz zusammengefischt, überwiegend von hier.

Gruß
Dominique Görsch
 
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Problem beim simplen Mono-Mix ist nicht nur die Mono-Inkompatibilität mancher Signale (zur Vermeidung das 90°-Filter), sondern auch die Belastung der Ausgänge, die man da einfach zusammenschaltet. Wenn die Ausgänge hübsch niederohmig sind (was eigentlich für fast alle Anwendungen wunderbar ist), schließen sie sich bei allen Signalen, die nicht mono sind, teilweise gegenseitig kurz. Das muß nicht unbedingt toll klingen, das kann auch verzerren, wenn die Ausgänge den Strom nicht liefern können.

Mono-Mix ohne 90°-Filter deshalb am besten an einer rückwirkungsfreien Mischstufe: invertierender Operationsverstärker, "-"-Eingang nehmen, beide Kanäle durch Vorwiderstände im Strom begrenzen und mit der Gegenkopplung Verstärkungsfaktor 1/2 einstellen. Das liefert für gleichphasige Signale wieder den Normpegel am Ausgang. Daß sich gegenphasige Signale auslöschen und "einseitige" Signale 6 dB weniger Pegel haben, ist halt so. Wie willste das anders machen?

Nur einen Kanal zu übertragen, kann im Einzelfall böse enden. So wie beim D-Radio, die zumindest vor einiger Zeit im Stream nur einen Kanal hatten. Als sie dann ein Zweikanalhörspiel übertugen, gab es teilweise minutenlange Löcher im Stream.
 
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Hallo Radiowaves,

danke für deine ausführliche Antwort. War mein Gedanke, dass einfaches Kurzschliessen keine so gute Idee ist, ja garnicht falsch.

Nur einen Kanal zu übertragen, kann im Einzelfall böse enden. So wie beim D-Radio, die zumindest vor einiger Zeit im Stream nur einen Kanal hatten. Als sie dann ein Zweikanalhörspiel übertugen, gab es teilweise minutenlange Löcher im Stream.

Autsch. Naja so schlimm wärs bei mir nicht, ich füttere mit dem einzelnen Kanal ja dann nur den Hybriden, sprich im Ernstfall klingts beim Anrufer ein bisschen anders als es das Stereo-Signal sollte. Beim Mic isses eh egal, würde sich ja nur bemerkbar machen, wenn ich irgendetwas ausspiele was auch der Mensch in der Leitung hören sollte.

Alle aufgezeigten Wege einen Mono-Mix herzustellen, scheinen mir für den Anwendungsfall übertrieben btw. zu aufwändig. Dennoch wieder was dazugelernt. Danke.

Gruß
Dominique Görsch
 
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Macht nix. Wenn Hamburg dich anruft, erklären sie es dir.
Sorry, is 'n Insider; wenn der / die User das lesen, weiß er / sie / es bescheid.

Gruß, Uli ;)
 
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Alle aufgezeigten Wege einen Mono-Mix herzustellen, scheinen mir für den Anwendungsfall übertrieben btw. zu aufwändig.
90°-Filter ist da wirklich zu derbe. Aber einen 8-beinigen Operationsverstärker (bzw. die Hälfte von nem doppelten, falls Du im Design noch einen weiteren brauchen solltest) und 3 Widerstände isses doch wert, oder?
 
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Ich weiß nicht so recht, ob sich das wirklich lohnt, "nur" damit der Anrufer beide Kanäle hört. Das Problem ist weniger der OpAmp, sondern vielmehr die stabile Spannungsversorgung für diesen. Das Design ist bisher weitestgehend passiv ausgelegt, weshalb ich mit 'nem kleinen Schaltnetzteil mit 5V (für LED-Signalisierung, die FlipFlop-Schaltung zum "On-Line" schalten und das Relais ebenfalls dafür) auskomme.

Anbei mal der aktuelle Plan, bisher reine Theorie und ungetestet und wirklich absolut LowCost. Viel erwarte ich davon nicht aber bin trotzdem mal gespannt, was das Teil im Versuchsaufbau oder auf Rasterplatine für erste Tests leistet. Im Plan fehlt noch der Überspannungsteil vor den Audio Ein- und Ausgängen, der kommt da natürlich noch hin ;)

Gruß
Dominique Görsch

PS: Hat das nen tieferen Sinn, dass man hier keine PNG-Grafiken anhängen kann? *wunder*
 

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Ich lese hier "Low-Cost Hybrid" und "eigenes Signal rausfiltern damit ein N-1 entsteht" - bitte nicht böse sein, aber machst Du dir dabei wirklich Gedanken, ob Dein Anrufer evtl. Teile Deines Stereosignals in seinem Hörer nicht oder nicht in der richtigen Lautstärke wahrnehmen kann?

Wenn's gar net anders geht dann schick halt nur den linken Kanal zum Hybrid, in 99% der Fälle dreht sich's doch eh nur um das Mic-Signal vom Moderator.
 
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@Dominique

Mit Deiner Schaltung würde das Signal, daß zum fernen Telefonierer geht,
mit vollem Pegel zurückzuhören sein, weil die Brückenschaltung fehlt.
Für die Anschaltung an die Tel-Leitung empfehle ich deshalb diesen Wikipedia-Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gabelschaltung
Als Nachbildung genügt die Reihenschaltung von einem 2kOhm-Poti mit umschaltbaren Kondensatoren von 10, 22, 47 u. 68nF.
Mit einigem Ausprobieren bei mehreren Telefonaten ergibt sich warscheinlich eine weitgehend gleiche Einstellung.
Dann kannst Du auch mit fester Einstellung arbeiten, solange Eure Tel-Leitung nicht geändert wird.
Die Profi-Hybride machen das automatisch und rechnen dabei auch noch mit einem DSP
die Reste des Vorwärtssignals aus dem Rücksignal heraus.

Es grüßt RainerK
 
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Hallo Dominique,

eine einfache passive Methode zur Monobildung kannst Du mit Hilfe eines Übertragers der Art wie "TR1" in Deiner Schaltung realisieren (oder mit zwei entsprechend geschalteten 1:1-Übertragern): Links an die zwei getrennten Wicklungen kommen "links" und "rechts" an, an der rechten Wicklung kannst Du das summierte Monosignal abgreifen.

Andererseits, wenn es nur an der Spannungsversorgung hängen sollte: Was ist gegen einen 7824 einzuwenden? Mit zwei Kondensatoren und einem Widerstand kostet das nur Pfennige.


Gruß TSD
 
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Hallo Rainer,

Mit Deiner Schaltung würde das Signal, daß zum fernen Telefonierer geht,
mit vollem Pegel zurückzuhören sein, weil die Brückenschaltung fehlt.

nun bin ich ein bisschen verwirrt. Wenn ich die oben zitierten Quellen richtig verstanden habe, übernimmt die Art der Anschaltung des Telefonübertragers die Gabelschaltung bereits. Auch unterscheidet sich die Art der Anschaltung in den Schaltbildern meiner zitierten Quelle von den Schaltbildern im Wikipediaartikel. Ich hatte mich hiernach orientiert (Abschnitt "Modified circuit").

Gruß
Dominique Görsch

PS: Wie ich grad gelesen habe, fehlt da noch mehr in der Schaltung. Ich muss noch die DC-Ströme vom Übertrager fernhalten und die Schaltung so anpassen, dass sie auch "abhebt". Das aktuelle Design ist wohl auf Parallelschaltung zu einem vorhadenen Telefon ausgelegt.
 
AW: Stereo -> Mono

... nun bin ich ein bisschen verwirrt. Wenn ich die oben zitierten Quellen richtig verstanden habe, übernimmt die Art der Anschaltung des Telefonübertragers die Gabelschaltung bereits. ...

Die Seite mit Deinem Beispiel (Simple Hybrid ...) ist ein Paradebeispiel dafür, daß der Ersteller
das Prinzip der Gabel- oder Brückenschaltung nicht verstanden hat.
Anders ist kaum zu erklären, daß die meisten aufgeführten Schaltungen gar keine Differential-Funktion
zwischen Sende - und Empfangsrichtung besitzen.
Wer als Neuling an dieses Thema geht, hat noch einen zusätzlichen Verwirrfaktor,
weil einige wenige Schaltungen zwar doch eine Differential-Funktion besitzen,
die sich aber IMHO nur durch Zufall eingeschlichen hat.
Daß das nur Zufall ist, erkennt man daran, daß der Autor dann doch nur wieder die falschen Schlüsse zieht.
Diese Schaltung ist prinzipiell o.k.:
http://www.epanorama.net/circuits/hybrid_circuit.gif
bedarf aber folgender Korrektur:
Die Angabe R1=R2 ist falsch; R1 muß mit dem R gleich sein, der mit 600 Ohm angegeben ist.
Das kann man dann auch so lassen, der absolute Wert ist nicht kritisch (vielleicht 400 - 800 Ohm).
Der R2-Anschluß am OPAmp-Ausgang gehört an Masse.
R2 ist die Nachbildung (siehe in meinem obigen Posting zu der Reihenschaltung von R u. C).
Wenn dann das Z der R-C-Schaltung (Nachbildung) möglichst genau mit dem Z der Telefon-Leitung übereinstimmt,
ist dei Brücke abgeglichen und die Differentialwirkung weitgehend erfüllt.
Wenn der Übertrager gleichstromfrei sein soll, genügt es, einen Kondensator zu den Wicklungen in Reihe zu schalten,
der eine Kapazität besitzt, die die Resonanzfrequenz mit der Spuleninduktivität weit genug nach unten (<300Hz)
aus dem Telefon-Ü-Bereich schiebt.
1-2µF Kunstofffolienkondensator dürften genügen.
Natürlich muß dann die Stromschleife vor dem Übertrager und Kondensator hergestellt werden.
Am besten mit einer Drossel, um die NF-Signale möglichst wenig zu bedämpfen.

Es grüßt RainerK
 
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Vielleicht noch folgende Ergänzung:
Der OPAmp für die Empfangsrichtung braucht natürlich noch die Beschaltung mit Widerständen zur Einstellung der Verstärkung.
z.B. je 10kOhm direkt vor die Eingänge + u. - sowie einen solchen vom Ausgang direkt auf den inv. Eingang.
Dann ist die Verstärkung (ca.) 1 und der OPAmp "verbiegt" die Brücke nicht.

Es grüßt RainerK
 
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