Stimmaufnahmen nicht präsent genug

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The Recorder

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Hallo in die Runde,

neulich habe ih von einem Redakteur das Feedback bekommen, meine Stimme sei in den gelieferten Beiträgen "nicht präsent genug". Und ganz unrecht hat er nicht: Ich klinge trotz tollster Verrenkungen vor Mikro nie so, tja, eben "präsent" wie die O-Ton-Geber.
Woran liegt's?
Ich benutze ein Audio Technica 4040 Großmembranmikro, einen kleinen Eurorack MX802 A Mixer, aufnehmen tue ich das Ganze mit Cubase. Ich mache mich grundsätzlich lauter, aber trotzdem sind die anderen Stimme irgendwie "wuchtiger".
Was kann ich tun? Anderes Mikro? Kompressor? Hat jemand Ahnung, wo mn in Cubase (ein furchtbar umständliche Program) da was ändern kann?

Beste Grüße & vielen Dank,

The Recorder
 
AW: Stimmaufnahmen nicht präsent genug

Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber daß man mit einem Fiat Uno nicht innerhalb von 3 Sekunden auf 100 beschleunigen kann, dürfte einleuchten. Ähnlich verhält es sich mit Deiner Konfig.
Zu einem "präsenten" Mikro-Sound gehören die folgenden Komponenten:

- gutes Mikro
- guter Mikro-Vorverstärker
(- evtl. Kompressor)
- sehr gute Raumakustik

Letzteres dürfte das Schwierigste sein. Wenn der Raum den Schall absorbiert und die Wände die Schallwellen mit Verzögerung auf das Mikro werfen, klingt's hallig oder blechern. Taugt das Mikro nichts, nützt auch die Schallisolierung nichts. Ich kenne das Audiotechnika nicht (jedenfalls nicht vom Klang her), bevorzuge aber AKG (C3000 aufwärts) oder Neumann (TLM 103 und aufwärts). Als Vorverstärker tut's sogar ein Behringer Ultragain. Ein Mindprint Envoice ist natürlich ein Goldbarren, hat aber auch seinen Preis (wie alles andere auch). Das Pult an sich ist eigentlich nicht sooo wichtig, aber - mal ehrlich - mit einem Behringer Eurorack kannst Du keine Formel 1-Strecke fahren. (Bestimmt meckert jetzt wieder jemand über diesen Satz)
Der Kompressor ist manchmal schon im VV enthalten. Wenn nicht, kann es hilfreich sein, einen einzusetzen. Preislich gibt's da alles von spottbillig bis extrem teuer. Meine Empfehlung: etwas in der mittleren Preisklasse (100-200 EUR) reicht meistens aus.
Spiele so lange an den Einstellungen, bis es gut klingt. Und dann sollte das eigentlich gehen.
 
AW: Stimmaufnahmen nicht präsent genug

The Recorder schrieb:
Hallo in die Runde,

neulich habe ih von einem Redakteur das Feedback bekommen, meine Stimme sei in den gelieferten Beiträgen "nicht präsent genug".
Da ist die Frage, wie das gemeint ist. So etwas hat nämlich unter Umständen nichts mit der Technik zu tun :rolleyes:
 
AW: Stimmaufnahmen nicht präsent genug

Das AT 4040 ist schon in der gleichen Liga wie das AKG, daran wirds nicht liegen. Ohne jetzt was gehört zu haben vermute ich mal daß Sprechtraining kein falscher Ansatz wäre.
 
AW: Stimmaufnahmen nicht präsent genug

Naja, auch einen Fiat Uno kann man bisweilen auf etwas mehr Beschleunigung tunen. Nimmst Du Deine O-Töne einfach auf oder bearbeitest Du sie mit Deinem Cubase nach? Equalizer und Compressor gibts auch als VST-Plugins, da muss man nicht massig Hardware anschaffen, wenn man so, wie Du, auf der günstigen Schiene unterwegs ist. Fehlende Präsenz ist ist nicht unbedingt immer auf eine schlechte Stimmbildung zurückzuführen. Aber, stell doch einfach mal ein Hörbeispiel von Dir ins Forum....
 
AW: Stimmaufnahmen nicht präsent genug

Hallo (again),

erstmal besten Dank für die Antworten. Hiernochmal ein paar Worte zur Verdeutlichung der Situation: Nein, an der Spreche kann's nicht liegen, da hat sich nach vier Jahren und 10 Redakteuren noch nie jemand beschwert (es sei denn, sie hätten sich nicht getraut:) sowas soll's ja auch geben).
Ich habe den Beitrag dann nochmal im "richtigen" Studio eingesprochen, da klang es natürlich besser (kein Wunder, gegen die Schallisolierung und die 50er Jahre Neumänner komme ich nicht an).
Zu dem Mikro: Da hatte ich seinerzeit (vor ca. 4 Jahren) das AKG C3000 mit dem AT 4040 direkt verglichen und dabei schnitt das AT4040 deutlich (um nicht zu sagen: bei weitem!) besser ab, was die genaue Abbildung der Stimme anging. Heute weiss ich, dass das AKG viellcith auch nicht schlecht gewesen wäre, eben weil es die Stimme anders abbildet (mit "mehr Wums", wie sich ein Diskussionsteilnehmer eines anderen Forums ausdrückte).
Nochmal zwei Fragen zur weiteren Klärung: Raumakustik - da bin ich total unbeleckt. Was kann ich tun, um die zu verbessern? Eine kleine Sprecherkabine basteln?
Und: Kompressor: Macht das Sinn? Den hauen die im Rundfunk doch sowieso drauf, oder?
Zudem möchte ich nochal anmerken, dass sich viele Rundfunkanstalten da in einer Zwickmühle befinden: Zum einen fördern sie die Heimproduktion mit den EP-Zuschlägen, zum anderen möchten sie den Standard ihrer Studioproduktionen beibehalten. Will man aber mal was machenk bekommt man erst einen Studiotermin in vier Wochen... dz. So bin ich auch ans "homeproducing" gekommen. Das war mehr aus der Not heraus.

Aber es macht ja auch eine Mnge Spaß. :)

Wenn ihr sonst noch Tips bezüglich Mikros, Pulten, Kompressoren etc. habt - immer her damit. Ich bin männlichen Geschlechts und somit stehe ich eh im Verdacht, technikver- bis-besessen zu sein... also könte ich dem Klischee ruhig mal gerecht werden. :D

Bis bald,

The Recorder
 
AW: Stimmaufnahmen nicht präsent genug

@therecorder:

Wenn du Cool Edit Pro (oder ähnliches hast), probier mal mit dieser Software deine Stimme zu komprimieren. Wenn die Stimme "ohne wumms" klingt, dann ist meist die durchschnittliche Lautstärke im Vergleich zu Spitzenpegel zu schwach - also einfach entsprechend komprimieren oder sogar hard-limiten. Es gibt zwar besseres (wie Wave Gold Bundle), aber schon die normalen Cool Edit Effekte können manchmal Wunder wirken.
 
AW: Stimmaufnahmen nicht präsent genug

Um 'präsenter' zu klingen, muß man nicht mehr 'Bums' vom Mikro kriegen, man muß einfach 'näher dran' klingen. -> Wie nah bist Du dran, wenn Du Deine Takes einsprichst? Wieviel lauter drehst Du Dich gegenüber Deinen Tönen?
Und - Stichwort Ansprechhaltung - wie siehts damit aus?
(4 Jahre und 10 Redakteure sind kein Maßstab, solange Du Dich im selben Funkhaus bewegst ...)

Worst Case: Du hast eine sehr helle Stimme und wirst ungern mal laut, dann hast Du eigentlich schon verloren.
Da hilft dann tatsächlich nur, das Mikro nicht so nah dranzuhalten bei den O-Tongeebern - selber solltest Du aber dann beim Einsprechen faktisch 'reinbeißen'.
Besorg Dir vielleicht auch besser ein anderes Mikrophon mit einem stärkeren Nahbesprechungseffekt - hier wird das gerade diskutiert.
 
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