Stressfaktor "Moderation"

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Radiozambadu

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Hi in die Runde,

wie geht es euch in dieser Beziehung?

Immer, wenn man Sendung hat, ist der Stressfaktor bei mir extrem hoch. Obwohl ich meine Show gut preppe und nicht aufgeregt bin vor meiner Sendung, ist stets immer ein Stressfaktor vorhanden. Nach 5 Stunden bin ich echt gut verbraucht und geschlaucht.

Ich glaube, es ist teilweise auch vergleichbar mit einem Fluglotsen oder vergeleichbaren. Klar gilt das nur, wenn man von einer professionellen Moderationsarbeit redet.


Wie geht es euch denn da?
 
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Die von dir beschriebenen Gefühlslagen sagen mir zweierlei:

1. Du hast jedesmal wieder Lampenfieber, also den Zustand tödlicher Routine noch nicht erreicht.
2. Das Bestreben, ständig alles richtig zu machen setzt dich unter Streß. Sobald dieser von dir abfällt, fällst du in einen Erschöpfungs- und Regenerationszustand.

Bei Leistungssportlern ist dies sehr ähnlich. Du mußt also entweder sehr neu imGeschäft sein, oder besonders engagiert in deinem Job, oder beides.
 
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Aber mal ehrlich: Nach 5 Stunden moderieren wären wir alle fertig. Bei uns sind 3 Stunden die Regel. Maximum 4...alles drüber ist sinnlos...
 
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Sinnlos? Was sollen denn die armen, geplagten, überarbeiteten Kollegen der Morgensendungen sagen (welche doch in der Regel von 5 bis 10 gehen)?
 
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@ R.mann

Du hast mit deinen Aussagen nur teilweise recht. Nach 5 Jahren bin ich schon erfahren.

Aber mit dem "Perfektheitswahn" hast du recht. Wenn ich ne Sendung fahre, habe ich verdammt nochmal die Verantwortung eine geile Show zu machen. Diese Verantwortung hat aber jeder.

Und selbst die "ganz alten Hasen" sind nach ihren Sendungen immer fertig. Es ist ja kein Feeling, dass man sofort einschlummert, sondern einfach ein "Verbrauchtsein".

Wie handhabt ihr das den mit dem "Verlassen des Sendestudios" in eurer Sendung? John Ment z.B. tut das gar nicht und das finde ich richtig. Es gibt Kollegen, die nur ins Kabuff gehen, wenn sie was sagen und das finde ich total inakzeptabel.
 
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Moderieren ist wie Autofahren: eine Mischung aus Routine und vollster Konzentration und großer Verantwortung. Das schlaucht jeden.
 
AW: Stressfaktor "Moderation"

Radiozambadu schrieb:
Wie handhabt ihr das den mit dem "Verlassen des Sendestudios" in eurer Sendung? John Ment z.B. tut das gar nicht und das finde ich richtig. Es gibt Kollegen, die nur ins Kabuff gehen, wenn sie was sagen und das finde ich total inakzeptabel.

Was machen die denn zwischen den Moderationen außerhalb des "Kabuffs"? Kaffee trinken gehen?
 
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Sie gehen Rauchen und holen sich Kaffee, gehen Essen oder putzen Fenster.... ;)

Was weiss denn ich, was die machen, jedenfalls KEINE SENDUNG in meinen Augen!
 
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@Ludwig: Ja du hast schon recht mit den Herren der Morningshows. Wobei ich das als Ausnahme gelten lasse (persönlich gesehen), da zwischen 5 und 10 einfach so viele Menschen eine Morningshow hören wollen, weil sie eben gerade aufstehen und zur Arbeit fahren. ich meine eher die Sendungen ab 10. mehr als vier Stunden Sendung lässt bei vielen Moderatoren den Verlust des "Bockes" erkennen.
 
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was ist an den paar sekundenlangen breaks und der claimerei so stressig? in deutschen moshows hat der mod doch nur selten die funktion eines entertainers, der mehrere min. am stück sprechen darf.
 
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@Tom:

Selbst im Formatradio ist die Morningshow eine Personalityshow, d.h. selbst dort (fast jedem Formatradio) ist es mehr als Claimerei.

Ich mag dieses "Alle-sind-wir-gegen-Formatradio"-Gequassel nicht besonders. In einem Privatradio muss man als MoSho-Host schon mehr nur ein Linercard-Leser sein.

Folglich ist die MoSho stressig. Egal, wo man Host ist.
 
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Und ich hab schon Gerüchte gehört, dass es auch ausserhalb der Morgenschiene engagierte Moderatoren geben soll...
 
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Lieber Tom,
das Fahren einer Sendung besteht ja nicht nur aus Labereinsätzen, sondern auch aus exaktem Backtiming, der korrekten technischen Abwicklung von (oft regionalisierter) Werbung, Serviceblöcken, Mixes und Transitions, dem Off-Air-Editing von Hörertalks oder Pay-Offs und dem Abwehren hereinplatzender PD-Choleriker. Es ist auch nicht ganz so leicht, ein 25-Sekunden-Intro richtig zu nutzen, d.h., inhaltlich kurz aber korrekt, technisch (voice-over-music-Verhältnis) und emotional (mit der Musik moderieren) zu fahren.
 
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ok, das leuchtet mir ein.
ich gebe auch zu, ich wollte euch ein wenig herausfordern.
jetzt kann ich mir umso besser vorstellen, was moderieren bedeutet. danke.
seit langem hat mir das forum mal wieder was gebracht.
 
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Nun, wenn man ein gutes MoShow-Team hat, muss die Arbeit als Host nicht unbedingt stressiger als die bei anderen Shows zu anderen Tageszeiten sein. Diese Erfahrung habe jedenfalls ich gemacht.

Die Drivetime finde ich persönlich am stressigsten. Viel Werbung, viel Verkehr usw., da kommt man beim Backtiming durchaus manchmal ins Schwitzen. Wo hingegen das Wochenende auf mich unheimlich "befreiend" wirkt, weil nicht das ganze Team im Haus ist und sich die Wochenendstimmung von einem selbst auch auf das Programm überträgt - klingt jetzt wie aus dem Stylebook, sollte sich so aber auch wirklich anhören...
 
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Ich schließ mich Rösselmann an. Genau so ist es...vorallem das mit dem cholerischen PD gefiel mir. Hatte ich früher mal...momentan glücklicherweise nicht.
 
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MoShoPersonalitylinercardhost....... ich hoffe, Du redest On Air ein bisserl anders...... ;)
okay - is ja hier für ... hihi.... insider.....:D

nee, ernsthaft - natürlich ist das stressig, wenn es wirklich gut sein soll. Und richtig gut ist es, wenn man kein bißchen von dem Streß draußen hören kann :cool:

Viel Erfolg !
 
AW: Stressfaktor "Moderation"

Wochenende macht Spass... ist easy, manchmal schon ein bisschen langweilig!

Aber ich denke selbst bei einem guten MoSho-Team ist der Moderator immer noch derjenige, der (mit-)verantwortlich ist auf der Antenne.

So sehr ich Morning Man Mike in auf Gong 96.3 hasse, so sehr muss ich ihm in dieser Beziehung auch mein Lob aussprechen. Zwar merkt man schon, dass dort einiges seeeehr spontan ist und auch improvisiert, es klingt dennoch gut. Das hat er echt drauf.


Bzgl. Drivetime: Die finde ich auch gut stressig. Wie reagiert ihr denn auf Personen im Studio (PDs, On-Air-Coaches usw.). Innerhalb der Sendung finde ich das vollkommen inakzeptabel. Praktis, die die Klappe halten und nicht nerven, sind okay, sofern sie ruhig sind.
 
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Black Jesus schrieb:
Aber mal ehrlich: Nach 5 Stunden moderieren wären wir alle fertig. Bei uns sind 3 Stunden die Regel. Maximum 4...alles drüber ist sinnlos...
Stell Dir vor, meine Sendung dauert 6 Stunden, macht mir wahnsinnig viel Spaß und auf Krücken bin ich auch noch nie aus dem Studio gelaufen! ;)

Ich denke, es ist eine Sache der Einstellung, die man zu diesem Job hat. Wenn es einen furchtbar schlaucht, mal 4-6 Stunden am Stück Sendung zu machen, dann sollte man sich ernsthaft überlegen, ob man nicht doch lieber als Nachtportier oder Pförtner arbeiten will.

Gleiches gilt für jeden anderen Beruf auch. Wenn ich immer von diesen Streiks höre oder lese, bei denen es darum geht, nur 35 oder 40 Stunden die Woche zu arbeiten, dann habe ich dafür nur ein Kopfschütteln übrig.

Wenn ich meine hauptberufliche Tätigkeit und meinen Job beim Radio zusammenrechne, komme ich im Schnitt auf 50-55 Stunden pro Woche (Montag bis Samstag). Ich bin froh, dass ich eine Arbeit habe, besonders in diesen harten Zeiten (ein Jahr Arbeitslosigkeit durfte ich auch schon testen) ....und es macht mir Spaß! ;)

Was Radiozambadu im Eingang schildert hört sich für mich eher wie Stress an, den er sich selbst macht, weil er sich vielleicht zu sehr unter Druck setzt um alles perfekt zu machenl. So etwas führt schnell zum Burnout, stimmt. Und ich habe auch schon Kollegen erlebt, bei denen es bis zum Gehörsturz ging. Lieber locker und entspannt in die Sendung gehen. Kostet viel Übung, schont aber die Nerven und man entwickelt eine gewisse Gelassenheit, die dann on Air auch sehr professionell rüberkommt.
 
AW: Stressfaktor "Moderation"

Naja, dann brauch ich wohl auch noch ein paar Jährchen, bis ich das draufhab!!! Ich schätze mal, bis ich 6 Stunden moderieren könnte müsste ich noch so 3 Jahre lang üben!!! UND: Danke für die Tipps, Pallek!!!
 
AW: Stressfaktor "Moderation"

Pallek schrieb:
Ich denke, es ist eine Sache der Einstellung, die man zu diesem Job hat. Wenn es einen furchtbar schlaucht, mal 4-6 Stunden am Stück Sendung zu machen, dann sollte man sich ernsthaft überlegen, ob man nicht doch lieber als Nachtportier oder Pförtner arbeiten will.
Volle Zustimmung!

Richtig lächerlich wird es, wenn hier so getan wird, als stünde Moderieren beim Radio hinsichtlich des auftretenden Stresses auf einer Stufe mit der Tätigkeit von Fluglotsen... :wall:

Denen, die hier den ach-so-furchtbaren Moderationsstreß beklagen, kann man nur wünschen, daß sie niemals einen wirklich anstrengenden Beruf ausüben müssen. Sitzt mal an einem Adventssonnabend am Steuer eines BVG-Busses oder an der Kasse im MediaMarkt oder unterrichtet eine 7. Klasse in einer Hauptschule - dann merkt Ihr vielleicht, was echter Streß ist. :mad:
 
AW: Stressfaktor "Moderation"

mal ganz abgesehen von den technischen erleichterungen, die in den letzten jahren einzug gehalten haben.....

von platte auf cd...dann auf festplatte....mit immer schnelleren zugriffszeiten.
keine bänder, keine carts, statt telefon monitor mit touchscreen, digitales anstatt analoges pult.....

wer kennt denn noch werbung, die nicht aus'm compi kommt, sondern per band oder cart gefahren wurde?

nebenbei hörer mit der bandmaschine aufnehmen, in wenigen sekunden schneiden und im anschluss an den nächsten titel senden?



worum ging es nochmal?:D
 
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Makeitso schrieb:
Volle Zustimmung!

Richtig lächerlich wird es, wenn hier so getan wird, als stünde Moderieren beim Radio hinsichtlich des auftretenden Stresses auf einer Stufe mit der Tätigkeit von Fluglotsen... :wall:

Moment mal! Weißt Du denn etwa nicht wieviele Herzinfarkte und Plötzliche-Sekunden-Tode von Programmdirektoren und Kollegen auf das Konto von Sendelöchern und miesen Blenden gehen? Die Verantwortung kann den Damen und Herren Moderatoren niemand abnehmen! Hier wird tagtäglich Dienst am lebenden Menschen verübt. Nur _ein_ unaufmerksamer Moment und ganze Häuserzeilen werden plötzlich unbewohnt und Bestatter klagen über Überstunden.
 
AW: Stressfaktor "Moderation"

wer kennt denn noch werbung, die nicht aus'm compi kommt, sondern per band oder cart gefahren wurde?
Ich! Aber nicht etwa den ganzen Werbeblock auf einer Cart, sondern für jeden einzelnen Spot eine Cart, die man dann genau in der Reihenfolge einlegen und "abfeuern" musste, die im Werbeplan vorgegeben war. Dann noch ein Jingle nach der Werbung, natürlich auch von Cart, und danach dann die vorgecuete CD.
 
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