Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

Also tut mir leid, Freiwild, aber das ist weißgott nicht erst seit gestern so...
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

Mir graut schon vor dem Tag, an dem all die ganzen grossen Songwriter wie Billy Joel, Elton John etc. unter der Erde sind. Wo sind die neuen Talente, die einen ähnlichen Output haben?

Ich sehe nur Platten-Manager, die den schnellen Euro / Dollar machen wollen. Das erklärt auch die Zunahme der Cover-Versionen.

In den selben Sack kann man auch die gierigen Radiochefs stecken.
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

ebenso erschreckend ist die Zahl der Coverversionen von immer den gleichen Threads in diesem Forum.
Zum eigentlichen Thema: "Hauptsache et groovt" - ganz gleich, ob gecovert oder nicht.
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

Vielleicht ist die Krise des Pop dadurch verursacht, dass Leben und Pop sich nicht mehr unterscheiden. Künstlerische Originalität, welche auch im Pop zumindest in Spuren vorhanden sein sollte, spielt keine Rolle mehr wenn Alltägliches zeitfüllend die Medien einnimmt.

Ich glaube, es muss ein gewisses Spannungsfeld zwischen Pop und Alltag herrschen. Besteht dieses nicht, ist dieses Verhältnis nicht mehr fruchtbar.
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

"Mir graut schon vor dem Tag, an dem all die ganzen grossen Songwriter wie Billy Joel, Elton John etc. unter der Erde sind. Wo sind die neuen Talente, die einen ähnlichen Output haben?"
Am Output liegt es nicht, am Talent auch nicht, da kannst Du ganz sicher sein, Tom.
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

naja .. wenn einem doch nichts mehr einfällt. Was tun für den schnellen Ruhm und den schnellen Euro ? Sich durch Qualität auszeichnen ? Langwieriges Geschäft. Viel zu unrentabel um ernsthaft in die engere Wahl genommen zu werden. Ausnahmetitel (Annett Louisian [oder so ähnlich]) werden ausschließlich von Freaks gemacht, die eher zufällig 'nen Hit und / oder den Mainstreamgeschmack treffen- Nummern wie Blue Lagoon [oder so ähnlich] dienen ausschließlich dem schnellen Gelderwerb / Bekanntheitsgrad.

Armer Sender, der sich keinen eigenen Stil leisten kann. Da werden noch einige PD's an Unprofessionalität, MediaDatenZahlenDenken und Tunnelblick scheitern... warten wir's ab.

:p
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

... und wenn es dann dochmal ein neues Lied bis nach ganz oben geschafft hat, wird es sooft wiederholt und durchgenudelt (wohlgemerkt: dieses eine Lied: dass der Münstler bzw. die Neuentdeckung auch weitere Lieder produziert haben könnte, fällt den Radiomacher erst auf, wenn ein Video (wir sind beim Radio!) vorliegt, und/oder die Radiogötter einen neuen Hit zum Totnudeln brauchen.), bis die Hörer dann die wahren Künstler nicht mehr vom Produzenten-08/15-Mainstream unterscheiden können.

Und dann wundert man sich, warum sich bei uns im Radio so viel amerikanische und amerikanistische 4/4-Takt-1.Strophe-Refreng-2.Strophe-Refreng-Zwischenspiel-1.Strophe*-2xRefreng-Soße breitmacht.....
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

alqaszar schrieb:
Vielleicht ist die Krise des Pop dadurch verursacht, dass Leben und Pop sich nicht mehr unterscheiden. Künstlerische Originalität, welche auch im Pop zumindest in Spuren vorhanden sein sollte, spielt keine Rolle mehr wenn Alltägliches zeitfüllend die Medien einnimmt.

Ich glaube, es muss ein gewisses Spannungsfeld zwischen Pop und Alltag herrschen. Besteht dieses nicht, ist dieses Verhältnis nicht mehr fruchtbar.

klingt interessant, ich versteh es nur nicht...
Kannste das vielleicht mal näher erklären.
Ich habe ja im Übrigen die vage These, daß schlicht und einfach so langsam die Zeit für Pop-Musik vorbei ist ;)
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

Genau. Wenn Pop schon längst in der Grube vermodert, werden die Menschen noch immer zu Klassik tanzen.
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

Die Artikel bestätigen eigentlich nur das, was ich seit den letzten Jahren so beobachtet habe. Die Kiddies kennen das Original nicht und denken einen neuen Song gekauft zu haben. Die Charts der letzten Jahre sind einfach nur langweilig und mit oberflächlicher Musik überschwemmt, die noch nicht mal neu ist.
Und Hip-Hop WAR mal gut, aber das, was da die letzten 6-7 Jahre auf dem Markt ist, ist nichts anderes als ein pcgenerierter, langweiliger, sich ständig wiederholender Rhythmus, dazu monotones Gelaber (manchmal sogar noch ein gesampeltes Stück Gesang aus einem alten Song) und das ganze unterlegt mit einer polyphonen, einfachen Melodie, die sich auch so alle 5-10 Sekunden ständig wiederholt und das dann 3 Minuten lang. Hauptsache das Video ist cool.
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

...und die Erde ist eine Scheibe. :rolleyes:

Das Problem ist schon seit langem (und das wird es wohl auch noch 'ne Weile bleiben) die Feigheit der Musikverantwortlichen in den Sendern auch mal was neues oder anderes zu spielen. Potential ist genügend vorhanden, man muß es nur nutzen!
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

Siehe Anlage, falls das jemand noch nicht kennen sollte.

Wobei Techno inzwischen auch dort angekommen ist. Ich sage nur Valerie :rolleyes:

<small>Falls das jemand später findet und zu diesem Zeitpunkt die Graphik hier nicht mehr vorhanden ist, so versuche er/sie sein Glück unter
http://j-walkblog.com/blog/images1/hitwizard.gif </small>
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

Leider ist ja auch das Thema selbst eine Coverversion, man bekommt dieses Lamento nun auch schon seit Jahren als "Ich bin übrigens ein Fan von ECHTER, HANDGEMACHTER Musik"-Allgemeinplatz ungefragt reingewürgt, wenn es in trauter Runde mal um Musik geht. Dicht gefolgt von "Das Original war ja sowieso besser" (oft die Tatsache verkennend, daß so manches Original auch schon eine Coverversion war. Beispiel: "Hush" von Deep Purple *g*. Auch die Stones wollten am Anfang ihrer Karriere ihre Finger nicht von alten Schinken lassen: Der Sage nach mußte man Jagger/Richards erst ohne Heroin in einen kleinen Raum sperren den sie erst wieder verlassen durften, als sie ihren ersten eigenen Song geschrieben hatten.)

Ja, die Klassik wird uns retten, da hat K6 natürlich recht ! Da gibt´s ja wirklich täglich Neuveröffentlichungen nie zuvor gehörter Eigenkompositionen und kein Trinkerorchester, semitalentierter Pianist oder Geigerich würde uns je mit einem Nauaufguss der "Größten Klassik-Kuschelhits" oder ähnlichem belästigen. Kauft ja auch keiner...oder etwa doch ?

Daß so mancher Musikerdarsteller besser seine Finger von jeglicher Art von Musik ließe - egal ob unbekannt oder schon mal in die Charts gekauft - ist unbestritten. Auch das war früher nicht anders. Wer das nicht glauben will, der beschäftige sich mal mit den Monkees oder Bay City Rollers (ich fürchte, langsam wird mein Alter deutlich *g*).

Die jungen Popwellen (darf man eigentlich noch so...aber das ist ja ein GANZ anderes Thema...) sind sicher auch mal froh, wenn sie einen schönen alten Song spielen können auch wenn sie dafür in Kauf nehmen müssen, daß statt eines drogenzerrütteten Zottels heute halt vielleicht eine Dame kräht, der die Hirnhälften vor die Brust geschnallt wurden.

Und übrigens: Einen guten Song kann man (fast) nicht kaputt kriegen... zugegeben: Mühe geben sie sich alle schon !

Zurück ins Funkhaus,

Eure Funkmaus
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

@K6
neee, andersrum wird nen Schuh draus: so wie die KLassik den Bach runterging, so kann es durchaus auch in Bälde der Popmusik ergehen. Wir reden schließlich von einem Phänomen, das gerade mal rund 50 Jahre alt ist. ;)

@Funkmaus:
JOh, und frag mal den Herrn Lennon nach Hernn Berry..... ähem, achneeee
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

Steinberg schrieb:
@K6
neee, andersrum wird nen Schuh draus: so wie die KLassik den Bach runterging, so kann es durchaus auch in Bälde der Popmusik ergehen. Wir reden schließlich von einem Phänomen, das gerade mal rund 50 Jahre alt ist.
<b>Pop</b>musik steht für <i>popular music</i>, also, grob gesagt, für <b>Volks</b>musik, also die Tonalität, die <i>per definitionem</i> beim Volk besonders gut ankommt. Die Klassik war früher (ganz früher) die Musik der Reichen, also derjenigen, die genug Kohle und/oder Untergebene hatten, um sich von einem eigenen Orchester beim frühstücken zuschauen zu lassen, wogegen das (untere) Volk zu meist einfach gestrickten und einfach zu singenden, aber nicht selten hintergründigen 4/4-Takten tanzte. Das, was man heute als "klassische Musik" bezeichnet, war somit nie eine Musik der Mehrheit, denn schon vor dem Volksempfänger diente das junge Medium Radio der Verbreitung des Schlagers, welcher in den breiten Schichten in einem langwierigen Prozess den traditionellen Volkssang ablöste. Ich empfehle hierzu ein Zitat, das radiowaves <a href="showpost.php?p=100876&postcount=49" target="asda">bereits hier</a> verlinkte.
Arnold Schönberg über das Radioprogramm in der Weimarer Republik schrieb:
Hier im Rundfunk wird der Mehrheit ihr Recht. Zu jeder Tages- und Nachtzeit serviert man ihr jenen Ohrenschmaus, ohne welchen sie scheinbar heute nicht mehr leben kann. Und so ist sie immer wild entsetzt, wenn sie einmal für eine kurze Zeit auf diesen Ohrenschmaus verzichten soll.
Weder die <i>populäre</i>, noch die ernste oder die <i>experimentelle</i> Klassik war je ein Massenphänomen. Und auch in Zukunft wird die Klassik - von einigen wenigen kurzen Hypes abgesehen - keine Rolle im Massenmusikgeschmack spielen.
Und dass in fünfzig Jahren der komplette DAB-Äther mit Zwölftonmusik überschwemmt wird, wer will schon ernsthaft <b>so eine</b> Prognose abgeben? Vielleicht hat die Erde dann ja sowieso bereits die Popkultur der Marsmännchen übernommen.
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

Hallole,

Gibts irgendwo eine gescheite liste, wo man ersehen kann, wo gecoverte Stücke herkommen, also Titel, Coverinterpret, erschienen am, Originalinterpret, erschienen an.

Dankeschön!

Grüßle AFu
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

Mal zum Thema Annett Louisan, das irgendwo oben aufgegriffen wurde:

Diese Freu ist mit einer perfekten Marketing-Strategie hochgepusht worden. Wie sonst bekommt die Frau wohl rein zufällig in allen relevanten TV-Sendungen (außer Wetten dass vielleicht) einen Gastauftritt, kostet Ihre CD 9,99 statt 16,99 für einen normalen Newcomer, und wird überall gespielt?

Sicher, das Produkt ist auch nicht schlecht. Aber Annett Louisan ist nicht eine zufällige Entdeckung aus dem Underground oder ein X-beliebiger Newcomer. Nein ihr wurde ein perfektes Lolita-Image und eine passende PR und Marketing-Strategie verpasst. Viel Geld also in sie investiert um viel rauszubekommen. Hat funktioniert wie ich das beurteilen würde.
 
AW: Studie: Immer mehr Titel in den Charts sind Coverversionen

alqaszar schrieb:
Vielleicht ist die Krise des Pop dadurch verursacht, dass Leben und Pop sich nicht mehr unterscheiden. Künstlerische Originalität, welche auch im Pop zumindest in Spuren vorhanden sein sollte, spielt keine Rolle mehr wenn Alltägliches zeitfüllend die Medien einnimmt.

Ich glaube, es muss ein gewisses Spannungsfeld zwischen Pop und Alltag herrschen. Besteht dieses nicht, ist dieses Verhältnis nicht mehr fruchtbar.

Steinberg schrieb:
klingt interessant, ich versteh es nur nicht...
Kannste das vielleicht mal näher erklären.
Ich habe ja im Übrigen die vage These, daß schlicht und einfach so langsam die Zeit für Pop-Musik vorbei ist ;)

:cool: Ich versuch's mal zu erklären (alqaszar möge korrigierend eingreifen):
Als sich Leben und Pop noch unterschieden, haben die Eltern die Türen zum Zimmer des Nachwuchses lautstark gechlossen, wenn diese Musik lief.

Ohne Spannungsfeld hört Mama in der Küche oder Papa beim Zeitunglesen (Achtung: Klischee, aber was macht heute eigentlich ein ordentlicher Papa?) dasselbe wie der Nachwuchs.

Naja und das ist das Problem: Die heutige Musik (zumindest im Formatradio) regt niemanden mehr auf und auch nicht an. Unwahr ist allerdings, dass es an- und aufregende Musik nicht mehr gibt.

Schönen Gruss
GagaFM
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben