Gegenstromanlage
Benutzer
Bei Studien gilt ja immer: Glaube keiner, die du nicht selbst gefälscht hast. Jetzt gibt es wieder einmal eine solche, zur Zukunft des Radiomarktes NRW:
https://www.medienanstalt-nrw.de/fi...-Gutachten_Zukunft-des-Hoerfunks-NRW-2028.pdf
Größter Witz ist der prognostizierte Rückgang von UKW von heute 88 auf 33% Marktanteil in 10 Jahren. Ohne Markteingriff übrigens. Wie kommt der gute Herr Goldhammer zu einem solchen Unfug? In den vergangenen 5 Jahren hat UKW nur marginal Marktanteile verloren, recht passable Streaming-Zahlen kamen nur zustande, weil man bereits als Streamer galt, wenn man kurz im Urlaub mal seinen Heimatsender übers Internet gehört hat und die Tatsache, dass man die Musikstreamer wie Spotify und Co., obwohl eigentlich Konkurrenten des klassischen Radios, hier mit ins Boot geholt hat.
Jetzt prognostiziert Goldmedia, dass dieses Streaming bis 2028 UKW verdrängen wird. Dabei bedient sich Herr G. aber eines fiesen Tricks: Man nimmt Spotify, Podcasts, gestreamte Hörbücher & Co. mit in die Aufstellung. Da hätte er der Fairness halber doch auch Vinyl-Schallplatten und Bücher bei UKW mit aufzählen müssen, oder??? Und selbst wenn man das alles zusammen auswertet, sehe ich in den kommenden 10 Jahren bei UKW maximal einen Reichweitenverlust von 10%. Und den auch nur, weil ältere Hörer wegsterben und die junge, webaffinere Generation nachrückt.
Auch bei DAB kann man streiten. Dass es Wachstum (auf geringstem Niveau übrigens) gibt, zeigt sich seit ein paar Jahren. Aber ein Anstieg des Marktanteils auf 20% halte ich für utopisch. Dafür ist UKW viel zu beliebt und Radios viel zu unkaputtbar. Teilweise läuft bei Friseur, Baustelle und Pizzabude ja noch das alte 70er-Jahre-Transistorradio. Neukäufe nur wegen der paar mehr Sender auf DAB gibt es kaum, keiner wirft ein funktionierendes Radio weg. Und wer sagt, daß es in 10 Jahren nicht technisch wieder etwas besseres gibt. DAB alt hat ja auch keine 10 Jahre gehalten.
Nein, ich glaube die Studie soll zwei Dinge bewirken. Goldmedia als immer schon web-freundliches Unternehmen (Ersteller des Webradio Monitors) möchte ihr Lieblingskind Internetstreaming ins Rampenlicht rücken. Und gleichzeitig sollen die Locals politisch dazu gedrängt werden auch auf DAB zu senden. Man kann nun schauen, wie die Konsequenzen daraus sind. Daß NRW mehr Vielfalt verdient, steht außer Frage. Aber die leisten doch heute schon das Internet und teils DAB. Niemand ist heute mehr auf Radio Köln, Radio MK und Co. angewiesen!
Das einzig realistische in der Studie ist der prognostizierte Einbruch der Werbeeinnahmen. Im Endeffekt wird damit aber auch das Medium Radio ganz in Frage gestellt, und das auch wieder bezogen auf die hohen Streaming-Prognosen, die - ich wiederhole mich - nur deswegen so hoch ausgefallen sind, weil sie nicht nur lineares Radiostreaming berücksichtigen.
https://www.medienanstalt-nrw.de/fi...-Gutachten_Zukunft-des-Hoerfunks-NRW-2028.pdf
Größter Witz ist der prognostizierte Rückgang von UKW von heute 88 auf 33% Marktanteil in 10 Jahren. Ohne Markteingriff übrigens. Wie kommt der gute Herr Goldhammer zu einem solchen Unfug? In den vergangenen 5 Jahren hat UKW nur marginal Marktanteile verloren, recht passable Streaming-Zahlen kamen nur zustande, weil man bereits als Streamer galt, wenn man kurz im Urlaub mal seinen Heimatsender übers Internet gehört hat und die Tatsache, dass man die Musikstreamer wie Spotify und Co., obwohl eigentlich Konkurrenten des klassischen Radios, hier mit ins Boot geholt hat.
Jetzt prognostiziert Goldmedia, dass dieses Streaming bis 2028 UKW verdrängen wird. Dabei bedient sich Herr G. aber eines fiesen Tricks: Man nimmt Spotify, Podcasts, gestreamte Hörbücher & Co. mit in die Aufstellung. Da hätte er der Fairness halber doch auch Vinyl-Schallplatten und Bücher bei UKW mit aufzählen müssen, oder??? Und selbst wenn man das alles zusammen auswertet, sehe ich in den kommenden 10 Jahren bei UKW maximal einen Reichweitenverlust von 10%. Und den auch nur, weil ältere Hörer wegsterben und die junge, webaffinere Generation nachrückt.
Auch bei DAB kann man streiten. Dass es Wachstum (auf geringstem Niveau übrigens) gibt, zeigt sich seit ein paar Jahren. Aber ein Anstieg des Marktanteils auf 20% halte ich für utopisch. Dafür ist UKW viel zu beliebt und Radios viel zu unkaputtbar. Teilweise läuft bei Friseur, Baustelle und Pizzabude ja noch das alte 70er-Jahre-Transistorradio. Neukäufe nur wegen der paar mehr Sender auf DAB gibt es kaum, keiner wirft ein funktionierendes Radio weg. Und wer sagt, daß es in 10 Jahren nicht technisch wieder etwas besseres gibt. DAB alt hat ja auch keine 10 Jahre gehalten.
Nein, ich glaube die Studie soll zwei Dinge bewirken. Goldmedia als immer schon web-freundliches Unternehmen (Ersteller des Webradio Monitors) möchte ihr Lieblingskind Internetstreaming ins Rampenlicht rücken. Und gleichzeitig sollen die Locals politisch dazu gedrängt werden auch auf DAB zu senden. Man kann nun schauen, wie die Konsequenzen daraus sind. Daß NRW mehr Vielfalt verdient, steht außer Frage. Aber die leisten doch heute schon das Internet und teils DAB. Niemand ist heute mehr auf Radio Köln, Radio MK und Co. angewiesen!
Das einzig realistische in der Studie ist der prognostizierte Einbruch der Werbeeinnahmen. Im Endeffekt wird damit aber auch das Medium Radio ganz in Frage gestellt, und das auch wieder bezogen auf die hohen Streaming-Prognosen, die - ich wiederhole mich - nur deswegen so hoch ausgefallen sind, weil sie nicht nur lineares Radiostreaming berücksichtigen.
Zuletzt bearbeitet: