Suche einen Radiosender für Kinder

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Aber um mal ehrlich zu sein. Als ich Kind war...hab ich keine Kindersendungen im Radio gehört.

Ich war wirklich so ein kleiner Herumkurbeler...im Radio...ich hab die Sendungen der GROSSEN gehört....Ndr2 Plattenkiste...oder HR 3 jukebox. am Nachmitag......oder Rias 2 Wunschhits...das war so meins....Ende der 80er.
 
Ich habe mit ca. 5 Jahren einen Recorder meines Vaters beschlagnahmt - das Gerät hatte aber kein Radio. Also nahm ich "Hörspiele" auf - selbst erfunden, ohne Drehbuch, live, spontan und mit dem eingebauten Mikrofon. Zum Glück (!) ist nichts davon erhalten geblieben.

Als ich 9 oder 10 war, hatten wir den Rundfunk der DDR in der Schule, die nahmen da mit unserer Klasse für den Kinderfunk auf, es war ein Kinderbuchautor anwesend. Hartmut Biewald war das, sein damals aktuelles Buch war wohl "Bau mir einen Drachen, Vater". Ich erinnere mich an dicke Kabel, die durchs Fenster des Klassneraumes im Erdgeschoß gezogen waren, an einen B1000-Kleinbus vor der Tür und an ein graues Mikrofon, das wohl ein MD421 gewesen sein dürfte. Und an eine Frau, die mit dem Mikrofon in der Klasse herumlief und ab und an "bitte schneiden, bitte schneiden" sagte. Ich war glaube ich nicht zu hören in der Sendung und ich habe auch keinen Mitschnitt.

Mit etwa 10 begann ich, ganz normale Musik aufzunehmen, also Popmusik. Dabei kannte ich das "Coolness-Problem" noch nicht, also: Musik aufzunehmen, die die anderen in der Klasse nicht aufgenommen hätten. So kamen auch DDR-Rockbands aufs Tape, vom DDR-Rundfunk aufgenommen. Der Mitgliedsausweis der Kinder- und Jugendbibliothek ermöglichte mir auch, die Schallplattenbibliothek zu nutzen. Ich erinnere mich daran, Karat und Electra auf LP nach Hause getragen zu haben im Alter von vielleicht 11 Jahren.

Mit 12 begann ich dann, die westliche Chartsmucke aufzunehmen, zuerst von Bayern 3 und danach von RIAS 2, zeitweise auch NDR 2 und hr3 ging auch manchmal rein. In dieser Zeit gab es die bescheuertsten Situationen: im Sommer 1986 oder 1987 verbrachte meine Mutter mit mir und den zwei Jungs einer befreundeten Familie sowie deren Mutter Urlaub im Thüringer Wald. Die kleine, aber schöne Hütte hatte einen Plattenspieler und Henrik, etwa 3 Jahre älter als ich, kaufte sich in Suhl im Centrum Warenhaus die damals aktuelle "Bataillon d'Amour" von Silly. Als er sie im Ferienhaus abspielen wollte, verließ ich unter Protest das Gebäude - ich wollte keine Ostmusik hören. 3 Jahre vorher habe ich selbst noch Ostplatten aus der Bibliothek nach Hause getragen.

Mit dem Ende der DDR änderte sich das alles wieder. Ich war inzwischen 16, DT64 wurde Stammsender, der Musikgeschmack änderte sich zunehmend in Richtung Indie und Punk. Auch das ist nun lange vorbei. Heute höre ich so gut wie keine Musik mehr im Radio, sondern fast nur noch "Wortsendungen".
 
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Als Kind habe ich auch keine Kinderhörspiele im Radio gehört. Diese hörte ich auf den EUROPA-Kassetten, die ich zum Geburtstag und zu Weihnachten geschenkt bekam, oder die ich im Freundeskreis tauschte oder raubmordkopierte. Radio, das war in der Jugend für mich SDR 3, also Musik, ehrliche Moderation und Weltgeschehen, und mit der Imitation der Moderationen dort habe ich meine Eltern in den Wahnsinn getrieben, und eigene "Fake-"Radiosendungen auf Kassette aufgenommen.

Das Radio als Hörspielmedium entdeckte ich erst in der Adoleszenz, als ich am Radio rumbastelte, um mehr herauszuholen, und irgendwie eine Möglichkeit fand, DLF und DBerlin einzustellen, zwar mit erheblichem Aufwand und dann immer noch vertauscht, aber immerhin.

Aber schön, wenn es in der jungen Generation noch Kinder gibt, die sich tatsächlich für die Möglichkeiten des Mediums begeistern können. Das scheint dank Dudelfunk bei den allermeisten nämlich davonzugehen.
 
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Ich kann hier Freiwilds Beitrag unterschreiben. Als ich noch zur Zielgruppe gehörte, waren die Kinderfunksendungen meiner heimatlichen Rundfunkstation absolut öde für mich. Schon mit 10 Jahren waren dafür die abendlichen Sendungen des Kraftpakets auf SR1 dann Pflicht. Hörspiele wurden auch erst im Alter von 13 oder 14 im Radio interessant, als die drei ??? langsam langweilig wurden und ich auf SWF1 Sonntag Abends das Kriminalhölrspiel entdeckte. An Kinder- respektive Jugendradio interessierte mich eigentlich nur eine Sendung, und das war Sonntag Vormittags "Moment mal" auf Radio Luxemburg, zumeist mit Desiré Nosbusch. Die Sendung fand auch als Zwerg meine "Gnade", da man da normalerweise nicht mit diesen, für mich als Kind furchtbaren, "Kinderliedern" gequält wurde.
 
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