"Superstars weltweit" - eine Alternative für den "Grand Prix Eurovision?"

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FM-Karin

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Man stelle sich folgendes Szenario vor.
Ralph Siegel übernimmt beim Grand Prix wieder eine Rolle, derer er nicht gewachsen ist. Das undurchsichtige, manchmal chaotisch-elitäre Auswahlsystem bringt Nischenakteure hervor, welche ein Achzigmillionenvolk vor den Augen der Musikwelt (wie so oft) vorführt. Oder vielleicht doch Stefan Raab, der Repräsentant deutscher Musiktalente?

So einfach werden es die Macher dieser zwischenzeitlich antiquierten Veranstaltung nicht mehr haben. Gerade weil andere Talentbewerbe wie beispielsweise "Superstar weltweit" zeigen, in welcher Phase man ein Millionenpublikum besser einbeziehen kann. Dies beginnt bereits bei der Vorauswahl und endet mit breit gewählten Akteuren, mit denen man sich identifizieren kann. Intergration pur! Die Meinung des Zuschauers zählt. Vergreiste und nationalorientierte Jurys bleiben dort wie sie hingehören: Außen vor!

Nach meiner Meinung könnte sich die Grande Dame einiges vom Geiste neuer Taltenwebewerbe im Sinne der Zuschauer abgucken. Schließlich verlangt man ja auch von den Radiomoderatoren, das sie diesen "Mist" später auch noch spielen sollen.
 
@FM-Karin

ähem...ist Dir schon aufgefallen, dass beim Grand Prix bereits seit einigen Jahren das Publikum per Telefon entscheidet?

Und zur Frage der Identifikation: Ich weiß nicht, ob ich mich weltweit von einem Bohlen-produzierten Schlaffbacki wie Alexander repräsentiert sehen möchte, vor allem nicht als angeblich besten Sänger in Deutschland.

DSDS ist eine unterhaltsame TV-Show mit einem perfekten Marketing-Mechanismus. Gerne gucken und drüber lachen und quatschen, aber bitte NICHT dem Ganzen eine grössere Bedeutung oder Qualität beimessen.

Schon schlimm genug, dass Modern Talking und die Scorpions weltweit die erfolgreichsten deutschen Acts sind. Was müssen die alle für ein grausames Bild von uns haben.
 
In einigen deiner Überlegungen sehe ich mich bestätigt. Einen Mechanismus, der Millionen von Herzen bewegt, wegen oder trotz guten Marketings, sollte man nicht tod schweigen, sondern etwas daraus lernen.

Softi-Alex ist auch nicht mein persönlicher Fall, jedoch repräsentiert er den Geschmack deiner Hörer! Und darum geht es doch (hoffentlich noch) beim Radio.

Der GP schafft nicht einmal das. Deutsche Beiträge mögen zwar der Vorliebe eines gewissen Herrn Siegel und Co. entsprechen. Jedoch liegen sie am Musik- und Lebensgefühl derer, die sie vertreten sollen, total daneben. Was bringt mir da der Griff zum Telefonhörer um einen Komödianten, Spartenmusiker oder Heilpraktikanter zu puschen, den keiner hören will.

Und weißt du was das Schlimmste ist? Wir sollen unseren Hörern diese übel riechende Brühe auch noch schmackhaft zubereiten. Das stinkt mir!
 
@ Keek:
Schon schlimm genug, dass Modern Talking und die Scorpions weltweit die erfolgreichsten deutschen Acts sind. Was müssen die alle für ein grausames Bild von uns haben.
Wie schrieb Wiglaf Drost vor vielen Jahren (Mitte der 80er) nach dem Auftritt von Niedecken & Co. in Peking:

"Wenn BAP jetzt auch noch in Moskau auftreten, haben die Russen allen Grund zum nuklearen Erstschlag!" :D
 
''Schließlich verlangt man ja auch von den Radiomoderatoren, das sie diesen "Mist" später auch noch spielen sollen.''

Wer???

''Wir sollen unseren Hörern diese übel riechende Brühe auch noch schmackhaft zubereiten. ''

Warum???
 
@Karin

glücklicherweise repräsentiert Alex K. den Geschmack unserer Hörer nicht, obwohl ich in "seiner" Zielgruppe arbeite. Allerdings nicht ganz: Bin ja gar nicht beim KiKa...

Ansonsten kann man von DSDS bestimmt viel lernen, aber

1. wohl nicht, dass Tod mit d am Ende das Substantiv und tot mit t am Ende das Adjektiv ist und

2. sicherlich auch nicht, wie man talentierte, einheimische Künstler langfristig und dauerhaft zu halbwegs anspruchsvollen musikalischen Grössen mit Substanz aufbaut. Was ich wiederum für die auch bei DSDS vereinzelt vorhandenen Gesangs-Talente wiederum sehr bedauerlich finde...
 
Man muß die übel riechende Brühe den Hörern eben nicht schmackhaft zubereiten. Warum nicht einfach sagen, daß man die Musik schrottig findet, wenn es denn so ist? Gutgemachtes Formatradio lebt eigentlich weniger von der vermeintlich besten Musik, die ständig geduldet wird, sondern viel mehr von der Personality und Ausstrahlung der Moderatoren. Aber in D wird Formatradio halt leider anders ausgelegt als z.B. in GB.

Zu den Superstars weltweit: Unbedingt mal auf die Kommentare von Pete Waterman und Simon Cowell achten (wenn sie denn hier von RTL nicht abgemildert oder ganz rausgeschnitten sein sollten...). Insbesondere Cowell wird für seine Kommentare im anglo-amerikanischen Raum geliebt wie auch gefürchtet. Ich finde seine Art eigentlich klasse, obwohl er manchmal doch ein wenig zu weit geht. Sein Buch lohnt sich auch, ist auch hier bald erhältlich: http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...02570/sr=1-1/ref=sr_1_8_1/028-3845835-5476503

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Lass mich Karin einfach mal interpretieren: Vermutlich wollte sie damit sagen, dass seitens der Produzenten durchaus der Wunsch besteht, die Musik einer Masse im Radio zugänglich zu machen. Herr Siegel hat sich ja auch schon darüber beschwert, dass das Zeug bei uns (= dem durchschnittlichen Privaten) nicht läuft. Aber klar ist, dass uns keiner zwingen kann. Keine Akzeptanz bei den Hörern - Kein Einsatz in der Powerrotation. Mir sind allerdings die Verkaufszahlen der Grand-Prix-Lieder nicht geläufig.
Aber ich möchte die Frage der Karin mal so beantworten: Mir scheinen die Zielgruppen beider Veranstaltungen unterschiedlich zu sein. Vermutlich gibt es noch immer eine Zielgruppe, die vielleicht nicht jeden Interpreten aus Deutschland, wohl aber die ganze Sendung so sehen will. Und auch ein Herr Siegel hat nicht immer in die Tonne gegriffen. Abgesehen davon dürfte es beim Grand Prix schwer sein, die Vorstellungen eines Landes durchzudrücken. Dass die Show bei uns zur Comedy mutierte, schließt nicht aus, dass es Länder gibt, die das ganze todernst sehen.
Außerdem würde ich den Gedanken nicht völlig ausklammern, dass hinter den Kulissen der durchgestylten "Die Zuschauer stimmen ab"-Show dubiose Dinge passieren. (Ich erinnere da an das erste Album der No Angels, das bereits fertig für den Verkauf war, bevor das Publikum "entschieden" hat, dass die Damen als No Angels auftreten) Soviel zur Integration einer Masse.

@ Matthias

Weil es eben völlig wurscht ist, wie DU etwas findest. Und es ist nicht wahr, dass beim Formatradio generell die Personality des Moderatoren ausschlaggebend ist. Du solltest Dir mal durch den Kopf gehen lassen, was die Buchstaben AC oder CHR/EHR oder... ausgeschrieben bedeuten. Dann wirst Du vielleicht von allein darauf kommen, dass sich diese Formate über die Musik definieren und sich das "drumherum" aus den Ansprüchen der Zielgruppe ergibt, die man damit generiert. Im übrigen besteht Formatradio nicht ausschließlich aus AC und CHR. Alexander allerdings ist auf solche oder ähnliche Formate ausgelegt.
 
@ Radiohexe / off-topic

Natürlich kenne ich die Begriffe wie AC oder CHR. Bei vielen Formaten bei meinem Beispiel (u.a. in GB und NL) ist es jedoch so, daß eben der Moderator die Sendung trägt und die Show, die oftmals nicht länger als drei Stunden geht, nach dem Moderator benannt wird. Weniger der Sender als Ganzes steht bei der Machart im Vordergrund (hier z.B. BBC Radio) sondern halt, was weiß ich, Mark & Lard, Chris Moyles, Steve Wright oder Terry Wogan. Musik ist natürlich wichtig, die Personality des Broadcasters aber entscheidend. Mit ihr steht und fällt die Einschaltquote. Gefahr hierbei ist natürlich der Wechsel eines Moderators von einem Sender zu einem anderen, wo viele Hörer dann mitwechseln.

So, höre erst mal auf, da das Thema nicht zu diesem Thread paßt.
 
alex ist einfach nur peinlich für die deutsche musikszene!

Ich weiß nicht, ob ich mich weltweit von einem Bohlen-produzierten Schlaffbacki wie Alexander repräsentiert sehen möchte, vor allem nicht als angeblich besten Sänger in Deutschland.

genau so sehe ich das auch! ich fand seinen auftritt bei "superstars weltweit" einfach nur peinlich und schlecht! wenn man im direkten vergleich sieht und hört, was die kandidaten aus den anderen ländern abliefern, dann wird einem klar, dass dieser alexander eine absolute nullnummer ist! ich schätze mal, er kommt auf den letzten oder vorletzten platz....insofern sind gewisse paralelen zu grand prix ja da! ;)
 
Naja, mal abseits der grammatikalischen Grundsatzlehre könnte der Unterschied zwischen Bohlen und Siegel im deftigen "Herrenjargon" etwa so lauten:

Dem Siegel gelingt eine gute Nummer in 20 Jahren. Und damit "fliegt er noch so hoch", dass er jeglichen Bodenkontakt verliert.
Bohlen hingegen, schafft 5 gute Nummern in einem Jahr. Immerhin!

:) kleiner Scherz am Rande
 
_____ OFF TOPIC __________

Hallo Matthias,

lassen wir mal die betrachtlichen Unterschiede in der Voraussetzung für BBC auf der einen und den deutschen Privatfunk auf der anderen außer acht: Auch die BBC generiert sich die Zielgruppen (die nicht zwingend etwas mit unserer 14-49-Gruppe zu tun haben müssen) der einzelnen Sender über die Musik. Glaubst Du nicht, dass die Shows der von Dir genannten Moderatoren auf die Zielgruppe zugeschnitten wurden? Oder anders gesagt: Kannst Du Dir diese Sendungen in der Art auf einem Sender vorstellen, der die Oma um die 85 Jahren anspricht - mit allen Konsequenzen?? Dass die Leute der jeweiligen Zielgruppe die Sendungen gezielt einschalten, sei nicht in Frage gestellt.
Was uns zu einer weiteren, interessanten Frage bringt: Was ist Personality?? Dass der Moderator seinen eigenen Kopf durchsetzt und die Interessen der Zielgruppe ignoriert? Ich möchte mal eine These aufstellen: Der Moderator, der seine Zielgruppe nicht kennt, wird kaum Chancen haben, Personality entwickeln (auch wenn er gegen seinen Willen Alexander spielen muss). "Friß oder stirb" hat damit jedenfalls nichts zu tun. Oder kannst Du Dir vorstellen, dass Deine Oma, sollte sie Schlagerfan sein, flott-gewagte Sprüche zwischen Andy Borg als Personality empfindet?!
 
@FM-Karin

Also ehrlich gesagt kann ich keinen grossen Unterschied zwischen den Herren Siegel und Bohlen erkennen (um nicht zu sagen "gar keinen").

M.M.n. bewegen sich Werke wie Lous "Let´s get happy" (Siegel) und Küblböcks "Heartbeat" (Bohlen) ganz eindeutig in der gleichen intellektuellen Diaspora.

Man könnte höchstens sagen, dass Siegels Zeit vorbei ist (denn er hatte zweifelsohne auch sehr erfolgreiche Zeiten unabhängig von und lange vor Grand Prix und Nicole).

Und Bohlen produziert im Jahr 5 ERFOLGREICHE, wohl kaum 5 GUTE Nummern.

Nichtsdestotrotz muss man vor beiden den Hut ziehen, sie wissen halt, wie man es macht (bzw. wussten im Falle von Siegel) und sind damit erfolgreich...Punkt. Nicht anders verhält es sich mit "Künstlern" wie Scooter, DJ Bobo etc.

Die Frage ist doch eher, warum es für diese Grützk... einen so grossen Markt gibt. Damit wären wir wieder mitten in Kultur- und Gesellschaftskritik, aber das Fass möchte ich nun wirklich nicht aufmachen.

@radiohexe

Ich erinnere auch sehr gerne an das oberpeinliche "Finale" zwischen Overground und Preluders, das lediglich dazu diente, über die eingehenden Telefonate so viel Kohle zu machen wie nur möglich und dabei den (in diesem Falle wirklich verblödeten) Anrufern vorzugaukeln, es würde am Ende nur eine Band geben. Dabei standen CDs VÖ-bereit in den Lagern und die Tour im Doppelpack war auch schon gebucht.

Traurigerweise funktioniert dieses Prinzip ja mit den billigsten Bauerntricks bei DSDS, Popstars etc. gleichermassen. Und das Neun Live als einer der wenigen Fernsehsender Gewinne generiert (aufgrund der Anruferzahlen) spricht wohl seine eigene, deutliche und traurige Sprache.

Der Punt ist: Ich gucke gerne DSDS, finde es unterhaltsam bis teilweise herrlich lächerlich. Trotzdem kaufe ich nicht eine der CDs, finde die Songs beschissen und möchte bitte nicht ernsthaft darüber diskutieren müssen, ob es dabei um ernsthafte Talentförderung oder den behutsamen Aufbau von grossen Stars geht.

Es geht um Entertainment, um Quoten, um Anruferzahlen und um schnelle Charterfolge.

@radiobayern

Stimme Dir voll und ganz zu. Alexander K. war so ziemlich der schlechteste Kandidat. In der Masse war ich aber sowieso enttäuscht von den weltweiten Siegern. Abgesehen von der überdurchschnittlich geil singenden Amerikanerin hat mich da wirklich keiner aus den Socken gehauen.
 
(Noch einmal off-topic)

Hallo Radiohexe,

gehe mal auf Dein Posting direkt ein.


"lassen wir mal die betrachtlichen Unterschiede in der Voraussetzung für BBC auf der einen und den deutschen Privatfunk auf der anderen außer acht: Auch die BBC generiert sich die Zielgruppen (die nicht zwingend etwas mit unserer 14-49-Gruppe zu tun haben müssen) der einzelnen Sender über die Musik."

Es stimmt, daß die BBC die einzelnen Zielgruppen auch teilweise nach Alter unterteilt. Dabei steht aber nicht nur die Musik im Vordergrund sondern auch wiederum die Moderation. Bei Radio One kann es durchaus vorkommen, daß ein Mod einen Monolog oder ein Gespräch mit mehreren Leuten im Studio oder Hörern führt, das mal locker über 15 Minuten geht. Oder daß drei Rocktitel hintereinander laufen. Radio One ist zwar in erster Linie für jüngere Hörer gedacht, aber auch viele jenseits der 40 hören den Sender. Achte mal drauf, wer in GB alles den Sender hört. Radio Two hat zwar auch eine Zielgruppe, wird aber auch von sehr vielen Hörern wegen der sehr abwechslungsreichen Musik und Moderation von eigentlich allen Altersschichten gehört. Zielgruppe ist hier, wie bei R1 nicht nur das Alter sondern auch die Musikrichtung und Art der Moderation. Desweiteren gibt es BBC 6 Music, wo nur, sagen wir, Qualitätsmusik läuft, ohne jegliche Beschränkung auf eine altersmäßige Zielgruppe. Lange Rede, kurzer Sinn, in D wird Formatradio zu sehr nach Zielgruppe und Alter sowie vermeintlichem Massengeschmack definiert. Alles ist "predictable". Der eigentlich Reiz des Radiohörens ist hier verlorengegangen.


"Glaubst Du nicht, dass die Shows der von Dir genannten Moderatoren auf die Zielgruppe zugeschnitten wurden? Oder anders gesagt: Kannst Du Dir diese Sendungen in der Art auf einem Sender vorstellen, der die Oma um die 85 Jahren anspricht - mit allen Konsequenzen??"

Manch junggebliebene Oma hört in GB tatsächlich Radio 1, es mögen aber nicht unbedingt sehr viele sein. Das Alter ist im übrigen lediglich eine Zahl und kein Zustand im Kopf.


"Dass die Leute der jeweiligen Zielgruppe die Sendungen gezielt einschalten, sei nicht in Frage gestellt.
Was uns zu einer weiteren, interessanten Frage bringt: Was ist Personality?? Dass der Moderator seinen eigenen Kopf durchsetzt und die Interessen der Zielgruppe ignoriert?"

Sicher nicht. Obwohl eine starke Personality immer polarisiert. Und das ist auch gut so. Zum einen schalten die Leute ein, die den Mod gern hören, zum anderen die, die das nicht so gut finden und sich darüber ärgern können. Schlecht ist es natürlich dann, wenn der Mod mit seiner Show nicht mehr gehört wird, weil er z.B. arrogant rüberkommt. Aber das ist eben die Kunst.


"Ich möchte mal eine These aufstellen: Der Moderator, der seine Zielgruppe nicht kennt, wird kaum Chancen haben, Personality entwickeln (auch wenn er gegen seinen Willen Alexander spielen muss). "Friß oder stirb" hat damit jedenfalls nichts zu tun. Oder kannst Du Dir vorstellen, dass Deine Oma, sollte sie Schlagerfan sein, flott-gewagte Sprüche zwischen Andy Borg als Personality empfindet?!"

So ganz verstehe ich Deine Zeilen hier nicht. Meine Oma hätte Andy Borg sicher nicht gutgefunden. Die hätte heute wohl etwas flotteres oder einen Klassiksender oder den DLF gehört. Gerade ältere Menschen werden von den hiesigen Sendern vernachlässigt und mit einem Programm wie etwa SWR4 oder NDR1 abgespeist. Aber auch bei älteren Menschen gibt es, wie auch bei jüngeren, vielschichtige Interessen und Hörgewohnheiten. Und um bei den Zielgruppen zu bleiben: Ältere Menschen werden zukünftig immer mehr eine neue und wichtige Zielgruppe darstellen.

So, noch einmal OT, Entschuldigung. Thema kann evtl. auch privat weitergeführt werden: Weserturm@aol.com

Viele Grüße,
Matthias
 
Da das Anfangs-Thema ohnehin niemanden mehr zu interessieren scheint....
Lass uns nochmal die Aussgangsthese der Diskussion festhalten, damit wir uns nicht verzetteln. Du hast behauptet, gute Personality sei im gutgemachten Formatradio wichtiger als Musik. Weshalb der Moderator Alexander lieber weglassen sollte, weil er Sch... sei.

(Folgende Missverständnisse gilt es auszuräumen.

1. Ich habe nicht behauptet, dass sich die BBC ihre Zielgruppen nach dem Alter generiert. Lies es Dir bitte noch mal durch.

2. gibt es dennoch auch für BBC1 und BBC2 eine grobe Orientierung nach Altersklassen. So gilt BBC1 als eher jugendlich und Radio 2 als "etwas für die Reiferen" Dass darüber hinaus überall auf der Welt eine Oma jung geblieben sein und ein Jugendlicher Interesse für Oldies und Jazz haben kann, das steht völlig außer Frage. Die Beispiele sollten auch bloß bildhaft sein - aber gut. Misslungener Versuch.)

Wenn du Dir das BBC2-Programm anschaust, das anders als unsere Privaten nicht aus einem Guss besteht, wirst Du feststellen, dass die Moderatoren nicht quer durch den Gemüsegarten spielen, sondern Sendungen mit einem gewissen Schwerpunkt haben. Die Album Chart Show ist vom Best of Jazz getrennt. Aktuelle Musik früh, die Rock-Sendung abends. Damit ist eine Zielgruppe definiert.

Was war nun zuerst da, das Huhn oder das Ei? Wie entsteht eine erfolgreiche Sendung: In dem der Moderator (bzw. sein Sender) eine Zielgruppe anvisiert und bindet. Abgesehen davon, dass die Musik auch statistisch erhoben bei entsprechenden Formaten Einschaltgrund Nummer 1 ist, dauert es länger, eine Personality aufzubauen, als die Bedürfnisse der Zielgruppe mittels Musik zu befriedigen.

Ich weiß nicht, woher Du kommst und ob Dir evtl. die Namen Thomas Böttcher und Uwe Fischer etwas sagen. Die beiden waren - und sind bis heute - echte Marken. Polarisierend. Eindeutig erkennbar. Echte Stars. Mit viel Gedöns und fetten Schlagzeilen wechselten sie vor fast sechs Jahren von einem AC-Sender zur Konkurrenz, die in dem großen 14-49-Topf eine andere Zielgruppe ansprach. Die Musik, beispielsweise, hatte den Ausschlag in Richtung Oldies/Klassiker. Was meinst Du, was passierte?! Ein großer Teil der Hörer wechselte zunächst mit - um wenig später in Scharen zurückzulaufen. Die Personality hat den Geschmack nicht überwinden können, um die Hörer zu halten. Die MorningShow dümpelte dann noch zwei Jahre vor sich hin - bis die beiden sich trennten.
Heute sind sie wieder vereint und moderieren wieder eine MorningShow - die Musikfärbung des Senders und seine Zielgruppe waren schon vorher definiert. Was mir beim flüchtigen Hören auffällt, ist, dass die Moderatoren - trotz augenfälliger Ähnlichkeiten zu früheren Zeiten - genau diese Zielgruppe bedienen.

Ich hoffe, Dir nahegebracht zu haben, warum ich Deiner Aussage heftigst widerspreche. Zuerst ist die Zielgruppenbindung da, dann die Personality. Deshalb kann der Moderator zwar für seine Sendung wichtig sein. Die allgemeine Behauptung lässt sich aber in meinen Augen nicht halten.
Viele Grüße
Die Hexe
 
Dear radiohexe, ich würde dir ja so gern widersprechen :D, weil ich das so gern tue. Aber ich kann's nicht. :( Obwohl...

radiohexe: "Da das Anfangs-Thema ohnehin niemanden mehr zu interessieren scheint ..." :)

So isses ja nu' auch nich'!
Grenzewelles Frage, wer Alex Dreck und Daniel Küblschrott spielen muss und warum, bedarf schon noch einer realistischen Antwort.
Die beiden werden nämlich nicht gespielt. Natürlich hin und wieder von dem einen oder anderen Sender. Mag sein. Aber sie haben sich eben nicht durchgesetzt. Die einzigen, die funktioniert haben, waren die No Angels, das muss man bei aller Kritik anerkennen.
Schon Bro'sis waren eine Nummer kleiner. Alles danach hat im Radio keinen Stellenwert mehr. Deshalb darf man durchaus sagen: Die Verkaufszahlen des einen oder anderen gehypten und plastikgecasteten "Stars" mögen zeitweilig ganz nett gewesen sein, und Daniel K. mag seine Töne auch literarisch lieben und singen, aber ihre Halbwertzeit war maximal so hoch wie die Zwischenzeit bis zum nächsten Showcasting.
Die inflationäre Zunahme dieser pseudomusikalischen Castings entlässt ihre Gewinner nun endgültig ins mediale Nichts. Das ist insofern gut, als Radio eben kein Fernsehen ist und seine Hörer folglich auch vor solchen Plastikstars verschont. Radiomoderatoren müssen diesen "Mist" deshalb nur selten verkaufen.
Insofern, da dürfen alle musikalisch inspirierten Researchkritiker dann doch mal zustimmen :D, haben Musikresearches durchaus ihr Gutes:
Sie verschonen uns vor Alex, Daniel K. und sonstigen armen Hanseln, deren Absturz schneller geht als ihr langsamer Aufstieg von der Vorausscheidung bis zur "No.1".

Allein deshalb mögen sie kein Radiothema sein und deshalb hier auf begrenztes Interesse stoßen. Bohlen ist wohl der einzige Dauergewinner der ganzen Angelegenheit, auch wenn seine Titel davon nur äußerst geringe Radiochancen haben.
Herrn Siegel muss man nicht weiter bedenken. Er hat seine Zeit gehabt und es immerhin geschafft, dass man seinen Namen mit dem "Gro Prie" verbindet. Mein Glückwunsch.
Wünsche wohl gelesen zu haben,
db
 
Freut mich ja, dass es selbst bei der globalen Oberdödel-Castingshow eine Art Gerechtigkeit gibt:

Auf Platz zwei die Frau aus den USA mit der mörder-rockigen Stimme und auf Eins der nette natürliche Typ mit der Zahnlücke aus Norwegen.

Wie schon vermerkt, abgeschlagen auf dem vorletzten Platz Schwiegermamas Liebling :D
 
Und auf Platz 3 sympathischerweise der Total-Aussenseiter aus Belgien mit der Nirvana-Nummer, dem noch in der ersten Sendung von Seiten der Jury gesagt wurde, er sei in einer solchen Show wie Superstars total falsch aufgehoben :p
 
-auch eher offtopic, aber wenn ihr das hier ausdiskutieren müsst-

Hey MatthiasW.,
die Musi bei NDR 1 (welches Land auch immer) ist sicher nicht jedermanns Geschmack, wobei so schrecklich auch gar nicht (mehr).
"Die alten Leute abgespeist" würde ich aber nicht sagen, gibt es doch bei NDR 1 noch ausführliche Nachrichtensendungen, viele (noch regionalere) Auseinanderschaltungen, 2´30 - Beiträge, Live-Telefonate und Live-Quizspiele, gute Moderatoren.
Das ganze wird natürlich heimatlich-säuselnd-behutsam verpackt und präsentiert, und irgendwie ist auch NDR 1 totformatiert und vorhersehbar wie der ganze NDR, aber in Sachen Local-Identity, Hörerbindung und gutem Journalismus kann sich eigentlich das meiste Norddeutschland viel abgucken.

--Ich finds übrigens lustig, wie manche Mitschreiber hier schon die Platzierung von Alex vorhergesehen hatten--
 
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