SWR3 - aktuelle Entwicklungen

AW: SWR 3 übertreibt es!

Geschätzter Steinberg,

mir ist schon klar daß diese Diskussion hier bereits mehrfach geführt wurde, daher wollte ich mich auf Funkytowns Post auch erst nicht einlassen (der im übrigen wesentlich weniger im Forum aktiv war).
Ich lasse mich gerne auf eine differenzierte Diskussion ein, leider ist das Forum hier für ausführliche Gespräche nicht das richtige Medium. Man kann mir gerne das Wieso, Weshalb, Warum eines SWR3-Programms erläutern. Für mich als Hörer zählt da allerdings letzten Endes das was aus dem Lautsprecher kommt. Und das ist einfach UNHÖRBAR. So leid es mir tut.

(Und hier wie versprochen: Wenn ich wissen will wie kalt es mir ist halte ich den großen Zeh aus der Haustür. Dafür brauche ich kein Radio.)
 
AW: SWR 3 übertreibt es!

Damit war gemeint daß die Themen einfach zu komplex sind und besser in einer Live-Gespräch Auge in Auge erörtert werden.

Für kürzere Diskussionen und Problemchen ist das Medium Forum hier goldrichtig.

Es tut mir im Übrigen selbst leid wenn ich hier ständig rummosern muss. Aber es muss auch gesagt werde daß im Radio einiges verdammt schief läuft. Ich kann auch sehr gut loben (und tue das viel lieber) wie man im NDR2-Titelmusik-Thread vom Jahreswechsel zu lesen ist.
 
AW: SWR 3 übertreibt es!

Ich habe sehr wohl gelesen (und sogar verstanden!) was Funkytown geschrieben hat, finde es trotzdem einen ausgemachten Blödsinn und bekomme obendrein noch Schläge wenn ich sage daß ich seine Meinung überhaupt nicht teilen kann... Die Diskussion wer jetzt wen überzeugen muss ist übrigens müßig und wenig zweckdienlich.

Da laß ich mich lieber von Leuten wie OnkelOtto und Qualiton (die für mich offensichtlich wirkliche Profis sind) kompetent belehren weil sie "Insassen" sind und jahrelange Erfahrung als Macher haben.
Wie und in wieweit Funkytown da mithalten kann kann ich leider nicht beurteilen und muss die Relevanz seiner Meinung der meinen gleich stellen.
 
AW: SWR 3 übertreibt es!

Die Unterstellung daß ich die Meinung nicht überdacht habe ist übrigens nicht schön.

Aber lassen wir es einfach mal so stehen und lassen die anderen Leute einfach weiter über *verängstigtumguckundflüster* "Du-weißt-schon-wen" aus dem Thread-Titel unterhalten...
 
AW: SWR 3 übertreibt es!

Ich finde die Diskussion müßig. Die Gründe, weshalb SWR3 so klingt, wie es klingt, sind doch hinlänglich bekannt. Was spricht dagegen, zu protestieren, wenn SWR3 immer weniger von den privaten Mitbewerbern zu unterscheiden ist?

Apropos: Ich hatte heute wieder mal das Vergnügen, über längere Zeit SWR3 zu hören. Ich weiß nicht, ob es Kalkül ist oder reiner Zufall, aber aus irgendeinem Grund erinnert mich vieles von dem, was momentan so bei SWR3 läuft, verdammt an Radio Regenbogen: „Der beste Musikmix für Baden und die Pfalz“ o.ä. (wobei der Jingle wohl nicht in jeder Regionalversion läuft), überhaupt das ganze „Wir sind von hier“-Getue, und auch die Musikprogramme der beiden Sender sind praktisch überhaupt nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Die werden doch nicht Angst vor den Mannheimern haben?
 
AW: SWR 3 übertreibt es!

Es geht doch nicht drum, hier über Geschmack zu streiten. Sicherlich kann einem das SWR3 Programm überhaupt nicht zusagen. Wird ja keiner gezwungen den Sender zu hören. Allerdings kann man in einem Radioforum schon erwarten, daß die Diskussion über die Schlagworte "Dudelfunk" hinausgeht.

Damit die Diskussion aber einen Schritt weiter geht, möchte ich mal die kritische Brille anziehen:

Musik: Grundsätzlich muß eine Hot-Rotation sein. Gerade weil die Hörverweildauer am Stück bei 20-30 Minuten liegt, muß man dem Hörer seine Musik auch anbieten, auch auf die Gefahr der Wiederholungen. Allerdings ist in letzter Zeit bei den ÖR-Popwellen ein Trend zu mehr Titeln in den Rotationen erkennbar. SWR3 läuft Gefahr diesen Trend zu verschlafen. Unverständlich ist auch die Tatsache, daß man schon seit Jahren auf Roxette, Ace of Base, Wonderwall und andere seichte Musik setzt, vor allem in so hohen Rotationen. Der Trend zu rockiger Musik ist meiner Meinung nach klar erkennbar. (Lordis Sieg bei Eurovision Song Contest, hohe Platzierungen von Placebo, Artic Monkeys, etc. in den Charts). Auch der enorme Erfolg von SWR3 mit seinen 80ziger Tagen belegt doch, daß es ein Bedarf an Abwechslung gibt.

Teasings/Trailers: Die haben in der Tat zugenommen und wie ich glaube eine Schmerzgrenze erreicht, wie man an den Postings hier auch erkennen kann. "The Link ist the presenter's craft" ist eine bekannte Radioregel. Moderatoren sollen also vor allem Orientierung durchs Programm geben. Das ersetzen immer mehr produzierte Trailer, Front/Backsellings von Aktionen. Die werden viel mehr als Eigenwerbung empfunden. SWR3 sollte nochmal verstärkt auf seine guten Moderatoren setzen, die glaubhaft auch auf Programminhalte hinweisen können, statt produzierte Stücke in hohen Rotationen einzusetzen. In diesem Zusammenhang fällt auf, daß SWR3 vor allem die Morningshow Janitz/Politi hypt. In einer Penetranz, die vermuten läßt, daß die beiden nicht so gut "testen", also bei den Hörerbefragungen nicht so gut abschneiden. Sie haben es allerdings auch schwer gegen das vermeintlich beste Morgenteam Deutschlands, Wirbitzky/Zeus. Allerdings stellt sich schon die Frage warum man nicht Moderatoren wie Markus Barsch oder Kai Karsten morgens ran läßt.

Wortprogramm: Sicherlich gibt es auch mal schlechte Beiträge, Nachrichten oder eine mißlungene Themenauswahl. Meiner Meinung nach macht das Programm das beste journalistische Programm aller Popwellen. Es kommt halt drauf an, was man erwartet. Wer Bild liest, erwartet nix Hintergründiges. Wer Golf fährt, erwartet keine 250 PS. Hier unterscheidet sich eine Popwelle elemetar von einem Deutschlandfunk oder anderen Inforadios. Die schaltet man ein, weil man in 15-30 Minuten (ja auch hier gibt es Hörverweildauer) alle wichtigen Infos ausführlich bekommen will. Dann hört man auch aufmerksam zu. Bei Popwellen will man vor allem Musik und muß immer wieder gut begründen, warum man das Musikprogramm "unterbricht": Spannende Themen, Reportagen, Umfragen, die bei SWR3 zwischen 1 und 2 1/2 Minuten liegen könnne, je nach Tageszeit: das bekommt SWR3 - meiner Meinung - hervorragend hin, weil die leitenden Redakteure viel Wert auf guten Radiojournalismus legen und auch weil sehr gute Radioleute bei SWR3 arbeiten. Nicht ohne Grund arbeiten SWR3 Leute in den ARD-Studios, bzw. haben dort gearbeitet: Ute Welty in Berlin, Bertram Quadt in London, Kai Karsten in LA.
 
AW: SWR 3 übertreibt es!

Grundsätzlich muß eine Hot-Rotation sein. Gerade weil die Hörverweildauer am Stück bei 20-30 Minuten liegt, muß man dem Hörer seine Musik auch anbieten, auch auf die Gefahr der Wiederholungen.
[...]
Die schaltet man ein, weil man in 15-30 Minuten (ja auch hier gibt es Hörverweildauer) alle wichtigen Infos ausführlich bekommen will. Dann hört man auch aufmerksam zu.

ma 2006 Radio II schrieb:
Die Hördauer der Deutschen ab 14 Jahre liegt mit durchschnittlich 3 Stunden 19 Minuten (199 Minuten) täglich auf unverändert hohem Niveau.

Irgend etwas passt bei deinen Argumenten nicht.

DWDL zu ma Ergebnisse schrieb:
Die privaten Veranstalter haben demnach in der Gesamtzielgruppe 109.000 Hörer in der Durchschnittsstunde weniger als bei der MA im März. In der werberelevanten Zielgruppe 14-49 sind es gar 121.000 weniger.

Und ändert sich was? Nein, Schönrederei trotz Hörerrückgangs. Das ist dann wie bei der Arbeitslosenstatistik. Dort knallen auch schon die Sektkorken, wenn die Zahl der Erwerbslosen nicht ganz so viel steigt wie im selben Monat des Jahres davor.
 
AW: SWR 3 übertreibt es!

Lieber Funkytown,
in ein paar Punkten deiner Ausführungen kann ich dir zustimmen (ja, lieber Steinberg, man lese und staune!), in anderen viel grundsätzlicheren Punkten werden wir uns wohl nicht einig.

Wenn du mit einer Hot Rotation meinst daß aktuelle Titel häufiger gespielt werden sollen als andere sind wir uns völlig einig. 4 Einsätze eines Nr. 1-Hits über den Tag verteilt sind vollkommen okay (wenn's nicht gerade Herr Grönemeyer ist ;) und bevor ich wieder falsch verstanden werde: es ist halt Geschmackssache und jeder hat bei bestimmten Künstlern seine Schmerzgrenze).
Allerdings: Lordi da als Vorreiters eines Trends darzustellen ist schon ein starkes Stück. Die Abstimmung beim letzten Grand Prix war, wie zu lesen war, durch die Metallszene so gut durchorganisiert daß die anderen Teilnehmer überhaupt keine Chance hatten. Metall ist eine von vielen Musikrichtungen, die im Radio (zu Recht?) nicht stattfindet. Aus dem Grand Prix-Sieg eine stärkere Berechtigung zum Spielen des Titels zu ziehen ist völlig verfehlt.
Und zur Musikauswahl bei SWR3 im speziellen: Da sind in letzter Zeit immer häufiger Trends und potentielle Hits schlicht verschlafen worden und man hat sich von der Industrie irgendwelche grottenschlechten Nummern ins Programm drücken lassen, die einfach keine Hits waren und wurden. Ein bischen mehr Mut würde da wirklich mal wieder gut tun. Die Jugendwellen machen schließlich vor was wirklich aktuelle Musik ist. (Damit will ich nicht sagen daß auf Teufel komm raus das Gerappe bei SWR3 Einzug halten soll.)

Teasing usw.: Danke für die Einsicht daß es zu viel geworden ist. Meine These dazu ist folgende (bitte belehrt mich wenn ich falsch liege) Das verstärkte Teasing hat seine Ursprünge bei den Privatsendern, die dadurch ihren (von den Landesmedienanstalten geforderten) prozentualen Wortanteil pro Sendestunde in die Höhetreiben wollen. Nichts ist einfacher und schneller produziert als die Sätze "In der folgenden Stunde hören Sie das und dies und danach selbstverständlich noch jenes..." Die Dummheit der Öffis (und SWR3 im speziellen) ist das nachmachen zu wollen oder die Meinung das nachmachen zu müssen "weil man das im modernen Radio ja so macht".

Jetzt kommt der Knackpunkt, lieber Funkytown: Die Verweildauer kann und darf keine Grundlage für die Programmgestaltung einer Welle sein, die DURCHHÖRBAR sein will.
Man kann die Verweildauer als Grundlage für die Stundenuhr bei den Infosendern nehmen, bei denen sich zu Recht eine Wiederholfrequenz von 15 bis 20 Minuten durchgesetzt hat. Diese Wellen haben aber auch gar nicht den Anspruch DURCHHÖRBAR zu sein, die werden bewußt zum Ein- und Ausschalten produziert.
Die Popwellen wollen und sollen für längeren Konsum senden (weil sie in vielen Firmen und Geschäften AUCH den ganzen Tag über laufen). Man kann dabei die Verweildauer irgendwo im Hinterkopf behalten, aber deshalb plötzlich Service und Wetter alle 15 Minuten über den Äther zu jagen ist eine völlige Fehlentscheidung. Die durchschnittliche Hördauer mag vielleicht in diesen kurzen Zeiträumen liegen, aber man muss deshalb nicht meinen dem Hörer in diesem Zeitabschnitt ALLES bieten zu müssen. Als Hörer weiß ich, daß ich zur vollen Stunde die Nachrichten, zur halben den Service bekomme. Wenn ich wert auf diese Informationen lege werde ich mich eventuell(!) danach richten. Ich erwarte allerdings nicht, daß sich das Radio in diesen Punkten nach mir richtet. Wenn ich den Service um 15:30 nicht höre erwische ich vielleicht den um 16:00. Und wenn nicht ist es auch nicht schlimm. So ist das Leben!

Die These das in Popwellen keiner hinhört ist ziemlich daneben. Natürlich hört man welche Lieder im Radio gespielt werden, freut sich wenn mal wieder was länger nicht gehörtes auftaucht und singt (im schlimmsten Falle) den ein oder anderen Lieblingshit auch mit. Aber genauso will der Popwellenhörer durch interessante Wortbeiträge informiert werden. Leider hat sich der Trend immer mehr verstärkt daß Wort nur noch als lästiges Übel angesehen wird, der möglichst durch Musikbetten übertüncht werden muss. Ich kann leider nicht ergründen wieso. Für mich ist ein handwerklich gut gemachter, gründlich recherchierter, auf den Punkt präsentierter Wortbeitrag einem Tophit in seiner Bedeutung gleichzusetzen. Die z.B. aus finanzieller Not schlechten und Pseudowortbeiträge wie Teaser haben das Wort im Programm erst in Verruf gebracht. Aber gutes(!) Wort gehört dringend ins Programm.

Meine Herren, war das jetzt lang (ich hasse lange Postings). Hoffentlich hab ich niemanden gelangweilt.
 
AW: SWR 3 übertreibt es!

Lieber BlueKO,

ich versuche es mal ohne Formulierungen wie "völlig verfehlt" und "ziemlich daneben" und gebe Dir gerne eine Antwort.

Du schreibst: "Wenn du mit einer Hot Rotation meinst daß aktuelle Titel häufiger gespielt werden sollen als andere sind wir uns völlig einig. 4 Einsätze eines Nr. 1-Hits über den Tag verteilt sind vollkommen okay "

Ich weiß das der subjektive Eindruck der ist, daß Titel öfter am Tag gespielt werden. Zähle mit oder guck Dir die Playlist an. Kein Titel wird bei SWR3 oder sonst mir bekannten Powellen öfters gespielt als 4x am Tag zwischen 06 und 20 Uhr. Überzeuge mich vom Gegenteil.

Zu Lordi. Immer wieder lustig, was Du reininterpretierst. Wo habe ich von einer Vorreiterrolle für das Musikprogramm gesprochen? Du schreibst genau das, was ich damit sagen wollte: "...Da sind in letzter Zeit immer häufiger Trends und potentielle Hits schlicht verschlafen worden ...". Genau so! Über die Abstimmung mit Lordi kann man streiten. Fakt ist, dass der Sieg der Band sehr überraschend war und fakt ist, daß der Titel ignoriert wurde bzw. für einen Ausrutscher im Musikgeschmack behandelt wurde. Ich denke, die Tatsache, daß auf einem Schlagerfestival ein Hardrocktitel gewinnt, und die Tatsache daß neue Rockbands wie Placebo oder Arctic Monkeys sehr erfolgreich sind (oder sind die Charts da auch manipuliert worden???), könnte doch zum Anlaß geben über ein Musikformat einfach mal nachzudenken und es an der ein oder anderen Stelle zu justieren oder zumindest mal eine Befragung in Auftrag zu geben, zumal wenn (wie bei SWR3) es SoftAC angehaucht ist.

Was Du zur Verweildauer schreibst ist schlüssig. Doch auch hier muß man Differenzieren! "...deshalb plötzlich Service und Wetter alle 15 Minuten über den Äther zu jagen ist eine völlige Fehlentscheidung". Pauschal kann man das so nicht stehen lassen. Morgens hören die wenigsten Menschen 2 Stunden am Stück. Man steht auf mit dem Radiowecker, putzt sich die Zähne, dort läuft auch das Radio, frühstückt und fährt dann zur Arbeit und hört Radio. (im Idealfall) Die wenigsten richten sich morgens an die Radiouhr (Service/Wetter/Nachrichten nur um halb und voll). Der Takt morgens wird von der Arbeit bestimmt. Danach richtet sich wann ich aufstehe, oder im Bad stehe oder auf die Arbeit fahre. Deshalb ist gerade morgens wichtig, die Hörverweildauer zu beachten. Ich will IN MEINEN 20 Minuten eben wissen, wie das Wetter wird (muß ich einen Schirm mitnehmen?), ob was wichtiges passiert ist und wie es auf den Straßen aussieht. Das kann ich dir gerne mit Studien aus der Medienforschung belegen, wobei es keine Beweise gibt, nur Anhaltspunkte, die in diesem Fall aber sehr signifikant sind. Und genau das beachten die Sender. Das Programm morgens ist anderes getaktet (andere Uhr) als zu anderen Zeiten.

Du schreibst "Die These das in Popwellen keiner hinhört ist ziemlich daneben". Sorry, da liegst DU ziemlich daneben. Die Medienforschung in Sachen Radio ist zwar ziemliches Brachland. Wenn man aber eine Erkenntnis aus der Forschung und vor allem auch aus der Praxis ziehen kann, dann: Radio wird Nebenbei gehört. Man hört eben nicht bewußt hin. Man tut irgendwas anderes zur gleichen Zeit. Deshalb versucht man ja erst mal Aufmerksamkeit zu schaffen, mit "Earcatcher" am Anfang von Moderationen z.B. Und nur eine Zahl: 89% (in Worten Neunundachztig Prozent) erwarten von Ihrem Radio vor allem gute Musik, dann kommt lange nix und dann erst Verkehrsinformationen und Nachrichten und dann alles andere (deine journalistischen Beiträge zum Beispiel) Das ist auch (wahrscheinlich) der Grund warum RPR1 in Rheinland-Pfalz immer noch vor SWR3 Marktführer ist. RPR1 ist nun wirklich nicht für sein gutes Wortprogramm bekannt. Würde Deine These stimmen, müßte ja SWR3 zumindest in RP weit vorne liegen. Oder würdest Du die beiden Programme auf ein und diesselbe journalistische Stufe stellen wollen?

Dass ein öffentlich-rechtlicher Sender einen anderen Anspruch haben kann, steht auf einem anderen Blatt. Und wäre eine andere Diskussion wert. (die Frage "Was ist Qualität? zum Beispiel) Ignorieren können die ÖR aber die Ergebnisse der Mediennutzungsforschung (vor allem MA)auch nicht.
 
AW: SWR 3 übertreibt es!

Lieber BlueKO,

ich versuche mal ohne Formulierungen wie "völlig verfehlt" und "ziemlich daneben" und gebe Dir gerne eine Antwort.

Du schreibst: "Wenn du mit einer Hot Rotation meinst daß aktuelle Titel häufiger gespielt werden sollen als andere sind wir uns völlig einig. 4 Einsätze eines Nr. 1-Hits über den Tag verteilt sind vollkommen okay "

Ich weiß das der subjektive Eindruck der ist, daß Titel öfter am Tag gespielt werden. Zähle mit oder guck Dir die Playlist an. Kein Titel wird bei SWR3 oder sonst mir bekannten Powellen öfters gespielt als 4x am Tag zwischen 06 und 20 Uhr. Überzeuge mich vom Gegenteil.

Für den Grönemeyer-Thread hatte ich mich durch 2 Tage Playlist bei SWR3 durchgeklickt, jeweils 0 bis 24 Uhr. An einem Freitag war der Titel in diesem Zeitraum 4 mal im Einsatz, am darauffolgenden Tag 3 mal (weil man den Titel in der Dancenight von 19 bis 24 Uhr wohl auch schlecht spielen kann.) Meine Hausaufgaben hab ich schon gemacht wenn ich sowas schreibe und der Eindruck ganz objektiv belegt.

Zu Lordi. ... Fakt ist, dass der Sieg der Band sehr überraschend war und fakt ist, daß der Titel ignoriert wurde bzw. für einen Ausrutscher im Musikgeschmack behandelt wurde....

Überraschung stimmt. Da es sich aber um eine gezinkte Abstimmung handelt ist daraus keine Allgemeingültigkeit für den Geschmack "der breiten Masse" zu ziehen.

... könnte doch zum Anlaß geben über ein Musikformat einfach mal nachzudenken und es an der ein oder anderen Stelle zu justieren oder zumindest mal eine Befragung in Auftrag zu geben, zumal wenn (wie bei SWR3) es SoftAC angehaucht ist.

Wirkliche Hörerbefragungen im Sinne "was wollt ihr hören" und keine MA's die mir sagen wieviele gehört haben wären wirklich mal angebracht. Die MA kommt mir immer so vor wie die unsinnigen Fahrgastzählungen im Personennahverkehr. Die können auch nur feststellen wieviel weniger Leute mit dem Bus gefahren sind. Die werden aber niemals ergründen daß sie mehr Fahrgäste haben könnten wenn eine Buslinie z.b. fünf Minuten früher abfährt und der Gast dadurch pünktlich seine Arbeitsstelle errecht. Der potentielle Fahrgast fährt dann lieber mit seinem eigenen Auto. Soll heißen: Wirkliche Bedarfsermittlung tut im Radio Not.

Was Du zur Verweildauer schreibst ist schlüssig. Doch auch hier muß man Differenzieren! "...deshalb plötzlich Service und Wetter alle 15 Minuten über den Äther zu jagen ist eine völlige Fehlentscheidung". Pauschal kann man das so nicht stehen lassen. Morgens hören die wenigsten Menschen 2 Stunden am Stück. Man steht auf mit dem Radiowecker, putzt sich die Zähne, dort läuft auch das Radio, frühstückt und fährt dann zur Arbeit und hört Radio. Die wenigsten richten sich morgens an die Radiouhr (Service/Wetter/Nachrichten nur um halb und voll). Der Takt morgens wird von der Arbeit bestimmt. Danach richtet sich wann ich aufstehe, oder im Bad stehe oder auf die Arbeit fahre. Deshalb ist gerade morgens wichtig, die Hörverweildauer zu beachten. Ich will IN MEINEN 20 Minuten eben wissen, wie das Wetter wird (muß ich einen Schirm mitnehmen?), ob was wichtiges passiert ist und wie es auf den Straßen aussieht. Das kann ich dir gerne mit Studien aus der Medienforschung belegen, wobei es keine Beweise gibt, nur Anhaltspunkte, die in diesem Fall aber sehr signifikant sind.

Wenn man sich den ganzen Absatz durchliest musst du dich irgendwann mal entscheiden: Entweder du hörst 2 Stunden am Stück ODER du willst in 20 Minuten alles wissen. Wenn du tatsächlich 2 Stunden am Stück hörst hast du 6 mal die gleichen Infos bekommen.
Mein Radiowecker geht übrigens immer um :05 oder :35 an damit ich dem Dauergequatsche und Rundumgeschalte zur vollen und halben Stunde einigermaßen glimpflich umgehe und von Musik geweckt werde.

Deine Argumentation mit der Verweildauer könnte überspitzt übrigens auch rechtfertigen das Musikarchiv völlig abzuschaffen und lediglich die Nr. 1 bis 3 der Charts im Viertelstunden-Rhytmus zu spielen. Weil länger eh keiner zuhört.

Du schreibst "Die These das in Popwellen keiner hinhört ist ziemlich daneben". Sorry, da liegst Du ziemlich daneben. Die Medienforschung in Sachen Radio ist ziemliches brachland. Wenn man aber eine Erkenntnis aus der Forschung und vor allem auch aus der Praxis ziehen kann, dann: Radio wird Nebenbei gehört. Man hört eben nicht bewußt hin. Und nur eine Zahl: 87% (in Worten Neunundachztig Prozent) erwarten von Ihrem Radio vor allem gute Musik, dann kommen Verkehrsinformationen und Nachrichten. Das ist auch der Grund warum RPR1 in Rheinland-Pfalz immer noch vor SWR3 Marktführer ist. RPR1 ist nun wirklich nicht für sein gutes Wortprogramm bekannt. Würde Deine These stimmen, müßte ja SWR3 zumindest in RP weit vorne liegen. Oder würdest Du die Programme auf eine Stufe stellen wollen?

Wie ich gestern bereits versuchte zu erklären: Manchmal hört man mehr hin (wenn was interessantes geboten wird) manchmal auch weniger. Es kommt IMMER auf den Inhalt des Dargebotenen an. Und wie oben bereits geschrieben finde ich es wirklich überfällig ein wirkliche Bedarfsermittlung durchzuführen. Das reine Messen von Einschaltquoten in Radio wie TV läßt nur bedingt Schlüsse über die Zufriedenheit des Publikums mit dem Programm zu. Beide genannten Programme werden jedenfalls in meinem Bekanntenkreis eher ab- als eingeschaltet. Das ist nur ein subjektiver Eindruck, ich weiß.
 
AW: SWR 3 übertreibt es!

Wenn man sich den ganzen Absatz durchliest musst du dich irgendwann mal entscheiden: Entweder du hörst 2 Stunden am Stück ODER du willst in 20 Minuten alles wissen. Wenn du tatsächlich 2 Stunden am Stück hörst hast du 6 mal die gleichen Infos bekommen.
Mein Radiowecker geht übrigens immer um :05 oder :35 an damit ich dem Dauergequatsche und Rundumgeschalte zur vollen und halben Stunde einigermaßen glimpflich umgehe und von Musik geweckt werde.

Die Ansicht Funkytowns hängt ja von entscheidenden Vorbedingungen ab, wie z.B. das die Leute einer geregelten Arbeit nachgehen, die ins Sendeschema passt. Wie BlueKO aber schon andeutet passt diese Grundhaltung nicht mehr so recht in die heutige Zeit. Die Nutzung des Radios scheint doch anders auszusehen. Wenn die MA-Zahlen etwas bestätigen, dann doch die durchschnittliche Nutzungsdauer von über drei Stunden. Und dann der zurecht angesprochene Widerspruch von Hinhören und Nebenbeihören. Was gilt denn nun?

Selbst wenn es stimmen würde, dass man nur 20-30 Minuten Radio pro Tag morgens hört, könnte man daraus noch lange nicht ableiten, dass in diesem Zeitraum das gesendet werden muss, was von Funkytown an Hörerinteressen einfach so unterstellt wird.

So wirken dann auch Funkytowns Aufzählungen, was ich morgens alles wissen will, in der Tat wie ein Idealfall in Klammern, der den vom Arbeitsprozess getriebenen Automaten Mensch sicher in den Tag begleitet, weils Studien belegen, die aber keine Beweise enthalten. Sehr befriedigend und nachvollziehbar.

BlueKO schrieb:
Das reine Messen von Einschaltquoten in Radio wie TV läßt nur bedingt Schlüsse über die Zufriedenheit des Publikums mit dem Programm zu.

Man kann es auch noch deutlicher formulieren. Einschaltquoten sagen nur etwas übers Einschalten aus - sonst nichts. Deshalb können Programme ja auch schlecht sein. Mit der Quote und dem Argument, die Leute wollen es ja, ist die Kritik am Programm höchst verdächtig. Aber im Radio ist ja gerade durch die MA wiederum belegt, dass es selbst bei der Einschaltquote keine Gewinner mehr gibt. Warum nur?
 
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Scheint also tatsächlich so zu sein, dass die Kai-Karsten-Show ab März von Montag bis Freitag läuft, so steht es auch in der TV HuS.
Nur was moderieren dann künftig die ganzen Hithop-Moderatoren, also Spleth, Graf und Groke?
 
AW: SWR 3 übertreibt es!

Scheint also tatsächlich so zu sein, dass die Kai-Karsten-Show ab März von Montag bis Freitag läuft, so steht es auch in der TV HuS.
Nur was moderieren dann künftig die ganzen Hithop-Moderatoren, also Spleth, Graf und Groke?

Alle Moderieren ja hin und wieder auch Luna, Up oder Intensiv. Ansonsten bleibt nich die Wochenendshow...

Wobei, Uwe Groke würde ich auch nicht vermissen....
 
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Um Groke fänd ichs auch nicht wirklich schade.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so beliebter Moderator wie Spleth einfach aus dem Tagesprogramm unter der Woche verschwindet...
Und die Wochenendshow macht laut Programmvorschau erstmal Marcus Barsch.
 
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Soeben wurden die Bißspuren im Lenkrad wieder etwas vertieft. Im Vorbeizappen mußte ich die SWR3-Werbung für Rock am Ring hören.

"SWR3 holt Rock am Ring nach Rheinland-Pfalz... 3 Tage lang feiern und Sie mitten drin!"

Da haben sie aber mächtig geackert damit "Rock am Ring" ENDLICH mal nach RLP kommt. Das war da ja noch NIE!
Und sind jetzt alle Hörer schon so alt daß sie gesiezt werden müssen?
 
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Dann sollten wohl "Sie", verehrte Hörer des dritten Hörfunkprogramms des Südwestrundfunks, sich demnächst in Anzug und Krawatte beziehungsweise ihr Abendkleid zwängen und an der jährlichen Schlammschlacht unter der Nürburg teilnehmen.
 
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Soweit gehts dann wohl doch nicht :)

RaR wird vom SWR (auch DasDing ist dabei...) übrigens bereits seit letztem Jahr präsentiert. Inklusive "SWR3-Rock-Am-Rng-Radio" für die Campingfreunde dort...
 
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