SWR fälscht "redaktionellen" Radiobeitrag zwecks Eigenwerbung

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....hat einfach Spass zusammen und gute Musik laufen.
...wenn man die Musik vom eigenen Rechner / CD-Player, etc. abspielt :D

ACHJA am 26. Mai spielt SWR3 wieder verrückt :D an Frohnleichnam gibts dann schon das nächste Event :D bei SWR3 wirds nie langweilig :D
Danke für den Tipp, einige der wenigen "Perlen" im SWR(3)-Programm (noch - aber irgendwie lassen auch diese "Sondersendungen" nach.....)
 
Wie gut zu wissen, dass der Vorfall im SWR-Info-Medienmagazin auf das individuelle Fehlverhalten einzelner zurückgeht und das ganze keine strukturellen Ursachen hat.
swr3fake.jpg
 
Hier schreibt ein Hörer, daß das "Pub-Quiz" auch nicht live gewesen sein soll?! Hab das früher immer gerne gehört - und wie sollen die das gemacht haben, wenn das nicht live ist? Denn war da nicht immer einen Song lang Bedenkzeit und telefonisch ein Hörer zugeschaltet?!
 
@freiwild Jetzt müssen wir die Kirche aber auch mal im Dorf lassen. Wer heutzutage überrascht ist, dass einzelne Gespräche voraufgezeichnet sind, verschließt die Augen vor der Realität. Ein einzelner Korrespondent kann sich zum Beispiel immer noch nicht klonen, und doch erwarten viele der über 50 Radiowellen, dass er in der aktuellen Mittagssendung live berichtet. Sowas geht nur in der Welt von Harry Potter. Also, gegen ein zeitnah( je nach aktuellem Inhalt) aufgezeichnetes Interview ist doch nichts einzuwenden, solange das, über das da gesprochen wird, auch tatsächlich stattgefunden hat.
 
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Wie ist das eigentlich wenn der Moderator sagt: "Und jetzt unser Reporter im Gespräch mit ...", und das Gespräch voraufgezeichnet ist? Heißt "jetzt" auch, daß es live sein muß oder nur, daß wir uns das "jetzt" anhören?
 
@freiwild Jetzt müssen wir die Kirche aber auch mal im Dorf lassen. Wer heutzutage überrascht ist, dass einzelne Gespräche voraufgezeichnet sind, verschließt die Augen vor der Realität.
Es geht überhaupt nicht darum, dass keine Gespräche voraufgezeichnet werden sollen. Sondern darum, dass man es gegenüber dem Hörer transparent macht, dass ein Gespräch aufgezeichnet wurde. Und dass man von Beiträgen aller Art, die vorgeben, über etwas zu berichten, was zum Zeitpunkt noch gar nicht berichtet werden kann, die Finger lässt.
 
@Ganztageshörer
Was Du schilderst ist gängige Praxis und überhaupt nicht zu beanstanden. Ich werde ja als Hörer darüber aufgeklärt, was genau die Redaktion gemacht hat. Bei dem hier zur Debatte stehenden Grillparty-Fake war es hingegen der gezielte Versuch, die Hörer hinters Licht zu führen.
 
Und was ist dann mit den Quizshows (im Radio und auch im Fernsehen), bei denen immer behauptet wird es sei der Ausstrahlungstag, aber eigentlich wurde die Sendung drei Tage vorher aufgezeichnet?
 
Neulich war bei einer Sendung glaube ich die Werbepause in der Version in der Mediathek an einer anderen Stelle als im Fernsehen, sprich in einer der beiden Versionen wurde etwas wohl in einer falschen Reihenfolge zusammengeschnitten. Ist aber glaube ich gar keinem aufgefallen ... außer mir. :D
 
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Das Radio liefert dem Hörer eine schöne Welt jenseits des grauen Alltags. Es ist Konstruktion. Unterhalten, begleiten, nett sein, denn die Welt da draußen ist schon schwer genug. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Neue-Welt-Konstrukteure "ör" oder "privat" auf die Pappnase malen - es bleibt Konstrukt. Selbst dort, wo versucht wird, "die Wirklichkeit abzubilden", bleibt es ein Konstrukt, eben ein gebautes Bild dieser Wirklichkeit. Das ist ja das Schöne am Radio: Man kann mit so herrlich geringen Mitteln eine herrlich schöne, neue Welt basteln. Und die Hörer freuen sich.

Was die SWR3-Nummer angeht, würde ich mal fragen, ob das Bild, das durch den Bericht im Kopf des Hörers entsteht, wesentliche Überschneidungen mit dem hat, was stattfand. Falls ja: Was spricht dagegen, es so zu machen?
Zudem gilt ja, dass solche Aktionen unter anderem dazu da sind, solche Berichte zu machen:
"Wir machen etwas, damit wir positiv über uns berichten können."
"Wie soll sich der Bericht denn anhören?"
"So und so."
"Na gut, dann ziehen wir die Aktion folgendermaßen auf und durch."
Vom Ziel her denken heißt das und ist Basis jeder strategischen Planung. Diesmal haben sie das Ziel eben schon sehr konkret gefasst. :D

Wenn ich mir die alljährlichen Umfragen zu "Was ist ihr Traumurlaub?", gerne zu Anfang der Sommerferien gesendet, anhöre, frage ich mich, warum da tatsächlich Reporter/Praktikanten rausgeschickt werden.
Mach das einmal, zieh dir ne Latte von Antworten und du hast ausreichend Material für die Sommerferien 2014-2027. Oder juckt es tatsächlich jemand, wenn die Antwort schon zwei Jahre alt wäre, wenn ich das Gefühl habe, "hach ja, das wäre wirklich schön"?
 
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Was spricht dagegen, es so zu machen?

Das Etikett. Wenn man sich beim SWR dafür entscheidet, ein Wohlfühlmagazin zu machen mit fiktiven, im Idealfall vielleicht sogar lustigen Interviewparodien, dann möge man das Medienmagazin eben in Wohlfühlmagazin umbenennen. Im Abspann vielleicht noch: Diese Sendung dient der Unterhaltung und Entspannung, alle Personen und Handlungen sind frei erfunden.
Völlig in Ordnung. Als journalistisches Produkt (und auch so etwas hat noch einen Stellenwert im Radio) ist ein Vorfall wie der hier diskutierte der Supergau.
Aber die ganze Argumentation meines Vorredners ist recht krude, denn wer "eine schöne Welt jenseits des grauen Alltags" sucht, wird wohl kaum ein Medienmagazin oder überhaupt ein journalistisches Format einschalten.
 
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Dann bitte konsequent: Da diese Grillparty sowieso jedes Jahr nach dem gleichen Muster abgezogen wird, könnte man auch jedes Jahr das gleiche Interview senden. Das spart dann Produktionskosten und Arbeitszeit.
 
Mannis Fan schrieb:
Dann bitte konsequent: Da diese Grillparty sowieso jedes Jahr nach dem gleichen Muster abgezogen wird, könnte man auch jedes Jahr das gleiche Interview senden. Das spart dann Produktionskosten und Arbeitszeit.
Ist es denn nicht so? :p

Lieber Stefan K, die Argumenation mag "recht krude" sein, aber so läuft es doch. Man bastelt einen schönen Schein. "Wollen das die Hörer hören?" "Kommt das gut rüber?" "Klingt das nach der Stimmung, die zu uns gehört?" Das sind die Kriterien für so ne Nummer.
Was erwartest du denn, wenn es in der Ausbildung heißt, man müsse eine Idee zum Beitrag haben und eine Vorstellung seines Aufbaus, bevor man den ersten Ton holt? Das führt dazu, dass Beiträge im Kopf oder bereits auf dem Papier fertig verfasst werden, anschließend holt man die Töne dazu. Nennt man dann effizientes Arbeiten. Und wir reden hier ja nicht von irgendwelchem journalistischen Zeug, da mag es noch so sehr in einem Medienmagazin gelaufen sein, sondern von Sender-PR, die eine journalistische Form erhalten hat. Und will hier wirklich jemand in PR-Angelegenheiten die Wahrheitsfrage stellen?
 
Was Du schilderst ist gängige Praxis und überhaupt nicht zu beanstanden.
Doch! Eben darum geht es.
In der vergangenen Woche, als das Thema "kalte Progression" in den Medien hochkochte, bediente sich auch hr-INFO selbigem. Dabei wurde ein Interview mit dem, soweit ich mich erinnere, Pressereferent des Bund der Steuerzahler dazu geführt. Wer das Interview im Original hörte, erfreute sich ob der Aussagen, die dort getroffen wurden. Wer es allerdungs danach, mit der Aussage "Jetzt im Interview, der Pressereferent des Bund der Steuerzahler, Frederic Franz." hörte, konnte sich nur ob des miserablen Zusammenschnitts ärgern. Vor allem, da es in Teilen auch völlig aus dem Zusammenhang gerissen und sinnverfälschend neu zusammengesetzt war.

Dazu kam sogar irgendwann, etwas gelangweilt stöhnend" durch den Moderator der Kommentar "schon wieder" am Ende der Anmoderation des Beitrages.

Es geht überhaupt nicht darum, dass keine Gespräche voraufgezeichnet werden sollen. Sondern darum, dass man es gegenüber dem Hörer transparent macht, dass ein Gespräch aufgezeichnet wurde.
Dass Gespräche voraufgezeichnet werden ist gängige Praxis gegen die in der Tat nichts spricht. Wogegen jedoch - noch immer - etwas spricht ist, dass nicht darauf hingewiesen wird, DASS das Gespräch zuvor aufgezeichnet wurde. Was ist an dem Hinweis auf diese Tatsache so schwer? Bricht man sich daran einen Zacken aus der Krone?
 
Selbst dort, wo versucht wird, "die Wirklichkeit abzubilden", bleibt es ein Konstrukt, eben ein gebautes Bild dieser Wirklichkeit.
Wenn man in diesen Tagen mit Putin-Unterstützern diskutiert und sie auf die eklatanten Fälschungen und Lügen in den russischen Staatsmedien hinweist, bekommt man gerne das Gegenargument, dass auch die hiesigen Medien nicht sauber arbeiten. Richtig, es gibt, weder in der Ukrainekrise noch sonstwo "objektive Wahrheiten". Was es aber gibt, sind Methoden, die journalistischer sind, und solche, die bestenfalls unjournalistischer, schlechtestenfalls interessengeleitet sind. Das Ideal eines perfekt sauberen und ausgewogenen Journalismus kann es nicht geben, aber das kann doch keine Legitimation dafür sein, es gar nicht erst zu versuchen! Oder in der Wissenschaft: Auch dort gibt es keine objektiven, für alle Zeiten gültigen Erkenntnisse, aber was es gibt, sind saubere Methoden, unsaubere Methoden - und eklatante Fälschungen. Und so ist das auch im Journalismus, und - unter Berücksichtigen der besonderen Eigenschaften dieses Mediums - beim Radio. Die Erkenntnis, dass "die Wirklichkeit abzubilden" immer nur ein Ideal sein, kein Zustand, kann doch nicht als Ausrede herhalten, eine scheinbare, von der Realität losgelöste Pseudowirklichkeit aufzubauen, dieses aber dann als Journalismus zu verkaufen! Zumal im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dessen Daseinszweck (der auch die Rundfunkgebühren rechtfertigt) der besondere öffentliche Auftrag ist.

Das ist ja das Schöne am Radio: Man kann mit so herrlich geringen Mitteln eine herrlich schöne, neue Welt basteln. Und die Hörer freuen sich.
Ich wundere mich auch gerne, wie viele Leute sich Woche für Woche mit Klatschgeschichten am Kiosk eindecken und sich darüber freuen, wenn Stefanie von Monaggo und Fürst Renjie... Aber das kann ich noch unter "Belletristik" abhaken, und gut ist. Aber Journalismus, zumal öffentlich-rechtlicher, kann doch wohl niemals an belletristischen Kriterien gemessen werden! Ich wundere mich ja schon oft genug, wenn Claus Kleber die Moderation des heute-journals mal wieder mit mit einem öffentlichen Politprosa-Wettbewerb verwechselt.

Mach das einmal, zieh dir ne Latte von Antworten und du hast ausreichend Material für die Sommerferien 2014-2027.
Wenn Angela Merkel auf jeder Pressekonferenz das gleiche große Nichts von sich gibt, wäre es also nach Deiner Definition gerechtfertigt, als Journalist an solchen Tagen die Zusammenfassung der Pressekonferenz vom Donnerstag schon am Montag aus alten Schnipseln zusammenzuschneiden und den Beitrags ins System einzustellen, und dann am Donnerstag mal wieder ordentlich auszuschlafen? Schöne aufgeklärte Welt!
 
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Das große Nichts von Frau Merkel ist aber jedes Mal aufs Neue ein Kunstwerk.
Den "gefällt mir" gebe ich Dir für Claus Kleber. Der spielt Wickert, welcher seinerseits bereits Hanns Joachim Friedrichs gespielt hat. Jeder war immer eine Spur marinierter und effektheischender als der Vorgänger, alle noch ein bisschen mit Sabine Christiansen geklont, und schon haben wir, was wir heute haben. Kasperle - aber keine Nachrichtenmoderatoren mehr.
 
Liebes freiwild,

ich kann deine Wünsche, Ansprüche, Enttäuschungen und Verwunderung gut verstehen. Ich hatte die auch mal. Aber seit ich beim Radio arbeite, habe ich mich davon verabschiedet, meine Tätigkeit mit dem Begriff "Journalismus" in Verbindung zu bringen. Man kann sie höchstens als "Journalismus" tarnen. Wenn jemand erzählt, er sei Journalist und arbeite beim Radio, gehe ich davon aus, dass er noch einen zweiten Job hat.
Das mag ein Schlag für all jene sein, die sich um eben diesen Journalismus im Radio bemühen, und ich selbst bemühe mich auch, meine Produkte so basteln, dass die Inhalte einem Wirklichkeitscheck standhalten, aber als Journalismus würde ich das trotzdem nicht unbedingt bezeichnen. Der Unterschied beginnt, wenn man fragt: "Ist es so nicht nur tatsächlich passiert, sondern ist es auch wesentlich?"
 
Traurige Wahrheit, Beobachter. Radio hat in der Tat mit Journalismus nur noch bedingt etwas zu tun. Viele Programme verzichten komplett darauf, andere tun nur noch so, als seien sie journalistisch motiviert, und nur einige wenige liefern tatsächlich noch Journalismus ab.
Ich habe mal mit einem Radio-Kollegen (er Moderator, ich Nachrichtenmann) gestritten, weil er sich mit einem Presseausweis als "Journalist" brüstete. Wo er denn Journalismus betreibe, habe ich ihn gefragt. Seine Antwort war allen Ernstes: Das tägliche Wettergespräch mit dem Deutschen Wetterdienst (Wie wird das Wetter heute, morgen und am Wochenende?), sei ja wohl jedes Mal ein journalistisches Interview.
 
Aber seit ich beim Radio arbeite

Bei irgendwelchen Privatklitschen, oder bin ich da nicht aktuell informiert?

Wenn doch, scheint mir das eine gelinde Vergeudung von Talent zu sein. Wie dem auch sei: Wenn es darum geht, wie sie beim SWR nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, dann geht dieser mittlerweile ausgeprägte Zynismus über den eigenen Scheißjob doch ein wenig am Thema vorbei.
 
Wenn es darum geht, wie sie beim SWR nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, dann geht dieser mittlerweile ausgeprägte Zynismus über den eigenen Scheißjob doch ein wenig am Thema vorbei.
Och, so scheiße ist der Job gar nicht.
Und da ich seit einigen Jahren in etwas regerem Kontakt zu SWR-Leuten stehe, denke ich, mir geht's sogar ganz gut, wenn es um die Bedingungen journalistischer Arbeit geht. Tenor: "Wir werden derart mit Zusatzarbeiten bombardiert, dass die journalistische Arbeit praktisch zur Nebensache geworden ist, aber als Schein aufrechtzuerhalten ist, sonst würden wir zu den Zusatzaufgaben auch noch Zusatz-Ärger bekommen." Von den weiter geschilderten Bedingungen und dem Frust war ich ziemlich geschockt - und ernüchtert.
 
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Wer genau entscheidet eigentlich, ob Geld in SWR3-Grillpartys und SWR3-Reisegewinnspiele geht oder in SWRinfo?
Denn auf diese genannten Aktionen könnte man auch gut verzichten - und dann wäre beim SWR auch Geld übrig um bei der Infowelle auch am Abend und am Wochenende Moderatoren einzusetzen ...
 
Das bestimmt der SWR-Haushaltsplan. Und der Intendant hat sich ja bewusst dafür entschieden, dass Kultur und Information um 30% bluten müssen (nominell über zehn Jahre; inflationsbereinigt natürlich noch mehr), aber SWR3 und DasDing ungeschoren bleiben, weil man ja schließlich was für die Jugend tun müsse. Und wofür SWR3 und DasDing ihren Etat ausgeben, ob für "Grips" oder für "Crazy", das entscheidet der Hörfunkdirektor, der zuvor über zehn Jahre lang SWR3-Programmchef war.

Und weil SWR-Info keinen höhreren Etat hat als SWR-Contra, aber im Tagesprogramm durch die durchgehende Moderation natürlich mehr Kosten, muss eben am Abend und am Wochenende der Computer ran.
 
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