SWR startet Titel-Tausch-Apps für SWR3 und DASDING

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Der Intendant höchstpersönlich schwärmt von den neuen Apps, die heute für SWR3 und Dasding gestartet werden.

Die Idee ist, dass der Hörer beim Hören der linearen Programme von SWR3 und Dasding auf der App von ihm ungewünschte Titel "wegwischen" kann, so dass sie durch einen anderen ersetzt werden. Was dann dieser andere Titel ist, dazu schweigt sich der Artikel aus; vermutlich wird es einfach irgendein anderer Titel aus der Dauerrotation sein. Und die Inhalte der Programme selbst sollen ohnehin nicht ausgetauscht oder verstärkt werden.

Ist ja nett, dass der neue Intendant so ein offenes Herz für Innovationen hat. Ich würde nur gerne von ihm mal auch etwas zu inhaltlicher Substanz hören.
 
An Unnötigkeit kaum zu überbieten!

Testszenario: Nach 20 sec gefällt mir der aktuell gespielte Titel nicht mehr. Ich wische ihn weg und bekomme einen neuen, den ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört habe (man darf ja mal träumen :D ) und versinke für Sekunden in absolute Glückseligkeit. Nun kommt aber der Moderator dazwischen, der sich für irgendeinen sinnfreien Claim ins Programm einklinkt, denn laut der Info blendet sich der Titel dann mittendrin (!) wieder aus. Passiert das öfters, dürfte die Freuda an der App ziemlich schnell bei manchem in Nichtgefallen umschlagen. Braucht also kein Mensch diesen Quark.
 
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, da kopieren die Öffis nun etwas was ursprünglich von 104.6RTL erfunden wurde, sich dort SWOP nennt, von dem halte ich ebenfalls nichts, weil die Leute die es ansprechen soll haben ihre eigene Musik, sei es auf Spotify oder im eigenen Player. Leute die aber Radio hören, hören die Sender aber genau WEIL sie die Musik dort hören wollen. Wers nicht mag schaltet das gar nicht erst ein. Daher ergibt das in meinen Augen eher wenig Sinn. Skippen kann man auf YouTube, Spotify und Konsorten genauso.

Da finde ich die Idee von FFH um einiges interessanter mit diesen Plus Kanälen wo einfach die Playlist ausgetauscht wird und das Rest Programm bleibt wie es ist.
 
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Der Sinn der App ist ja gerade, dass man nicht mehr wegen eines unliebsamen Titels auf einen anderen Sender umschaltet - und dort womöglich bleibt. Wäre auch wirlklich schade um die hochwertigen Inhalte im Jugendprogramm, die man dabei verpassen würde.
 
M.E. geht es vor allem hierum : " ... Dabei lernt die App, welche Titel die einzelne Hörerin mag..."
Für App könnte man auch stellvertretend "Die Musikredaktion" oder "Das Wellenmanagement" sagen.
So könnte man noch schneller reagieren und Titel (noch) mehr oder weniger häufig rotieren lassen.

So etwas würde für mich erst interessant werden, wenn man anstelle irgendeines Ersatztitels aus allen bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten digitalisierten Titeln sich seine(n) Wunschtitel jederzeit frei wählen könnte, dann von mir aus auch gegen einen geringen Beitrag und natürlich in mindestens 192 kbit/s, ungekürzt und unterbrechungsfrei.

Aber - Träumerei beiseite - die ARD-Radiosender könnten sich mal eine Scheibe von der ORF-Radiothek abschneiden, denn die ist wirklich klasse. 1 ganze Woche lang sind alle ORF-Programme mit allen Sendungen, Beiträgen und Titeln nachhörbar. Das hat aus meiner Sicht einen deutlich höheren Mehrwert als dieser Quatsch, wo man noch nicht mal weiss, welcher Titel einem anstelle des ungeliebten Titels vorgesetzt wird.
 
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Einem Vorbericht von teltarif.de zufolge wird der Austausch-Song dem zuvor gesendeten Programm entnommen (wie weit vorher, ließ sich im Beta-Test noch nicht herausfinden). Kann es im Zweifelsfall also sein, dass ich meinen kürzlich "gekickten" "Anti-Hit" jetzt "zur Strafe" ein zweites Mal in voller Länge vorgesetzt bekomme?
Nett finde ich aber die Rückspul-Funktion. Die könnte die Bemühungen, irgendeinen teilweise verpassten Inhalt in den Weiten von Homepage, Audiothek und Co letztlich doch nicht mehr zu finden, wesentlich vereinfachen.

Bei aller Skepsis wird sich der lineare Hörfunk mit solchen Individuallösungen beschäftigen müssen, um dort zu überleben, wo Musik durch die bekannten Kanäle bereits jederzeit verfügbare Standardware geworden ist. Wenn ich ständig meine Lieblingsplaylist parat habe und diese groß genug ist, sinkt vermutlich die Toleranz für"Nervensägen". Und auch in diese Nische muss das Radio vordringen.

Ist ja nett, dass der neue Intendant so ein offenes Herz für Innovationen hat. Ich würde nur gerne von ihm mal auch etwas zu inhaltlicher Substanz hören.

Sehr richtig, geht mir genauso.
 
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Da finde ich die Idee von FFH um einiges interessanter mit diesen Plus Kanälen wo einfach die Playlist ausgetauscht wird und das Rest Programm bleibt wie es ist.
Das ist dann aber Voicetracking in Reinkultur und hat mit Radio an sich nichts mehr zu tun. Will der jeweilige Moderator nicht jede Moderation drei oder vier Mal einsprechen, kann er keinerlei Bezug zu gespielten oder noch zu spielenden Titeln aufbauen. Und das wo es ja hierzulande gerade so beliebt ist, dem gelangweilten Hörer schon zu Beginn der Stunde die nächsten 20 Titel sinnfrei in epischer Breite anzusagen.
 
Diese App ist überflüssig wie sonst was. Warum sollte ich mir einen Titel durch "Zurückspulen" nochmal anhören wollen, den es zu 99,9 % auch auf sämtlichen anderen Musikplattformen gibt? Kleine Spielerei, aber Nutzen = 0. Da sind Podcasts von Sendungen für mich nützlicher. Das mache ich oft. Aber doch nicht für Musik.
 
Wird denn bei mehreren gleichzeitigen "Wegwischern" ein und derselbe Ersatztitel geliefert? Was geschieht, wenn der Titel 20 Sekunden vor Titelende abgewählt wird? Läuft der Ersatztitel dann nur 20 Sekunden bis zur nächsten Mod?

Und was, wenn Tausende einen Titel abwählen, wird der Ersatztitel gesondert GEMA-mäßig erfasst? Wohl kaum.
 
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Was für ein Geschwurbel in der Pressemitteilung.
Deutschlands erfolgreichstes Radioprogramm Stimmt schon mal nicht, Bayern 1 z. B. hat mehr Hörer.
Wenn ein Song im Radioprogramm nicht gefällt, kann man ihn überspringen und durch drei alternative Titel ersetzen lassen. Was, wenn mir diese 3 Titel auch nicht gefallen? Kann ich die auch "wegwischen" bis irgendein Titel dabei ist, der mir gefällt?
Revolution des Radio-App-Marktes Noch dicker auftragen geht wohl nicht?

Und mal ganz ehrlich, auch wenn ich einen Sender via App höre, läuft der doch nur nebenbei und ich habe das Smartphone oder Tablet auf meinem Tisch liegen. Ich entsperre es doch nicht andauernd, um ggf. einen Titel "wegzuwischen" und dann auch noch einem der drei "Alternativtitel" auszuwählen.
 
wird der Ersatztitel gesondert GEMA-mäßig erfasst
Das ist diese komplizierte rechtliche Frage, die es zu klären galt. Deren Beantwortung liegt darin, dass der Ersatztitel aus dem Zeitraum kommt, innerhalb dem man in der App zurückspulen kann.
Da das beim heutigen "Programm" aber sowieso ein Titel ist, der innerhalb der nächsten zwei Stunden eh wieder läuft, ergibt diese ganze Funktion so überhaupt keinen Sinn.
Und die Lobhudeleien aus der Chefetage zeugen nur von der völligen Unkenntnis der ganzen Sache.
 
Was für ein Geschwurbel in der Pressemitteilung.
Deutschlands erfolgreichstes Radioprogramm Stimmt schon mal nicht, Bayern 1 z. B. hat mehr Hörer.
Das ist doch ohnehin nur als relativ zu betrachten. Wenn man danach geht ist immer noch Radio NRW das erfolgreichste Programm, denn die haben rund 1,5 Mio Hörer. Das ist auch ganz logisch, denn die senden im bevölkerungsreichsten Bundesland. Wenn überhaupt müßte man die Zahl der Hörer in Relation zur gesamten Einwohnerzahl setzen. Dann wird da am ehesten ein Schuh draus in Sachen erfolgreichst und so...
 
Das ist diese komplizierte rechtliche Frage, die es zu klären galt.
Wir wissen, dass die GEMA-Meldungen der linearen Ausstrahlungen der öffentlich-rechtlichen Sender Deutschlands nicht mehr von diesen erledigt werden, sondern durch Tracking der Agentur BMAT in Barcelona.

Wohlgemerkt: lineare Ausstrahlungen. Wie sich ein ÖR-Sender GEMA-Meldungen via App-Aussendung vorstellt, die auch noch vom linearen Programm abweicht, würde ich gern wissen wollen. Möglicherweise fließen da nur Cents in den Topf, die seitens GEMA nicht einzeln verteilt werden. Möglicherweise ist das auch Erbsenzählerei, dennoch interessieren mich Grundlage solcher Verträge zwischen Sender und GEMA und etwaiige Bemessungsgrenzen.

Kann hier jemand sachdienliche Hinweise geben? Ich hoffe.
 
Die lineare Ausstrahlung in der App ist doch nicht wirklich anders. Es werden keine Titel gesendet, die nicht auch schon (eine gewisse Zeit) vorher im linearen Programm gesendet wurden. Dadurch fallen auch nicht "eventuell" zusätzliche GEMA-Abgaben an bzw. es werden Meldungen dafür nötig.
 
Nein, nein, anders:

Sender zahlt vereinbarte Summe jährlich an GEMA. BMAT meldet die im linearen Programm dieses ÖR-Senders gespielten und somit erfassten Titel an GEMA, die wiederum aufgrund dieser Meldungen Geld an die Mitglieder ausschüttet.

Mich interessiert, wie Verträge zwischen nichtlineraren Programm und GEMA aussehen, wenn das nichtlineare Programm andere Titel ausspielt als das lineare. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dafür Listen nun wieder erstellt werden, nachdem man ARD-weit die Meldungs-Arbeit für die Hauptprogramme outgesourct hat.

Ich kann mir allenfalls vorstellen - wilde Spekulation - dass all die sendereigenen Streams (egal, was da läuft) mit der jährlichen GEMA-Abgabe abgegolten sind und für die Vergütung an die Berechtigten nur die gemeldeten Titel der lineraren Programme herangezogen werden. Wissen tue ich das nicht.
 
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