Da sitzen offenbar Leute an entsprechenden Positionen, die da nicht hingehören, weil sie das Medium Radio nicht verstehen. Und der Nachwuchs hat keine Vorbilder. Daher immer meine Empfehlung: Hört über die Grenze. Selbst wenn man die Sprache nicht versteht, kann man etwas lernen...wie nämlich mit den einzelnen Elementen on air gespielt wird. Und darauf kommt es in der Präsentation an. Radiomachen in Deutschland ist irgendwie wie Deutscher Jazz: Es ist schlimm, aber es geht, wenn man will.
Inhalte können sie, wenn sie wollen. Technisch perfekt wollen sie immer sein, obwohl dies oft weniger wichtig ist als Punkt 3: Das Gefühl, das Gespür haben, Athmosphäre schaffen! Denn das bannt den Hörer. Der technisch perfekte Teaser, die 100% getroffene Ramp, der ganze Formalkram: Schön, wenn es passt, für den Hörer ist es zweit- bis zehntrangig. Aber der spürt, ob etwas rüberkommt. Ob Originialität da ist, ob ich eine interessante Person bin oder nur eine Kunstpuppe. Und genau da trennt sich im Unterhaltungsradio die Spreu vom Weizen. Und richtig, Unterhaltungsradio hat nix mit dem klassischen deutschen Magazinformat zu tun. Das, was ich bei SWR1 und bei zig anderen Programmen großflächig höre, ist einfach nur beliebig-nett. Die Musik dudelt beliebig, die Moderateuse moderiert moderat, die Themen sind beliebig und werden ohne Pfiff dargeboten, die On-Air-Verpackung bettet sich so geschmeidig ein, dass sie nicht mehr weiter auffällt. Alles in allem: Ein Teppich zum Einschlafen.