SWR1: Großes Radio mit Macken

Der Kritik an der modischen Eigendarstellung als "Unternehmen", der öffentlichen Gemeinschaftseinrichtung SWR stimme ich zu!

Der Rest des Zwerg-Beitrages ist sowohl in der Beobachtung, wie Analyse Quark. Tatorte und ähnliches werden von Rundfunksendern so gut wie immer outgesourced an Generalunternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht. Da wird nicht geprasst. Zumindest nicht mehr als anderswo.

Meine Frage ist eher, ob in Deutschland jedes Jahr mehrere hundert TV Krimis von Gebührengeld hergestellt werden müssen?
 
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Also ich finde die Bezeichnung "Unternehmen" wesentlich besser als z.B. "Anstalt", da muss ich immer an Gummizelle und Zwangsjacke denken. Und für mich beinhaltet die einfache Definition von Unternehmen lediglich die Tatsache, dass gegen Entgelt (in diesem Falle Rundfunkgebühren) Waren oder Dienstleistungen angeboten werden. Eine Gewinnerzielungsabsicht ist m.E. in dieser engeren Defintion nicht mitenthalten. In Leute auf SWR 1 BW gabs diese Woche auch eine interessante Darstellung zum Thema, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit Geld umgeht. Der ÖR muss es eben jeden möglichst recht machen. Ich als Fussballfan bin froh für jeden Cent, den die ARD in Fussballberichterstattung steckt. Sportschau, Bundesligakonferenz und Länderspiele in HD - für mich für nicht mal 20,- im Monat ein gutes Geschäft. ran auf Sat 1 bzw. Übertragungen von RTL sind ein Martyrium für mich wegen der vielen Werbung.
 
In der Tat ist die sprachliche Verwirrung groß: Gabler unterscheidet "Unternehmen" und "öffentliche Betriebe", was eigentlich nicht stimmt, denn in einem "Betrieb" wird etwas hergestellt und durch Produktionsprozesse erreicht (jetzt bitte keine Witze, ich meins ernst!), während "Unternehmen" IMHO die Bezeichnung für (eine) rechtliche Einheit(en) ist. Unternehmensformen reichen vom e. K. bis hin zur Körperschaft des öffentl. Rechts. Nach dieser Definition sind KdöR wie die ARD also doch Unternehmen.
Zu den "Trossen": Diese sind durchaus kleiner geworden - und wenns billiger ist, wird immer öfter outgesorced. Bei öffentlichen Veranstaltungen besteht ein "Troß" zwangsläufig aus
Produktionsleitung, Aufnahmeleitung, Redaktion, Regie, Cutter, Lichttechnikern nebst Beleuchtern, Techn. Leiter, Toningenieur nebst Veranstaltungstechnikern, Requisite und Fahrer(n) bis hin zu Kabelhilfen. Wie soll das bzw. wie sollen die alle bitteschön in ein KFZ passen?
 
Mal was anderes zu SWR1: Thomas Brockmann war doch auch mal bei SWR1?!?
Auf seiner Homepage finde ich jetzt nichts konkretes dazu!
Kann mir jemand sagen, wie lange Tommy bei 1 war?
 
@Grasdackel: Dir ist aber schon klar, daß die verlinkte Meinung nur eine von vielen Meinung ist?
Ich kann für dich gern ein Catering-Unternehmen mit Koch und Hilfen den ganzen Tag anmieten, damit es Dir bei deinem Tag auf "radioforen.de" richtig gut geht. Ich will ja nicht, das Du jammerst.

Okay - ich merke schon, Du kennst dich aus. Träum weiter.

Grasdackel verlinkte keine Meinung, sondern die Aussage der ARD über die Kosten eines Tatorts, wie sie den Kontrollgremien vorgelegt werden. Deine These "ein Drehtag kostet eine Million" ist nicht eine Meinung sondern eine Behauptung. Die müsste man belegen. Kannst du?
Fällt mir immer wieder auf, dass heutzutage jede Behauptung den Anspruch erhebt, als Meinung akzeptiert zu werden. Trumpismus, könnte man sagen, oder wie es ex-Piratin Weisband in diesem Zusammenhang sinngemäß gesagt hat: es geht darum immer wieder zu behaupten, der Himmel ist grün. Bis man irgendwann sagt, Ok du hast Deine Menung und ich meine. Und dann ist die Falschbehauptung Teil der Realität. Aber das ist natürlich OT.
 
Meine Frage ist eher, ob in Deutschland jedes Jahr mehrere hundert TV Krimis von Gebührengeld hergestellt werden müssen?

Offensichtlich will der Zuschauer das so. Vor allem, wenn man sich die Quoten der ÖR-Krimis, allen voran des Tatorts, ansieht. Egal ob in der ARD oder beim ZDF, Krimis ziehen dort immer. Eigenartigerweise interessieren sich aber kaum mehr Zuschauer für die US-Krimiserien der Privatsender. Möglicherweise gehen vielen Zuschauern die "amerikanisierung" des TV-Programms auf die Nerven...
 
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Meine Frage ist eher, ob in Deutschland jedes Jahr mehrere hundert TV Krimis von Gebührengeld hergestellt werden müssen?

Meine Frage ist eher, ob in Deutschland mehrere hundert Folgen SWR1-Comedy nach Art "der kleine Erziehungsratgeber" oder diesen sinnlosen Quatsch da mit dem Pärchen...weiss jetzt gerade nicht mehr, wie der Unsinn heisst, von Gebührengeld hergestellt, täglich mehrmals wiederholt und auf CD gepresst auch noch teuer verkauft werden müssen. Die früheren morgendlichen SWR 1 BW Wettergespräche zwischen T. Schmidt und H. Mühlbauer fand ich dagegen immer super komisch...und die haben das Budget sicherlich weniger belastet als dieser unerträgliche Erziehungskram da, und die gibt's nicht auf CD ;-((
 
Ohja....Die guten alten Wettergespräche zwischen Schmidt und Mühlbauer. Die gibt es lediglich noch alle 14 Tage und auch selbst da in reduzierter Form. Seit Schmidts Abgang aus der Morgensendung ist diese deutlich langweiliger geworden.

Bisher ging es hier ja nur um die neue Ankündigung, dass ab Juli das Abendprogramm ab 20 Uhr nicht mehr aus Bad kommt. Spannend ist ja auch noch die Umgestaltung des vorherigen Programms . Der Nachmittag wird aufgesplittet in ein dreistündiges Magazin ab 13 Uhr, um dann bis 19 Uhr eine analoge Sendung zu Guten Morgen BW zu machen. Ich bin gespannt!
Der aktuelle Nachmittag ist weder Fisch noch Fleisch...
 
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ja, diese unsägliche immer fortschreitende Metamorphose der Einserwellen...Bayern 1, NDR 1, SWR 1 und vor allem hr 1 - Man vergleiche mal das, was diese Wellen vor 15 Jahren waren mit dem, was sie heute sind. Früher waren die Einser grundverschiedene Programme: Bayern 1 und NDR 1 waren Schlagerwellen, hr 1 ein sehr wortgewaltiges Informationsprogramm, usw. Sogar der "Vorzeigeeinser" Bremen 1 (wie SWR 1 als informatives Unterhaltungsprogramm fungierend) hatte bis vor einigen Jahren noch eine Tages-Playlist, die wesentlich "mutiger" war...heute haben diese Wellen gleich mehrere Gemeinsamkeiten: Wenig Wortanteil und eine in weiten Teilen identische Playlist mit immer denselben Titeln. Wer wissen will, was Reinhard Mey mit "Geschmacksautomation" meint, sollte mal bei den Einsern reinhören - egal, bei welchem.
 
Ich gebe zu, dass ich nicht allzu häufig SWR 1 höre, aber heute war es mal wieder soweit, da ich auf einem "erträglichen" Sender (das ist WDR 2 schon lange nicht mehr und Bremen Eins spart sich leider sonntägliche Einblendungen wenn nicht gerade Werder dran ist) die Schlussphase aus Freiburg hören wollte. Und was lief kurz vor dieser? "Living on Video"! Das hab ich ja ewig nicht bei einem meiner ehemals oder aktuell bevorzugten Sender gehört :thumbsup:
 
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Grasdackel verlinkte keine Meinung, sondern die Aussage der ARD über die Kosten eines Tatorts, wie sie den Kontrollgremien vorgelegt werden. Deine These "ein Drehtag kostet eine Million" ist nicht eine Meinung sondern eine Behauptung. Die müsste man belegen. Kannst du?
Du zitierst falsch. Das steht einfach nicht da - das habe ich nie geschrieben.

Ich habe auch nie direkt vom "Tatort" geschrieben, sondern immer von "Tatort & Co" gesprochen. Wenn ihr euch gemeinschaftlich auf den "Tatort" einschießt, ist das nicht mein Problem. Es gibt auch ähnliche Produktionen, wie beispielsweise "Polizeiruf - 110" oder "SOKO - Sonstwas". Und klar - es wurde massiv "outgesourced" und zuvor entsprechende Gesellschaften gegründet. Sumpf³.

Ich würde vorschlagen, wir kommen jetzt wieder auf das Thema "SWR-1" zurück.
 
"Living on Video"! Das hab ich ja ewig nicht bei einem meiner ehemals oder aktuell bevorzugten Sender gehört :thumbsup:

Das war doch diese coole Nummer aus den 80ern...Ja, manchmal ist selbst SWR 1 noch für eine angenehme Überraschung gut, meistens aber nur noch am Wochenende und immer immer seltener...ab Montag läuft dann bis Freitag wieder musikalischer Einheitsbrei, gelegentlich unterbrochen durch Eigenwerbung für SWR1-Veranstaltungen sowie Erbrechensratgeber & Co.
 
Zu "Living on video" habe ich auch noch eine Story parat.

Es war am 15.11.2016. Das Fußballländerspiel Italien - Deutschland sollte um 20:45 Uhr beginnen. Es begann ein paar Minuten später. Ich schalte kurz vorher von Schwarzwaldradio auf "SWR1-Stadion" um und höre "Living on Video". "Ups, was ist denn hier los? Hab ich mich verdrückt?", denke ich. Nein, es war SWR1.

Ich mußte schmunzeln und dachte "Aha - die peppen wegen "Schwarzwaldradio" die Musik etwas auf. Wird ja auch höchste Zeit." Ein Blick in die Musikrecherche brachte dann in der Stunde von 20-21 Uhr noch einen weiteren, für SWR1 sehr ungewöhnlichen, Titel gegen 20:20 Uhr zum Vorschein:

Freeez - I.O.U.

Ich mußte erneut schmunzeln. Ich weiß das noch so genau, weil ich die Rotation von SWR1 sehr gut kenne und ich mich etwas gewundert habe.
 
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Täglich wird morgens bei SWR1 RP "ABC-Champion" mit einem Hörer gespielt, der sich bei Teilnahme auch einen Song wünschen darf, der im Anschluss gespielt wird. Es ist DIE Gelegenheit, sich mal etwas Außergewöhnliches zu wünschen. Heute wünschte sich die Teilnehmerin allerdings "Gimme, Gimme, Gimme" von Abba. Wenn man bedenkt, dass Abba dort alle 2 Stunden gespielt wird, frage ich mich, in welchem Geisteszustand sich manche Hörer befinden?

Oder anders: im Vorgespräch fragt der Moderator die Teilnehmerin, welchen Song sie sich wünscht. Ihr fällt nichts ein, der Moderator schlägt "etwas von Abba" vor und die Teilnehmerin stimmt zu. Das wäre dann nach Art der MA-Befragung. :p
 
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Warum sollten sich Hörer etwas "außergewöhnliches" wünschen? Es sind nur die wenigsten solche Musikfreaks wie hier im Forum (mich eingeschlossen). Jeder der schon einmal mit Hörerwünschen zu tun hatte (sei es im Radio, sei es bei Veranstaltungen) kann ein trauriges Lied davon singen. Gewünscht wird fast immer etwas sowieso tot gedudeltes - ohne Rücksicht auf Verluste! Vielleicht hat die Hörerin bei "Gimme Gimme Gimme" ihren Mann kennengelernt oder sowas. Es spielt auch keine Rolle, schließlich ist es ihr Wunsch, nicht der der anderen!
 
Die Schar der ABBA Fans ist riesengroß. Von daher frage ich mich, wie man die Hörer beschimpfen kann, nur weil sich jemand einen Song der Gruppe wünscht, obwohl die dort sehr oft laufen. Vielleicht kriegt die das nicht mit und hat in der Zeit zwischen zwei ABBA Songs zugehört? Wer weiß!
 
Wer beschimpft die Hörer? Der im Sender zuständige Moderator/ die Musikredaktion muß aber ein wachsames Auge auf die Musikwünsche werfen, denn der Sender macht das Programm für alle Hörer. Da muß man einem Anrufer halt mal knallhart sagen: "ABBA hatten wir gerade vor 75 Minuten im Progrmm. Kann es auch was anderes sein? Was, Phil Collins? Ungern, hatten wir vor zwei Stunden. Bon Jovi? Bitte auch nicht!" Und schon stehen die vom RADIO in den letzten 25 Jahren "verzogenen" und "musikalisch entwöhnten" Normalhörer mächtig auf dem Schlauch. Der Sender aber auch, weil er praktisch nur rumdudelt und diese Truppen rein zufällig "gerade" wieder im Programm hatte.

Wer macht denn nun etwas falsch?

Meine Antwort lautet: Das RADIO, genauer die Leute, die man heute geimeinhin als "Berater" bezeichnet! Es mag ja sein, daß man interne Prozesse in einem Sender optimieren kann, aber von Musik haben die keine Ahnung.
 
Dieser Prozess fing doch schon vor 20 Jahren an.

Ich weiss, etwas OT: Aber schon damals fing man im Südwestfunk (speziell bei SWF3) an, den relativ großen Musikpool ohne Not massiv zu verkleinern und spielte nur das Bekannteste vom Bekannten. Warum? Ganz einfach: "Unbegründete" Angst vor privater Konkurrenz. Diesen Schritt mit der kleineren Musikrotation ging dann auch mit der Fusion SWR1. Und so klingst dann teilweise auch.
 
Ich als Redakteur würde doch niemals auf die Idee kommen, dem Hörer einen Wunsch aufzudrängen. Anders, wenn von vornherein klar ist, das von einer Liste gewählt werden muss. Aber schon in den Achtzigern war es doch andererseits üblich, das zB bei der Musikbox von SWF3 eine Liste von Wünschen eingereicht werden musste, aus der der Musikredakteur die zum Programm passenden Wünsche auswählte.
 
Ich gebe euch mal einen Link zum nachlesen. Ein Posting von mir hier im Forum von vor etwas über fünf Jahren.

http://www.radioforen.de/index.php?threads/swr3-80er-tag.35868/page-2

Bitte weiterlesen bis zum Posting #34 von @Radiocat in diesem alten Thread.

Gelesen und verstanden? Okay.


Rein zufällig habe ich diesen netten Zusammenschnitt vom Schwarzwaldradio von letzter Woche auf der Platte liegen. Der eine Hörerwunsch kam live von der CMT in Stuttgart. Aua! Wieder nur so eine SCHEISSE!

Der Rest dürfte klar sein, obwohl das vom Moderator angesprochene Telefongespräch eigentlich etwas anders verlief. Geschenkt. Keine Zeit und so. Er hat es gut "ausgeschminkt"...

BTW: Meine "Tarnung" ist sowieso längst aufgeflogen. Ich mach mich deswegen nicht heiß. Entscheidend ist, daß ich den Hörern von SW-Radio mit meinen Wünschen ganz schnell und unbürokratisch eine (vermeintliche) Freude bereiten kann. Es gab schon Likes!

Das dauerte bisher zwischen 10 Sekunden bis vielleicht 45 Minuten (oft unter 20 Minuten). Im SWR1-BW habe ich 15 Minuten höchstens einmal geschafft...

Egal. Wer nicht oder nur unwillig auf die Hörer reagiert, kommt unter die Räder. Selbstverständlich muß ein Sender die Grenzen ziehen. Die Hörer müssen wissen, in welcher musikalischen Bandbreite sie sich Titel wünschen können. Ein Musikwunsch kann durchaus "ausgefallen" sein, sollte aber einigermßen zum Format des Senders passen. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Jeder DJ lässt dich knallhart links liegen, wenn dein Musikwunsch Scheiße ist und nicht einmal in zwei Stunden reinpasst! Das sind dann auch "Erfahrungswerte" der DJs, die auch damit zu tun haben, weil sie die Region ganz genau kennen!

Und genau dieser Punkt ist daher auch für Lokal-Radios relevant. Man sollte lieber regionale DJs fragen. Die wissen ganz genau, welche Titel laufen - früher gelaufen sind. Man kann natürlich auch einfach eine getestete "Berater-Playlist" runterspielen - und sich dann wundern. Das wird nix.
 

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  • 20170122_1216_SW-Radio__dont_worry_sans_amour_(cut).mp3
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SWR1 sollte lieber statt aktuelle Charts zu spielen, lieber mehr von Joana Zimmer (die kommt ja aus dem SWR1 Eck) und mehr älteres von Christina Stürmer spielen!
 
Willst Du spielen? Mensch - das gibt doch nur wieder sinnlosen Ärger mit den Ösis. Die EU steht auf der Kippe, der Untergang der Menschheit naht! Und Du kippst auch noch Öl ins Feuer. Schäm dich! Echt jetzt! ;)

Ösi -Stürmer 4 Völkerverständigung! *give_peace_a_chance*
 
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Woher sind die Informationen das auch das Nachmittags Programm geändert wird? Ich hoffe Guten Abend BW und ganz besonders der Kopfhörer bleiben bestehen.
 
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