SWR1: Großes Radio mit Macken

Hallo, ich lese hier schon länger mit und werde mich bald ausführlich dazu äußern, was ich vom momentanen Zustand des Senders halte... und natürlich schließe ich mich den Trauerbekundungen für Thomas Schmidt an. Das war ein sehr bitterer Tag...

In der Zwischenzeit aber eine leicht unverschämte Anfrage: Hat irgendjemand hier zufällig den Bericht von Tears-for-Fears-Konzert (13.7., zwischen 22:00 und 22:30) aufgenommen und würde ihn mir zur Verfügung stellen? Würde mich sehr freuen! Auch Ingo Leges Ansage von "Seasons End" (29.11.2019) würde ich gerne noch mal in voller Länge hören...

Ach ja: Dass man es zum zweiten Mal hintereinander (!!!) vergeigt hat, "The Wall" korrekt zu spielen, spricht Bände über die bei SWR1 grassierende Unfähigkeit. Und es ist eigentlich schon eine dreiste Lüge, zu behaupten, man spiele "The Wall", wenn man stattdessen ein selbstgepfuschtes Konglomerat inklusive Singleversionen spielt, bei dem mehrere Passagen einfach fehlen! Und dabei schafft man es während der Hitparade doch auch Jahr für Jahr, den "Another Brick in the Wall"-Block ohne Probleme (Singleversion: anderes Intro, ausgeblendetes Gitarrensolo) zu spielen....!

Dazu fehlerhafte Indexierung und Betitelung: "One of My Turns" wird fälschlicherweise als "One of my TUNES" bezeichnet (da Stefanie Anhalt weiland denselben Fehler gemacht hat, gehe ich einfach davon aus, dass das im System falsch ist), und ist offenbar im System als zweite Hälfte des Songs separat enthalten, was dann von Inge Lego gleich genutzt wird, um mitten in den Song zu quatschen... worunter läuft denn dann die erste Hälfte?!

Bei "Bring the Boys Back Home" fehlt eine ganze halbe Minute, wodurch ein brillianter Übergang zu "Comfortably Numb" völlig ruiniert wird. Früher, wenn "Comfortably Numb" beim Sender lief, hing dieser Part immer noch am Anfang mit dran, dann hat man diese Version wohl durch eine mit "cleanem" Anfang ersetzt, und merkt nicht, dass das ein Problem darstellt, wenn man das ganze Album am Stück spielt... es ist immer dasselbe Problem, wenn man die Spngs nicht aus derselben Quelle nimmt. Dann passt es an allen Ecken und Enden nicht mehr. (Meiner CD-Version von 1994 ist auf jeden Fall anders indexiert! Da geht "Numb" clean los, die ganzen Soundeffekte hängen alle am Ende von "Bring the Boys...")

Das Allerschlimmste daran ist, dass ich fast alle diese Fehler bereits nach der ersten, grauenhaften Meilensteine-Verhunzung beim Sender angezeigt habe, und bis auf die Übergänge (die teilweise funktionieren, teilweise aber auch nicht, und zwischen Seite 3 und 4 sollte eben keine Überblendung sein - das ging früher mal anders...) fast alle einfach noch mal wiederholt werden. Das ist eine absolute Bankrotterklärung dieses Senders.

Und dann noch ein Korrespondent (Thomas Spickhoven), der behauptet, Pink Floyd (!) hätten 1990 (!) The Wall (!) in Berlin aufgeführt... zu diesem Zeitpunkt war Waters schon seit fünf Jahren aus der Band! "The Wall - Live in Berlin" ist Roger Waters' Soloshow. Das war dann das Topping auf diesem verrückten Abend. o_O:wall::eek:

Tja, life shows no mercy. 😜

DAS ist so ein Song, der für meinen Geschmack wirklich öfter mal laufen könnte. Den hab ich in meinen mittlerweile fast 15 Jahren aktiven Radiohörens vielleicht fünf Mal gehört, aber das Gitarrenriff ist so markant, dass es mir auch nach Jahren immer sofort einfallen würde. Toller Song.:thumbsup:
 
Danke für dein sehr fundiertes Posting. Damit bringst du ein Hauptproblem zur Sprache: Musikkompetenz ist durchaus vorhanden beim SWR; geht aber oftmals auf dem langen Weg dieser Behörde von den Redaktionsräumen bis zum Mikrofon (und vor allem im Studio selbst) verloren. Weiß nicht woran das Liegt. Das Archiv, die Redaktion, die Moderatoren- das alles gibt sehr viel mehr her. Klar ist SWR 1 der König unter den Blinden, aber wie du schon sagst, es hat Potenzial zu mehr fundierten Beiträgen, Hintergrundinfos, besserer (v.a. korrekter) Recherche und vor allem eine deutlich breitere Rotation mit B-Seiten und Album Tracks. Ich habe auch oft den Eindruck dass hier nicht alle Möglichkeiten ausgespielt werden und man vor allem das große SWF / SDR-Archiv nicht nutzt, wie man es könnte. Dass es auch anders geht zeigen häufige Specials (auch bei SWR3). Aber zu oft reißt da leider die Routine ein. Ich bin auf deine Analyse gespannt.:thumbsup:
 
Okay, wenn man mich so nett bittet... den Beitrag hab ich allerdings schon vor längerer Zeit formuliert (bin nie dazu gekommen, mich hier anzumelden!), ist also schon etwas überholt. Besonders der letzte Satz, aber ich lass ihn trotzdem mal drin... :cry:

Und mir fällt auf, dass einige Formulierungen sehr hart sind... würde ich heute anders schreiben, aber es ist halt meine damalige Bestandsaufnahme.
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Ich höre SWR1 schon lange, aber ich muss euch Recht geben: in letzter Zeit hat der Sender gehörig an Qualität nachgelassen. Und das tut mir einfach in der Seele weh, weil ich bei SWR1 viele meiner Lieblingsbands kennen gelernt und unglaublich viel über Popmusik gelernt habe. Aber was momentan bei der Station vor sich geht... geht auf keine Kuhhaut mehr.

Es ging einiges verloren, als Baden-Baden aufgelöst wurde. Ich war von Anfang an dagegen, weil ich den "Kopfhörer" als Format sehr mochte. Frank Laufenbergs Samstagabends-Sendung übrigens auch, aber der Mann wurde ja recht rüde ins Abseits geschoben - was der wohl zu Werner Reinkes Unruhestand bei HR1 sagt?

Jedenfalls war ich überhaupt nicht begeistert davon, dass es anstelle der klar getrennten 2-Stunden-Abendsendung und der 2-Stunden-Musiksendung nun ein vierstündiges Gemisch aus beidem geben sollte. Das Ergebnis war und ist eine (wie Werner Reinke es mal so schön ausgedrückt hat) verdünnte Programmsuppe. Zumal in letzter Zeit auch die Themen noch weiter verdünnt wurden: Während es früher absolut üblich war, einen Beitrag/Themenschwerpunkt nach zwei Songs zu bringen, sind es jetzt schon immer drei Songs, und leider oft welche, die schon tausendmal gespielt wurden. Dadurch gibt es pro halber Stunde meistens nur noch ein Thema, und der Rest ist zeitverschwendendes Füllmaterial. Ich ertappe mich immer öfter dabei, dass ich entnervt den Sender wechsele und z.B. bei Regenbogen 2 lande. Kein perfekter Sender, aber wenigstens einer, der unter "Rock" nicht nur ein Kleidungsstück versteht!

Das Ganze nimmt ja mittlerweile teils bizarre Formen an. Ein Tiefpunkt war sicher die "Leute"-Sendung rund um einen der Macher des "Wacken"-Festivals, deren Musikauswahl mit Wacken praktisch keinerlei Überschneidungen hatte. Zu Recht kamen böse E-Mails, und man fragt sich schon, welcher (sorry) Schwachkopf die Sendung geplant hat? Hätte man ein paar etwas härtere Songs in die Sendung gepackt, wäre das eine schöne Abwechslung vom Alltagsprogramm gewesen, hätte gleich guten Gesprächsstoff für die Sendung geliefert (Wolfgang Haim war auch nicht gerade gut vorbereitet, Steppenwolf haben ja mit Metal nur am Rande zu tun...) und sicher mehr positive als negative Hörerreaktionen hervorgerufen, wäre also mithin Publicity für den Sender gewesen. Ein Beweis dafür sind ja jedes Jahr die doch recht zahlreich in der SWR1 Hitparade vertretenen Hardrock- und Metalnummern. Und wenn man dann mit Uriah Heep eigentlich eine Band im Programm hat, die voll zum Thema passt, was dann? Klar, man sucht eine ihrer seichtesten Balladen ("Free Me") aus... und einen Song, den die Band bei Wacken garantiert nicht spielen wird! Ich sag' nur "Easy Livin'", "Gypsy", "The Wizard", "Look at Yourself", "Stealin'", alles Hits, die man hätte spielen können ("July Morning" ist ja leider etwas zu lang). Überhaupt sind die Leute-Sendungen von der Musikauswahl her wirklich grottig, oft verpasse ich Teile der wirklich interessanten Interviews, weil die die Musikauswahl einfach nicht mehr ertrage. SWR1 sollte seinen Claim ändern in "Die abgelutschtesten Hits aller Zeiten", das würde besser passen.

Nicole Köster geht mir mit ihrem grottenschlechten Englisch zwar auch manchmal auf die Nerven, aber wenigstens habe ich bei ihr das Gefühl, dass sie sich besser auf die Sendungen vorbereitet und auch mehr bereit ist, mal Konter zu geben. Überhaupt wundere ich mich, wieso bei einer Sendung über Musik der Gast nicht mal ein paar Wunschsongs mitbringen kann? (vergleiche auch den HR1-Talk) "Living After Midnight" von Judas Priest z.B. wäre auch nicht unpassend gewesen und angesichts des Themas voll vertretbar. Und ein Hit war es auch.

Was Barbara Scherrer angeht, so finde ich sie gar nicht soooo schlimm wie einige hier (wenigstens hat sie, anders als z.B. eine Petra Zundel, eine recht angenehme Stimme), aber diese Überpräsenz finde ich auch übertrieben. Besonders der Podcast wird einem ja momentan zu jeder Tageszeit um die Ohren gehauen. Elton John ist übrigens 1990 sehr wohl live aufgetreten, nämlich beim legendären Knebworth-Festival...

Günter Schneidewind war sicher auch nicht fehlerfrei und hatte manchmal seltsame Aussetzer, aber er wurde nicht so dermaßen penetrant vom Sender gepusht und wie schon richtig anderswo bemerkt, hat er auch so etwas wie Fachkompetenz. Diese fehlt nämlich momentan an allen Ecken und Enden.

Und da muss ich doch mal meine eigentliche Kritik loswerden: Viel nerviger als Frau Scherrer finde ich diese beiden pseudowitzigen Knalltüten Corvin Tondera-Klein und Torsten Helber! Bei Tondera-Klein regen mich neben seinem schlechten Englisch (wie kann man nur Pete Townshend als "Tousen" aussprechen?!) und seinen nicht vorhandenen Telefonmanieren vor allem seine ach so geistreichen Sprüche auf, á la "Bis Mitternacht geb ich aufs Mikro acht" und "Nach ganz viel BlaBla jetzt endlich wieder LaLa" - entwürdigend für einen öffentlich-rechtlichen Sender mit Informationsauftrag. Helber kann "Tales of Mystery and Imagination" nicht ein einziges Mal (!) fehlerfrei aussprechen ("und" komplett Deutsch und "Imagination" als deutsch-englisches Miss- äh Mischwort - hat der Mann noch nie das Trendwort "Image" ausgesprochen?!?), bezeichnet einen fünfteiligen Longtrack (bzw. eine Suite) als "Reihe" und "Serie" (!!!), und passt zu den Meilensteinen ungefähr genauso wie eine Sonnenbrille zu einem Maulwurf. Günter Schneidewind würde diese Möchtegern-Moderatoren selbst im Schlaf an die Wand moderieren! Und der wusste auch noch, wie man z.B. "Brain Damage" und "Eclipse" am Stück sendet, ohne dass irgendwer die Lücke hört. Tiefpunkt war die total entstellte Version von Pink Floyds "The Wall", bei der beinahe jeder Übergang mutwillig zerstört wurde, teilweise falsche Versionen liefen (im Prinzip war das gar nicht mehr das Album, denn auf dem sind keine Single-Versionen!), und die Aufteilung ins Programm der natürliche Dramaturgie des Doppelalbums völlig zuwiderlief.

Ist es denn wirklich so schwierig, das automatische Crossfade für eine solche Sendung mal eben abzuschalten und alle Songs aus *einer* Quelle zu nehmen? Das Ergebnis ist einfach nur unmusikalisch und ein Affront gegen die Künstler, die sich bei den Überleitungen ja etwas gedacht haben werden. Zudem verfehlen solche Sendungen, wie auch schon kurz vor der Zusammenlegung der Sendestandorte eine von Adrian Beric ähnlich verhunzte Version von "Sgt. Pepper", völlig das Ziel, dem Publikum die Kunstform Album nahezubringen. Wo ist der Sinn darin, die Songs so zusammenzumischen, dass sie wie irgendeine beliebige Playlist klingen? Die Art und Weise, wie die Beatles von "Sgt. Pepper's..." in "With a Little Help..." übergeleitet haben, war 1967 bahnbrechend und klingt auch heute immer noch toll. Das übereinanderzublenden, grenzt schon an Denkmalschändung. Dass Barbara Scherrer am 23.12. mehrfach versucht hat, dem Hörer Studioversionen von Supertramp-Songs als Ausschnitte aus dem Livealbum "Paris" zu verkaufen, entbehrt auch nicht einer gewissen Tragikomik...

Oder ausgerechnet "Invisible Touch" von Genesis als Meilenstein, eines der schlechtesten Alben der Band. Und selbst dann nutzt man nicht die Gelegenheit, mal etwas unbekanntere Songs ins Tagesprogramm einzustreuen, sondern spielt einfach strohkopfig dieselben Stücke, die sowieso andauernd dudeln. So habe ich die Meilenstein-Sendung nie verstanden.

Unglaublich finde ich es auch, eine Stunde voller "One-Hit-Wonders" zu machen, von denen die Hälfte mindestens zwei Top-Ten-Hits hatte. Irrerweise z.B. ein Vanilla Ice, dessen zweiter Hit "Play That Funky Music" im Original von Wild Cherry kurz darauf lief...! Wer solche Unwahrheiten verbreitet und sich offenbar auch zu schade ist, mal eben einen Blick in Frank Laufenbergs Standardwerk zu werfen, der hat für mein Gefühl nichts bei SWR1 zu suchen. Inkompetenz sollte nicht honoriert werden.

Zum Glück gibt es noch Thomas Schmidt, der immer wieder tolle Stücke wie "One Step Beyond" oder "An Englishman in New York" ausgräbt, die das Pogramm wirklich aufwerten...
 
SWR1 sollte seinen Claim ändern in "Die abgelutschtesten Hits aller Zeiten", das würde besser passen.
Dem kann ich voll zustimmen:thumbsup:
Das Musikprogramm ist mittlerweile so abwechslungsreich wie 14 Tage Haferbrei am Stück. Eine ganz abgeschmackte Mischung:thumbsdown:

Gestern lief 5 x Last Christmas (4 x im Tagesprogramm +1x Nachts).
Ich habe mich die letzten Jahre bezüglich der begrenzeten Auswahl von Weihnachtssongs schon mehrmals höflichst an die Musikredaktion gewand, mit der Bitte um Antwort. Es kam nie etwas zurück.
In Stuttgart sitzt man offenbar auf ganz hohem Ross!
 
Zumal es sich bei Last Christmas nicht um einen Weihnachtstitel handelt. Ein Mann resümmiert das Ende seiner Beziehung "irgendwann im letzten Jahr um die Weihnachtszeit herum". Das kann er auch im Mai oder August im Jahr darauf tun! Inhaltlich ist das kein Weihnachtslied! Was kommt denn sonst noch von Weihnachtsbräuchen in dem Song vor außer eben dass seine Liebe "letztes Jahr an Weihnachten" in die Brüche ging? Das Video? Spielt im Winter, im Schnee. Na und? Kann auch November sein oder Februar. Und musikalisch? Dann ist "Marry you" von Bruno Mars oder "Love of the common people" von Paul Young aber auch ein Weihnachtslied. Aber sowas von! :(

Ein sehr guter und treffender Beitrag übrigens, lieber Perfektionist, viel Zustimmung dafür. Sowas Gutes bekommt man leider viel zu selten zu lesen. Da steckt sehr viel Wahres drin, auch Unglaubliches worüber man nur staunen und die Köpfe schütteln kann. Wenn du auch tatsächlich etwas hart mit einzelnen Personen
ins Gericht gehst. Den "Schwachopf" zum Beispiel hätte ch mir verkniffen und auch die doch etwas oberflächliche Einschätzung
zu Wolfgang Heim (mit E) teile ich nicht. Guter Mann, wird aber vermutlich wie andere oft auch Opfer der Redaktion. Das liegt dann eher am Großen Ganzen (und am Ablauf der Programmplanung / Sendungsvorbereitung / redaktionellenAufarbeitung) wenn solche (wirklich unerschuldbaren) Schnitzer über den Sender gehen, auch die von dir weiter oben genannten Sätze. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln, aber im seltensten Fall liegt es bei einer so großen Anstalt wie dem SWR wirklich am Moderator (dem "Boten"). Die Gründe warum so etwas dann gesagt (und im Zweifel nicht ausgebssert oder später korrigiert sondern sogar nochmal falsch wiederholt wird) sind vielfältig: Vertretung, mangelndes Selbstbewusstsein, eigenes Desinteresse am Genre, mangelnde Kenntnis gerade dieser Band, Gleichgültigkeit, Routine Mods nicht zu checken, Angst einen Kollegen in der Redaktion in die Pfanne zu hauen, lieber geht man mit falschen Aussagen in die Offensive und behauptet steif und fest nur man selber habe Recht und all die Musiklexika seien falsch, anstatt auch mal einzuräumen dass man da Mist erzählt hat.

Ich hatte es in Bezug auf den SWR schon mal geschrieben: So wie ich das einschätze scheitert es da nicht am Können sondern
am Wollen. Und ja diese Kompromisslösung am Abend konnte nur enttäuschen, sie erfüllt damit aber die Erwartungen komplett.
Ich bin damit alles anderes als zufrieden und ich bin mir sicher vielen Leuten im SWR geht es genauso. Das Wacken-Beispiel
wäre in etwa so als wenn man bei NDR 2 den Münchner Oberbürgermeister einlädt der dann eine Stunde seine "Wiesn" vorstellt.

Du sprichst einige wesentliche Punkte an: Einige Stimmen passen einfach nicht zu dem Programm aus meiner Sicht, und ich finde musikalisch ist man da sehr einseitig unterwegs. Disco findet zb kaum statt (wann läuft da mal was von Kool & The gang oder die frühen HipHop-Sachen aus NYC - Grandmaster Flash usw.) und wenn man sich schon so auf Rock / Poprock versteift (was an sich nicht verkehrt ist aber fragwürdig bei soviel Rock-Konkurrenz von privater Seite) sollte das mit den Stimmen aus einem Guss kommen. Gerade Rockfans kennen sich oft sehr viel besser aus und hören genau wenn ihnen da einer was erzählen will, möglichst noch mit einem klugen Unterton, was einfach nicht stimmt. Dann hat der Hörer schnell den Eindruck, dass der da im Radio, der sein Sohn sein könnte oder eben das ganze Team drumherum keine Ahnung hat.

Wenn man sich auf album oriented Rock fokussiert sollte man keine Gekürzten Singles spielen (Hey Jude oder Camouflage zb), völlig richtig. Es geht ohnehin am Claim vorbei, und zeugt von manglendem Respekt gegenüber den Musikern wenn man Bands in den Mod Breaks auf ihre Leadsinger oder Gitarristen reduziert oder ganze Teile mittendrin rausschneidet. Und da macht es keinen Unterschied ob ich einen John Parr, einen Paul Mc Cartney, einen Alice Cooper oder einen Phil Collins vor mir habe.Was gar nicht geht ist irgendwelche Youtube Aufnahmen einzuspielen, wie manche Privatstationen es machen oder im Schnitt unter eine Studio-Aufnahme falsche Live Akustik drunterzumixen, um eine Konzert-Atmo vorzutäuschen!

Bei Uriah Heep haben meine Augen geleuchtet, diese Band mag ich auch sehr. Kommt im Radio ebenso viel zu kurz wie Toto, David Bowie, Iggy Pop, Journey, Bruce Springsteen oder Foreigner deren musikalisches Schaffen ganze Räume füllen könnte und (leider auch im SWR) auf 3-5 Titel reduziert wird.
Von Queen, Genesis oder U2 läuft meist noch mehr verschiedenes.

Neue Rockmusik fehlt völlig wie die Foo Fighters oder Queens of the stone age. Solche Bands gehören für mich definitiv auch zur besten Musik aller Zeiten, wenn man sich schon so stark auf Rock einschießt. Man könnte ja auch mal was von Incubus spielen, von Oasis gibt es großartige Sachen oder von den Stereophonics oder den Cardigans.. Es muss ja nicht gleich Slayer, Slipknot oder Rammstein sein.

Mit Frau K und Frau Sch hast du leider Recht, die Männerriege ist da deutlich besser aufgestellt. Gilt aber so auch für SWR3 (jetzt erst recht nach dem tragischen Ableben von Steffi Tücking). Da haben einige Abgänge (aus diversen Gründen) eine riesiges Loch reingerissen was durch Nachwuchskräfte denen harte Töne fremd sind, nie mehr zu füllen ist.

Der Doppelname wirkt für mich auch wie ein Fremdkörper im SWR1 Programm, den sollte man besser bei den DINGern unterbringen, da kann er nicht viel kaputt machen. Das sind Linersprüche noch unter dem Niveau eines Felix Möse. Jemand der Jamie Cullum oder Gregory Porter zu seinen Lieblingskünstlern zählt, passt auch nur bedingt zum Greatest Hits / oldie based AC Format. Vielleicht ist er einfach noch zu jung. Klar dass man versucht, neue Personalities aufzubauen aber doch bitte nicht so. Sonst kann es womöglich noch passieren dass die neue Single von Passenger oder Ed Sheeran dort als Meisterwerk der Rockmusik Lob gepriesen wird.
 
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Zumal es sich bei Last Christmas nicht um einen Weihnachtstitel handelt. Ein Mann resümmiert das Ende seiner Beziehung "irgendwann im letzten Jahr um die Weihnachtszeit herum". Das kann er auch im Mai oder August im Jahr darauf tun! Inhaltlich ist das kein Weihnachtslied! Was kommt denn sonst noch von Weihnachtsbräuchen in dem Song vor außer eben dass seine Liebe "letztes Jahr an Weihnachten" in die Brüche ging? Das Video? Spielt im Winter, im Schnee. Na und? Kann auch November sein oder Februar. Und musikalisch? Dann ist "Marry you" von Bruno Mars oder "Love of the common people" von Paul Young aber auch ein Weihnachtslied. Aber sowas von! :(
Das sage ich auch immer wieder. Und obwohl ich George Michael für einen herausragenden Sänger halte, kann ich mit dem Song so gar nichts anfangen.

Das Gegenstück ist übrigens "Cold as Christmas" von Elton John - absolut kein Weihnachtslied, es geht um eine Beziehung, die gewissermaßen "erfriert" (und der Song spielt im Hochsommer - deswegen ist es ja auch "cold as christmas in the middle of the year"), trotzdem lief es in den letzten paar Jahren regelmäßig in der Weihnachtszeit. Nicht nur auf den Titel schauen...

Ein sehr guter und treffender Beitrag übrigens, lieber Perfektionist, viel Zustimmung dafür. Sowas Gutes bekommt man leider viel zu selten zu lesen. Da steckt sehr viel Wahres drin, auch Unglaubliches worüber man nur staunen und die Köpfe schütteln kann. Wenn du auch tatsächlich etwas hart mit einzelnen Personen
ins Gericht gehst. Den "Schwachopf" zum Beispiel hätte ch mir verkniffen und auch die doch etwas oberflächliche Einschätzung
zu Wolfgang Heim (mit E) teile ich nicht. Guter Mann, wird aber vermutlich wie andere oft auch Opfer der Redaktion.
Okay, ich lerne noch dazu, die Edit-Funktion ist wohl zeitlich begrenzt, sonst hätte ich den Herrn Heim sofort korrigiert. Sorry! Auch meine damalige Meinung bezgl. ihm habe ich mittlerweile etwas revidiert - fand ihn aber in einigen Sendungen, gerade in kontroversen, doch zu defensiv.

Wenn man sich auf album oriented Rock fokussiert sollte man keine Gekürzten Singles spielen (Hey Jude oder Camouflage zb), völlig richtig. Es geht ohnehin am Claim vorbei, und zeugt von manglendem Respekt gegenüber den Musikern wenn man Bands in den Mod Breaks auf ihre Leadsinger oder Gitarristen reduziert oder ganze Teile mittendrin rausschneidet. Und da macht es keinen Unterschied ob ich einen John Parr, einen Paul Mc Cartney, einen Alice Cooper oder einen Phil Collins vor mir habe.Was gar nicht geht ist irgendwelche Youtube Aufnahmen einzuspielen, wie manche Privatstationen es machen oder im Schnitt unter eine Studio-Aufnahme falsche Live Akustik drunterzumixen, um eine Konzert-Atmo vorzutäuschen!

Oha, so was gibt es tatsächlich? :O

Immerhin, eines muss man SWR1 lassen, sie schneiden (noch) nicht an den Songs herum. HR1 macht das ja z.B. mittlerweile leider regelmäßig, sodass die Songs teilweise total komisch anfangen. Andererseits ist es aber so, dass früher aus Baden-Baden noch öfter LP-Versionen von Songs kamen, die tagsüber als Single-Edits liefen. Das fehlt leider auch.

Sonst kann es womöglich noch passieren dass die neue Single von Passenger oder Ed Sheeran dort als Meisterwerk der Rockmusik Lob gepriesen wird.
Was glaubst du, wie ich mich über die Lobpreisung des neuen Céline-Dion-Albums gewundert habe. "Top produziert"? Mit gefühlter Null Dynamik, mit hörbar nachbearbeitetem Gesang, und dieser schrecklichen Computerbegleitung... oder anderes Beispiel, die Jonas Brothers sind für mich z.B. momentan ein totales Ärgernis. Was hat solch nerviges Zeug mit SWR1 zu tun? Warum legt man da nicht einen Qualitätsmaßstab an und sagt: Das passt nicht zu unserem Anspruch?

Zum Vergleich: Status Quo haben entgegen allen Erwartungen ein bärenstarkes neues Album vorgelegt, und was macht SWR1? Album der Woche? Denkste! Bis auf eine gute Rezension von Christian Rönspies kam praktisch gar nix. Das Album wurde sozusagen so klein wie möglich gehalten. Dabei hat es mit "Liberty Lane" und "Get Out Of My Head" mindestens zwei potentielle Top-Hits zu bieten. Und wollen wir wetten, dass von Marillions "With Friends from the Orchestra" nach zwei Einsätzen auch nichts mehr kommen wird?

Und bei aktuellen Songs spielt man leider oft die Spreu und übersieht den Weizen. Sprich: The Night Game fliegen schnell wieder aus der Rotation (während andere, z.B. Rag'nBone Man oder Harry Styles, plötzlich an-dau-ernd laufen - obwohl die Titel nicht mehr aktuell sind!), Sam Fender findet gar nicht statt (dafür bei SWR3, obwohl er durchaus auch SWR1-kompatibel wäre). Und das sind nur zwei Beispiele, die bei anderen Sendern durchaus (zu Recht) Aufmerksamkeit bekommen haben.

Dem kann ich voll zustimmen:thumbsup:
Das Musikprogramm ist mittlerweile so abwechslungsreich wie 14 Tage Haferbrei am Stück. Eine ganz abgeschmackte Mischung:thumbsdown:

Gestern lief 5 x Last Christmas (4 x im Tagesprogramm +1x Nachts).
Ich habe mich die letzten Jahre bezüglich der begrenzeten Auswahl von Weihnachtssongs schon mehrmals höflichst an die Musikredaktion gewand, mit der Bitte um Antwort. Es kam nie etwas zurück.
In Stuttgart sitzt man offenbar auf ganz hohem Ross!

Höflichkeit bringt offenbar leider nix. Nachdem mir "The Wall" dermaßen den Abend versaut hatte, habe ich eine recht drastische Mail übers Kontaktformular geschrieben und tatsächlich eine Antwort von Bastian Schneeberger bekommen! Immerhin.

Das Problem, sei es nun bei Weihnachtssongs oder beim normalen Programm, ist die viel zu hohe Frequenz bei zu geringer Breite. Es gibt viele Songs, die ich gar nicht mal schlecht finde, aber ich kann sie einfach nicht mehr hören. Die lateinische Phrase dafür ist "ad nauseam".
 
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Was lernen wir daraus? Du musst nur das Wort "Christmas" in ein Lied einbauen und/oder irgendwo was mit dem Synthesizer drunterlegen, das sich entfernt nach "Schlittenglöcklein" anhört, und schon landest Du garantiert einen Formatradio-Weihnachtshit. Bei einigen Songs war das nachweislich gar nicht so geplant, z.B. garantiert nicht beim völlig kitschunverdächtigen Jona Lewie mit seinem "Stop the Cavalry", das eigentlich eher ein Antikriegslied ist. Also, wer versucht sich an der nächsten Weihnachtsschnulze? Eigentlich die Aufgabe für allmählich reifende Teeniestars...Ed Sheeran, it's your turn.
 
Bezüglich "Last Christmas"
So geht es übrigens auch:
radioeins gibt vorsichtshalber die Sendetermine für den Song schon frühzeitig bekannt! In diesem Jahr

# 24.12. / 13.08 Uhr

Nicht davor, nicht danach, und nur mit Vorwarnung!

Screenshot_2019-12-04 radioeins - Startseite(2).png
 
Genau genommen ist Marys Boychild auch gar kein Weihnachtslied! Darin wird nämlich nur die christliche Geschichte der Bibel nacherzählt. Aufgenommen wurde der Song übrigens soweit ich weiß erstmals im Juli 1956, also mitten im Hochsommer. Was diesen Titel natürlich ganz klar zum Weihnachtslied schlechthin macht.

Zu RadioEins: Ich würde ja lachen wenn der Moderator das ausgerechnet nach dieser Promo in der Stunde nach unten zieht und es erst sehr viel später läuft oder gar nicht mehr dran kommt. Das wäre ein guter Gag!
 
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Najaaa

"Mary's boy child Jesus Christ, was born on Christmas Day.
And man will live for evermore, because of Christmas Day.

Long time ago in Bethlehem, so the Holy Bible say,
Mary's boy child Jesus Christ, was born on Christmas Day.

Hark, now hear the angels sing, a king was born today,
And man will live for evermore, because of Christmas Day.
Mary's boy child Jesus Christ, was born on Christmas Day.

While shepherds watch their flock by night,
they see a bright new shining star,
they hear a choir sing a song, the music seem to come from afar. "


Also "Christmas Day", "Bethlehem", "A King was born today", Shepherds und Shining Star ist ja eigentlich schon vertonter Lukas2. Das lasse ich schon als astreines Weihnachtslied durchgehen.
 
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Das mit den Alben wundert mich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Und es sollte dich auch nicht wundern. So wie du schreibst scheinst du durchaus über fundierte Kenntnisse der Musikbranche zu verfügen. Du hast schon erkannt, wie das läuft. Du hast nur noch nicht die richtigen Schlüsse daraus gezogen bzw. noch nicht die richtigen Zusammenhänge erstellt. Aber Achtung: Du wirst mit Sicherheit hören, dass das alles deiner Phantasie entspringt, dass das das alles nicht stimmt, und dass du dir das alles nur einbildest.

Kurzer Check ergab, dass die Jonas Brüder bei Universal unter Vertrag sind. Das Courage-Album von Celine Dion liegt bei Sony auf.

Die Majors haben einfach extrem gute Kontakte und sind bereitwillig mit Promoteams in der ganzen Republik (und südlich der Alpen) unterwegs und statten die Sender in Zeiten schlechter CD-Verkäuf (erstmals wurden 2018 glaube wieder mehr Vinyl umgesetzt als CD, 2019 wird das aber nach dem Weihnachtsgeschäft auf jeden Fall so sein ich gehe von 20 Prozent Verkaufssteigerung bis Ende 2020 aus) durchaus großzügig aus. Meist sind solche Artists dann innerhalb weniger Wochen auf etlichen Stationen (Radio+TV) zum Interview oder werden plötzlich überall Album der Woche. Hiervon profitieren beide Seiten: Die Leute hören endlich mal wieder genauer hin und kaufen sich vll. das Album oder verschenken Konzertkarten der vorgestellten Acts, falls sie die Platte im Radio gewinnen. Das selbe gilt für Kino&DVD-Tips.

Disney/Pixar mit seinen Kinderfilmen von Cars 3 bis Bärenbrüder 5einhalb pünktlich zur Vorweihnachtszeit hat dieses System auf perverse Weise perfektioniert. Schau dich mal um wo derzeit überall "Frozen 2" (im deutschsprachigen Raum unter dem bescheuerten Namen "Die Eiskönigin") zu finden ist und in welcher erstaunlichen Vielfalt Merchandising Material herumliegt. Da kommst du als Eltern gar nicht drum herum. Bei manchen Chart-Dauergästen ist das genauso. Guter Promo sei dank, da kann auch die musikalische Leistung eher druchschnittlich sein.

https://en.wikipedia.org/wiki/Record_label#3

Man darf den Gedanken natürlich nicht allzu laut weiterspinnen, sonst wird aufs Heftigste dementiert, dass die Playlisten im Radio fremdbestimmt sind oder hier Einflussnahme möglich ist. Es ist ja auch keineswegs generell bei allen Sendern so. Aber es lohnt sich mal durch die Playlisten zu suchen und die gespielten Titel mit der Label-Zugehörigkeit abzugleichen. Fakt ist aber dass die Big Three wesentlich mehr Möglichkeiten haben, ihre Künstler im Radio zu pushen und auch mehr Promo Stuff bereitstellen.

Status Quo und Marillion sind mit ihren Longplayern derzeit meines Wissens beide (!) bei Edel / Ear unter Vertrag. Die haben es gar nicht nötig sich bei einem Major anzubiedern wo sie weniger Freiheiten bei der inhaltlichen Gestaltung der Alben haben. Und werden beide nicht gespielt? Natürlich nur Zufall;)

Kein Major Label = keine Promo = wenig Airplays = schlechte Verkäufe = abgesagte Tour! Einfache Rechnung.

So werden heute Radiohits gemacht... :rolleyes:

Ich möchte aber auch feststellen, dass beide Populärwellen des SWR (erstes und drittes) durchaus eine überaus kompetente Musikredaktion im Hintergrund haben und theoretisch über ein riesiges Archiv verfügen. Was es weder bei SWR 1 noch bei SWR 3 gibt sind "Ausreißer" (nur an Thementagen, und dann gewollt) oder gepitchte Tracks. Man könnte nur sehr viel mehr daraus machen damit man diesen Umstand auch hört wenn man regelmäßig einschaltet und dann wieder nur Manfred Mann läuft.
 
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Das ist doch ganz einfach in Zeiten von Musicfiles. Die Plattenfirmen stellen den Radiostationen einen Pool an Downloads zur Verfügung, woraus sich die Stationen je nach Ausrichtung bedienen können. Es kommen dort natürlich nur Files hinein, die die Firmen pushen wollen. Und bei neuen Songs wird das Label Neu im Programm zeitversetzt über das Land verteilt, so das Song XY erst in Berlin, dann München, Köln und sofort neu im Radio gespielt wird. So konnte ich es mal lesen, Quelle weiß ich nicht mehr.
 
Ich möchte aber auch feststellen, dass beide Populärwellen des SWR (erstes und drittes) durchaus eine überaus kompetente Musikredaktion im Hintergrund haben
Oder müsste das heißen "hatten"? Bei der aktuellen Musik ist davon nichts
zu merken.
Man darf den Gedanken natürlich nicht allzu laut weiterspinnen, sonst wird aufs Heftigste dementiert, dass die Playlisten im Radio fremdbestimmt sind
Denke ich nicht. Es ist einfach bequemer, mit ein paar Klicks eine Titelliste
zusammenzustellen, als durchaus gleichwertige Albumtitel auszusuchen und
auch noch anzuhören. Das würde in Arbeit ausarten.
Wie lässt sich anders erklären, dass von einem Exile On Main Street ein einziger
Titel gespielt wird. Dass es von Liam Gallagher ein neues Album gibt, hat in
Stuttgart scheinbar auch noch niemand bemerkt..... Wer sich zuerst bewegt,
hat verloren.
 
Ich bin Mitte der OOer-Jahre zu SWR1 BW gekommen, nachdem mich mein Haussender Bayern 3 musikalisch in die Flucht geschlagen hatte. Und fand damit einen gut hörbaren Sender mit Schmidt und Neelmeier am Morgen, Holtmann und Schneidewind am Abend, den Kopfhörer nachts und Leute tagsüber mal im Auto. Prima Programm. Kompetent. Neue Titel kamen von Mark Knopfler, David Gilmour oder Bryan Ferry - und sie wurden auch gespielt! In den letzten Jahren wurde die Playlist samt der Sendungsabfolge geglättet, wenn Knopfler was Neues bringt läuft Walk Of Life (!) und ansonsten besteht fast jeder 5. Titel aus junger Banalmusik mit wenigen Akkorden, oktaviertem Gesang und belanglosen Lyrics. Gerne auch latino-mäßig. Gute Indiepop-Musik findet schlicht nicht statt. Zu wenig kommerziell. Falsche Labels.

Was haben Bieber und Ezra auf SWR1 zu suchen? Muß ich auf die Hitparade warten, bis die Musikauswahl abwechslungsreich wird? Warum muß ein öff.-rechtl. Sender Events veranstalten und diese so nervig bewerben? (Spots oft von C-TK). Warum werden Interpreten, die oft Dutzende von Hits bzw. gut spielbare Albumtitel im Repertoire haben auf einen oder zwei permanent gespielte Songs reduziert? Das Musikprogramm von SWR1 ist, von wenigen Perlen abgesehen, katastrophal und wird in meinem Sendegebiet nur noch von Bayern 1 übertroffen. Gottschalk ist dort ja bald weg und Egner wird auch nicht ewig senden.

Schade, bleiben nur noch Schwarzwaldradio, egoFM, Bayern 2/5/Klassik und natürlich CDs und Streaming. SWR1 könnte vielleicht, wenn es wollte, aber es darf nicht. Aber ein paar verirrte Songperlen halten einen nicht bei einem Sender. Und wie lange die mutmassliche Musikauswahl des so schmerzlich vermissten Thomas Schmidt am Samstag bestehen kann, ist auch die Frage. Immer mehr Format ist die Tendenz. Leider.
 
Ein Mix aus Schwarzwaldradio und ego FM (oder Puls, FM4, Studio Brussel) wäre es für mich. Alt und neu, friedlich vereint. Und möglichst kein Billigpop...okay, Schwarzwaldradio hat da auch ab und an mal ein paar Titel, bei denen ich denke: "Oh, lange nicht mehr vermisst". Aber das haben sich dann nicht selten Hörer gewünscht...
 
Ich muss zugeben, dass mich SWR1 BW in letzter Zeit wirklich enttäuscht hat, gerade morgens, und das ist doch eigentlich die "Prime-Time" im Radio.

Und daher bin ich desöfteren mal wieder beim Nachbarn SWR1 RP gelandet, auch kein schlechtes Programm. Da höre ich manchmal morgens lieber Michael Lueg, der es wirklich drauf hat, einer der besten bei SWR1 RP, bevor mich der schnarchige Ohrner wieder in den Schlaf schickt. Gerade morgens mangelt es bei SWR1 BW an guten Mods, da ist mir RP mittlerweile lieber.
 
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Ich bin mir nicht sicher, ob es "Guten Morgen Baden-Württemberg" ist, was so lahm daher kommt oder nicht vielleicht doch "Der Nachmittag". Die Moderatoren dort sind noch furchtbarer, Frau Scherrer ist zwar in der Lage einwandfreie Sätze zu bilden (was Frau Pollok nicht schafft), ist und bleibt halt irgendwie immer auf dem Niveau der "Promireporterin" im Fernsehen. Die Erklärungen für die Meilensteinalben liegen auch auf dem Niveau, dem Künstler ging es schlecht, unglückliche Liebe bla....
MIch stimmt das nun, da Thomas Schmidt nicht mehr da ist, sehr nachdenklich: Musikauswahl schrecklich, Moderatoren ohne Profil (einzig Patrick Neelmeier!), seichter geht kaum noch. Auf dem besten Weg zu einem austauschbaren Dudelfunk. Ich, einst eine ganz treue Hörerin, ertappe mich zunehmend dabei, immer wieder auszuschalten, weil es einfach nicht mehr auszuhalten ist.
 
The Power of Love von Frankie Goes to Hollywood wird ja auch gerne als Weihnachtssong genommen. :rolleyes:
Das hängt aber ganz eindeutig mit dem Video zusammen, in dem die Weihnachtsgeschichte erzählt wird. Und der Titel wurde auch absichtlich zu Weihnachten veröffentlicht.

Im Ausland bekommen Leute übrigens gerne bei der englischsprachigen Version von "Solang man Träume noch leben kann" von der Münchner Freiheit weihnachtliche Gefühle (siehe Kommentare unter diesem und anderen Videos), auch wenn im englischsprachigen Text das Fest gar nicht vorkommt. Der Titel wurde damals™ englischsprachig zur Weihnachtszeit veröffentlicht.
 
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