SWR1: Großes Radio mit Macken

Auf einem Geburtstagsfest habe ich gestern einfach mal ins Blaue gefragt, wer noch Radio hört und wenn ja welchen Sender. Die Antwort war bei einer 17-jährigen und ihrem Vater die gleiche: Radio ??? Nein, Spotify
War das n Kindergeburtstag? Ich hab früher auch fast nur Cassetten gehört aber irgendwann ging mir das Selbstraussuchen auf den Sack!
 
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@Berlinerradio: Das ist kein Widerspruch. Das Radio soll unterhaltend nebenbei laufen, setzt aber anders als früher selten bis gar keine musikalischen Duftmarken mehr. Wer über neue Musik informiert werden will, greift auf Spotify und seine gute Genreautomatik zurück. Diese Entwicklung mag schade sein, ist aber heute leider so.
 
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Neu #282
U2 mit "Every breaking wave" eben bei Radio Bremen.

Ein Titel aus dem Jahr 2014!!!
Das muss auch bei SWR1 möglich sein!
Da hast du vollkommen Recht, rockon. Mit einer Zeitgrenze meinte ich auch nicht musikalische Acts wie U2, Coldplay etc., die auch nach 2010 gute und passende Musik im Sinne des SWR1-Programms machten und machen. Gemeint sind die unerträglichen jungen (meist männlichen) Herrschaften vom Schlage George Ezra mit ihrem 3-Akkord-Geschrammel und ihrem oft jammernden, oktavierten Auto-Tune-Gesang, sorry. Wer dieses banale Zeug spielt, ist raus bei mir und wenn es SWR1 ist :mad:.

@Mannis Fan + Picknicker: War nicht mein (Kinder-)geburtstag ;). Es interessiert mich aber oft spontan, ob junge Leute noch Radio hören. Ich bin derzeit bei einem jungen Physiotherapeuten, in dessen Praxis ein australischer Internetsender läuft: Vintage Radio. Mit Musik von den Bee Gees bis zu den Doobie Bros. Ein Gegenbeispiel zu den Läden, die einen zwangsweise mit Antenne Bayern u. ä. beschallen :cool:.
 
Es wird Zeit, dass SWR1 endlich mal wieder Burzum, Taake, Immortal, Mayhem und Darkthrone spielt. Aber seit dem Abgang des Großen Schneidewind ist das ja heutzutage leider undenkbar.
 
Mehr Konturen in den Sendungen, wie schon mehrfach angesprochen, sollten ebenfalls möglich sein - weniger durchgehendes Format, mehr Moderatoren-Profil und eigene Shows. Es wäre so viel möglich - aber es geschieht einfach nicht. Wo sind die Sendungen nur mit Live-Musik, nur mit Singer-Songwritern, nur mit Rock, nur mit was-weiß-ich? Ist die 24-Stunden-Dauersülze das Ende der Radio-Entwicklung nach 100 Jahren ?? Das kann doch nicht sein :wall: !!

Ja es passiert einfach nicht. Beim Radio herrscht seit Jahren absoluter Stillstand. Ich verstehe nicht wieso man sich so extrem an das Formatradiokonzept klammert. Ist es die Angst ein Risiko eingeht? Wenn man nichts verändert sterben die Zuschauer auf Dauer weg. Das Radio und auch das lineare Fernsehen leben aktuell noch sehr davon, dass es eine Zielgruppe gibt, die mit Radio und Fernsehen aufgewachsen ist aber es kommen ja Leute nach, die nicht mehr damit aufwachsen weil es ihnen nichts bietet. Wie du auch weiter unten schreibst bei der Reaktion darauf ob man noch Radio hört - die Leute streamen auf Spotify. Das ist keine verwunderliche Reaktion.

Das jetzt aber auf Spotify & Co. zu schieben ist aber eine "faule" Ausrede und darf so für ein öffentlich-rechtliches Programm, egal welcher Couleur, nicht gelten. - Es sei denn der Anspruch tendiert gegen Null.

Technologische Veränderungen und Neuentwicklungen sind zum Teil ein Grund aber das alleine kann keine Ausrede sein das stimmt. Der große Fehler den die Sender machen: Man will es irgendwie ALLEN recht machen und dann versucht man den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und sucht nach dem durchschnittlichsten Durchschnittshörer und wenn der nicht genervt ist dann ist es für die Sender ok - dadurch verscheucht man aber viele Hörer auch weil man nie aneckt und nie mal was Neues probiert. Es ensteht der Eindruck, dass es dann auf Dauer entweder egal ist oder nervig - und ab so einem Zeitpunkt schaufelt man sich dann auf Dauer sein eigenes Grab und wird austauschbar.
 
und ab so einem Zeitpunkt schaufelt man sich dann auf Dauer sein eigenes Grab und wird austauschbar.
Ich warte nur noch darauf, dass die Streamingdienste Spotify, Amazon, Deezer und Konsorten beginnen, mit Künstlern eigene Song-Produktionen zu machen, die eben nicht mehr gleichzeitig "für alle" Medien verfügbar sind.

Das lineare Radio hätte in solchen Fällen null Chancen, finanziell mitzuhalten. Es sollte sich dringend schleunigst bald auf seinen Alleinstellungsmerkmal besinnen. Die Zeit läuft ab.
 
Was nützt der beste Moderator, wenn die Musik grottig ist? (In SWR4 moderiert seit einiger Zeit Michael Saunders... aber auch der bringt mich nicht dazu, Helene Fischer und Andrea Berg zu hören!)

Dasselbe gilt übrigens für einen Namensvetter: Michael Lehmann ist zurück aus Athen und moderiert diese Woche die "Aktuell"-Sendungen auf SWR4-BW.
Auch Rebecca Lüer ist damals vom 1. ins 4. Programm gewechselt, bevor sie Studioleiterin in Friedrichshafen wurde.

Lehmann macht sich gut auf SWR4 und es ist schön, ihn nicht mehr nur als Korrespbondent hören zu können. Dennoch wäre er auch eine interessante Besetzung für "Der Tag" bei SWR1 gewesen. Diese Strecke ist derzeit ja nur mit einem 2er-Team besetzt (Stefanie Anhalt und Annett Lorisz), alle anderen Sendungen (den Sonderfall "Leute" ausgeklammert) haben mindestens 3 Moderatoren in der Stammriege.
 
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Strecke ist derzeit ja nur mit einem 2er-Team besetzt (Stefanie Anhalt und Annett Lorisz), alle anderen Sendungen (den Sonderfall "Leute" ausgeklammert) haben mindestens 3 Moderatoren in der Stammriege

Ein weitere Punkt wo Thomas Schmidt schmerzlich fehlt neben der Samstagssendung! :cry::cry:

Lehmann macht sich gut auf SWR4 und es ist schön, ihn nicht mehr nur als Korrespbondent hören zu können. Dennoch wäre er auch eine interessante Besetzung für "Der Tag" bei SWR1 gewesen.

Au ja!!! Das wäre wirklich gut wenn er wieder zu SWR 1 BW zurückkehren würde. Aber das glaube ich nicht so wirklich!!!
 
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Von
Burzum, Taake, Immortal, Mayhem und Darkthrone
höre ich jetzt zum ersten Mal, was wahrscheinlich daran liegt, dass Metal nun mal nicht meine Musikrichtung ist.
Ich habe nichts gegen Stationen die einen bunten Mix an Musik anbieten. Aber das muss die Mischung auch passen.
Bei SWR1 ist die Musik recht homogen. Sie könnte durchaus bunter sein, aber die Musikrichtung genannter Bands passt da nun wirklich nicht ins Programm.
 
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Thrashmetal auf SWR1? Ja ne, ist klar :wall::wow:

Das ist nicht mal Thrash Metal, das ist Black Metal. Zweite Stunde "Tuff Stuff" auf Rockantenne (So., 0-1 Uhr), da kommt sowas noch. Oder früher als Rausschmeißer (letzte 15-30 Minuten) in hr3-"Hard & Heavy". Im wilden Süden war das seit Ende 1989 nicht mehr zu hören, als die Metalshow in SDR3 eingestellt wurde (So., 23-24, leider selbst nur die letzte Folge gehört, gab es laut Metal Hammer seit 1986).

Ach ja: Die Metalsendung auf Fritz müsste sowas auch noch spielen (Fr., 0-2 Uhr). Alle anderen Sendungen, die nicht gerade im Offenen Kanal kommen, sind ja leider schon seit längerem tot.
 
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Ich, der unterwegs und auf der Arbeit noch UKW-Radio hört, finde, dass SWR1 hier in BW noch das abwechslungsreichste Programm von allen Sendern hat. Zumindest von den großen Anstalten.
Dazu kommt, dass sie sich über die Jahre einigermaßen treu geblieben sind. Es gibt ausführliche Nachrichten, die aber nicht zu langatmig sind, es gibt Hintergrundinformationen zu Songs und Künstlern und natürlich Musik. Und auch hier finde ich die Auswahl nicht so schlecht. Es ist eine Mischung aus neueren und älteren Songs, die "jeder" hören kann, die keinem weh tut.
Wenn man beim Durchschalten der Sender kurz bei der 107.7 hängen bleibt, kommt IMMER Hold the Line oder Wind of Change. :rolleyes:;) Über Antenne 1 reden wir am besten gar nicht.
Und SWR3 wirkt irgendwie nur noch planlos. Vor allem was die Musik angeht. Von dem was aktuell in den Charts ist, wollen oder können sie wenig spielen, und ältere Songs will man ja eigentlich auch nicht so.
Wie der Name des Threads schon sagt. SWR1 ist ein großes Radio mit Macken. Meistens kann man es sehr gut hören.
 
Es ist eine Mischung aus neueren und älteren Songs, die "jeder" hören kann, die keinem weh tut.
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Gerade dieses Musik "die keinem weh tut" macht das Programm solcher Sender aber ziemlich austauschbar und die Vielfalt geht komplett flöten. Da gibt es dann auch keine Überraschungsmomente mehr. Wenn man nur immer so eine Mischung macht mit Liedern, die nicht auch mal anecken dann riskiert man auch nie was und irgendwann verliert man die Hörer. Man behält die Leute, die aus Gewohnheit nur das eine hören wollen aber Leute, die einen eigenen Gechmack haben kann man nicht halten.
 
Dass es anders geht, beweist SWR1 heute morgen: Schmidts Samstag mit guten Beiträgen und sehr abwechslungsreicher Musik. Es geht auch ohne Maroon5 und das Gejammere von Lewis Capaldi.
Dafür dann Tired of Waiting von The Flock, ewig nicht mehr gehört, aber aus den Untiefen des Archivs ein Bombenauftritt. So schön kann Radio sein, aber leider nur die paar Stunden am Samstagvormittag.
 
Das Problem mit der
Musik "die keinem weh tut"
ist doch, dass diese immer nur die selbe ist. Rick Astley ist ein Interpret der "keinem weh tut", aber der hat auch andere und vor allem bessere Sachen als "Never gonna give you up" herausgebracht. Ähnlich ist es mit Toto von denen "Stranger in town" allenfalls mal in der
Nacht läuft, aber sonst nur "Africa" und "Hold the line". Weitere nicht schmerzenden Interpreten sind bestens bekannt, weswegen ich jetzt auch keine weiteren Beispiele nenne.
Dennoch könnte man für
Überraschungsmomente
sorgen, wenn man auch mal andere Sachen der üblichen Verdächtigen auskramen, oder vielleicht auch mal Maxis und Dub-Versionen spielen würde. Das ging ja früher auch. Bloß war dann wohl mal irgendjemand der Meinung, dass so etwas die Hörer verschrecken könnte. Aber dann Gemeinschaftsproduktionen von Ed Sheeran und Justin Timberlake spielen. Das ist so grausam, als wenn Freddy Krüger und ES einen Sohn hätten.
 
Und auch hier finde ich die Auswahl nicht so schlecht. Es ist eine Mischung aus neueren und älteren Songs, die "jeder" hören kann, die keinem weh tut.

Nicht so schlecht heißt aber auch nicht gut. Und genau dafür, also für den Massengeschmack gibt es doch schon SWR 3, als Programm für die Tagesbegleitung die möglichst viele Menschen aus allen gesell. und sozi. Schichten erreichen soll.

SWR 1 = Liebhaberprogramm
SWR 2 = Kultur/Wortprogramm
SWR 3 = Mainstreamprogramm
SWR 4 = Regionalprogramm

Wenn man jetzt auf allen ARD Wellen (dauert nicht mehr lange und dann ist dieser Zustand erreicht) nur noch "eine Mischung aus neueren und älteren Songs, die "jeder" hören kann, die keinem weh tut" spielt , ist es nicht erklärbar wofür wir soviele ARD-Wellen (über 60 derzeit) brauchen und warum die Gebühren so hoch sind.

Radio hat heute eine andere Aufgabe, es soll nebenbei unterhalten oder aber informieren.

Wer sagt denn das? Dass es das nicht mehr geben darf? Wer das sagt sollte so ein unterhaltendes Radio aus seiner eigenen Tasche finanzieren aber sich nicht von den Bürgern durchfüttern lassen die zu Recht einen Anspruch auf ein vielfältiges ARD Radio einfordern. Und auch informierendes Radio kann man privat betreiben, siehe die ganzen News / Wirtschafts-Sender in den USA oder Frankreich. Die großen sind alle privat. Für nur Unterhaltung gibt es die Landesweiten Hitradios, für nur Information den DLF.

Beides zusammen darf es dabei auch nicht mehr geben, weshalb es Infowellen bzw Wortprogramme wie WDR5 gibt.

Und gerade WDR 5 finde ich ist ein komplett schlechtes / falsches Beispiel an dieser Stelle. Weil im Gegensatz zu den ganzen Infowellen (HR, BR, MDR, SWR) hat WDR 5 sehr wohl Musiksendungen also eine Mischung aus Unterhaltung und Information. DIe haben sogar eine Sendung die sich "Unterhaltung am Wochenende" nennt und ziemlich weit oben eine Playlist/Titelsuche https://www1.wdr.de/radio/wdr5/musik/titelsuche-wdrfuenf-104.html

Da liefen zwar demnach in den letzten 12 Stunden nur 10 Lieder, aber diese Auswahl von Instrumentalstücken über die Beatles bis hin zu "Bei mir bist du schön" liest sich mit diesen paar Titeln schon vielfältiger als die meisten anderen ARD Wellen, die nur auf Musik ausgerichtet sind zb SWR 1 oder SWR 3. Und dabei soll oder will WDR 5 ja wie du sagst in erster Linie informieren?!?
 
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