Technische Abwicklung von Radionetzwerken

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Wie werden die Sendesignale bei (Lokalradio-)Netzwerken zum Sender gebracht?
Wird das Mantelprogramm per Leitung zum (Lokal-)Studio zugeführt und dort durch das Lokalstudio zum Sender geschleift?
Wird das Mantelprogramm per ISDN zum Lokalstudio geschickt? Oder wird gar das lokale Programm per Leitung (oder Musiktaxi) zur Zentrale geschickt, die dann die Signale zu den einzelnen Sender führt?
Würde mich besonders für Radio NRW, die bayrischen und sächsischen Lokalsender interessieren.
 
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In Bayern: BLR-Mantelprogramm kommt via Sat-Schüssel und speziellem Sat-Receiver in den Sender. Der Receiver wertet auch gleich noch ein paar Schaltsignale aus (Cue's) und kann dann dementsprechend zu festgelegten Zeiten in der Lokalstation bestimmte regionale Elemente (lokale Werbeblöcke, News-Opener, etc.) abspielen.
 
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So "funktioniert" im übrigen auch Radio NRW.

Zu Sachsen: Findet bei Energy (eigentlich auch ein Zusammenschluß von Lokalsendern.............) nicht inzwischen die gesamte Sendeabwicklung in Leipzig statt? Wenn ja, bliebe als interessante Frage, wie Coloradio nach Wachwitz gelangt. Früher lief das, soweit mir erzählt wurde, über eine sehr schnöde Leitung zum NRJ-Studio und wurde dort aufgeschaltet. Aber heute?

Etwas interessanter ist allerdings die SLP. Denkbar wäre Postübergabe bei den jeweiligen Sendern und Zuspielung eines fertigen Signals aus Dresden zwecks Durchleitung, wenn kein Eigenprogramm produziert wird, aber das ist nur wüste, haltlose Spekulation. Tatsache ist, daß der Signalweg vom Ammoniakhof zu Dresden zum Sender auf dem Löbauer Schafberg mit einer Laufzeit behaftet ist, bei der man sich bereits geneigt sieht zu argwöhnen, ob die Modulation nicht über einen Satelliten gelaufen ist ...
 
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K6 dat hab ich grad nicht ganz verstanden. Mit der SLP....

NRJ-Sendeabwicklung ist schon ne geraume zeit in Leipzig. Mit ganz "normalen" Regionalisierungsmodi, wie auch beispielsweise bei Antenne Sachsen. Interessant ist dabei nur samstags, dass auf den Lokalfrequenzen insgesamt 5 Diskoübertragungen parallel laufen. Also jede Disko schickt ihr Signal nach Leipzig, um von dort aus regionalisiert ausgestrahlt werden zu können. Zu Coloradio in Dresden: So viel ich weiß, läuft das Programm dort immernoch über das NRJ-Studio.

Noch ne Frage zu Bayern und NRW: Welche Rolle spielt etwa das Intranet? Wie werden Beiträge von Radio NRW und auch Werbespots/ Verpackung zu den Lokalstationen transportiert? Wie wird neue Musik zu den Stationen gebracht? Alles als Download im Intranet?
 
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Zu Bayern: Hier findest Du ein paar Antworten unter www.blr.de. Der Webshop ist dort das Wundermittel.

SLP: Das Programm, auch die lokalen Strecken werden in Dresden produziert und per Zenturi (Art Musiktaxi) zu den einzelnen Standorten geführt. Die Beiträge, etc. die vor Ort produziert werden, kommen ertmal nach DD und gehen von dort letztendlich den Weg zurück. Sehr spannend die gesamte technische Abwicklung dort. Selbtentwickelte und Open Source Software kommt dort zum Einsatz (bis in die Redaktion mit Open Office). Das alles näher zubeschreiben fällt mich als Fachfrau schwer ;) , ich hoffe dennoch kurz geholfen zu haben.
 
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@Sachsenradio2: Mach doch einfach mal nen Termin mit dem TL von radio NRW aus. Der erklärt es Dir sicherlich.
 
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Jo Hinztriller, wär ne Idee! :)

Aber wozu gibt's das Forum? Und warum sollte der sich mit mir treffen wollen? Hier gibts doch jede Menge NRW-Funker... ;)
 
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Sachsenradio2 schrieb:
K6 dat hab ich grad nicht ganz verstanden. Mit der SLP....
Was der Mitschnitt zeigen soll? Daß vom Studio zum Sender eine recht deutliche Signallaufzeit auftritt, wie man an dem Echo aus dem Radio des Telefonteilnehmers hören kann.

Und Coloradio spielt sein Signal also jetzt nach Leipzig zu?


Zur SLP:

Nichtraucherin schrieb:
Das Programm, auch die lokalen Strecken werden in Dresden produziert und per Zenturi (Art Musiktaxi) zu den einzelnen Standorten geführt.
D.h., auch die vor Ort produzierten Programme (arbeitstags nachmittags) werden aus Görlitz, Leipzig, Chemnitz und Zwickau nach Dresden überspielt und dort zur Ausstrahlung an die T-Systems übergeben? Oder wurde hier gerade etwas sehr interessantes ausgeplaudert, daß nämlich die SLP inzwischen dasselbe macht wie NRJ?! Und benutzen sie tatsächlich ISDN-Wählverbindungen statt Standleitungen?
 
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So viel ich weiß, läuft das Programm dort immernoch über das NRJ-Studio.

D.h., Coloradio läuft nicht über L, sondern über DD. Wie gesagt, so viel ich weiß. Obgleich es denkbar wäre, dass Coloradio auch über L geht. Da glaub ich aber, gibt es Schwierigkeiten, weil das ja ein fremdproduziertes Radioprogramm ist und formal nicht über NRJ-Verbreitungswege (z.Bsp. Soundprozessoren usw.) laufen dürfte.

Jo ich hab's jetzt immer noch nicht geschnallt: Die lokalen Programme, also die kompletten Sendungen, werden von den Lokalstudios per Taxi nach DD gefunkt? Und von DD aus zu den Sendern?
D.h., die Lokalstudios haben keinen direkten Draht mehr zu den Sendern? Das wär n Ding!
Wo liegen denn eigentl. Werbung und Verpackung? Also die Jingles? Ich dahcte bisher, die liegen bei den Lokalstationen auf dem Server und werden per Fernwirk abgespielt... Sollte es so sein, wie vermutet, würde das alles ja in DD auf dem Server liegen. Insofern wäre die technische Abwicklung ähnlich der bei NRJ...

Wie sieht's denn in NRW aus bezüglich Runterladen von Beiträgen/ Musik/ Werbung? Wie läuft es da?
 
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Sachsenradio2 schrieb:
......D.h., die Lokalstudios haben keinen direkten Draht mehr zu den Sendern? Das wär n Ding!
Wo liegen denn eigentl. Werbung und Verpackung? Also die Jingles? Ich dahcte bisher, die liegen bei den Lokalstationen auf dem Server und werden per Fernwirk abgespielt... Sollte es so sein, wie vermutet, würde das alles ja in DD auf dem Server liegen......

So ist es. Alle Elemente liegen in DD und werden von dort ausgetrahlt, bzw. an die Sender weitergegeben.
Auch mit VPN wird einiges in DD und den angeschlossenen Stationen "gemacht".

SLP hat einen irren, funktionierenden und kostengünstigen Sendeweg.
Neben der Signalzuführung natürlich auch nicht zu vergessen: Die Macht und Kontrolle ist komplett in DD-Hand.
 
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Das is ja genial und bescheuert zugleich! :)
Wieso ist das billiger als die Signale durch die Studios zum Sender zu schleifen? Ist das denn sooo viel weniger Leitung?
Klar, die haben alle Stationen unter Kontrolle, was von Vorteil sein kann! :(
jetzt ist mir auch klar, wieso zu den Kommunalwahlen nicht lokal gesendet wurde. Die hätten 4 Telefonleitungen zusätzlich bezahlen müssen!
Fraglich ist nur, ob eine längere lokale Sendung so noch möglich wäre, wie z. Bsp. damals während der Flut, bei der fast alle lokalen Sender rund um die Uhr auch lokal sendeten.
 
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@SR2: Wenn Du in einem Ort das Studio hast, in Ort 2 das Studio 2 und in Ort 2 ebenfalls den Sender hast Du 2 Leitungen. Jedesmal langt die Telekom hin mit Installation, Grundgebühren und entfernungsabhängiger Leitung. In dem Fall hast Du 4 Endstellen Studio <> Studio sowie Studio <> Sender. Das macht es extrem teuer.
 
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Jo, aber ich weiß halt nicht, ob eine Leitung von dresden zum Sender Leipzig billiger ist, als eine Leitung von Dresden ins Leipziger Studio und dann zum Sender Leipzig. Sooo sehr steck ich da nicht drin.
Aber leuchtet ein.
 
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Sachsenradio2 schrieb:
So viel ich weiß, läuft das Programm dort immernoch über das NRJ-Studio.

D.h., Coloradio läuft nicht über L, sondern über DD. Wie gesagt, so viel ich weiß. Obgleich es denkbar wäre, dass Coloradio auch über L geht. Da glaub ich aber, gibt es Schwierigkeiten, weil das ja ein fremdproduziertes Radioprogramm ist und formal nicht über NRJ-Verbreitungswege (z.Bsp. Soundprozessoren usw.) laufen dürfte.
Es lief in der Tat zu keinem Zeitpunkt über den Kampfmodulationsmacher von Energy, sondern ging halt von der Schandauer Straße 64 per Kupfer zum Energy-Studio, wo es dann auf die Modulationsleitung weitergelegt wurde. Es soll dabei auch schon mal Stänkereien gegeben haben; konkret erzählt wurde mir von einer Sendung in Kunstkopfstereo, die in Wachwitz nur in Mono ankam.

Inwiefern das noch aktuell ist, das würde ich mit Fragezeichen versehen, oder hält Energy die nicht mehr genutzte Studioinfrastruktur wirklich noch aufrecht? Im Prinzip könnte Coloradio jetzt auch direkt zur T-Systems zugeführt werden. Der einst so typische 100 Hertz-Brumm scheint jedenfalls weg zu sein ...

Darauf, daß es Änderungen gab, deutet auch der jetzt auch während des Coloradio-Fensters ausgestrahlte RDS-PS von Energy hin. Vorher wurde er während dieser Zeit in __,,,,__ (Anzahl der Kommas ohne Gewähr) abgeändert.
 
SLP

Sachsenradio2 schrieb:
Das is ja genial und bescheuert zugleich! :)
Wieso ist das billiger als die Signale durch die Studios zum Sender zu schleifen? Ist das denn sooo viel weniger Leitung?
Klar, die haben alle Stationen unter Kontrolle, was von Vorteil sein kann! :(
jetzt ist mir auch klar, wieso zu den Kommunalwahlen nicht lokal gesendet wurde. Die hätten 4 Telefonleitungen zusätzlich bezahlen müssen!
Fraglich ist nur, ob eine längere lokale Sendung so noch möglich wäre, wie z. Bsp. damals während der Flut, bei der fast alle lokalen Sender rund um die Uhr auch lokal sendeten.
Zu 1.): Ich würde denken, daß das bei MDR 1 - Radio Sachsen auch nicht anders ist.

Zu 2.): Ist denn gesagt worden, daß die SLP die aufoktroyierten Lokalprogramme über ISDN-Wählverbindungen zuführt? Das würde ich, sollte es zutreffen, dann allerdings für recht erstaunlich halten. Selbst in diesem Fall glaube ich allerdings kaum, daß Sondersendungen zum Ausgang der Kommunalwahlen nur deshalb unterblieben, weil man die Telefonrechnungen nicht zu groß werden lassen wollte.

Apropos ISDN: Bei der wöchentlichen Dauerwerbesendung aus dem Tanzklub Blau mit dem Schoppen lieblicher Rot- oder Weißwein für vier Mark verschluckt sich der dort dann wohl wirklich benutzte ISDN-Codec öfters derart, daß er kurz innehält und danach an einer anderen Stelle weitermacht. Soll heißen, es gibt da gern kurze Sendelöcher, die mit einem Laufzeitensprung einhergehen.
 
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...ich kann mich nicht (ausschließlich) an ISDN erinnern .... und schmeiße nochmals auch die drei Buchstaben VPN in den Raum ...... :D :D
 
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Allerdings sind die Echtzeit-Codec über Inet per VPN noch rar gesäht ... bei 30 Sekunden Delay gibt es aber genug Auswahl
 
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Was ist VPN?
Soweit ich weiß, wurde zumindest bis vor kurzem das Signal mind. einer Discoübertragung per Leitung ins lokale Sendestudio zugeführt. Kann sich natürlich geändert haben.
Du meinst, MDR 1 macht's auch nicht anders? Die regionalen Einschübe laufen also über Dresden?
DAS glaube ich nicht. Soweit ich weiß, wird das Dresdner Signal über's Mischpult im Regionalstudio geschleift. Prinzip Mantelprogramm; D.h. es wird bei regionalen Sendungen eine Taste betätigt und das Dresdner Programm liegt auf dem Mischpult an.

Zu Coloradio: Es scheint so zu sein, dass NRJ nicht anders kann, als die Studiostruktur aufrecht zu erhalten, wenngleich es dazu keiner kompletten Studioausrüstung bedarf. Leitungstechnisch aber scheint es so zu sein.
Was steht denn während der Coloradio-Sendezeit im RDS? Energy?
Wird Coloradio eigentl. mit Apollo von der NRJ-Frequenz verschwinden?
 
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VPN = Virtual Private Network, nach meinem soliden Nichtwissen eine geschützte Verbindung über das Internet. So eine Verbindung müßte aber m.E. eine größere Latenz aufweisen als die, die man im oben eingestellten Mitschnitt hört.

MDR 1 - Radio Sachsen: Ich habe das so verstanden, daß die Pakete, in denen die Regionalprogramme "stecken", wieder zurück nach Dresden laufen; aber auch das ist solides Nichtwissen. Das muß dabei nicht einmal ein Widerspruch dazu sein, daß die Modulation stets über die Regionalstudios läuft. Die Wege der Post sind unergründlich...

Coloradio: Wie gesagt, während deren Programmen steht jetzt wie immer ENERGY im RDS-PS; die Nummer, da Kommas einzusetzen, hat man irgendwann aufgegeben und macht ganz einfach garnichts mehr dran.

Warum sollte Coloradio von der Apollo-Geschichte berührt werden? Auf diesen 99,3-Eierkocher, der nichtmal in Dresden steht (stehen soll), werden sie sich wohl kaum freiwillig zurückziehen, wie es Mephisto fast gemacht hätte... Übrigens, R.SA hätte in Dresden dasselbe Leid wie in Leipzig, wenn nicht die TU vor Jahren nichts auf die Reihe bekommen hätte. Vorgesehen war Universitätsfunk auf 89,2 MHz m.W. jedenfalls.
 
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Wenn man den Esel nennt...

Die Po... ähm, T-Systems testetetete heute die besagte 99,3 MHz mit einem wunderschönen 800 Hz-Ton. Empfang in Dresden ganz ähnlich wie auf 107,0 MHz, also wohl wirklich vom selben Standort (Freital).

Bislang fehlende Sendeanlagen sind zumindest in diesem Fall nun keine Begründung mehr...
 
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Stimmt.
Was muss ich mir unter der Sendegebietsabdeckung 107.0/ 99.3 vorstellen? Lausig? Ist der Tonträger ab jetzt geschaltet oder ist er wieder vom Netz genommen worden?
 
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Sagen wir mal so: Es geht auch in Dresden, aber der den Rumms aus Wachwitz gewohnte Otto Normalhörer dürfte da drüberwegdrehen.

Und abends war der Sender wieder aus.

Gute Nacht!
 
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Nachdem ich heute mal wieder Radio gehört habe :rolleyes: muß ich mich korrigieren: Offenbar läuft Coloradio inzwischen (früher war das nicht so) tatsächlich über die Dynamikbearbeitung von Energy. Das kleine Hintertürchen halte ich mir wegen des völlig anders gearteten Materials offen; ein identisches Sounddesign zu konstatieren ist da unmöglich. Es hat sich aber ganz nach dem Energy-Optimod und dabei recht interessant angehört.
 
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Sachsenradio2 schrieb:
Jo ich hab's jetzt immer noch nicht geschnallt: Die lokalen Programme, also die kompletten Sendungen, werden von den Lokalstudios per Taxi nach DD gefunkt?
Deshalb klemmte vorhin um halb drei auch die Regionalisierung und über Löbau lief nur das Servicebett, bis dann nach der Abmoderation auf dem schon laufenden nächsten Musiktitel auf einmal der Take losging. Jaja, live aus Görlitz - alles klar!!
 
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Wer moderiert denn grad in DD? Jan Lüdtke?
Hab so das Gefühl, dass die Lokalstudios wieder "Sommerpause" machen. Sprich, nicht lokal fahren.
Weiters klingen heute die Übergänge aber sowas von ruppig, dass man mit den Ohren schlackert! (Zumindest in Leipzig.)
 
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