Telefoninterviews beim DLF

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Was spricht also dagegen, einen Gesprächspartner X in einer Stadt Y ins dortige Studio zu bitten, über die Leitungsdispo eine Leitung (einfache reicht ja, braucht nichtmal eine Konferenzleitung zu sein) zu buchen und das Gespräch schlicht und einfach aufzuzeichnen?
Wer will denn von wem etwas? Der Sender vom Gesprächspartner oder umgekehrt? - Das Gespräch aufzeichnen? Es fehlt jetzt nur noch, dieses zu schneiden bzw. unliebsame Passagen zu entfernen und dem Gespräch die gewünschte Intention zu geben; klinisch rein und der Politik des Senders entsprechend. Haben wir das nicht schon zur Genüge?
 
Was spricht also dagegen, einen Gesprächspartner X in einer Stadt Y ins dortige Studio zu bitten

Wenn es schon mit dem Hören schwer fällt: Lesen kannst du aber, oder?

..., dass viele Gesprächsparter gar nicht die Zeit haben, wegen einem 5-Minuten-Interview extra in ein ARD-Studio zu fahren
..., dass viele Gespraechspartner zu Hause angerufen werden oder im Buero. Nicht jeder hat Zeit oder Lust z. B. am Morgen fuer ein Interview in ein Studio zu fahren.
All das braucht:
-Zeit - und zwar deutlich mehr als die reine Gesprächszeit
-Personal bei der auftraggebenden Rundfunkanstalt
-Personal bei der Rundfunkanstalt, bei der der Gesprächspartner sitzt
und nicht zu vergessen:
-Das anmieten fremder Studios kostet Geld (...).
-Und es müsste dann reihenweise entsprechende Studios geben.
Deutschlandradio gehört (...) nicht zur ARD.
Es ist halt - zumal unter Zeitdruck - einfacher, eine Satellitentelefonverbindung (die für schlechte Audioqualität verantwortlich wäre) für reisende Gesprächspartner zustandezubringen als eine Abstimmung zur Studionutzung - gerade WEIL in der ARD verschiedene Nachfragen aus unterschiedlichsten Regionen kommen!
Um 6:20 in einem Studio sein, oder zu Hause am Telefonhörer ist aber ein erheblich unterschiedlicher Aufwand.
Gerade das schnelle Telefoninterview ist eine Stärke von Radio. Ein anderer technischer Weg wäre fein, aber wenn ich mir mal so die meisten Politiker anschaue, die können meist gerade mal halbwegs vernünftig mit einem Telefon umgehen... Wer den Redaktionsalltag eines solchen Programmes kennt, weiß wie schwierig es ist immer genug und vor allem kompetente Gesprächspartner zu finden. Dann noch zu fordern: Möglichst nur aus dem Studio - ist wie Sonnenscheingarantie im Urlaub oder Freibier für alle.
8 Uhr ist eine ganz schlechte Zeit in den Anstalten. (...) Da kann sich die DLF-Redaktion "abstrampeln" wie sie will, um um diese Zeit eine "Leitung" zu bekommen: Das wird höchstwahrscheinlich nix werden.
(Hervorhebungen von mir)

Wenn du all diese Argumente nicht zulässt, ist offenbar nicht Diskussion dein Ziel, der Thread soll also nur Bashing sein und hat damit in einem Diskussionsforum nichts verloren.
Wenn du (wovon ich eher ausgehe) die Argumente nicht entkräften kannst, dann... merkst'e was?
 
Schon der Satz
zeugt von einer Unwissenheit, die an Dummheit grenzt.
Na, du mußt es ja wissen. Danke für die Aufklärung, Mr. Oberschlau. Glaub mir, mir sind Abläufe einer aktuellen Frühsendung durchaus bekannt, also schönen Dank für die Belehrung.

Nein, es geht nicht um "Bashing", lieber TiBel. Aber ich habe Verständnis, daß Du mit Deinen Mitte 20 das nicht begreifst. Wie mir überhaupt scheint, daß einige nicht begreifen, worum es geht. Aber gut, ist nicht jedermanns Sache. Meinetwegen kann der DLF auch in 20 Jahren noch altmodische Telefoninterviews führen, "weil man das halt schon immer so gemacht hat". Wenn dann Sender wie (ich will jetzt keine Namen nennen) am angeblichen Qualitätsradio vorbeiziehen und die nächste MA für DLF/DLR mal wieder katastrophal ist, will ich kein Geschrei hören.

Nochmal: Wenn man WILL, dann KANN man vieles. Da man es beim DLF offenbar aber NICHT will, macht man es auch nicht. Ich muß den DLF nicht hören. Ich tat es nun einige Monate, weil ich der Meinung war, eine vernünftige Alternative zum AC und MOR gefunden zu haben. Aber es stört mich massiv, wenn ich jeden Morgen aufs neue diese besch***enen Telefongespräche ertragen soll, obwohl die Gesprächspartner in der Nähe einer Leitung sitzen und man dort... Ach, egal.
 
8 Uhr ist eine ganz schlechte Zeit in den Anstalten. Da ist ja noch nicht einmal der Kaffee fertig - oder der "Kaffee-Beauftragte" noch gar nicht im Büro... Da kann sich die DLF-Redaktion "abstrampeln" wie sie will, um um diese Zeit eine "Leitung" zu bekommen: Das wird höchstwahrscheinlich nix werden.

Schonmal überlegt, dass nicht nur der Deutschlandfunk schon um 8:00 Uhr seit Stunden mit einer tagesaktuellen Sendung on air ist? Das Programm der Landesrundfunkanstalten macht sich auch nicht von alleine...

Anderes Beispiel - könnt ihr sogar noch "nachklicken":
Am Samstag, 13. Juli 2013 um 12:10 Uhr fällt der Computer der "Musikrecherche" im SWR1-BW aus. Auf der Website werden keine Titel mehr angezeigt. Pech - niemand mehr da.
Der Fehler wird erst am darauffolgenden Montag, 15.Juli 2013, um 9:54 Uhr - nach dem Frühstück - behoben.

Na und? Ist das senderelevant? Muss für diesen Fall der Fälle jemand am Wochenende vor Ort sein und natürlich auch dafür bezahlt werden? Nein. Und wer das fordert, darf sich dann nicht beschweren, dass derjenige zu 90% nur rumsitzt, weil alles funktioniert.
 
Muss für diesen Fall der Fälle jemand am Wochenende vor Ort sein und natürlich auch dafür bezahlt werden? Nein. Und wer das fordert, darf sich dann nicht beschweren, dass derjenige zu 90% nur rumsitzt, weil alles funktioniert.
Einstmals gab es so etwas wie "Bereitschaft". Wohl in heutiger Zeit ein ausgestorbener Begriff, obwohl das System heute in Zeiten von Handys & Co. einfacher sein sollte, als zu einer Zeit, als das Zu-Hause-Sitzen wegen der Erreichbarkeit noch Pflicht war.

Senderelevant ist es übrigens sicherlich nicht, aber wenn es angeboten wird, dann sollte es auch funktionieren! Alles andere sieht nach "Gewollt aber nicht gekonnt" aus.
 
"Feedback" bei BBC Radio 4 ist eine Sendung, die sich meistens der Beschwerden der Hörer annimmt und in der der Sender dann versucht zu erklären warum so viel über das königliche Baby berichtet wurde oder in diesem Jahr bei den Proms so viel Wagner und dafür so wenig Verdi geboten wird. In der Sendung der vergangenen Woche war aber auch Zeit für einen ausführlicheren Beitrag über den Beruf des "Studio Managers". Der Beitrag war aus mehreren Höreranrufen mit entsprechenden Szenen aus dem Arbeitsalltag des Mitarbeiters zusammengestellt. An einer Stelle äußert der sich auch über Telefoninterviews. Bemerkenswert ist noch, daß der Anrufer sich über die schlechte Tonqualität von skype äußert. Darauf wird aber leider nicht weiter eingegangen. Ausschnitt aus dem Beitrag anbei.

Bemerkenswert ist noch, daß man sich zum Beginn der Sendung bereits in der zweiten Woche mit Telefonproblemen speziell in der Sendung "Today" (morgens von 6 bis 9) auseinandersetzen mußte. Seitdem die Sendung ins New Broadcasting House umgezogen ist fallen dort öfter Telefon- und andere Leitungen während der Sendung aus. Was zur allseitigen Frustration führt und Hörer mit jahrzehntelanger unfallfreier Telefonier-Erfahrung haben auch schon ihre Hilfe angeboten.
 

Anhänge

  • Feedback_-_26_07_2013.mp3
    635,5 KB · Aufrufe: 4
Nein, es geht nicht um "Bashing", lieber TiBel. Aber ich habe Verständnis, daß Du mit Deinen Mitte 20 das nicht begreifst. Wie mir überhaupt scheint, daß einige nicht begreifen, worum es geht. Aber gut, ist nicht jedermanns Sache. .
Naja, wenigstens haben wir hier einen Checker, der Rest im Forum, sind wie immer "Artisten unter der Zirkuskuppel - ratlos"
Meinetwegen kann der DLF auch in 20 Jahren noch altmodische Telefoninterviews führen, "weil man das halt schon immer so gemacht hat". Wenn dann Sender wie (ich will jetzt keine Namen nennen) am angeblichen Qualitätsradio vorbeiziehen und die nächste MA für DLF/DLR mal wieder katastrophal ist, will ich kein Geschrei hören..
Sehr interessante Analyse, der DLF macht "altmodische" Telefoninterviews, deshalb ziehen andere Sender an ihm vorbei. Welche Sender sollen das denn konkret sein? Wie soll das gehen? Nur der DLF hat eine nationale Distribution. Ganz konkret, der DLF erreicht täglich 1,695 Mio. Hörer (MA 2013/II) und hat innerhalb eines Jahres 10,4% mehr Hörer gewonnen. Richtig, ein unglaublicher Misserfolg. Wenn der DLF bessere Telefoninterviews hätte, wären es dann + 15%, +20% oder xx% gewesen?


Nochmal: Wenn man WILL, dann KANN man vieles. Da man es beim DLF offenbar aber NICHT will, macht man es auch nicht. Ich muß den DLF nicht hören. Ich tat es nun einige Monate, weil ich der Meinung war, eine vernünftige Alternative zum AC und MOR gefunden zu haben. Aber es stört mich massiv, wenn ich jeden Morgen aufs neue diese besch***enen Telefongespräche ertragen soll, obwohl die Gesprächspartner in der Nähe einer Leitung sitzen und man dort... Ach, egal.

Der DLF ist sicher viele, aber keine Alternative zu einem AC oder MOR-Format. Vielleicht ist Dir das aufgefallen. Eigentlich wird keine Musik, außer der bekannten Fahrstuhlmusik gespielt. Tja und dümmliche Spiele a la "Krampf der Gelächter" oder billig Einweg-Comedy gibt es auch nicht beim DLF. Sorry, Programme wie DLF, DLR, NDR info, inforadio etc. sind eine ganz andere Klasse von Programmen. Entscheidend ist, wie gut die Gesprächspartner sind, welche inhaltliche Qualität und Aktualität ein Interview hat. Genau das hast Du nicht kritisiert, denn gerade da haben eigentlich alle Sender noch Steigerungsmöglichkeiten. Um es mal auf Privatradioniveau zu bringen, ein schlechter Gag wird nicht besser, wenn ihn der Autor mit mit Apple statt mit einer Erika-Reiseschreibmaschine geschrieben hat. Du scheinst ja ein "erfahrener" Moderator zu sein. Stell doch hier mal Deine Airchecks rein. Ich bin sicher, sie sind alle technisch inhaltlich brillant und Du bist bei einem großen oder renommierten Sender on Air.
 
Dr. Fu Man Chu schrieb:
Entscheidend ist, wie gut die Gesprächspartner sind

So sollten wir vielleicht nicht bejammern, dass Redaktionen es nicht schaffen, Standleitungen in die Hotels oder Wohnungen ihrer Interviewpartner zu legen, sondern wir sollten bejammern, dass sie ziemlich häufig überhaupt die falschen Interviewpartner auswählen.
 
Das spannendste an den morgendlichen Telefoninterviews (um 7.30 Uhr) ist sowieso, ob und wie die Moderatoren es schaffen, den Gesprächspartner pünktlich um 7.29,45 Uhr abzuwürgen, damit die Nachrichten kommen können.
 
solange man Mobiltelefone vermeidet, denn dann wird es wirklich unangenehm

So wie vorhin nach 19.00 Uhr beim Deutschlandradio Kultur. Wenn es wenigstens noch eine gute GSM-Verbindung gewesen wäre. Schien aber nur ein Halbbitratencodec zu sein; war jedenfalls ein einziges Geschwirre, bei dem auch noch stapelweise Silben in Aussetzern verschwanden. Und das bei einem längeren Gespräch mit einem, wie es so schön hieß, Initiator; jemandem also, der an sich seinerseits darauf erpicht sein sollte, mit seinem Thema ins Radio zu kommen. Eine Zumutung.

Aber über dieses Programm (in den Worten eines langjährigen Rundfunkmannes beim Anblick des Hauses an der Kufsteiner Straße: Dieses Radiomuseum da, für ein einziges Programm...) könnte man ohnehin Bände schreiben.

Schön etwa die Nummer letzten Samstagabend: Da hat sich die Nachrichtensprecherin gleich zweimal dafür entschuldigt, daß die soeben gesendete, aufgezeichnete Abmoderation des Kollegen (dem das dann wohl hinterher in der Badewanne einfiel und ihn nochmal im Sender anrufen ließ) leider einen Fehler enthielt und nicht X sang, sondern Y. Auf die Erklärung, warum sie die eingeweckte falsche Durchsage dann nicht ganz einfach in die Tonne gekloppt und einen inhaltlich korrekten Text live vorgetragen haben, wäre ich auch mal gespannt.
 
Dass "ganze Silben in Aussetzern verschwinden", wie von K6 beschrieben, erlebe ich beim DLF aber auch außerhalb der Telefoninterviews, bei der ganz normalöen Moderation oder bei Einspielern. Ich habe keine präzise technische Erklärung dafür. Ich führe es darauf zurück, dass die Empfangsqualität bei meiner morgendlichen Route zwischen Hochschwarzwald und Freiburg (über St. Märgen/Glottertal) einfach nicht optimal ist. Aber wenn hier jemand exakt bescheid weiß, würde mich schon interessieren, was genau diesen Effekt der "verlorenen Silben" auslöst.
 
@radneuerfinderer:
Ich bin mir nicht sicher, glaube aber nicht. Aber wenn es so wäre, dann müsste das Phänomen ja bei jedem Sender auftreten. Es passiert aber nur beim DLF.
 
Ich habe das nur ein paar mal erlebt. Aber immer beim DLF.

Ich habe keine Ahnung, ich spekuliere mal drauf los:
Normalerweise sind alle DLF UKW Sender zeitsynchron, z.B. weil sie über Leitung an das Funkhaus angeschlossen sind. Fällt die Leitung für einen Sender aus, läuft das Ganze im Backupbetrieb über Satellit - mit entsprechender (silbenlanger) Zeitverzögerung. Schaltet nun das Radio hin und her kommt es zu kleinen Zeitsprüngen.

Aber hier sollen sich ja einige Insider tummeln - klärt uns auf!


P.S.
Immer wenn mich der DLF UKW Empfang nervt, nehme ich die Langwelle.
 
Die UKW-Sender der Deutschlandradios werden primär per Satellit gespeist. Ob alle, weiß ich nicht, aber der größte Teil wahrscheinlich schon. Sollten Standorte per Leitung oder Ballempfang gespeist werden, könnte es schon sein, dass diese nicht synchron laufen.
 
Beim Deutschlandradio scheint dieses SCPC-Dingenskirchen tatsächlich die Signalquelle für alle UKW-Sender zu sein. Jedenfalls hängen offenbar auch die Großfrequenzen an diesen schon recht mageren 192 kBit/s, und wer das hört, wird im Hause schonmal „Goldohr“ genannt.


Aber wenn es so wäre, dann müsste das Phänomen ja bei jedem Sender auftreten. Es passiert aber nur beim DLF.

Wenn sich die Beobachtung auf immer dieselbe Fahrstrecke bezieht, spricht das noch nicht gegen die wahrscheinliche Erklärung mit der AF-Funktion, denn in der konkreten Örtlichkeit schaltet das Radio ggf. nur beim DLF zwischen verschiedenen Frequenzen hin und her.
 
Dass "ganze Silben in Aussetzern verschwinden", wie von K6 beschrieben, erlebe ich beim DLF aber auch außerhalb der Telefoninterviews, bei der ganz normalöen Moderation oder bei Einspielern. .
Ich hab das auch ab und zu beim DLF - meine Route geht vom Hochrhein (UKW-DLF-technisch das Tal der Ahnungslosen) zur A81. Leider hat mein aktuelles Autoradio keine Langwelle mehr...
 
Wo, bitte, ist das Problem, den Gesprächspartner in ein ARD-Studio zu setzen und eine Leitung zu buchen?

Zusammenfassung:
- Zeitaufwand für den Interviewpartner ca. eine Stunde (Anfahrt, Parken, Einweisen/früher da sein), dagegen beim TI höchstens 5 Min. Vorlauf
- in den Anstalten stehen (insb. um diese Zeit) nicht genügend Studios mit Techniker zur Verfügung
 
@Mannis Fan: Deaktiviere mal die AF-Funktion spasshalber an Deinem Autobedudler. Reflexionen an Bergen und Gebäuden (vor allem an ersteren ist im Südschwarzwald kein Mangel) führen gerne zu Mehrwegempfang, der sich in schönen Verzerrungen äussert, nie aber in verschluckten Silben und Aussetzern. Es mag aber sein, dass der Radiosender verzweifelt die im RDS ausgestrahlten AF-Frequenzen abzugrasen versucht, aber keine bessere findet bzw. auf einer der angegebenen ein anderes Programm vor Ort sendet. So habe ich diese Aussetzer am Rand der Empfangsgebiete manches Anbieters auch recht häufig aus genau diesem Grund.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben