Telefoninterviews beim DLF

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Beim Deutschlandradio scheint dieses SCPC-Dingenskirchen tatsächlich die Signalquelle für alle UKW-Sender zu sein. Jedenfalls hängen offenbar auch die Großfrequenzen an diesen schon recht mageren 192 kBit/s, und wer das hört, wird im Hause schonmal „Goldohr“ genannt.

Man darf auch nicht vergessen, dass bis letztes Jahr auch noch an vielen Standorten ADR verwendet wurde, das waren also auch nur 192 kBit/s.

Es gibt bereits seit letztem Herbst auf ASTRA 23,5 zusätzlich einen SCPC-Transponder in normalem DVB-S, also mit jedem Receiver, der mit dem schmalbandigen Signal klarkommt, empfangbar. Dort läuft der Deutschlandfunk mit 384 kBit/s, inkl. aller RDS-Daten. Es ist nur die Frage, wann und ob überhaupt alle Senderstandorte auf diesen Transponder umgestellt werden (ist bei der Anzahl ja doch ein ordentlicher Aufwand). Interessant ist, dass auf diesem Transponder noch exakt so viel Platz frei ist, dass ein zweites Programm mit 384 kBit/s reinpassen würde. Ich hoffe schon seit Monaten, dass das Deutschlandradio Kultur auch noch dort auftaucht. Denn auch wenn dort das Audio auf 15 kHz beschnitten ist (also fix und fertig für UKW), klingt es in meinen Ohren angenehmer als die 256 kBit/s auf ASTRA 19,2.
 
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Na ja, für Experten sicher ganz spannend. Ich bin keiner, daher blöde Frage: Soll das Signal für UKW genutzt werden?

Abgesehen davon werden sich sicher nicht viele Freunde des reinen Klangs eine zweite Schüssel aufs Dach montieren, um den DLF auf Astra 23,5 zu empfangen.
 
ich finde den Faden köstlich, wirklich.

Ich beschwere mich demnächst mal darüber, dass in Fusßballreportagen immer diese blöden Fans im Hintergrund zu hören sind und ich deswegen den Reporter nicht verstehe.
 
Mich stören die Telefon-Interviews bei DLF, hr-info und Co. zwar nicht, aber in letzter Zeit höre ich morgens wieder vermehrt BBC World Service und dort laufen mittlerweile sehr viele Interviews offenbar über Skype und ich bin positiv überrascht. Übrigens öfter auch mit Gesprächspartnern aus Deutschland. Die Qualität ist zwar wechselhaft, weil nicht jeder Interview-Partner ein (gutes) Headset verwendet, aber in aller Regel klingt es doch deutlich besser als über eine Telefonleitung. Wenn das Headset taugt, hat es sogar fast Studioqualität. Die Latenz ist kein großes Problem, jedenfalls weniger als bei vielen Mobilfunkverbindungen. Einen Abbruch der Verbindung habe ich bisher nicht erlebt, selbst bei Interviews mit Gesprächspartnern in Krisengebieten. Mein morgendliches Hörvergnügen ist aber natürlich keine repräsentative Erhebung. Andererseits würde es die BBC nicht machen, wenn es wirklich große Probleme gäbe. Unter dem Strich frage ich mich schon, warum die deutschen Anstalten solche technischen Entwicklungen nicht mehr aufgreifen. Man könnte es ja zumindest bei aufgezeichneten Interviews testen.
 
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Aufgezeichnete Interviews sind schwer machbar um diese Zeit, wo alle im Dreieck springen. Da ist es einfach einfacher, zu sagen, "6:40 rufen wir Sie an" und los geht's. Außerdem ist der Anspruch halt, "wir senden live". Ich finde auch, dass man das nicht aufgeben sollte.

Die Geschichte mit Skype ist mir auch schleierhaft, die haben einfach eine Höllenangst, dass ihnen mal eine Leitung zusammenbricht, nur noch Gesprächsfetzen den Sender erreichen oder große Verzögerungen bei Frage&Antwort gibt. Das kommt zwar schätzungsweise nur noch bei fünf Prozent der Verbindungen vor. Betriebssicherer ist da aber doch halt das gute alte Festnetz.
 
Beim DLF ist morgens sehr viel live, das stimmt, aber z.B. bei hr-info oder anderen Wortprogrammen aus dem öffentlich-rechtlichen Lager wird auch viel aufgezeichnet. Aber trotzdem wird das Telefon verwendet, gerne auch wacklige Mobilfunkverbindungen. Ob das der richtige Weg ist weiß ich nicht. Ich wurde neulich selbst von einem deutschen öffentlich-rechtlichen Sender interviewt (Aufzeichnung). Ich wurde auf meinem Handy angerufen (da man diese Nummer übermittelt bekommen hatte) und obwohl ich im Büro war, wurde nichtmal gefragt, ob ich auch Festnetz habe.
 
Bei einem Info-Programm im 20-Minuten-Rhythmus wäre es ja auch bekloppt, ein und denselben Gesprächspartner zum selben Thema dreimal pro Stunde live zu befragen ...
 
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Ich bin selbst relativ häufig Interviewpartner für Freiburger Radio (und Fernsehsender). Die Regel ist, dass die Radioleute (Fernsehteams sowieso), direkt zu mir kommen und nach vorheriger Terminabsprache ihre Töne abholen. Wenn sie das nicht können, werde ich auch schon mal ins Studio eingeladen. Telefoninterviews sind lediglich die Ultima Ratio - und dann achten die Kollegen stets darauf, dass sie einen Festnetzanschluss organisieren können.
In der Regel geht es immer um aktuelle Themen, die am gleichen Tag vereinbart werden an dem dann auch das Interview stattfindet.
 
Bei einem Info-Programm im 20-Minuten-Rhythmus wäre es ja auch bekloppt, ein und denselben Gesprächspartner zum selben Thema dreimal pro Stunde live zu befragen ...
Bei hr-info wird nicht dreimal die Stunde das Programm wiederholt, es kommen nur dreimal die Stunde Nachrichten. Die Hintergrundberichte und Interviews dazwischen werden deutlich seltener wiederholt, erfahrungsgemäß etwa alle 1-3 Stunden. Nichtsdestotrotz werden die Interviews logischerweise wiederholt, aber selbst bei der ersten Ausstrahlung sind sie oft vorher aufgezeichnet und geschnitten. Perfekte Bedingungen also, um mal was neues wie Skype zu probieren.
 
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Alles Billischheimer da mit dene ihre Wiederholunge. Live is live (net bees gemeint, Augezwingern, Kolleeeesche ;))

Spaß beiseite, tatsächlich, wenn es nicht live ist, wenigstens dann sollte man sich gegenüber skype nicht mehr verschließen. Zumal die Technik doch längst dafür eingerichtet ist.
 
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Ja, Zacov, danke. Da ich einer von denen bin, die da dreimal in der Stunde die Nachrichten sprechen, kann ich Dir nur zustimmen ;)
Wobei die Wiederholungsrate auch der Beiträge häufig höher ist. Ist themenlagen- und tageszeitabhängig.
 
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in letzter Zeit höre ich morgens wieder vermehrt BBC World Service und dort laufen mittlerweile sehr viele Interviews offenbar über Skype

„An interview just now in Newshour highlighted much of the malaise: a dodgy Skype line for a BBC reporter based in, of all places, Dublin. Missing words and garbage-sounding digital artefacts seemed to go mostly unnoticed by production staff, even though it sounded fairly atrocious. Does the BBC really have no studios in Dublin? Although we got an apology for ‘the quality of the line’, why was this allowed on air in the first place?“

http://www.mediauk.com/radio/discus...orld-service-why-the-dramatic-slip-in-quality
 
Ich glaube, hier haben einige keine Vorstellung vom Terminplan der Leute, die morgens im DLF zum Interview gebeten werden.
Glaubt jemand ernsthaft, die gehen alle morgens um 8:00 Uhr in den Reichstag und könnten vorher mal schnell im DLF-Studio um die Ecke auf einen Kaffee und für eine kurze Schalte vorbei kommen?
Die sitzen im Hotelzimmer, in der Lounge im Flughafen, im Auto, im Büro oder vielleicht sogar um 7:00 Uhr noch zu Hause - oder sitzen in der Maske fürs ZDF-MoMa (wo sie dann gleich weichgespülte Antworten geben) und werden kurz vorher vom DLF zumindest etwas stärker rangenommen.
Als Juncker noch Euro-Gruppenchef war und er nahezu wöchentlich dran war - hätte er sich bei RTL ins Studio setzen sollen?
Skype mag ganz nett sein - aber schon mal vom Heimanschluss geskypt, während Sohnemann auf einmal einen hochauflösenden Videostream startet? Dann hätten wir hier den nächsten Thread....

Das hat nichts, aber auch gar nichts mit dem DLF zu tun, sondern damit, dass die wenigen Leute, die sich einen öffentlichen Job, in dem man permanent von allen Seiten auf einen massiven Angriff für die kleinste verbale Unschärfe gefasst sein muss, noch antun, den Aufwand für das Interview auf das Nötigste reduzieren möchten. Nicht aus Missachtung den Medien gegenüber, sondern einfach aus Effizienzgründen. Aufs Gesagte kommt's an, und nicht auf den Surround-Sound.
 
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Das spannendste an den morgendlichen Telefoninterviews (um 7.30 Uhr) ist sowieso, ob und wie die Moderatoren es schaffen, den Gesprächspartner pünktlich um 7.29,45 Uhr abzuwürgen, damit die Nachrichten kommen können.

Das "ob" ist in der Tat immer spannend, das "wie" ist meist wie folgt: Der Interviewer ist i.d.R. komplett still, wenn der Gesprächspartner spricht (es sei denn, er muss den Gesprächspartner gerade mal wieder beim ungefragten Verkünden des Parteiprogramms unterbrechen) - wenn es aber aufs Ende zugeht, brummt der Moderator ein zustimmendes "emmmm" auf den Satz. Profi-Gesprächspartner wissen selbst im stärksten Redefluss, dass Schluss ist (oder feuern sogar ein "Lassen Sie mich das noch kurz sagen:" ab), aber auch Laieninterviewpartner reagieren darauf unwillkürlich, da man wahrnimmt, dass der andere etwas sagen will - sozusagen non-verbale Kommunikation übers Telefon. Klappt nicht immer, aber oft....
 
... große Verzögerungen bei Frage&Antwort gibt. Das kommt zwar schätzungsweise nur noch bei fünf Prozent der Verbindungen vor.

Wie auch immer sie technisch aussehen mag: Die zwischen Hamburg und London gerade bei der Last Night of the ARD-Radiofestival gehört dazu. Nach jeder Frage erstmal ein gepflegtes Gedenkloch mit Saalgeräusch ...

Und die ganze Kommentierung weckt Assoziationen zum Liederwettbewerb der Intervision (oder so), aber das ist dann schon wieder ein anderes Thema.
 
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