Thementag "Wahrheit" an Himmelfahrt auf radioeins

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Radiokult

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12 Stunden lang soll es am Donnerstag auf Radio1 um die "Wahrheit" gehen. Das vermeldet zumindest digitalfernsehen.de. Auf der Homepage von Radio1 findet man dazu genau gar nichts, warum auch immer.

>>An Christi Himmelfahrt veranstaltet der RBB-Sender Radioeins einen Radioday mit dem Titel "Wahrheit - alles andere ist gelogen". Zwölf Stunden lang behandeln Experten und Hörer das Thema. "Postfaktisch", "alternative facts" und "Fake News" - das alles sind Schlagwörter, die aus dem Vokabular zur aktuellen Berichterstattung kaum noch wegzudenken sind.
Aus diesem Grund startet Radioeins vom Rundfunk Berlin-Brandenburg am 25. Mai einen Thementag mit dem Titel "Wahrheit - alles andere ist gelogen". Man will herausfinden, warum Medien aktuell in einer Glaubwürdigkeitskrise steckten oder wie man gegen Fake News vorgehen kann.
Ab 9 Uhr wird am 25. Mai die Wahrheit in den Medien zwölf Stunden lang unter die Lupe genommen. Eingeladen werden zur Diskussion neben Journalisten, Philosophen und Wissenschaftlern auch die Hörer. Von 19 bis 21 Uhr findet der Wahrheits-Talk mit Anrufern statt.<<
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de/Radioeins-sucht-mit-Thementag-nach-der-Wahrheit.153320.0.html

Könnte ein interessantes Alternativprogramm zum üblichen Männertags-Trallala werden!
 
Gerade wollte ich schreiben "ist gelogen", dann fiel mir das hier in die Hände...
Nun ja, das ist die offizielle Presseinfo dazu auf der Seite des rbb. Die Webseite von Radio1 ist das nicht.

Grasdackel schrieb:
Sollen wir mal wetten, wie oft an dem Tag Rio Reiser zum Einsatz kommt?
Und? Willst du dann alternativ Störkraft, Böhse Onkelz und Frank Rennicke spielen?
Davon ab disqualifiziert sich deine Anmerkung schon alleine dadurch, dass du offenbar nicht in der Lage bist zwischen der Band Ton-Steine-Scherben und Rio Reiser als Solokünstler zu unterscheiden. Die Thematik hatten wir anderswo schonmal.
 
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Gestern war da noch nix. Ich vermute mal dass da die Online-Redaktion schlicht gepennt hat. ;) Tragisch ist das nicht weiter. Mir gehts eher um den Inhalt, denn das könnte wie schon erwähnt, ein durchaus interessanter Radiotag werden!
 
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Gegenfrage: Wieviele Radiosender kennst du, die sich 12 Stunden am Stück mit der Thematik Fake News etc. beschäftigen?
 
Was ist denn das für ein Radiosender,...
...vermutlich der interessanteste und kreativste in Deutschland.

... der es groß ankündigen muss, wenn er sich mal mit Wahrheit beschäftigt?
Mal abgesehen davon, dass von "groß ankündigen" angesichts des hier dargestellten Informationsflusses seitens des Senders nun nicht wirklich die Rede sein kann, kann man an Radio Eins sicher einiges kritisieren, aber sicherlich nicht, dass die MitarbeiterInnen dort grundsätzlich journalistisch untätig wären. Dazu zählt auch die sehr nachvollziehbare Motivation und Einordnung für diesen Radioday.
Ich habe gerade einmal Zeitverschwendung betrieben und mir das Feiertagsprogramm von NDR 2 und MDR Jump (also wenn man so will, den unmittelbar benachbarten "Geschwistern im Sinne der ursprünglichen ARD-Radiofamilien") angeschaut - da ist komplette inhaltliche Leere. Unglaubwürdigkeit und Vertrauensverlust sind (in)direkte Folgen dieser besonderen Form eines Verdummungsansatzes, von der sich die Radiodays bei Radio Eins in der Regel wohltuend abheben.
 
Keine Kritik an dem Sender, der sich dieses Themas annimmt.
Ich wollte eigentlich nur darauf aufmerksam machen, dass es heutzutage schon eines besonderen "Tages" und einer speziellen Ankündigung bedarf, wenn Radiosender die Wahrheit zum Thema machen. Es gab mal Zeiten, da war Radio so relevant und glaubwürdig, dass man als Hörer grundsätzlich davon ausgehen durfte, dass es sich rund um die Uhr im Programm um Wahrheit handelt. Heute ist es wohl eher umgekehrt. Wortmüll, künstliches Bohay, Fake, aufgebauschte Nullinformationen, Schein- und Halbwahrheiten etc. sind die Regel, belastbare Fakten und grundgültige Wahrheiten sind im Sonderhabitat "Spezialtag der Wahrheit" untergebracht.
 
Es ist aber allein schon problematisch, selbst mit Begriffen wie Lügenpresse, Fake News und alternativen Fakten zu operieren. Kommunikationsforscher haben mittlerweile oft genug dargelegt, dass allein die Wiederholung solcher Kampfbegriffe die dahinter stehende Einstellung bestärkt, obwohl man inhaltlich dagegen argumentiert.
 
Eben drum musste ein Schlagwort her - willkommene Gelegenheit für Bananenbieger!
Einen Thementag kann man eben nicht detailliert benennen -
so was wie "Stellt Wahrheit gegen Fake News, Polemik und Polarisierung" bleibt nicht hängen...
 
Es ist aber allein schon problematisch, selbst mit Begriffen wie Lügenpresse, Fake News und alternativen Fakten zu operieren. Kommunikationsforscher haben mittlerweile oft genug dargelegt, dass allein die Wiederholung solcher Kampfbegriffe die dahinter stehende Einstellung bestärkt, obwohl man inhaltlich dagegen argumentiert.
Das ist sicherlich richtig (plausibel, nachvollziehbar), umgekehrt hielte ich es für fatal, dies als Entschuldigung eigener journalistischer Untätigkeit gelten zu lassen.

Auch mit 5 Tagen Abstand habe ich das, was ich vom Radioday auf Radio Eins hören konnte, durchaus als interessant, informativ und gewinnbringend empfunden (und vielleicht lag es daran, dass die o.g. (Kampf-)Begriffe keine bzw. nur eine untergeordnete Rolle spielten, sondern Beiträge eher inhaltliche Reflexion und Denken anregten).

Ich konnte am letzten Samstag mal wieder durch nette Ortschaften in Südbrandenburg/Nordsachsen fahren und fand die Zahl an Reichs(kriegs)fahnen in Vorgärten eigentlich schmucker Einfamilienhäuser durchaus beeindruckend:rolleyes: Für mich nicht nur eine Folge sozio-kultureller Prägung, sondern nicht zuletzt auch ein Ergebnis der "gewissenhaften" Arbeit einer dort dominierenden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, die in ihren Programmen jede emanzipatorische und aufklärende Wirkung sehr gründlich vermeidet. Darüber würde ich mir einmal Gedanken machen...
 
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