@ >>, dass der "Durchschnittshörer" vermutlich gar kein Interesse daran hat, derart stark einbezogen zu werden. <<
Aber der Durchschnittshörer genießt es oft, wenn er im Radio statt immer denselben Claim mal ein kommunikatives, lebendiges Radio hört und dort auch mal "Nichtdurchschnittshörer" kurz zu hören sind. Besonders im Lokalradio gibt es genug Beispiele dafür, daß man lieber einen Bekannten aus dem gleichen Dorf mal im Radio hört, als schon wieder ein aufgesetzter, unwahrer Claim einer Hollywood Britney: " Listen to Radio Buxtehude, it`s the best !"
Es sind doch nicht nur die anrufenden Mitmacher die Hörer, noch viel mehr hören sich das ja ohne Anrufen an.
Es ist allerdings die Kunst des Moderators, die ewiggleichen Stamm-Anrufer zu reglementieren ! Einsichtige Spielregeln sind gefordert !
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>>Die Kids lieben es natürlich, aber mit zunehmendem Alter und zunehmender beruflicher / familiärer Auslastung sinkt doch die Bereitschaft, die MP3-Sammlunjg ständig up-to-date zu halten. <<
Dazu ist zu sagen: Es ist ja nicht nötig, daß sich der Ältere noch selbst dauernd seine Sammlung aktualisiert. Erstens ist es für das Radio egal, ob er ständig neue CDs anhört oder lieber ständig seine alte Sammlung rotieren läßt, das Schlimme für das Radio ist doch, daß er Musik nicht mehr im Radio hört !
Weiters: Ich kenne nicht wenige "Alte", die drücken ihrem Sohn oder ihrem Enkel einen Stapel Vinyl-Platten samt Plattenspieler in die Hand und sagen " Da, mach mir mal schöne CDs draus mit Deinem Computer".
Weiters kenne ich einen Rentner mit 72 (!), der ist gerade dabei für sich, für Taxifahrer und sonstige "Kunden" CDs zu brennen.
Die Leute bringen ihm die Platten und er brennt CDs.
In Graz in Österreich hat ein 64 jähriger, ehemaliger Kriminalbeamter nun eine Radiolizenz und spielt nur Schellacks und kann sich vor "Aufträgen" von CD-Kopien nicht erwehren.
Auch ich bekomme ständig Anfragen von solchen Leuten, die einen bestimmten alten Titel suchen. Vom Radio reden die gar nicht mehr, sie wissen, daß man da sowas nicht spielt.
Also, daß mit zunehmenden Alter die Selbstversorgung mit Musik abnimmt, davon kann keine Rede sein. Sicherlich, diejenigen, die mitten im Berufsleben und Häuslebauen stehen, die haben nicht Zeit dafür. Aber die haben entweder einen Sohn, der für eine Schachtel Rohlinge auch mal gerne 10 Vinylplatten digitalisiert.
Interessant dabei, daß diese Kids dann sogar Kopien für sich selbst auch gezogen haben.
Schön langsam sollte man auch das Bild der Rentner korrigieren, diejenigen, die mit dem "neumodischen Zeugs" nichts zu tun haben wollen, werden immer weniger !
Oder glaubt, ihr, daß ein Cobol, Basic oder Pascal-Programmierer, der in den Siebziger Jahren im Rechenzentrum als 35 jähriger tätig war und jetzt in Rente ist, daß der jetzt vor dem Computer Angst hat ! Jetzt kommt immerhin die Generation in Rente, die sich damals noch den Commodore64 oder Atari-Spielecomputer gekauft kaben. Denkt doch mal nach, was das für Leute sind, die jetzt 60 sind ! Die waren 1980, als es die ersten Home-PCs gab 37 !
Gebt doch mal in einer Suchmaschine "Schellack" oder "Schallplatte" ein und seht, was es da für eine Szene gibt !
Früher haben Rentner Briefmarken gesammelt, jetzt gibt es viele, die sammeln ganz einfach Musikstücke und brennen sie schön geordnet auf CDs.
Für die hat das Radio schon längst die Musikkompetenz verloren !
Die Selbstversorgung mit Musik ist im Alter nicht geringer !
Ich stelle immer noch fest, daß die "Alten" zu wenig ernst genommen werden und immer noch im Hinterkopf als Väterchen und Mütterchen mit Spazierstock gesehen werden, die nicht wissen, was im Internet los ist.
Man schaue auch mal die Homepage von
www.radioherz.com an,
dieses deutsche Radio aus Kanada wird doch fast ausschließlich von "Alten" gefahren.
Kurz zusammengefaßt: Nicht nur die Kids, auch die Alten versorgen sich zunehmend selbst mit Musik bzw. gestalten sich selbst ihre eigenen Radios.