Thomas Koschwitz wechselt zu hr1!

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Nur mal so der Vollständigkeit halber: Von den derzeit rund 125 Moderatoren auf den sechs Wellen des hr sind weniger als 10 (!) fest angestellt. Dabei handelt es sich ausschließlich um KollegInnen, die "Altverträge" haben, die beispielsweise in den 80er Jahren als Nachrichtensprecher/innen angestellt wurden und heute bei hr2 arbeiten. Außerdem dabei: die zwei Kollegen der Kirchenredaktion, die in hr moderieren und ansonsten allen Wellen zuarbeiten. Alle anderen sind Freie Mitarbeiter, d.h. sie arbeiten ausschließlich auf Honorarbasis, haben keine Verträge, sondern zuverlässige Einsätze lediglich jeweils für den kommenden Tätigkeitsplan (ca. 1-2 Monate im Voraus), darüber hinaus höchstens perspektivische mündliche Zusagen. Wenn eine Moderation neu besetzt werden soll, gibt es selbstverständlich keine Ausschreibung! So etwas gibt es nur für feste Stellen (die allerdings immer weiter reduziert werden, aus bekannten Gründen).

Und um es nochmal in aller Deutlichkeit zu sagen: Alle diese freien Moderatoren haben keinerlei Rentenansprüche an den hr! Egal wie lange sie da sind oder irgendwann mal da waren. Es ist nicht zu glauben, was da für Vorurteile in den Köpfen herumspuken.
 
Nun mal langsam! Wir wollen mal nicht "Frei Mitarbeit" bei einem ÖR mit "Freie Mitarbeit" bei einem Privaten verwechseln!

Beim ÖR sind Freie keine (Schein-)Selbständigen, sondern werden über die Lohnsteuerkarte abgerechnet - wie Festangestellte! Auch, wenn das, was sie am Monatsende oder zur Monatsmitte als Abschläge bekommen, nicht "Gehalt" heißt sondern "Honorar", werden vom Brutto-Honorar trotzdem sämtliche Sozialversicherungsbeiträge abgeführt - auch die Rente! Rein abrechnungstechnisch macht es keinen Unterschied, ob man bei einem ÖR fest oder frei ist. Bestenfalls macht es einen Unterschied, ob man frei-frei oder fest-frei ist.

Mit Vorurteilen, lieber Armstrong, hat das nichts zu tun. Das sind Tatsachen.
 
Ja, ich spreche in der Tat nur von den ÖR (sollte das missverständlich gewesen sein, Entschuldigung, aber ich sprach ja auch explizit vom hr), denn darum ging es ja auch bei den Vorschreibern (Zitat: ... "am Öra Rententopf bedienen?").

... werden vom Brutto-Honorar trotzdem sämtliche Sozialversicherungsbeiträge abgeführt - auch die Rente!

Selbstverständlich. Aber es handelt sich hier um ganz normale Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, die nichts mit einem "Öra Rententopf" zu tun hat und überhaupt gar nichts mit der ÖR-eigenen Altersvorsorge, die eben ausschließlich festangestellten Mitarbeitern gewährt wird und nicht dem Heer der (freien) Moderatoren. Ist auch Tatsache.
 
Und ich kann diese merkwürdige Diskussion hier über Ausschreibung eines Moderationsposten und angebliche Rentenansprüche nicht nachvollziehen.

Thomas Koschwitz ist ein sehr guter, erfahrener und überall geschätzter Moderator, der jetzt zu einem anderen Sender geht. Da ist nichts ungerechtes oder prüfungsnotwendiges dran.

Bist du neidisch auf ihn, Mona_Ffm, wolltest Du dort anfangen? Mir scheint es fast so. Ein "gelb" wird zitiert "es gäbe womöglich mindestens 10 ö/r Moderatoren, die besser wären und mehr Talent hätten, wenn die denn dürften". Das ist ein so unsäglicher Quatsch, den man auf alle künstlerischen Berufe anwenden könnte. Das Leben ist nunmal nicht fair oder gerecht.

Um es mit Rudi Völler zu sagen: "Ich kann den Scheiß einfach nicht mehr hören".
 
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Sehe ich auch so. Jörg Bombachs Auftritte waren ja eh nicht täglich (so hätten sie sich auch nur abgenutzt), sondern sporadisch. Und Thomas Koschwitz wird ja wohl kaum das gesamte Jahr von Montag bis Freitag durchmoderieren, sondern auch mal Pause machen. Warum sollte da nicht Jörg Bombach einspringen? Oder Werner Reinke? Oder Martin Hecht? (Man wird ja noch träumen dürfen...)

Mit Sicherheit ist Koschwitz nicht ständig zu hören. Es gibt ja noch Marion Kuchenny ist ja auch noch da. Außer man würde ihr ebenfalls eine andere Sendung geben. Sie moderiert ja wohl auch noch am Samstagabend. Habe sie dort schon mehrfach gehört.
 
Nun mal langsam! Wir wollen mal nicht "Frei Mitarbeit" bei einem ÖR mit "Freie Mitarbeit" bei einem Privaten verwechseln!

Beim ÖR sind Freie keine (Schein-)Selbständigen, sondern werden über die Lohnsteuerkarte abgerechnet - wie Festangestellte! Auch, wenn das, was sie am Monatsende oder zur Monatsmitte als Abschläge bekommen, nicht "Gehalt" heißt sondern "Honorar", werden vom Brutto-Honorar trotzdem sämtliche Sozialversicherungsbeiträge abgeführt - auch die Rente! Rein abrechnungstechnisch macht es keinen Unterschied, ob man bei einem ÖR fest oder frei ist. Bestenfalls macht es einen Unterschied, ob man frei-frei oder fest-frei ist.

Mit Vorurteilen, lieber Armstrong, hat das nichts zu tun. Das sind Tatsachen.
Leider nein, leider gar nicht. Nur, weil das beim HR so gehandhabt wird, heißt das nicht, dass das auch so bei anderen Anstalten ist. Beim WDR, NDR, SR, zum Teil SWR ist dem nämlich nicht so. Da bist du frei-frei. Zu RBB, MDR und BR kann ich nichts sagen.
 
Was will man bei einem freien (oder mit der Definition von Mona: "fest-freien") Mitarbeiter auch ausschreiben? Man bekommt ja eh keinen Arbeitsvertrag, hat somit keinerlei Kündigungsfrist und wenn man Pech hat sitzt man 1 Monat später wieder draußen weil die Quoten zurück gingen oder ein shitstorm losgetreten wurde (ich denke da an einen FFH-Moderator der mal ein Gastspiel bei hr3 hatte...).

Außerdem lohnt sich auch ein Blick in die entsprechende Gesetzesmaterie, hier die RICHTLINIE 92/50/EWG DES RATES vom 18. Juni 1992 über die Koordinierung der Verfahren zur Vergabe öffentlicher Dienstleistungsaufträge. Darin heißt es:

"Artikel 1
Im Sinne dieser Richtlinie
a) gelten als „öffentliche Dienstleistungsaufträge“ die zwischen einem Dienstleistungserbringer und einem öffentlichen Auftraggeber geschlossenen schriftlichen entgeltlichen Verträge, ausgenommen
[...]
iv) Kauf, Entwicklung, Produktion oder Koproduktion von Programmen durch Rundfunk- oder Fernsehanstalten sowie die Ausstrahlung von Sendungen;"
 
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Gude zusammen,

also zwei Dinge finde ich doch erstaunlich. Zum Einen dass wohl kein wöchentlicher Wechsel geplant ist und zum Anderen warum Koschwitz?

Der hr versucht mal wieder etwas, was man in Bad Vilbel vor vielen Jahren auch schon einmal probiert hat mit der Sendung "Koschwitz kommt", zu kopieren.
Nichts gegen Thomas Koschwitz aber warum? Schulausfälle und Staus zu verkünden und übers Wetter jammern können doch fast alle.

Und was hat Bombach mit hr1 zu tun? Ich dachte nach Ende seines "Wellenchefdaseins" bei hr3 wollte er sich aufs Fernsehen konzentrieren? Hab ich was verpasst?
 
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Nun mal langsam! Wir wollen mal nicht "Frei Mitarbeit" bei einem ÖR mit "Freie Mitarbeit" bei einem Privaten verwechseln!

Beim ÖR sind Freie keine (Schein-)Selbständigen, sondern werden über die Lohnsteuerkarte abgerechnet - wie Festangestellte! Auch, wenn das, was sie am Monatsende oder zur Monatsmitte als Abschläge bekommen, nicht "Gehalt" heißt sondern "Honorar", werden vom Brutto-Honorar trotzdem sämtliche Sozialversicherungsbeiträge abgeführt - auch die Rente! Rein abrechnungstechnisch macht es keinen Unterschied, ob man bei einem ÖR fest oder frei ist. Bestenfalls macht es einen Unterschied, ob man frei-frei oder fest-frei ist.

Mit Vorurteilen, lieber Armstrong, hat das nichts zu tun. Das sind Tatsachen.

Das ist falsch. Einfach komplett falsch. Das ist weder beim HR, noch bei anderen ÖR so.
 
Das ist falsch. Einfach komplett falsch. Das ist weder beim HR, noch bei anderen ÖR so.
Nein Markus, ist es nicht.
Richtig hingegen ist, daß es genau so wie Mona das geschildert hat, bei vielen "festen Freien" (die es rechtlich ja eigentlich so nicht gibt) gehandhabt wird.
Allerdings machen das nicht alle ARD-Anstalten gleich und es gibt eben auch freie Zulieferer, für die das anders gehandhabt wird.
Als "normaler fester Freier" allerdings werden für dich sowohl Renten- als auch Sozialversicherungsanteile von den ÖR abgeführt und du bekommst auch bezahlten Urlaub, der sich anteilig aus den geleisteten Arbeitstagen berechnet.
 
Danke an Rainer und Lisa! Ich hätte es nicht behauptet, wenn ich es nicht aus eigener Erfahrung sicher wüßte. Von einem ÖR weiß ich sogar, daß einem selbst als Frest-Freiem bezahlter Urlaub zusteht. Der heißt zwar anders ("Erholungszeit" oder sowas ähnliches), kommt aber faktisch dem bezahlten Urlaub eines Festangestellten gleich.

Natürlich gibt es auch als Fest-Freier bei einem ÖR Unterschiede zur echten Festanstellung, aber die betreffen die HoLi nicht.
 
Von einem ÖR weiß ich sogar, daß einem selbst als Frest-Freiem bezahlter Urlaub zusteht. Der heißt zwar anders ("Erholungszeit" oder sowas ähnliches), kommt aber faktisch dem bezahlten Urlaub eines Festangestellten gleich.

Die Systeme bei der Unterscheidung von freier Mitarbeit sind - soweit ich das überblicken kann - komplex und von ÖR-Anstalt zu ÖR-Anstalt unterschiedlich.

Man unterscheidet beim hr zwischen:

Freier Mitarbeit
Ständiger Freier Mitarbeit
Ständiger Freier Mitarbeit mit Bestandsschutz

Das bildet sich in Kürzeln auch auf dem Hausausweis ab. Wer keinen hat, ist zumindest kein Ständiger Freier Mitarbeiter. Für diese und auch jene mit Bestandsschutz gibt es Urlaubsgeld alljährlich auf Antrag.
 
Nochmal.
Es ging mir lediglich darum ...

Ist das jetzt ein Aufstieg? Oder will sich Koschwitz nur am Öra Rententopf bedienen?

... und dass sich weder Thomas Koschwitz noch irgendein anderer Moderator, mit Bestandsschutz und Urlaubsgeld oder ohne, an "Öra Rententöpfen" bedienen kann. Weil die nämlich ausschließlich für Festangestellte vorgesehen sind und nicht für Freie, auch nicht für solche mit Bestandsschutz. Und weil ich - bis auf die erwähnten ganz wenigen Ausnahmen - keine Moderatorin und keinen Moderator kenne beim hr, der oder die fest angestellt wäre.

Herr Koschwitz kann also mit keinerlei Rentenzahlungen des hr rechnen, selbst wenn er das wollte. Nur das wollte ich klarmachen. Scheint aber schwierig zu sein.
 
Was für eine unsinnige Debatte, demnächst wird hier noch diskutiert, dass die, die meist die Programminhalte liefern, überhaupt noch ein Honorar bekommen.

Die Sender zahlen Freien das Urlaubsgeld nicht etwa aus Spendierlaune, sondern weil das Sozialgesetzbuch ihnen das bei sogn. "arbeitnehmerähnlichen Selbstständigen" vorschreibt. Entscheidend ist dabei der Anteil Einnahmen durch einen bestimmten Arbeitgeber im Verhältnis zu den Gesamteinnahmen. Wenn ein Klempner, der aus seiner Arbeit für einen Baukozern mehr als die Hälfte seiner Jahreseinnahmen bekommt, das nicht einfordern kann, weil er sonst den Auftreggeber los ist, ist das nicht normal, sondern ein Gesetzesverstoß.

Die Selbstständigen, die auf Lohnsteuerkarte tätig sind, sind hingegen Freie mit sogenannten "unselbstständigen Tätigkeiten". Moderationen sind bei den meisten Sendern unselbstständig, da weisungsgebunden, eingetragen in feste Dienstpläne etc.. Das heißt nicht, dass die unselbstständig Selbstständigen Anrecht auf die tariflich vereinbarten Leistungen für Festangestellte hätten. Den Begriff "Selbstständiger mit unselbstständiger Tätigkeit" hat übrigens nicht Loriot erfunden, auch wenn er sich so anhört.

Wo wir schon dabei sind: Alle Freie, nicht nur Koschwitz, haben zwar keinen Anspruch auf eine Mitgliedschaft in den Pensionsfonds der Festen, aber auf Zuschüsse zur Pensionskasse für Freie. Die sind deutlich weniger üppig als die Alterversorgung für Feste und anteilig am Honorar, aber unverzichtbar in der Altersvorsorge.

Ich freu' mich auf Koschwitz!
 
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Heute vor 30 Jahren sendete hr1 erstmals sein Morgenmagazin "Start" und verschob damit den Schwerpunkt seines Morgenprogramms von Unterhaltung zu aktueller Information. Diese Ausrichtung unterstreichend untertitelte sich hr1 ab 2. Oktober 1988 mit "Radio aktuell". In den 1990ern wurde hr1 zu "Das Informationsradio" - und einige Jahre später Opfer eines Verbrechens. Von der Sendung "Start" blieb dabei nur der Name übrig. In Kürze wird also Thomas Koschwitz diese Sendung übernehmen. Fein, dass er wieder zum hr zurückkommt. Aber leider wird hr1 damit sicher nicht zu seiner früheren Qualität zurückfinden.

hr1 Start - Oberhessische Presse 1988-04-05.png

(Oberhessische Presse, 5.4.1988)
 
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