AW: Tipps und Meinungen zum Kenwood DAT DX-7030
Der Kenwood muß etwa um 1991 auf dem Markt gewesen sein, allerdings nur in recht kleinen Stückzahlen. Zum Laufwerk kann ich leider nix genaues sagen, aber das gute Stück kann kein Longplay. Wäre für mich bereits ein K.O.-Kriterium. Die Schubladenkonstruktion weist eher auf nicht-Sony hin, da hätten sie zuviel ändern müssen. Entweder Pioneer (glaube ich nicht), Alps oder Eigenentwicklung. Robust wirkte er in der Tat - auf Fotos. Außerdem beherrscht er nicht die Analogaufnahme in 44.1 - auch zu bedenken. Ich würde aufgrund dieser "Mängel" nicht zuschlagen.
Die Empfehlung, einen Sony zu nehmen und so an 44.1 - Analogaufnahme, Wandlermodus oder gar SBM zu kommen, ist auch keine gute, denn damit holt man sich zumindest bei den "kleinen" Modellen das anfällige Laufwerk und wahlweise auch keine 44.1 - Aufnahme.
Hier die Sony-Übersicht:
DTC-55 ES - keine 44.1-Aufnahme, "kleines" Laufwerk in Originalversion, die soll (!) robuster sein, 1990
DTC-57 ES - keine 44.1-Aufnahme, "kleines" Laufwerk, abgespeckt, sehr anfällig, 1991
DTC 670 - keine 44.1-Aufnahme, "kleines" Laufwerk, kleine Version des 57er, gleiche Macken, 1991
DTC-77ES - "großes" Laufwerk mit 4 DD-Motoren, keine 44.1-Aufnahme, Hinterbandkontrolle!, 1991
DTC 59 ES - keine 44.1-Aufnahme, "kleines" Laufwerk, wohl ähnliche Macken wie der 57er, Lademechanismus mechanisch noch fragwürdiger, 1992
DTC-690 - keine 44.1-Aufnahme, "kleines" Laufwerk analog 59ES, 1992
DTC-60 ES - wie DTC-59 ES, jedoch mit 44.1-Aufnahme und SBM, 1994(?)
DTC-ZA5 ES - "großes" Laufwerk, 44.1-Aufnahme und SBM
DTC-ZE700 - mit 44.1-Aufnahme, "kleines" Laufwerk, vermutlich kaum gegenüber dem 59er und 60er verändert
Ich würde da nur den ZA5 ES oder gleich den
PCM-R500 nehmen. Die kosten allerdings auch heute noch übel viel.
Bei Pioneer bekommste bessere (!!!!!) Laufwerke. Meine beiden Pioneer
D-500 laufen und laufen und laufen... laut Service gab es kaum je Probleme. Das Laufwerk spult schnell und kräftig, kann andererseits im Pause-Modus in Zeitlupe (!!!) cuen - zumindest bei SP. 90-Meter-Bänder ("180er") sind kein Problem. Man findet auf der Abwickelseite sogar einen Bandzugfühlhebel - wie bei ner großen Maschine. Kopftrommelverschleiß bei normaler Benutzung offenbar kein Thema, ich habe auf ner für Fehlerratenprotokollierung modifizierten Sony-Mastermaschine exzellente Werte für meine Pioneer-Aufnahmen bekommen. Dafür bietet Pioneer keinen Wandlermodus (!), subjektiv unsauberere Wandler als bei Sony und keine 44.1-Analogaufnahme. Die bekommste auch bei den anderen Pioneer-DATs nicht, auch nicht beim Nachfolger
D-05, der dafür diesen ominösen 96 kHz-Modus anbietet.
Der Onkyo
DT2710 ist baugleich zum Pioneer D-05 und kann somit auch kein 44.1 und keinen Wandlermodus. Der ältere Onkyo DT-901 kann kein Longplay und keine 44.1-Analogaufnahme. Der ebenfalls zum Pioneer D-05 weitgehend baugleiche Tascam
DA20 MKII kann die 44.1-Analogaufnahme, dafür die 96er nicht. Und er weiß nicht, was SCMS ist - auch ein Vorteil.
Die Technics-/Panasonic-Decks sind ebensowenig Longplay-tauglich wie die alten stationären Aiwas. Alles zusammen bekommste nur bei manchen Sonys - halt mit dem Laufwerk als Kuckuksei.
Ich nutze seit Jahren einen nachträglich auf 44.1-Analogaufnahme umgebauten 57ES als Wandler für den Audio-PC (beide Richtungen) und wahlweise einen Pioneer als Laufwerk mit dem Sony als Wandler. Auch keine Empfehlung...
Vielelicht hilft ja ein Tascam
DA30 MKII? Hat jemand Erfahrung mit dieser Maschine?
Eine schöne Seite in diesem Zusammenhang ist
DAT World - schon wegen der herrlichen Grafik auf der Startseite. Dort gibts auch ein umfangreiches Gerätearchiv mit Fotos.