Todsünden und Moderations-No-Gos

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viel schlimmer finde ich es, wenn ein Moderator toll fährt, keine Phrasen benutzt, korrekt anmoderiert aber dabei farblos und langweilig bleibt.
 
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erinnere mich angesichts diverser Eintragungen an einen Satz aus der Ausbildungszeit, der lautete so : "wenn Ihr glaubt, Ihr seid gut, dann werdet Ihr schlecht."
So manche sprachliche wie auch persönlichkeitsbedingte Schwäche - und nix anderes ist aufgesetztes Geschwafel oder "ich bin ja soooo cool" paßt immer wieder zu diesem schlichten Satz.
Ob es sich dabei allerdings gleich um Todsünden handelt ? :(
 
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"Ob es sich dabei allerdings gleich um Todsünden handelt ?"

Also zumindest "...nach zwei Musiken" klingt in einem halbwegs modernen Programm ähnlich tödlich, wie "...vom Studiomikrofon verabschiedet sich".
 
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Funkgeist schrieb:
"wenn Ihr glaubt, Ihr seid gut, dann werdet Ihr schlecht."
So manche sprachliche wie auch persönlichkeitsbedingte Schwäche - und nix anderes ist aufgesetztes Geschwafel oder "ich bin ja soooo cool" paßt immer wieder zu diesem schlichten Satz.
Ob es sich dabei allerdings gleich um Todsünden handelt ? :(


Zitat bitte in Marmor meißeln und vor jedes ÖR-Funkhaus und jeden Hinterhof-Treppenaufgang beim Privatfunk betonieren.

Wann endlich lernt der homo sapiens endlich, dass die Diskussion über sachliche Kritik wichtig ist. Dass nicht jedes Widerwort zerstören muss. Dass es möglich sein muss, persönliche Zu-/Abneigungen in der Einschätzung ein bißchen rauszurechnen..
 
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Nun grade bei der heranrollenden Elbe-Flut hört man immer wieder, dass "Menschen evakuiert" werden. Da beiss ich echt in die Pultkante.
Siehe auch
Leider lässt das der Duden sogar zu, aber jedem halbwegs humanistisch gebildeten Menschen dürfte das doch schwer zusetzen
 
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Man kanns auch übertreiben, Hamburger. Wenn wir jetzt anfangen jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und darauf zu prüfen, ob es eventuell irgendwann mal irgendwo in irgendeinem Zusammenhang mißbraucht wurde, können wir bald anfangen uns in Gebärdensprache zu unterhalten. Problem dabei: Im Radio dürfte das bischen schwierig werden.
 
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Reg Dich nicht auf, Kulti. Es gibt halt Leute, die sich überall reinhängen, sich mit jedem anlegen und alles besser wissen. Laß ihm seinen Spaß ;)
 
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Oh hallo gelb - überraschung, wir schon wieder :)
Was hat denn das jetzt mit Anlegen oder Besserwissen zu tun? Ich las das Thema und dachte mir schon vor ein paar Tagen beinahe stündlich, warum denn keiner mehr drauf achtet, dass im Grunde nur Orte evakuiert werden können. Ist ja nur die sprichwörtliche Spitze des Qualitätsverlust-Eisberges. Alles andere hier . Und ich hab meinen Spaß.
 

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Ludwig schrieb:
Zumal die von Dir angeführte Wikipedia behauptet:

Ihr habt Probleme! Wikipedia behauptet ja auch nicht, dass es falsch sei - wie der Duden übrigens auch - sondern weist lediglich darauf hin, dass es ein schlechter Stil sei. Darauf hättest Du aber auch kommen können, wenn Du nicht nur den ersten Absatz gelesen hättest. Nach der arabischen Welt (WDR2 und viele andere) wundert mich eh nichts mehr. Damit zurück ins Funkhaus.
 
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Stimmt, Micha. Es gibt wichtigere Dinge. Trotzdem wäre ich dankbar, wenn Du mir die Stelle zeigen würdest, an der Wikipedia von "schlechtem Stil" spricht.
 
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Ludwig schrieb:
Trotzdem wäre ich dankbar, wenn Du mir die Stelle zeigen würdest, an der Wikipedia von "schlechtem Stil" spricht.

Auszug aus Wikipedia

Das Wort evakuieren wird sowohl für Gebiete, als auch für Personen (oder Tiere) gebraucht. (Duden Großes Wörterbuch der Deutschen Sprache)

1. eine Stadt evakuieren;
2. die Bewohner [aus einem Gebiet, Haus] evakuieren (stilistisch bedenklich: Menschen sollten nicht "entleert" werden);
 
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Auch keine Todsünde, aber immer wieder ärgelrlich:

"Millionen Gläubige gedenken heute des vor einem Jahr verstorbenen Papstes Johannes Paul der Zweite" (wahlweise "Johannes Pauls dem Zweiten").

"Zweitstärkste Kraft ist die PDS mit 24 Komma einem Prozent"

"Die FDP verliert 1 Prozent und kommt auf..."

"Die Mehrwertsteuer soll um drei Prozent erhöht werden"


Vielleicht kleinlich, aber mich stört's.
 
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evakuieren - Wer Menschen evakuiert, handelt zwar Duden-konform, hat das Wort aber nicht verstanden. Man wird damit leben müssen, aber meine Kauleiste bewegt sich, wenn ich das höre, auch Richtung Pultkante.
 
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Warum sagt man denn nicht auch einfach "Menschen in Sicherheit gebracht". Ist zwar auch abgenudelt, aber stilistisch sicher unbedenklicher. Vielleicht weil "evakuieren" auch mehr nach Katastrophe klingt, wichtig(tuerisch)er, dramatischer...
 
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Manch einer versteckt sich halt gerne hinter der Argumentation, der Duden müsse als allgemein anerkanntes Standardwerk angewendet werden dürfen, bleibt allerdings die Beantwortung Deiner Frage, HamburgNeustadt, wozu der wichtigtuerische Müll in Form falschverstandener Fremdwörter überhaupt nötig sei, schuldig.
 
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Neulich im Bürgerfunk:

Erst ein Beitrag. Dann die Musik auf 0db hochgesschossen. Keine Abmod, kein garnichts, einfach Beitrag zu Ende und bumms Musik voll aufdrehn.

Dann was noch schöner war. 30 Sekunden vor Ende des Liedes fängt das nächste Lied an...ohne Ramp oder sonstwas, auch nicht wie in der Disko, Beat genau (was ja wenigstesn da gehen darf). Neee. Einfach 30 Sekunden 2 Lieder die nebenher auf voller Lautstärke dudeln. Wirklich schön...

Da sieht man mal, dass eine Sendung nicht am Cutmaster zusammen geschnippelt werden sollte :wall: :wall:
 
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Manch einer versteckt sich halt gerne hinter der Argumentation, der Duden müsse als allgemein anerkanntes Standardwerk angewendet werden dürfen
Wer, wenn nicht der Duden? Die Frage mußt du dir jetzt wiederum gefallen lassen.
 
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Der gesunde Menschenverstand zum Beispiel, den es allerdings nicht in gebundener Form zu kaufen gibt. Deshalb mußte er wohl auch in der Dudenredaktion stellenweise anderen, nicht immer nachvollziehbaren Zugeständnissen weichen, wie ich befürchte. debe sagte schon sehr schön, daß Wörter auch verstanden werden wollen und sollten - erst recht, wenn man sich dazu berufen fühlt, sie ständig auf dem Sender zu benutzen. Wenn eine Formulierung, unsinnig bis dorthinaus und überflüssig wie ein Kropf, in den Duden aufgenommen wird, muß das ja keinen Anordnungs-Charakter für sämtliche Hörfunkwellen haben, Personen fortan bei jeder, aber auch wirklich jeder Gelegenheit zu entleeren anstatt selbige an sichere Orte zu verbringen. Es ist einfach nur peinlich. Und es ist immer noch besser, sich über den korrekten Einsatz eines Wortes oder einer Formulierung Gedanken zu machen und den Gebrauch abzuwägen, als darüber nachzugrübeln, ob es wohl erlaubt sei, den Duden anzuzweifeln und ob es nicht gar verpflichtend sei, sich seines gesamten Inhaltes vorbehaltlos zu bedienen, wann immer es (nicht) paßt.
 
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Radio sollte m.EA. DIE Sprache sprechen, die DIE Menschen sprechen, die die Sendung hören sollen - "zielgruppengerecht".

Dem Duden ....;) ... also für das Bildungsbürgertum auf WDR 3 oder so....

Sprachstil, und der entscheidet, ist immer eine Auswahl aus vielen Möglichkeiten.... kommt halt drauf an, was man denn WILL.... ey (1Live)...:)
 
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Funkgeist schrieb:
Radio sollte m.EA. DIE Sprache sprechen, die DIE Menschen sprechen, die die Sendung hören sollen
"Die Menschen" (die Hörer) evakuieren also lieber, anstatt in Sicherheit zu bringen? Dann darf man sich fragen, wer mit dem Quatsch angefangen hat. Radio bräuchte gar nicht zu erziehen, Radio sollte oftmals einfach nur weglassen. Forderte ich die Benutzung von Fremdwörtern zwecks punktgenauer Beschreibung, könnte man mir vorwerfen, ich wollte Radio nicht die Sprache seiner Hörer sprechen lassen. Wenn aber "in Sicherheit bringen" nicht mehr der Gegenwartssprache zuzuordnen ist, dann steckt der Karren wohl noch tiefer im Mist, als ich ohnehin schon befürchtete.
 
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@Guess
"In Sicherheit bringen" wird bei der übergroßen Anzahl der deutschsprechenden Bevölkerung mit Evakuierung gleichgesetzt. Laut Duden ist das sogar zulässig. Wo ist also das Problem?

Manchmal frage ich mich, welche der vielen deutschen Sprachen die für dich Gültige ist, Guess. Das sich die Sprache und damit auch ihre Wörter und im besonderen ihre Bedeutung, im Laufe der Jahrhunderte stetig verändert haben, kannst nicht mal du widerlegen. Welche ist also für dich die deutsche Sprache? Das Deutsch der Bayern, das der Schweizer oder das der Ostfriesen? Das Deutsch von 1980, 1800 oder 1240? Mir will und wird sich vermutlich nie ein Sinn aus deinen hochtrabend artikulierten, aber dennoch ziemlich nichtssagenden Formulierungen betreffs der deutschen Sprache erschließen.

Im übrigen habe ich nie behauptet, dass der Duden das ultimative, allwissende Nachschlagewerk für die deutsche Sprache ist. Er ist aber nunmal ein allgemeingültiges Werk. Das da auch etliches drin steht, was zu hinterfragen ist und sicher auch unsinnig erscheint, steht ausser Frage, aber wenn jeder seinen eigenen Sprachschatz für das Non plus Ultra hielte, wären wir bald da, wo wir alle mit Sicherheit nicht hinwollen. Und was dein gesunder Menschenverstand für absolut unangreifbar hält, muß für andere noch lange nicht die ultimative Wahrheit sein.

Sorry Guess, aber ich sehe das nunmal so und das weißt du auch. Also hör auf über die deutsche Sprache zu philosophieren... sonst bringe ich dir russisch bei. :p :D
 
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