Todsünden und Moderations-No-Gos

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AW: Todsünden im Radio

Ach, Leute, es wäre so schön, wenn wir beim Inhalt bleiben könnten. Dass hier viele rumtoben, die die geliebte deutsche Sprache als Steinbruch benutzen, nun ja, das wissen wir mittlerweile. Und dass hier viele sind, die das Deutsche virtuos beherrschen, ist auch bekannt - und erfreut den Kenner.
Dass wir aber andauernd einen Thread, der inhaltlich hoch interessant ist, abbremsen oder gar abblocken, weil mal wieder irgend einer ein Komma vergessen hat oder ein "dass-dass" mit dem "das-das" verwechselte (woher solllen sie's denn auch wissen...), das beraubt uns doch der Chance, mal ein Thema wirklich gezielt und am Gegenstand selbst auszudiskutieren. Ich wünschte mir eine Foren-Selbstverpflichtungserklärung: "Ich korrigiere keine Schreib-, Tipp- oder sonstigen offensichtlichen Flüchtigkeits- oder Unvermögensfehler mehr, sondern versuche, nur den Sinnkern des Postings zu verstehen (auch, wenn's manchmal extrem schwer fällt...) und darauf zu reagieren"

Aber - das bleibt wahrscheinlich ein frommer Wunsch von Onkel Otto.
Gleichwohl sollte niedergemacht und gebrandschatzt werden, was IM RADIO dilettantisch rüberkommt!!!
 
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Qualiton schrieb:
Towe, kann es sein, dass auch Du einen Beruf erlernt hast, dem Du mit Liebe und Engagement nach gehst? Kannst Du Dir vorstellen, dass es Dich stört, wenn jemand auftaucht, der ohne all das zum Erfolg kommen will, dabei auch noch einige elementare Voraussetzungen vermissen lässt?
Lieber Qualiton. Das war eigentlich nichts weiter als eine ganz aufrechte Frage ohne Hintergedanken. Natürlich habe auch ich einen Beruf erlernt, dem ich immer noch mit Liebe nachgehe und bei dem ich auch ein Klageliedchen singen könnte über den Verfall der Sitten. Aber, ich habe noch nie in meinem (Berufs-) Leben Hö - ch -stwerte gesagt und bewusst (!) auch noch nie von jemandem gehört. Deshalb war ich einfach überrascht, dass es Leute gibt, für die das wichtig ist. Und deshalb habe ich gefragt. Wenn du so willst nichts anderes als ein spontanes "Ich bin erstaunt"-Posting.
 
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Wo wir bei Unsitten und Abgelesenem waren: Abgelesene Gags sind natürlich unwitzisch. Aber wie haltet ihr es mit abgelesenen Infohäppchen? Die sind ja oft "freisprechend" formuliert, der geneigte Sprecher liest sie dennoch hörbar ab. Findet Ihr es da erträglicher?
 
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Frage : Liegt bei Info-Texten das Optimum nicht in der Mitte : also so formuliert wie frei gesprochen und dann auch so gelesen ?

Ich mach´s meistens so, daß ich spontan aufschreibe, ohne groß zu formulieren dabei. Der Text an sich ist dann zwar weitgehend natürlich, dient aber letztlich nur der Sicherheit, nix vergessen oder durcheinandergeworfen zu haben.
Außerdem kann man dann ganz gut mittendrin davon abweichen und wieder reingehen, ohne daß es auffällt......

Der gespielte Witz dagegen....naaaaja.... :(
 
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Ich hab's in der Mod immer nach Tagesform gemacht:
War ich gut drauf, ging alles frei,
wenn's Köpfchen mal nicht so fit war, gab's Stichwörter nach der Stichwortmethode
und, ja, ich geb's zu, ab und zu hab ich auch mal Moderationen komplett aufgeschrieben, mit äh und hmmm, um den Schlussgag nicht zu versauen...
 
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Komplett aufschreiben ist aber nur was für erfahrene Vollblutprofis.
Anfänger sollten das tunlichst unterlassen .......
 
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Ach ja, die Todsünden. Ich lese grade bei der dpa:

"Beck wird Mitte Mai zum SPD-Chef gewählt".

Die müssten eigentlich viel mehr Geld für so eine Meldung kriegen, schließlich sollte man fairerweise die seherischen Fähigkeiten des Redakteurs gleich mit entlohnen. Dass der das jetzt schon weiß, finde ich jedenfalls bewundernswert.
 
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HamburgNeustadt schrieb:
Ach ja, die Todsünden. Ich lese grade bei der dpa:

"Beck wird Mitte Mai zum SPD-Chef gewählt".

Die müssten eigentlich viel mehr Geld für so eine Meldung kriegen, schließlich sollte man fairerweise die seherischen Fähigkeiten des Redakteurs gleich mit entlohnen. Dass der das jetzt schon weiß, finde ich jedenfalls bewundernswert.

Wir sollten einen neuen Thread aufmachen: "Die Todsünden der dpa" oder so ähnlich - der wird schön voll!!
 
AW: Todsünden im Radio

Zu dem Wort Todsünden fallen mir nur ganz wenige Möglichkeiten ein:

- akustisch unverständlich (nuscheln etc)
- Arroganz/Unhöflichkeit gegenüber Hörern
- bewußte Falschinformation

zB.....
Funkgeist, da hast du eigentlich recht. Ich würde aber noch allgemeine Geschmacklosigkeiten in die Liste aufnehmen.

Da gab es vor etlichen Jahren mal einen berühmten Fall in Frankreich, wo sich ein Moderator öffentlich in seiner Sendung über den Tod eines Polizisten gefreut hat. Die Sünde hat den Sender zwar nicht sterben lassen, es gab aber 24 Stunden Sendeverbot und - da sich der Radiosender nicht daran gehalten hat - letztendlich eine Geldstrafe.
 
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Fallen euch auch manchmal Interviews auf, die so "perfekt" geschnitten sind, dass die normale Dynamik wegfällt? Also alle normalen Atempausen etc. von Laien-Interviewpartnern sind raus geschnitten... oder zu knapp an die Fragen ran geschnitten.
Übermütige Praktikanten oder ist das Sinn der Sache? :rolleyes:

Grüße
Katinka
 
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Finde es immer faszinierend, wenn die Antwort schon kommt - aber die Frage noch nicht "verdaut" sein kann... :)
Interessant!
hr1 liefert das manchmal recht massiv. Schade drum, aber wie hier so oft gesagt wurde - nicht vorbelastete Hörer merken sowas vermutlich garnicht! :rolleyes:

Nächtle!
Katinka
 
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Über hr1 wurde hier schon so viel diskutiert... Überflüssig eigentlich, denn was hr1 angeht, sind sich (Achtung, Zeitungssprache!) die Experten einig. Bleibt nur zu hoffen, daß Herr G. bald geht und Herrn W. das Ruder übergibt. Es ist zumindest eine Hoffnung.
 
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Falls ich gemeint sein sollte, Katinka, sag es deutlich. Falls ja: nein, die Antwort kommt nicht, bevor die Frage von mir verdaut wurde. Das Heraus- und Abschneiden von Atmern (die nun mal beim Sprechen nötig und beim Hören als natürlich empfunden werden) ist ebenso unprofessionell wie das zu frühe "Abschießen" eines produzierten Beitrags, wo Kollege Reporter womöglich ohne Nachdenken und Luftholen auf eine Frage antwortet...
 
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Gestern nachmittag gegen 17.15 auf WDR 2:

Das Lied "Private Dancer" von Tina Turner wird mit der Sekunde des beginnenden Instrumentalteils für eine bunte Meldung innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde komplett runtergefahren. Hörte sich wie abgeschnitten bzw. Tonausfall an.

Für eine Warnmeldung (Verkehr etc.) hätte es ja Sinn gemacht, aber für eine bunte Meldung?! Noch dazu in dieser hörbaren "Brutalität"!!
 
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count down schrieb:
Falls ich gemeint sein sollte, Katinka, sag es deutlich. Falls ja: nein, die Antwort kommt nicht, bevor die Frage von mir verdaut wurde. Das Heraus- und Abschneiden von Atmern (die nun mal beim Sprechen nötig und beim Hören als natürlich empfunden werden) ist ebenso unprofessionell wie das zu frühe "Abschießen" eines produzierten Beitrags, wo Kollege Reporter womöglich ohne Nachdenken und Luftholen auf eine Frage antwortet...
WAAS? Da hast du aber was völlig in den falschen Hals bekommen! :wow:
Ich hatte damit meine Aussage ergänzt - es bezog sich immer noch auf meine Aussage bezüglich des "unvermögenden" Schneidens.
Ich habe KEINE Ahnung wer du bist, daher kann ich dich doch eigentlich auch nicht meinen, oder?
Könntest du mir bitte deinen ersten Satz erklären...?
Bin grad etwas verwundert...
(Sorry fürs Off Topic)

Katinka
 
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Gelb schrieb:
Über hr1 wurde hier schon so viel diskutiert... Überflüssig eigentlich, denn was hr1 angeht, sind sich (Achtung, Zeitungssprache!) die Experten einig. Bleibt nur zu hoffen, daß Herr G. bald geht und Herrn W. das Ruder übergibt. Es ist zumindest eine Hoffnung.

Herr G. ist bereits seit Januar weg.
Herr W. kommt zum 1.6.
Und keiner weiß, ob das tatsächlich eine Hoffnung ist.
Nach der Gerüchtelage wird hr1 sich wohl eher noch wesentlich weiter von seinem früheren Format entfernen als bisher.
Sprich, weniger Journalismus, mehr Unterhaltung, mehr Spiele, die Einführung von Claims etc.

Was geschnittene Interviews betrifft: Volle Zustimmung von mir. Atmer und kurze Denkpausen gehören nicht weggeschnitten! Junge RedakteurInnen vergessen das oft im überbordenden Eifer, dem geplagten Hörer bloooß keine "Löcher" zuzumuten. Dass das bei hr1 überdurchschnittlich oft passiert, halte ich allerdings für ein Gerücht.
 
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wenn´s richtig gut sein soll, kommt es nicht nur darauf an, daß die natürlichen Pausen/Atmer stattfinden, sondern daß auch noch der natürliche Sprechrhythmus gewahrt bleibt => Länge der Pausen / Abhängigkeit von Sinnpause/keine Sinnpause usw usw....

Die Meisten brauchen dafür Jahre, manche lernen es nie.... "feeling" halt... hab´s grade wieder beim Anlernen eines Neulings bemerkt....
 
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Funkgeist, Du sprichst mir aus der Seele. Aber was soll man machen, wenn Kollegen, die den Praktikantenstatus längst hinter sich gelassen haben, immer noch nicht in der Lage sind natürlich und mit den korrekten Betonungen zu sprechen; wenn das Gefühl nie kommt, weil die Mathematik den Schnitt bestimmt und "der Atmer zu lang aussieht"? Dass mit der Axt im Studio kein feiner Schnitt möglich ist, ist eben nur das eine; das andere ist, das zu merken. Die Begeisterung fürs saubere Schneiden und Produzieren scheint mir ohnehin in manchen Redaktionen nicht weit verbreitet zu sein. Da ist es dann wichtiger, "äh-freie Ware" abzuliefern als einen natürlich klingenden Ton.
 
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@Katinka: Entschuldige, dann habe ich Dich missverstanden. #141 war also Ergänzung zu #139 und nicht Bezug auf mein #140. Sorry und alles klar jetzt.
 
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