Top Ten nicht gennanter Nachrichten

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Radiostart

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Top Ten der vernachlässigten Nachrichten

W e t z l a r (KEP) - Es gibt Nachrichtenthemen, über die in Medien kaum oder nicht berichtet wird. Eine Experten-Jury veröffentlichte jetzt eine bemerkenswerte Liste der zehn Top-Themen, die in der Medienberichterstattung vernachlässigt wurden.

Wie finden Journalisten die Themen, über die sie berichten? Welche Nachrichten sind eine Meldung wert und welche nicht? Die Ansichten über diese Fragen sind so verschieden wie die Menschen, die Medien machen.

Die deutsche Industrie verdient mit hochgiftigen Pestiziden, deren Inhaltsstoffe in Deutschland wegen der gesundheitsgefährdenden Wirkung verboten sind, weltweit auf legalem Weg viel Geld. Die Leistungen für Asylbewerber in Deutschland liegen 30 Prozent unter dem Sozialhilfeniveau. Deutsche Unternehmen bestechen Amtsträger im Ausland.

Das sind nur drei von zehn Meldungen aus dem Jahr 2003, die in den deutschen Medien ignoriert wurden, meint die Experten-Jury. Veröffentlicht wurden die Top Ten der vernachlässigten Themen von der Dortmunder "Initiative Nachrichtenaufklärung" in Zusammenarbeit mit der Initiative Nachrichtenaufklärung. In der Jury besteht aus Journalisten und Medienwissenschaftlern der großen deutschen Medien.

Die Negativliste verblüfft und beunruhigt zugleich: Wie kann es dazu kommen, dass derartige Nachrichten, die oft eine hohe Relevanz besitzen, niemanden zu interessieren scheinen?

"Es ist kein Zufall, dass bestimmte Bereiche in den deutschen Medien nicht aufgegriffen werden", sagt der Journalist Hans Leyendecker. Er beklagt schon seit langem den "Mainstream im Journalismus". "Wenn einer ein Thema entdeckt, laufen alle hinterher."

Um über derartige komplexe Themen zu berichten, ist eine umfassende Recherche notwendig. Das Handwerk der Recherche aber wurde nach Ansicht von Joachim Weidemann, Leiter der Düsseldorfer Holtzbrinck-Journalistenschule, in den Redaktionen und auch bei der Journalistenausbildung lange Zeit vernachlässigt. Allerdings kosten derartige aufwändige Recherchen nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Nicht jede Redaktion ist bereit oder in der Lage, diese Kosten zu tragen, zumal viele in den letzten Jahren von drastischen Sparmaßnahmen betroffen sind.

Der Christliche Medienverbund KEP fügt den Top Ten der vernachlässigten Themen noch eines hinzu: die Berichterstattung über Glaube und Christentum. Dazu gehören Beiträge aus Gemeinden und Kirchen, die in Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen unterrepräsentiert sind. In dem neu gegründeten Netzwerk "Christen im Journalismus" sollen gläubigen Journalisten Hilfestellung und Unterstützung für die Berichterstattung über Glaube und Christentum erhalten.

www.nachrichtenaufklärung.de
 
Top Ten

Topthemen 2003 [10 Themen]

1. Korruption: Deutsche Unternehmen schmieren im Ausland

2. Europa entscheidet - Machtverschiebung nach Brüssel

3. Mangelnde Hochwassersicherheit von Chemieanlagen

4. Greenwash: Unternehmen und ihr ökologischer Deckmantel

5. Auslandsgeschäfte mit Giften und Pestiziden: die Doppelstandards der Industrie

6. Abgestufte UN-Resolutionen

7. Sozialhilfeempfänger: Unbekannte Chancen für Selbstständigkeit

8. Das verschwundene Stasi-Vermögen

9. Leistungen für Asylbewerber weit unter Sozialhilfeniveau

10. Fehlende Rechte von US-Besatzungskindern
 
Topthemen 2004:

1. Radiostart wird Superstar.

2. Radiostart verliert Beratervertrag bei OLDI-RADIO

3. Radiostart macht eigenes Radioprogramm namens ALDI-RADIO auf.

4. Radiostart sagt Zukunft für Hörfunk für 2024 voraus.

5. Radiostart verfasst das 10-Gebote-Thesenpapier für die Rundfunkszene.

6. Radiostart wird Bundeskanzler

7. Radiostart refolotioniart Räschtschraipunk.

8. Radiostart fliegt zum Mond.

9. Radiostart kommt vom Mond zurück.

10. Radiostart wird auf diesen schwachsinnigen Eintrag antworten.
 
Gerade fürs Radio trifft das mit den Kirchen wohl am wenigsten zu. Hier sitzen die Kirchen fest drin und haben ihren gesicherten Wortanteil, den einige Sender auch dringend brauchen und gerne nehmen: Denn verbannt in die unattraktiven und MA-irrelevanten Sonntagfrüh-Zeiten helfen sie, den von Landesmedienanstalten geforderten Wortanteil der Sender zu sichern, ohne dass die Sender dafür viel Kohle loswürden, wenn überhaupt.
Da soll sich mal keiner von beiden beschweren! Keine gesellschaftliche Gruppe hat einen so hohen inhaltlichen Anteil an Radioprogrammen wie die Kirche.
Was die anderen vergessenen und verdrängten Nachrichten angeht, sieht es wirklich wesentlich unangenehmer für uns Journalisten aus. Denn Leyendecker liegt nicht ganz falsch: Ehrlichweise müssen wir zugeben, dass es uns doch auch oft angenehm ist, Themen zu bearbeiten, die schon besetzt sind und über die deshalb schnell Informationen vorliegen. Macht bei geringem Aufwand einen guten Output. Auch wenn die nicht besetzten Themen die spannenderen bleiben. *an die eigene Nase fass* db
 
radiobeobachter

Guter Beitrag @radiobeobachter
bin fast deiner Meinung. Was hälst du persönlich von diesen TopTen entsprechen die auch deiner Meinung, wären diese Themen wert um Sie journalistisch zu bearbeiten.
 
:) Das ist mir auch schon häufig aufgefallen,das bestimmte Themen der "Welt"(mal ganz allgemein)häufig nur als Schlagzeilen existieren und nicht weiter hinterfragt werden. es ist mir klar,das die meisten privaten Radios und TVs das gar nicht wollen.
Aber auch bei den Sendern,die Nachrichten,"verkaufen" fehlt mir häufig das journalistische Nachhacken.Da sind die Öras mit eingeschlossen.
Ich kann aber z.B. über Euronews,SFi und auch ORF teilweise ganz andere Hintergründe und Nachrichten bekommen,die also im Deutschen Sprachraum produziert werden.
 
Radiostart, ich kann nicht beurteilen, ob die Liste die TopTen der vergessenen News/Themen repräsentiert. Hochinteressante und spannende Themen sind es mit Sicherheit. Auf den ersten Blick "radiotauglich" ist davon nicht alles. Manches ist sicher zunächst eher was für Print oder TV, aber generell gilt ja, der Job des Radiojournalisten ist es, jedes beliebige Thema radiotauglich zu machen. Nur 1:30 sind nicht mit jedem Thema zu machen. db
 
Vielleicht macht dieses Thema mal jemand:

- Bundesregierung hält an Mautkonsortium fest, weil die Technologie die Rasterfahndung erleichtert. Zu sehen waren die Bilder schon überall: computergestützte Auswertung durchfahrender Kennzeichen (auch von PKW) in der Maut-Zentrale.


Gute Fahrt!
 
Mach mal leise.
Dies sind "nicht genannte Nachrichten" weil sich keiner dafür ...zu interessieren hat. Wie sagte ein alter Feldherr : Gib dem Volk Brot und Spiele, dann ist es glücklich.
 
@ata.
Hat schon mal jemand gemacht; habe leider vergessen, wo´s war (...ich bin ein alter Mann, verzeih!) SPIEGEL-TV vielleicht?
Was mich auch interessiern würde: Warum sind bei dreispurigen Strecken auch auf der äußersten linken Spur Kameras installiert, wo dort LKW lt. StVO gar nichts verloren haben? Rasterfahndung? PKW-Maut ab 2006??
Die Themen für ein Talk-Format liegen auf der Straße!
 
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