Totreiten von Aktionen

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Tom2000

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Schon das Bewerben einer Aktion im Stundenrhythmus war, wie beim "Geheimen Geräusch" im Sommer auf Antenne Bayern, nervig. Dagegen ist das ewige Bewerben der derzeitigen Aktion auf Sky Radio purer Terror. Innerhalb einer Sendestunde gab es letzte Woche nachmittags kein anderes Thema als immer wieder die selbe Leier: Die Hörer sollen bezeugen, auf Sky gewechselt zu haben. Noch mehr Geld gibt es, wenn man es aufschreibt und dem Sky Reporter zeigt.

Gibt es Studien darüber, ab wann solche äusserst aggressiv gefahrenen Aktionen die Hörer mehrheitlich nerven?
 
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Sollen die Sender doch endlich alle ihre Hörer damit vergraulen, dann müssen wir uns sowas bald nicht mehr anhören...
 
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Es gibt derartige Studien. Sie beziehen sich zwar nicht direkt auf Radioaktionen, sondern mehr auf die Wirksamkeit von Werbung. Im Prinzip ist es aber identisch, denn das "Verkaufen" der Aktionen (Z.B. das Geräusch) ist Werbung reinsten Wassers. Ab wann die Wirksamkeit der ständigen Verkaufe durch gesteigerte Penetration (ekliges Wort) in das Gegenteil umschlägt ist jedoch nicht konkret nach Schema x ermittelbar. An einigen Unis sind dazu sehr fundierte Studien gemacht worden, die Werbewirtschaft selbst sagt aber dazu kaum etwas. Schließlich soll der Werbe-Kunde ja möglichst viel werben. Das mit einem Werbeoverkill irgendwann das Gegenteil erreicht wird (nämlich die Abwendung der Käufer/Hörer) das wird kaum kommuniziert. Insofern weiß man aber in der Werbewirtschaft durchaus Bescheid, wird es aber nicht ändern, weil man ja dem Kunden Geld abziehen will. In der Radiobranche ist das Prinzip weniger bekannt, wie auch, es sind viel zu oft keine richtigen Profis am Start. Die Beratergilde hat von den Mechanismen der Werbewirkung selten Ahnung, ist auch nicht ihr Job. Trotzdem wird stupide Wiederholung gepredigt, je mehr umso besser. Das Wissen ist grunbdsätzlich vorhanden, wird aber bei der Programmplanung nicht verwendet bzw. ausgeblendet....ich kann zumindest keinen anderen Schluß ziehen...
 
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Danke Nomos, das war sehr aufschlussreich.
Also lässt man es einfach mal draufankommen.

Im Falle von Sky halte ich einen Overkill auf breiter Front für sehr wahrscheinlich. Wer will schon alle paar Minuten die selbe Litanei hören. Glaubt Sky allen Ernstes, die Leute sind davon nicht angewidert???
 
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Wieso? Das ist doch angeblich das, was sich Tausende Hörer von Skyradio schon immer gewünscht haben...da ist es nur richtig, dass sie bekommen, wonach ihnen gelüstet!
 
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Ich habe am Samstag aus Neugier mal an so einer Hörerbefragung teilgenommen. Die dauerte ca. 40 Minuten.

Wenn man nicht gerade auf abgelatschte Oldies oder Schlager steht, zwingt die Art der Befragung einen förmlich dazu, sich für Nonstop Superhits zu entscheiden.

Man kann sich gegen das Suggestivfragenbombardement nur wehren, in dem man auf die Frage: 'Wer hat von den Sendern, die sie kennen, die lustigste Morningshow?' antwortet: 'Der Deutschlandfunk!'

Seit Samstag weiß ich, dass die Radiomacher mit ihren Befragungen absolut keine neuen Erkenntnisse gewinnen möchten, sondern nur ihre bestehenden zementieren wollen.

Außer Alter und Geschlecht wurden übrigens keine Personendaten abgefragt - in Relation ziemlich dürftig für 40 Minuten Claims und Hooks bewerten müssen ... Das stützt meine These, dass im Radio um die reine Quotenviehzählung geht. Soziografische Aspekte der Zielgruppe spielen scheinbar keine Rolle.
 
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Tom2000 schrieb:
Im Falle von Sky halte ich einen Overkill auf breiter Front für sehr wahrscheinlich. Wer will schon alle paar Minuten die selbe Litanei hören. ....


mein gott, da haben schon ganz andere sender penetriert, das es einem das hirn aufweicht.
......und was ist passiert?
jeder sender, der was neues macht bzw sich neu positioniert, knallt einem die aktion bis zum kotzen um die ohren und gewinnt in der nächsten ma oder auch nicht.......

alle meinungsmache über hörerschwund ist doch sehr spekulativ.....
 
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Zudem ist das eine wirklich uralt aufgewärmte rs2-Aktion (die Wechsel-Nummer); da hat wohl der Herr Schütz die Hände im Spiel.

Schade, dass den Leuten nichts neues einfällt.

King
 
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Grenzwelle schrieb:
Wenn man nicht gerade auf abgelatschte Oldies oder Schlager steht, zwingt die Art der Befragung einen förmlich dazu, sich für Nonstop Superhits zu entscheiden.

Man kann sich gegen das Suggestivfragenbombardement nur wehren, in dem man auf die Frage: 'Wer hat von den Sendern, die sie kennen, die lustigste Morningshow?' antwortet: 'Der Deutschlandfunk!'

Seit Samstag weiß ich, dass die Radiomacher mit ihren Befragungen absolut keine neuen Erkenntnisse gewinnen möchten, sondern nur ihre bestehenden zementieren wollen.
In der Hessenschau hat sich der hr anlässlich des Starts des <b>neuen</b> hr1 gebrüstet, dass sich die Testhörer zwischen diesen und jenen Superhits entscheiden durften, welche dann in die ständige hr1-Rotation aufgenommen wurden.
 
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@grenzwelle
du bestätigst meine vermutung. nicht die (deutschen) hörer sind oder denken eindimensional, sondern die macher.
würden die bedürfnisse der hörer differenzierter bedient, gäbe es die in anderen ländern selbstverständlichen alternativen formate auch hier.
 
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wer wundert sich eigentlich?

das der angerufene im ernstfall keinen bock hat, sich nur widerwillig äussert bzw nur dummfug von sich gibt, damit muss man schon rechnen als befrager.
aber welcher verantwortliche gibt ein studie raus, die bezeugt, das alles bisherige falsch gewesen ist und ihn damit als inkompetent darstellt?

da gibt es so eine lustige kleine kurzgeschichte von alexander roda roda.....der schrieb damals geschichten aus dem k.uk.-ländle......und in einer dieser erzählungen kam dieses thema als forschungsbericht auch drin vor......mit bestechender aktualität.

das bedeutet wohl, das es früher genauso gewesen sein muss.
warum regen wir uns dann auf?
 
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Auch delta radio hatte einst eine solche Wechsel-Aktion gestartet, um den damals neuen Slogan 'Der beste Rockpop von heute' zu positionieren.

In einer ersten Phase hatten Promo-Teams so genannte Wechselkarten auf der Straße verteilt, auf der man seinen Namen eintragen konnte. In einer zweiten Phase waren dann Reporter des Senders unterwegs und haben Geld verteilt an Leute, die ihre Wechselkarte unterschrieben dabei hatten. Nochmehr Geld gab's, wenn die leute auch noch den neuen Slogan fehlerfrei aufsagen konnten.

Und natürlich wurde die Aktion durch Mehrfach-Nennung (Moderationen, Promos, Hörertalks, etc.) begleitet.
 
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