Ü-Wagen für freie Rundfunkreporter

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Hallo,

ich überlege, ob ich pünktlich zur We-M nicht mal meinen Mini-Van ein wneig aufrüste. Ich (selbst Freier Reporter) frage mich, ob ich den Computer, der derzeit fest im Auto installiert ist und auf dem ich (Rückbank, Monitor in Kopfstütze, tastatur auf Tischchen, Mikro am Stitiv, WLAN/HSCSD-angebundener Rechner im Kofferraum) gut schneiden kann (WaveLab), nicht in irgendeiner Weise für verschiedene Sender ausbaufähig wäre, um auch mal notfalls live in einer über die Handy-Qualität hinausgehenden Tonqualität berichten zu können.

Nun frage ich mich, welche Standards sich anbieten?
- oder ob es inzwischen tatsächlich besser ist, auf mp3-Versand mittels UMTS /HSCSD /GPRS zu setzen und halt live wirklich nur per FSE (mit Mikro-Dranstöpseln) zu machen.

Wer von den Privatfunkern hat denn noch MusikTaxi?
Welche Alternativen gibt es denn?
Gibts auch eine Software ähnlich netmeeting (jetzt mal so in die Tüte), die vielleicht gutes Audio und einen kleinen Rückkanal zulässt?

Fragen über Fragen. Aber bevor ich jetzt mit werweißwas aufrüste, erstmal fragen, das denn Sender grade so benutzen, damit ich nicht völlig vorbeischiesse..

Bin gespannt!
 
AW: Ü-Wagen für freie Rundfunkreporter

...bzw. ob Sender, mit denen du offensichtlich noch nicht zusammengearbeitet hast, deine Dienste überhaupt in Anspruch nehmen wollen. Denn, wenn sie Livegeschichten machen wollen, werdden sie das auch schon tun. Und du hättest umsonst investiert. Ich gehe aber davon aus, dass du dir den Schritt gut überlegt hast?

Übrigens sollten Codecs in jedem guten Sender stehen, weil es die billgste Übertragungsvariante ist.
 
AW: Ü-Wagen für freie Rundfunkreporter

...es ist halt eine Überlegung und vor allem mit Blick auf Sender, die ich eben noch nicht kenne. Es hätte ja sein können, dass sich da im Lauf der Zeit ein Quasi-Standard entwickelt hat. Ich kenne nur den Satelliten-Ü-Wagen und das gute alte MusikTaxi und das ist ja schon ne Weile her.

Mich bewegt am meisten die Frage (da viele inzwischen per web ihre beiträge abziehen) ob es ein Programm gibt, mit dem man quasi im streaming arbeiten könnte, ohne dass die Gegenseite jetzt nun eine spezielle Software oder gar Hardware haben müsste...

Im Übrigen überlege ich den Schritt grade, sonst gebe es dieses Posting ja nicht :)

Und nun bleibt doch die Frage, was unter "jedem guten" Sender zu verstehen ist .....

Und ich bin gespannt auf Antworten!
 
AW: Ü-Wagen für freie Rundfunkreporter

Entweder besorgst Du Dir nen kleinen Hardware-Codec (Musiktaxi) oder holst Dir Maya - quasi ein Liveencoderprogramm für den Computer. Je nach Qualität brauchst Du jetzt nur noch mind. 64 KBit/s, also ISDN-Datengeschwindigkeit zum Sender ...
 
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Der gerne schonmal (besonders bei exostischen SOundkarten-Kombinationen) Synchrinosationsprobleme hat!

Hat bei mir mal Monatelang gelaufen und dann von einem Tag auf den Anderen Rumgesponnen!

Gruß
Kai
 
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Ich hab das mal gemacht - weil viele Sender schrien: Ja, supa, baruchen wir (Formel 1 in Österreich), wenn ich haber 4 OTs verteilt hatte waren es viel. Leider viel Investition für nichts (Dialog 4, Studer MR8 und Digigramm nebst Xtrack). Heute mache ich das mit Notebook, UMTS, Wavelab und einen weiteren Converter damit ich auch in die ".MUS/.S48" Ebene komme..., einem Samsung USB Micro und meinem alten Minidiskrecorder..., für alle Fälle ist noch der AudioTX Communicator mit drauf...Das wars....:p
 
AW: Ü-Wagen für freie Rundfunkreporter

Vielen Dank für die Tipps - die mich auch nach Absprache mit einigen Sendern und Agenturen nun eines machen lassen: nichts.
Es bringts einfach nicht: Die meisten haben kein MusicTaxi mehr und sind froh darüber, andere sagen: Live?! Am Telefon am besten - dann klingts live-iger und irgendwie authentischer, tja... Jetzt investier ich ermal in einen schönen neuen flashman :) Und man kann das Geld auch anders ausgeben. Das Abschleppen neulich (Trotz Rückrufnummer und Presseschild) kostete nur 247 EUR. Aber das ist ein anderes Thema.... Also: fröhlichen Sonntag!
 
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Oh ja - und UMTS habe ich trotz allem ins Auge gefasst. Das wird ja dank Base nun auch halbwegs erschwinglich. Früher konnte man ja noch mit offenem WLAN durch die Straßen gurken und dank netstumbler den ein oder anderen Zugang fischen (rein theoretisch natürlich nur!), aber jetzt machen ja alle dicht. Dabei dachte ich immer, die Leute lernen nix...
 
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also wenn dieses HSDPA hält was es verspricht, dann gibts ja ohnehin nix anderes mehr als UMTS-übertragungen... is ja schwer genial down 2mbit/up 384 oder so... da geht schon was weiter! ;)
 
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Öffentlich-rechtliche stellen ihren freien Reportern einen SatSmart oder was auch immer sich im Fuhrpark befindet zur Verfügung. Wenn Du Dir, um für einen Privatsender berichten zu können, ähnliches aus eigener Tasche zulegen möchtest, dann müssen die Honorare bei den Privaten ja urplötzlich drastisch gestiegen sein.

Zudem stehen akkreditierten Berichterstattern - und ohne Akkreditierung wirst Du nichts machen können - entsprechend eingerichtete Produktionskapazitäten zur Verfügung. Irgendwie scheint Deine Idee also wenig überdacht zu sein.
 
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@MichaNRW
Wenn mir demnächst ein ÖR mal für einen Beitrag sein SatCar hinterherwürfe, würde mich das gehörig wundern. Es soll aber immer noch Leute geben, die schlicht Spaß am schnellen Vor-Ort-Produzieren haben, weil es doch auch die Absatzchancen erhöht. Während die lieben Mitbewerber noch mit dem MD schnell zum Schneiden fahren, kann man sich derweil auf Inhalte konzentrieren und trotzdem schneller liefern - Radioagenturen mögen sowas. Wer sich also ein wenig professionelles Equipment zulegt, liegt sicher in der Vorleistung nicht ganz falsch - es zahlt sich zum Beispiel durch mehrfache Verkäufe aus. Aber lieber MichaNRW, ich bin neuen Kontakten zu ÖR nicht abgeneigt! Nicht nur wegen des SatCars. So, wie Du schreibst, verdienst Du bestimmt besser und kannst gar nicht verstehen, wieso diese armen Privatradiomuckel überhaupt noch investieren. Dann hol uns gute motivierte Freie Mitarbeiter doch mit ins Boot. Ich sehe gutes Equipment und Uptodate-Bleiben jedenfalls als Muss an, damit man sich besser um die Inhalte kümmern kann anstatt sich mit Consumer-Schrott rumschlagen zu müssen
 
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HamburgNeustadt schrieb:
Wenn mir demnächst ein ÖR mal für einen Beitrag sein SatCar hinterherwürfe, würde mich das gehörig wundern.

Ich mich auch, weil es immer jemanden gibt, der sofort petzen würde. "Chef, ich weiss was..." :D

Während die lieben Mitbewerber noch mit dem MD schnell zum Schneiden fahren, kann man ... schneller liefern

Ja, wenn man nur O-Töne abliefert, dann trifft dies zu. Wenn Du allerdings sendefertige Beiträge (BmE, BmO) abliefern möchtest, dann stellen sich Dir ernsthafte Probleme in den Weg. Wo willst Du Deine Texte einsprechen? Vor Ort kämpft man meist mit einer bescheidenen Akustik und mit Nebengeräuschen. Ob man sich, nur um einen Beitrag vielleicht 15 oder 30 Minuten früher senden zu können, mit einer solchen Qualität begnügen wird?

Möchtest Du gar Live-Reportagen anbieten, so muss ein ISDN-Codec oder Software wie z. B. SendIt her. Hat man Zugriff auf einen ISDN-Anschluss lacht das Reporterherz. Wie möchtest Du ohne ISDN eine kompatible Verbindung ins Studio aufbauen? Brandeilige Reportagen kommen auch heute noch per (Mobil-)Telefon, bis der Sat-Flitzer ggf. vor Ort ist. Und gegen diesen wirst Du ohne riesigen finanziellen (würde sich das rechnen?) Aufwand nicht mithalten.

Wer sich also ein wenig professionelles Equipment zulegt, liegt sicher in der Vorleistung nicht ganz falsch - es zahlt sich zum Beispiel durch mehrfache Verkäufe aus.

Sicherlich ist professionelles Equipment gefragt, aber irgendwo sind Grenzen gesetzt. O-Töne zu überspielen oder zähneknirschend auch einen Beitrag ist eine Sache. Live-Reportagen, z. B. von Weltmeisterschaften, sind eine andere.

Aber lieber MichaNRW, ich bin neuen Kontakten zu ÖR nicht abgeneigt!

Das galube ich Dir aufs Wort. Das Problem dabei ist wohl aber eher, dass es kaum jemand toleriert, wenn ein freier Mitarbeiter im Sendegebiet sowohl für die Privaten als auch für die öffentlich-rechtlichen arbeitet. Und gleich zu Beginn regelmäßig eine ausreichend hohe Zahl an Beiträgen abzusetzen, dies ist nicht leicht. Ansonsten steht es jedem frei, sich bei den einzelnen Redaktionen ins Gespräch zu bringen. Jemanden, den ich nicht persönlich kenne, kann ich schlecht empfehlen, das wirst Du sicherlich verstehen.

So, wie Du schreibst, verdienst Du bestimmt besser

Wenn Du mehrfach verwerten kannst, nicht unbedingt. Wenn ich allerdings höre, dass jemand (ohne die Namen zu nennen) für 22 bis 40 Euro pro Stunde moderiert - und weitaus mehr Zeit mit der Sendungsvorbereitung (unbezahlt) verbringt, dann kommen mir fast schon die Tränen - und dies durchaus nicht arrogant aufzufassen.
 
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@MichaelNRW
Im Grunde hast Du Recht. Aber mir geht es tatsächlich nicht nur ums O-Töne absetzen, sondern tatsächlich ganze Beiträge (Das Auto ist ein wunderbar schalltoter Raum, ein Reportage-Mikro in Zusammenhang mit ner guten Soundkarte bzw. Vorverstärker und geschnitten auf einem im Auto eingebauten PC, da lässt sich vor Ort schon einiges wuppen. Leider halt ohne Satelliten-ISDN-Kanal, eher per UMTS. Vom Live-Gedanken habe ich wie gesagt ja schon Abstand genommen. Und es passiert ja auch nur "anlässlich" der WM und nicht als Spiele-Berichterstattung, sondern, wenn was los ist in der Stadt.

Ich weiß leider auch, dass man das bei den ÖR nicht gerne sieht, wenn man auch für Private arbeitet. Da sich das bisher weder inhaltlich noch sendegebiets-technisch überschnitt, hoffe ich da auf ein Einsehen - zumal bundesweite Sender in Köln oder Berlin auch Beiträge von Agenturen nehmen, die an Private liefern. Auch im TV-Bereich stört das bei aktuellen Bildern keinen. Da verstehe ich nicht, warum das für ÖR Radio immer so ein großes Problem darstellt.

Wie soll man denn sonst Geld verdienen - indem man den lieben langen Tag hinter irgendwelchen Redakteuren, die grade in Konferenzen sitzen, hinterhertelefoniert und das Thema so lange von einem zum nächsten gereicht wird, bis es sich überholt hat? Die "Ausbeute", wenn ichs mal so nennen darf, ist da bei den ÖR echt grasulig. Da könnte ich den ganzen Tag telefonieren und hinterher doch nichts in der Hand haben. Weil auch der RvD keine direkte Nummer hat und alle zwei Wochen weranders Dienst hat, so dass auch eine Mail rein gar nichts bringt.

Obwohl immer, wenn ich einen der Kollegen unterwegs treffe, irgendwer sagt, er verstehe gar nicht, wieso ich nicht schon lang beim ÖR wäre...

Dass Du nun niemanden empfiehlst, den Du nicht kennst, ehrt Dich.
Wobei sich dieser Zustand ändern ließe :)´


@radioextreme
es gibt immer irgendwen, ders billiger macht. aber besser?
 
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@hamburg: genau das meinte ich ja... übrigens noch ein wort zu beitragsgestaltung: wenns nicht gottweißwie hallt, dann hat diese "quali" durchaus seine berechtigung, schließlich BIN ich ja draußen und nicht in einem studio, das soll ja meiner meinung nach auch irgendwo rauskommen...
 
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Ich denke es will Dir niemand ausreden *sinnvoll* Geld in Technik zu investieren. Die Frage ist, ob sich die Investition in einen Ü-Wagen jemals rechnet. Ohne konkrete Aufträge würde ich das mit nein beantworten.
 
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Habt Ihr vielleicht einen Tipp zu einem "Ü-Koffer?" So ein Ü-Wagen, wenn er sich denn rechnet, ist ja etwas sperrig... Wie ist das bei Life-Reportagen vom Handy. Kann man da mit ein paar Tools z.B. gutes Mik, bessere Antenne, die Qualität verbessern?
Diese Beitrag habe ich schon gesehen, Laptop und Audio TX wäre so eine "Ü-Koffer"-Lösung": http://www.radioforen.de/showthread.php?t=9027

Kennt jemand diesen Daptor 2? http://www.jkaudio.com/daptor2.htm
 
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HamburgNeustadt schrieb:
Wie soll man denn sonst Geld verdienen - indem man den lieben langen Tag hinter irgendwelchen Redakteuren, die grade in Konferenzen sitzen, hinterhertelefoniert und das Thema so lange von einem zum nächsten gereicht wird, bis es sich überholt hat? Die "Ausbeute", wenn ichs mal so nennen darf, ist da bei den ÖR echt grasulig. Da könnte ich den ganzen Tag telefonieren und hinterher doch nichts in der Hand haben. Weil auch der RvD keine direkte Nummer hat und alle zwei Wochen weranders Dienst hat, so dass auch eine Mail rein gar nichts bringt.
Ich kann aus der Ferne ja nicht sagen, was Du da genau falsch machst - aber irgendwas muss es sein. Denn de facto läuft es natürlich genau so: Man schickt E-Mails der Faxe an die entsprechenden E-Mail-Adressen, telefoniert dann den Leuten hinterher - und dann ist das Thema verkauft oder auch nicht. Manchen Redaktionen muss man mehr hinterher laufen, mal dem aktuellen RvD nochmal das ganze nochmal zumailen, und dann nochmal ihm hinterher laufen. Aber dann - würde ich sagen - klappt es auch. Nicht immer, aber bei einem guten Teil der Aufträge. Zumindest bei mir - und ich bin jetzt regelmäßig beim Deutschlandfunk und beim MDR zu hören, und hin und wieder halt auch woanders. Und das ganze - möchte ich betonen - ohne Praktikum und ohne jedes Vitamin B. Einfach angerufen, Thema angeboten, und wenn es nicht geklappt hat das nächste. Und irgendwann hat man einen Kundenstamm, eine oder gar mehere "Heimatredaktionen" und evtl sogar feste Schichten.

Das wichtigste ist halt immer, dass Du spannende Themen hast. Dann klappt es auch mit Redaktionen die noch nie von Dir gehört haben. Aber mit Fussball-WM Geschichten - oder gar "Live-Geschichten" aus Deinem Minivan kannst Du natürlich keinen Blumentopf gewinnen. Solche Themen sind halt alle vergeben. Aber ich glaube die Sache mit der Themenfindung, und vor allem den spannenden Blickwinkeln scheint irgendwie für viele Freie die größte Hürde zu sein.

HamburgNeustadt schrieb:
Obwohl immer, wenn ich einen der Kollegen unterwegs treffe, irgendwer sagt, er verstehe gar nicht, wieso ich nicht schon lang beim ÖR wäre...
Naja.... Just do it! Qualität setzt sich durch. Das ist zumindest mein Motto!

Und nochmal zum Ü-Wagenthema zurück zu kommen... Ich würde Geld immer nur investieren, wenn ich tatsächlich eine realistische Aussicht habe das Geld wieder rein zu bekommen. Wenn Du schon Deine Beiträge nicht los bekommst, dann wird es durch mehr Technik auch nicht besser.
 
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