UKW-Abschaltung: Bundesministerium knickt offenbar vor Lobby-Studie ein

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Natürlich nicht. Aber es gibt ja, um im Bilde zu bleiben, noch die 25 anderen, die unmöglich alle das Gleiche dudeln können.

Man hätte auch nicht gedacht, daß fünf Sender dieselbe Zielgruppe abgrasen wollen, während riesige andere Zielgruppen gänzlich unversorgt bleiben. Insofern kann ich mir gut vorstellen, daß sich auch 25 Sender auf dieselbe Zielgruppe einschießen.

Genau da liegt der entscheidende Vorteil von digitalen Multiplexen: Endlich sind genügend Kapazitäten für Nischenformate vorhanden, die es in Ermangelung freier Frequenzen auf UKW nicht gibt;

Es gäbe sie durchaus, würde man nicht überall dasselbe darauf senden. Und es gab sie in der Vergangenheit ja auch, nur wurden sie alle peu a peu durch Chartsdudler besetzt.

Linearer Rundfunk wird weiter an Bedeutung verlieren, damit schrumpfen ebenso die Erträge. "Sinkende Gewinne" ist jedoch nicht gleichzusetzen mit "gar keine Gewinne".

Richtig, linearer Rundfunk wird noch weiter an Bedeutung verlieren, und zwar rapide. Daher ist es ziemlich sinnfrei, für diesen aussterbenden Weg eine komplett neue Einbahnstraßentechnologie aus dem Boden zu stampfen.
 
Richtig, linearer Rundfunk wird noch weiter an Bedeutung verlieren, und zwar rapide. Daher ist es ziemlich sinnfrei, für diesen aussterbenden Weg eine komplett neue Einbahnstraßentechnologie aus dem Boden zu stampfen.
Warum soll eigentlich beim privaten Radio gerade das nicht funktionieren, was die britischen (und teilweise auch die deutschen) privaten TV-Sender geradezu vorbildlich vormachen. Da wird ein Spartenkanal nach dem nächsten eröffnet, damit man die Zuschauer weiter ansprechen und in der eigenen Sendergruppe halten kann, weil sie sonst zu anderen Anbietern wechseln würden.

Die Privatsender haben mit ihrer dummen Blockadepolitik (und ihrem dummen Programm natürlich) schon so viele Hörer an andere (Internet-)Anbieter verloren, dass sie die nie wieder einfangen werden, und jahrelang einfach Zeit verschwendet, um durch eigene Alternativangebote mehr Hörer an sich zu binden.
 
Man hätte auch nicht gedacht, daß fünf Sender dieselbe Zielgruppe abgrasen wollen, während riesige andere Zielgruppen gänzlich unversorgt bleiben.
Ich schon.
Es ist doch klar, dass alle kommerziell orientierten Anbieter möglichst viele Hörer erreichen möchten, daher konzentriert man sich als erstes auf den sog. Mainstream. Wenn also in einer Region lediglich für 5 Programme Frequenzen zur Verfügung stehen, ist damit zu rechnen, dass die alle das gleiche Format belegen. Sollte es noch weitere Frequenzen geben, wird ein weniger attraktives Format gewählt. Erst wenn in der großen Mitte nichts mehr zu holen ist, kommt es zur Belegung von Nischenformaten.
Die Radiolandschaft in Deutschland krankt im Unterschied zu vielen anderen Ländern daran, dass in den Ballungsräumen (bis auf Berlin) zu wenig Frequenzen koordiniert und an unterschiedliche Anbieter vergeben wurden. Stattdessen hat man bspw. in vielen Regionen wertvolle Frequenzen für überflüssige Füllsender verbraten. Somit konnten sich kaum interessante Nischenformate etablieren. Mit DAB+ könnte dies anders werden.

Warum soll eigentlich beim privaten Radio gerade das nicht funktionieren, was die britischen (und teilweise auch die deutschen) privaten TV-Sender geradezu vorbildlich vormachen. Da wird ein Spartenkanal nach dem nächsten eröffnet, damit man die Zuschauer weiter ansprechen und in der eigenen Sendergruppe halten kann, weil sie sonst zu anderen Anbietern wechseln würden.
Gutes Beispiel!
Im TV-Bereich gibt es eine breite Auswahl, weil dort die Anzahl der Übertragungskapazitäten weitaus größer ist als beim terrestrischen UKW-Rundfunk.
Dies hat sogar dazu geführt, dass es einfacher ist, einen lokalen TV-Sender zu lizenzieren als ein lokales Radioprogramm.
 
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@Internetradiofan:
Deine Worte in des Radiogottes Gehörgang. - Eines sollte aber klar sein: Alles was um Deutschland herum (mehr oder weniger) gut funktioniert oder sich etwabliert hat, ist für die Bundesrepublik Deutschland erst einmal gar nicht umsetzbar oder "Teufelszeug" und dient in den Augen der Entscheider und damit dem Kapital nur der Vernichtung von Arbeitsplätzen.
Auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen, wird es bei mehr Frequenzen so kommen, dass alle (auch die öffentlich-rechtlichen Programme, hier vor allem im Norden) einem Format hinterher hecheln werden. An die Phrase "Programme für alle" zu machen, glauben die, die davon palavern doch selbst nicht.

Ich bin "nur" Hörer, also Empfänger dessen, was da aus dem Lautsprecher schallt. Wenn ihr hier von Unterschieden bei Programmen schreibt und diese "bejubelt", so geht es (sicherlich nicht nur) mir so, dass ich oftals Probleme habe, diese Unterschiede wahrzunehmen. Mir ist es egal, wie das Format heißt, das Programm muss mich sowohl von der Musik, als auch von den redaktionellen Inhalten ansprechen. - Ach und eins noch: Ich zähle mich zu der Generation, die nicht so auf "Schmalspur" getrimmt ist, wie die, die sich zur Zeit in den Medien als Entscheider breit macht und nur EUR-Zeichen in den Augen hat.
 
Wie ich finde einmal ein guter Kommentar:

http://www.rein-hoeren.de/content/deutschland-berät-über-den-ukwexit

Besonders gefällt mir dieser Abschnitt:

Die Hörfunklandschaft auf UKW befindet sich nach Jahrzehnten des Nebeneinanders von öffentlich-rechtlichem Hörfunk und privatem Radio in einem fein-säuberlich austarierten Gleichgewicht zwischen Versorgungsauftrag und Wirtschaftlichkeit. Zudem sind die Nutzungszahlen und Hördauern bemerkenswert stabil. Eine Notwendigkeit zur Digitalisierung seitens der etablierten Radiomacher gibt es nicht – und der Hörer hat sich mit der Situation längst arrangiert.

Danke! Ich finde nur ein Passus ist etwas daneben:

In Zeiten, in denen vielen Radiohäusern der Mut fehlt, vom typischen AC-Format abzuweichen und im Vergleich zum Fernsehen nicht viel Geld in Programm und Innovation investiert wird, ist in der Branche keine Aufbruchstimmung erkennbar.

Doch, diesen Aufbruch gibt es! Inzwischen haben zahlreiche Funkhäuser begriffen, dass die Digitalisierung kommen wird. Aber sie kommt anders als in der Pro-DAB-Lobbystudie, auf die die Politik nun anspringen soll. Die Privatsender haben in den vergangenen zehn Jahren über 200 Webchannels gestartet. Der Hörer findet alles von einem Kanal nur mit Naturgeräuschen (!!!) bis hin zu lautem Heavy Metal und dünsteren Alternative Sounds. Dieses Jahr kommt mit dem Radioplayer ein wichtiger Aggregator, nach dem Sommer starten weitere Personal Radio-Experimente. Der Privatfunk verschließt sich keineswegs den Herausforderungen der Digitalisierung, die Richtung heißt aktuell aber Digtitalisierung: ja, DAB: nein.

Die privaten Sender werden sich die Diskussionen am runden Tisch (diesem komischen Board) anhören, eine grobe Richtungsänderung in Sachen DAB kann aber keiner erwarten. Ein Abschaltdatum von UKW gefährdet die Gattung Radio. Das einzige was überhaupt in Richtung DAB möglich wäre ist ein Umstieg, nachdem - sagen wir mal - mind. 80% der Bundesbürger DAB-Radios besitzen. Dann kann man ernsthaft über einen Switch Over beraten, aber auch in diesem Fall müssten wichtige Kriterien erfüllt sein. Die wichtigsten: Die Auffindbarkeit der privaten Sender auf digitalen Geräten (ein Radio Hamburg darf in einer Senderliste nicht an Position 67 auftauchen) und mindestens eine identische technische Reichweite zu mindestens gleichen Kosten. Ein Simulcast der länger als ein Jahr dauert ist aus ökonomischer Sicht ein absolutes No Go.
 
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Erstaunlich, wie ökonomische Gleichungen in Bezug "Werbung + DAB+" hier aufgemacht werden: Man sende gaaanz viele unterschiedliche Formate und dann lässt die Werbeindustrie so viel Kohle für Werbung in diesen Spartenprogrammen springen, dass sich diese Spartenprogramme refinanzieren können. Das erinnert mich an eine Geschichte, die sich vor ca. 2.000 Jahren zugetragen haben soll: Da gab es gaaanz viele Menschen und irgendjemand ließ dann Manna vom Himmel regnen und alle wurden satt.

Hat jemand eine Ahnung, wo sich dieser Massen-Sattbekommer heute aufhält? Den bräuchte es nämlich jetzt, um die Phantasien der DAB+-Protagonisten wahr werden zu lassen :)
 
Die Hörfunklandschaft auf UKW befindet sich nach Jahrzehnten des Nebeneinanders von öffentlich-rechtlichem Hörfunk und privatem Radio in einem fein-säuberlich austarierten Gleichgewicht zwischen Versorgungsauftrag und Wirtschaftlichkeit.
Wunschdenken und Schönfärberei ohne jeglichen Bezug zur Realität, was der gute Mann hier konstatiert. Wirtschaftlichkeit? Ein Witz alleine bei den Betriebskosten der Sendeanlagen, die in Deutschland aufgrund des bisherigen Monopols exorbitant hoch sind.
Die Rundfunkstruktur in den einzelnen Bundesländern ist nahezu ausschließlich politisch getrieben. Marktwirtschaft findet, bis auf wenige Ausnahmen, wo es in Ansätzen ein ausdifferenziertes Angebot gibt (Berlin, Hamburg, München), überhaupt nicht statt.

In Zeiten, in denen vielen Radiohäusern der Mut fehlt, vom typischen AC-Format abzuweichen und im Vergleich zum Fernsehen nicht viel Geld in Programm und Innovation investiert wird, ist in der Branche keine Aufbruchstimmung erkennbar.
Da spricht er dagegen wahr. In manchen Häusern wird mehr Geld in Marketing und Technik gesteckt als in die Inhalte. Letztere sind aber zentral und das Kernprodukt. Alles andere ist Mittel zum Zweck. Technik geht künftig auch im HF-Bereich günstiger unter Konkurrenz der Dienstleister (wie es mit deren Qualität ausschaut, müssen sie freilich dann beweisen...).
Die Zigdutzend Webchannels sind eher ein Verzweiflungsakt denn echte Innovation. Man hat mit angesehen, dass Leute angefangen haben, im Internet lustige Streams zu bieten (von Programmen rede ich bewusst nicht). Dann hat man gemerkt, dass man ja ein recht großes Musikarchiv besitzt, das man im Standardprogramm gar nicht ausreizt und hat eben schnell unter Einsatz der vorhandenen Tags ein paar Streams gebastelt, die dann 24/7 ein paar Hundert Titel einer Sparte rotieren. An Innovation freilich kaum zu überbieten! Mit Webradio lässt sich bislang überhaupt kein Geld verdienen. Zumindest von Seiten der Hörfunkanbieter. Andere, wie Spotify, sind ihnen zuvorgekommen mit personifizierten Angeboten. Allerdings alles auf Musik beschränkt.
Die echte Innovation eines personalisierten Radioprogrammes vermisse ich bislang. Eines wird diese Spielart sowieso kaum bieten können: Live präsentierte Programme. Klassischer Hörfunk ist nun mal: Einer sendet, Tausende hören zu, akustische Bühne per Funk übertragen. Darüber zu diskutieren, ob dieses akustische Lagerfeuer noch zukunftsfähig ist, wäre ein eigener wissenschaftlicher Diskurs. Totgesagte leben länger, sonst hätten wir schon seit 10-15 Jahren kein klassisches Free-TV mehr.
Die Entwicklungen in der jungen Generation beobachte ich skeptisch. Dort spielen klassisches TV und Radio eine stark abnehmende Rolle. Die Frage ist, ob dieses Nutzungsverhalten im Lebenszyklus beibehalten wird oder ob es sich beim Eintritt in die nächste Lebensphase (Baum, Kind, Haus...) verändert wieder mehr zur klassischen, rein rezipierenden Mediennutzung.
 
Die wichtigsten: Die Auffindbarkeit der privaten Sender auf digitalen Geräten (ein Radio Hamburg darf in einer Senderliste nicht an Position 67 auftauchen)
Mit welchem Recht erhebt ein Radio Hamburg den Anspruch auf Platz 1 in der Senderliste und mit welchem Recht würde man z.B. FSK 93 oder TIDE 96 einen Anspruch auf Platz 1 absprechen? Ist dieser Sender so etwas besonderes?
Auf meinem DAB-Radio finde ich jeden Sender ganz einfach, alphabetisch nach Namen sortiert. Als AAAAAAAAAAARadio HH wäre der Platz 1 wohl sicher, falls die Konkurrenz sich nicht in AAAAAAAAAAAAndr2 umbenennt...
Im übrigen empfinde ich die Sendersuche auf einem DAB-Radio als deutlich einfacher, als das Einstellen eines bestimmten Programms auf UKW. ;) Und DAS dürfte sogar Senioren so gehen!
 
@Internetradiofan:
Deine Worte in des Radiogottes Gehörgang. - Eines sollte aber klar sein: Alles was um Deutschland herum (mehr oder weniger) gut funktioniert oder sich etwabliert hat, ist für die Bundesrepublik Deutschland erst einmal gar nicht umsetzbar oder "Teufelszeug" und dient in den Augen der Entscheider und damit dem Kapital nur der Vernichtung von Arbeitsplätzen.
Es wundert mich, dass Deutschland bei jener de facto ja durchaus nicht unterrepräsentierten Haltung in weiten Teilen der Bevölkerung, wirtschaftlich derart erfolgreich dasteht und im Ausland sehr beliebt ist, insbesondere bei Migranten. Ein Land wie bspw. Belgien verzeichnet dagegen unter dieser Gruppe eine weitaus geringere Beliebtheit.

Die Entwicklungen in der jungen Generation beobachte ich skeptisch. Dort spielen klassisches TV und Radio eine stark abnehmende Rolle. Die Frage ist, ob dieses Nutzungsverhalten im Lebenszyklus beibehalten wird oder ob es sich beim Eintritt in die nächste Lebensphase (Baum, Kind, Haus...) verändert wieder mehr zur klassischen, rein rezipierenden Mediennutzung.
Ich kann hier nur für mich sprechen: Die Tatsache, dass bspw. Dokumentationen inzwischen auch über das Internet verfügbar sind, hat dazu geführt, dass ich kaum noch klassisches Fernsehen schaue, abgesehen vielleicht von den Nachrichten und Sportübertragungen. Ich glaube kaum, dass ich dieses Nutzungsverhalten in Zukunft ändern werde, denn den Vorteil der Zeitunabhängigkeit möchte ich auch künftig keinesfalls missen.
Früher hieß es: "Die besten Sendungen laufen zur späten Stunde." Dank der Downloadmöglichkeiten im Internet spielt der Ausstrahlungszeitpunkt keine Rolle mehr.

Weißt Du, was mich massiv an Dir stört, Gegenstromanlage? Du bist ein reiner Lobbyist und bist an einer wirklichen Diskussion in diesem Forum überhaupt nicht interessiert! Deswegen nehm ich Deine konstruierten Beiträge auch nach wie vor nicht für voll!
Trotzdem immer wieder interessant zu lesen, wie rückschrittlich, ja geradezu reaktionär man in der Branche tickt.
 
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Ich kann hier nur für mich sprechen: Die Tatsache, dass bspw. Dokumentationen inzwischen auch über das Internet verfügbar sind, hat dazu geführt, dass ich kaum noch klassisches Fernsehen schaue, abgesehen vielleicht von den Nachrichten und Sportübertragungen.

Man kann mit ziemlicher Sicherheit sagen dass du auch für den Rest der Menschheit sprichst, denn Technologien wie "Smart TV" (16 Millionen Deutsche haben bereits einen internetfähigen Fernsehapparat), IPTV- und OTT- Set-Top-Boxen als Internet-Streaming-Medien für Fernsehgeräte (Sling TV, Amazon Fire TV, Apple TV, Google TV...) und HbbTV bestärken dich in deiner Argumentation.

Die Technik ist längst vorhanden und die Infrastruktur steht, jetzt braucht Deutschland nur noch Video-on-Demand-Plattformen wie Hulu oder Crackle und eine Verbreiterung des kommerziellen Streamingangebots (Netflix &Co.), und schon verlagert sich der Schwerpunkt der Fernsehnutzung ins Internet und zur Festplatte. Wusstet ihr eigentlich dass bereits über 40% der Amerikaner direkt übers Internet fernsehen?
 
Was machen diese Zukunftsverweigerer, wie dieser "Dummschwätzer" Gegenstromanlage , wenn der zweite Bundesmux startet ? Man benötigt ja die Dummfunkprogramme aus Hamburg jetzt schon nicht mehr. Werden die dann ihre Umweltverschmutzung über FM weiterhin durchführen, oder ihre Nische im Internet suchen?
 
Weißt Du, was mich massiv an Dir stört, Gegenstromanlage? Du bist ein reiner Lobbyist und bist an einer wirklichen Diskussion in diesem Forum überhaupt nicht interessiert! Deswegen nehm ich Deine konstruierten Beiträge auch nach wie vor nicht für voll!

Wie ich schon in diesen Thread geschrieben habe. Thread gelesen, Thread abgeheftet. Mehr gibt es zum Lobbybeitrag von Gegenstromanlage nichts zu sagen. ;)
 
Mit welchem Recht erhebt ein Radio Hamburg den Anspruch auf Platz 1 in der Senderliste und mit welchem Recht würde man z.B. FSK 93 oder TIDE 96 einen Anspruch auf Platz 1 absprechen? Ist dieser Sender so etwas besonderes?
Auf meinem DAB-Radio finde ich jeden Sender ganz einfach, alphabetisch nach Namen sortiert. Als AAAAAAAAAAARadio HH wäre der Platz 1 wohl sicher, falls die Konkurrenz sich nicht in AAAAAAAAAAAAndr2 umbenennt...
Im übrigen empfinde ich die Sendersuche auf einem DAB-Radio als deutlich einfacher, als das Einstellen eines bestimmten Programms auf UKW. ;) Und DAS dürfte sogar Senioren so gehen!

Dann werden sich alle Sender demnächst bestimmt Antenne XYZ nennen...
Man was für ein Quatsch. Selbst wenn HH als erster Sender bei meinem DAB-Radio manipulierterweise angezeigt werden würde, würde ich diesen Dudelfunk nicht einschalten und "intelligente" Programme wie Tide, Zusa, DLF und co. vorziehen.
 
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Ich finde es amüsant , das anscheinend das einzige Zukunftsmodell von so manchem UKWler zu sein scheint möglichst wenig Konkurrenz zu haben, weil so muss man ja diesen einen Sender hören, ob man will oder nicht. Und DAB ist deswegen Mist weil auf einmal Konkurrenz da ist, und der eh schon kleine Werbekuchen mit noch mehr Sendern zu teilen ist. Really? Da sollte aber jemand mal schnell den Job wechseln.
 
Doch, diesen Aufbruch gibt es! Inzwischen haben zahlreiche Funkhäuser begriffen, dass die Digitalisierung kommen wird. Aber sie kommt anders als in der Pro-DAB-Lobbystudie, auf die die Politik nun anspringen soll. Die Privatsender haben in den vergangenen zehn Jahren über 200 Webchannels gestartet. Der Hörer findet alles von einem Kanal nur mit Naturgeräuschen (!!!) bis hin zu lautem Heavy Metal und dünsteren Alternative Sounds.
Webchannels mit Nonstop-Musik zu bestücken, ist jetzt nicht die große Herausforderung. Ich glaube auch nicht, dass sich Privatsender damit gegen Spotify und Co. durchsetzen können werden. Eine echte Herausforderung ist es, ein Vollprogramm aus interessanten Inhalten und einem breiten Spektrum an Musik auf die Beine zu stellen, das die Hörer tatsächlich vermissen würden, sollte UKW abgeschaltet werden. Die UKW-Lobby scheint ja nicht sehr überzeugt von ihrem Produkt zu sein, wenn sie Angst hat, dass die Hörer ihr Programm für so verzichtbar halten, dass sie nicht mit auf Digital umsteigen.

Ich stimme dir jedoch zu, dass die Digitalisierung in den Haushalten vorangetrieben werden muss. Autoradios besitzen meist schon DAB+-Empfangsmöglichkeiten, das ist gut. Im Bereich TV wurde die Umstellung ja auch mit der Brechstange erzwungen. Die Macher müssen halt nur voll dahinterstehen.
 
Ich stimme dir jedoch zu, dass die Digitalisierung in den Haushalten vorangetrieben werden muss. Autoradios besitzen meist schon DAB+-Empfangsmöglichkeiten, das ist gut. Im Bereich TV wurde die Umstellung ja auch mit der Brechstange erzwungen.

Du kannst die TV-Digitalisierung aber mit DAB+ vergleichen.

TV über Antenne / analoger Satellitenempfang betraf nur einen kleinen (im Falle der Terrestrik sogar einen sehr kleinen) Teil der Haushalte, während bei einer Radio-Digitalisierung 100% der Haushalte betroffen wären.

Außerdem gab es pro Haushalt nur ein oder zwei Fernsehempfänger / Videorecorder, denen man dann eine Settop-Box verpassen konnte.

Für die 10-15 UKW-Radios pro Haushalt, incl. Radiowecker, Walkman, Handy, ... gibt es keine Vorschaltgeräte und deren kompletter Austausch tut richtig weh!

In den Chefetagen weiß man, daß dann viele auf beispielsweise einen Radiowecker verzichten würden und sich stattdessen vom iPhone und Spotify wecken lassen. Dank WLAN ja kein Problem mehr.

Bei einer Umstellung mit der Brechstange würde am Ende nur Verlierer rauskommen.
 
Wie wär's mit FM-Transmittern für die Übergangszeit? Dann kann man die alten UKW-Radiogeräte problemlos weiterbenutzen.

Aber mal ganz im Ernst: Im Multimedia-Zeitalter ist im Haushalt nur selten mehr als ein Radiogerät im Einsatz.
 
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So läuft es bei mir: SAT-Box hat einen Transmitter und mein PC auch. Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl kann man so einem Gerät mittels eines etwa 40 CM langen Drahtes auch noch "beibringen" zirka 200 - 400 Meter weit zu funken. Somit kann ich im ganzen Haus auf UKW Radio hören, was ich sonst dort nicht empfangen würde.
 
10-15 Radios pro Haushalt ? Dazu hatte ich weiter oben schon mal was zu geschrieben.
Erstmal kenne ich keinen Haushalt, der so viele Geräte sein Eigen nennt, und das was hier aufgezählt wird (Walkman, Handy) nutzt für Radio kein Mensch mehr.
Einfache DAB+ - Geräte gibt es bereits ab 30 Euro, in Stereo ab 60 Euro. Manchmal sogar im Angebot deutlich günstiger und beim freundlichen Händler auf dem Trödel teilweise noch viel günstiger. Ich habe mir zu reinen Testzwecken 4 Geräte für zusammen 50 Euro gekauft.
Also arm wird man bei der Anschaffung von einfachen DAB+ - Geräten jedenfalls nicht.
Für mich ist DAB+ eh eine Totgeburt, weil 15 Jahre zu spät ins Leben gerufen, zu wenig Auswahl und für die Ohren schlicht unzumutbare Übertragungsraten. Und wenn man die aktuelle Entwicklung mit Lounge-FM beobachtet, ist es schon wieder einer weniger in der Liste. Man hätte zu DAB-Zeiten damals bereits günstige Geräte und ausreichend Programme anbieten müssen, wo es noch keine Streams, Smartphones,etc. gab. Da konnte man noch nicht auf andere Wege ausweichen. Aber das hat die Politik ja damals wie auch heute erfolgreich (gewollt) verpennt.
Ein Blick nach GB zeigt, dass die damals alles richtig gemacht haben. Da läuft das System seit zig Jahren etabliert sehr erfolgreich.
 
Du kannst die TV-Digitalisierung aber mit DAB+ vergleichen.

In einigen Punkten gebe ich dir Recht. In vielen Haushalten sind nach wie vor ausschließlich UKW-Geräte anzutreffen. Kabelradio hat sich kaum durchgesetzt, wodurch eine Abschaltung terrestrischer UKW alle jene Haushalte betreffen würde. Hätte man jedoch schon früher von politischer Seite aus die marktwirtschaftlichen Weichen zugunsten des neuen Standards gestellt, wären Hybrid-Geräte und, so glaube ich, auch DAB+ heute weitaus mehr verbreitet.

15 Radios pro Haushalt sind indes wohl ein bisschen hoch gegriffen. Die Zahl wurde nirgends hinreichend verifiziert. In meinem Elternhaus sind es sogar nur zwei UKW-Geräte, ein alter DAB-FM-Tuner und ein DAB+-FM-Tuner. In meiner WG sind es zwei UKW-Radios, ich selbst habe einen Internet-FM-DAB+-Tuner und in der Küche steht ein Hybrid-Radio. Dort konnte sich DRadio Wissen auch schon als Alternative zu 1Live etablieren. Ich weiß gar nicht, woher der Irrglaube stammt, junge Leute wollten dumm gehalten werden.

In den Chefetagen weiß man, daß dann viele auf beispielsweise einen Radiowecker verzichten würden und sich stattdessen vom iPhone und Spotify wecken lassen. Dank WLAN ja kein Problem mehr.
Ich sehe das Problem eher so: Wer kein ordentliches Produkt anbietet, wird vom Markt verdrängt. Daher sollte man sich in den Chefetagen fragen: Was machen wir falsch, dass die Leute Musikabspielmaschinen uns vorziehen? Ich sehe die Lösung bei einer Rückbesinnung auf Inhalte und musikjournalistische Kompetenz anstatt die Spotify-Mega-Club-Hits-Playlist zu imitieren.
 
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Wie wär's mit FM-Transmittern für die Übergangszeit? Dann kann man die alten UKW-Radiogeräte problemlos weiterbenutzen.

Genausogut könnte man auch DAB+ komplett abschalten und Internetradios mit DAB-Transmittern verkaufen. Das wäre genauso unsinnig.

Fakt ist: Die Population an UKW-Geräten ist hoch. Autoradios, Küchenradios, Miniradios, Stereoanlagen. Alle diese Geräte sind im Gegensatz zum TV-Analog-Switch-Off nicht wirklich effektiv aufrüstbar. Die Stereoanlage ist da vielleicht die große Ausnahme. Aber welchen Sinn hätte es ein sehr einfach gehaltenes Küchenradio über DAB+ und UKW-Transmitter zu versorgen? Ausgetestet habe ich sowas auch schon einmal. Aber das ist völliger Wahnsinn.

DAB+ hat in ausgebauten Gebieten bereits heute schon seine ganz eigenen Vorteile, vor allem die Programmvielfalt in Ballungsräumen.

UKW hingegen ist mega robust, da analog - und reicht vom einfachen Radio mit Skala bis zu sehr guten RDS-Radios mit Zusatzinfos. Die Population an Geräten ist wie gesagt fantastisch.

Es gibt nicht einen rationalen Grund UKW abzuschalten.
 
Manche stellen hier aber ziemlich kuriose Rechnungen auf. Wenn die TV-Umstellung von analog auf digital so erfolgreich war, warum sind dann vor allem bei den großen Kabelanbietern (KD und Co.) noch immer weit über 20 TV-Programme vorhanden, die extra reanalogisiert werden und wo man überhaupt nicht daran denkt, diese abzuschalten?
 
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