UKW-Abschaltung: Deutschland im europäischen Vergleich

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In meinem Autoradio wechsel ich zwischen Radio NRW, SWR 1, SWR 3, RPR 1, BIG FM und WDR 5. So schlecht ist die Auswahl hier nicht. Wenn ich was vermisse, dann ist das ein Rockradio. Rock Antenne auf UKW, das wärs.

Bei 1live und WDR 2 mangels an Professionalität, Unterhaltung kann und konnte der WDR (bislang) nicht. Ne Riesenbaustelle für Weber.
 
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Soweit ich weiss hat nur Norwegen eine verbindliche UKW-Abschaltung beschlossen. Alle anderen LÄndern zögern noch. Ich könnte mir vorstellen, dass die Schweiz und Dänemark irgendwann sowas beschliessen könnten. Viellleicht auch in näherer Zukunft die Niederlande, aber bisher traut sich da noch keiner so richtig ran.
Die Dänen wollen bis 2020 flächendeckend eine Kombi aus WLAN-Radio (entlang von Autobahnen an Raststätten) und DAB-Radio einführen. Grönland wird 2019 auch DAB-Land.
 
Bin oft von Köln ins Bergische Land unterwegs, und mein Autoradio (UKW - Rauschfunk, was mir aber nichts ausmacht) hat 6 Sender gespeichert. Die Nutzung ist ungefähr folgende:

-SWR 1 30 %
-WDR 4 20 %
-VRT 2 20 % (wäre mehr bei besserer Empfangssituation)
-WDR 5 10 %
-WDR 2 10 %
-DLF 10 %
 
Dort gibt es aber auch einen ganz entscheidenden Unterschied zu hier: "Seit 30. August 2014 sind in Teilen der Deutschschweiz rund 70 Prozent aller konzessionierten UKW-Radios auch digital empfangbar. "
(Quelle: http://www.bakom.admin.ch/themen/radio_tv/01214/02292/04666/index.html?lang=de ) Solange sich hierzulande sämtliche private Rundfunkveranstalter mit Händen und Füßen gegen die DAB-Verbreitung wehren, wird sich am hiesigen Zustand auch nichts ändern. Aber das ist gar nicht so falsch, wenn man die klanglichen Qualitäten des hiesigen DAB betrachtet....
 
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… wolle die KEF ihre Forderungen an ARD und das Deutschlandradio dahingehend modifizieren, dass die Sender künftig lediglich Kriterien und zeitliche Szenarien, die zu einer UKW-Abschaltung führen, definieren müssen.

Im letzten KEF-Bericht hatte die Kommission die ARD und das Deutschlandradio noch aufgefordert, präzise Aussagen zur Dauer des Simulcast, also der Parallelausstrahlung von DAB+ und UKW, zu machen und einen konkreten Abschalttermin für die UKW-Sender festzulegen:

http://www.satnews.de/mlesen.php?id=61974f535033b5b9d1fe7ca76a188fd7
 
Sollte das so stimmen, könnte es noch auf einen sehr langen Simultanbetrieb von UKW und DAB hinauslaufen. Zumindest ist das nicht das Ende von DAB+ und könnte am Ende sogar helfen.
 
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Helfen wobei?

Die Nicht-Beendigung der UKW-Ausstrahlung bei gleichzeitiger Umwidmung der ehemaligen DVB-T-Frequenzen im 700MHz-Band für die bessere oder erstmalige Abdeckung ländlicher Regionen mit mobilem Internet ist ein ganz eindeutiger Schritt dahingehend, daß die Zukunft des Radios im (mobilen) Internet liegt.
 
Es sollte auch bekannt sein das eine Funkzelle maximal 860 Verbindungen gleichzeitig abwickeln kann. Das allerdings auch nur bei Vollausbau der Zelle.
Ach so ich hätte da mal eine Frage, was verdient man den Heute so mit Internetradio über Mobilfunk? Die Ballungsgebiete sind ja Flächendeckend ausgebaut um die Hörer über mobiles Internet zu erreichen.
 
Ach so ich hätte da mal eine Frage, was verdient man den Heute so mit Internetradio über Mobilfunk? Die Ballungsgebiete sind ja Flächendeckend ausgebaut um die Hörer über mobiles Internet zu erreichen.
Das ist sicher eine rhetorische Frage.

Ich habe inzwischen schon so viele ambitionierte Webradioprojekte kennengelernt, die einfach nur vor sich hindümpeln und nur in seltenen Fällen auf zweistellige Hörerzahlen kommen.
 
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Bin oft von Köln ins Bergische Land unterwegs, und mein Autoradio (UKW - Rauschfunk, was mir aber nichts ausmacht) hat 6 Sender gespeichert...
Das ist der Punkt für 90% der Hörer. Weder wollen die Leute irgendwelche neuen Webradioprojekte noch Kirchenfunk noch DRadio Wissen hören.
90% der Leute wollen in Köln (neben WDR und Radio NRW) einfach weiter ihren SWR hören und in Bad Kreuznach (neben Antenne, RPR und SWR) ihr Radio Regenbogen oder FFH.
Für die 10% der Leute, die mit UKW unzufrieden sind oder sich aus welchen Gründen auch immer kein Smartphone mit entsprechendem Datentarif holen, schaltet man bestimmt nicht UKW ab.
 
So wie ich es mitbekommen habe ist das Thema UKW-Abschaltung ohnehin vom Tisch, in dieser Woche gab es auch entsprechende Medienberichte. Damit werden wir auch in den kommenden Jahrzehnten einen fairen Wettbewerb zwischen UKW und DAB haben. Die Sender, die weiter nur auf UKW setzen, haben dafür schon ihre Gründe. Ich halte UKW nach wie vor für das einzig wahre Geschäfts-Modell bei der Radionutzung, das Internet und Apps sind eine wunderbare Ergänzung. Wer DAB will, kann da gerne mitmachen. Für viele Sender ist es ein unsinniges Geldverbrennen auf einer gegenüber UKW schlechteren, weil reichweitenschwachen Technik mit einer Hörer- und Werbekundenquote, die gegen 0 geht, aber das ist individuelle Ansichtssache. Die wahre Herausforderung der Zukunft liegt in meinen Augen mehr darin, wie viel Radio man in die Streamer Spotify und Co. implementieren kann. Das sind für mich die echten Diskussionen um das Radio der Zukunft. Und Media Broadcast, die können 2016 ruhig aus der UKW-Verbreitung aussteigen, sollen sie mal machen. Die Radiomacher werden ohnehin die Verträge kündigen und es stehen neue, preiswertere Mitbewerber auf der Matte. Ich weine ihnen zumindest keine Träne hinterher, sie haben als Quasi-Monopolist nach Lust und Laune die Preise diktieren können. Und damit ist halt jetzt Schluss, und das ist wirklich gut so.
 
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Mit dem Einstieg der großen Fernsehketten in die regionale Werbung wird Markt zwangsläufig enger. Ich frage mich allerdings wie die Billigheimer das Programm ohne MB verbreiten wollen. Die Antennen Standorte und die Sendeleistung sind International abgestimmt, die Standorte und die Technik gehören MB. Am Ende kann Herr Billigheimer nur bei MB Leistungen kaufen und verkaufen. Wie so etwas am Ende ausgeht haben wir beim Strompreis gesehen, von 10 € Grundgebühr und 0,10 € Arbeitspreis ,19 DM und 0,19 DM für bunten Strom, sind wir heute Lichtjahre entfernt.
Das ein Stadtsender im hohen Norden eine Sendeleistung hat, mit dem das Umland im Umkreis von ca. 100 km abgedeckt werden kann, ist auch nur dem Umstand zu verdanken das zum Zeitpunkt der Frequenzkoordinierung diese Sender noch das Feindesland erreichen sollte.
 
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@Gegenstromanlage: Für den Schlusspart absolute Zustimmung. Aber ein technischer Übertragungsweg bzw. genauer gesagt ein Frequenzband ist kein Geschäftsmodell, da haben Euer Ehren was falsch verstanden.
 
Die Sendetürme gehören nicht Media Broadcast, sondern noch einer Telekom-Tochter. Nur die Antennen gehören Media Broadcast. In anderen Ländern hat man auch Türme, bei denen die Mitbewerber eigene Antennensysteme aufgebaut haben. Die Radiosender setzen sich auch auf einen Umstieg von horizontaler auf vertikaler Abstrahlung ein, sobald kommendes Jahr die neuen Anbieter kommen. Das erhöht die Reichweite vor allem auffem platten Land. In Städten werden die neuen privaten Anbieter Alternativen prüfen, um den Standortmieten der Telekom zu entgehen. Etwa Gebäude statt Fernmeldetürme. Und auch auf dem Land stellen die vielen neuen Windränder wunderbare Sendestandorte da, die gar nicht mal so viel schlechter sind als die bisherigen Sendetürme. Da ergibt sich schon viel an Einsparpotenzial.

Es ging aber hier eingangs ums Thema UKW-Abschaltung. Jetzt seht das mal aus der Warte des Unternehmers: Du hast einen phantastisch laufenden Elektromarkt in exzellenter Stadtlage, du verdienst hervorragendes Geld. Dann kündigt dir die Stadt völlig ohne Not den Pachtvertrag und du bekommst einen viel kleineren Platz weit außerhalb zugewiesen, wo bereits 30 Elektromärkte ansässig sind. Wer als Unternehmer dort hurra und yippieh schreit und sich nicht dagegen wehrt, den möchte ich mal erleben!
 
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In anderen Ländern hat man auch Türme, bei denen die Mitbewerber eigene Antennensysteme aufgebaut haben. Die Radiosender setzen sich auch auf einen Umstieg von horizontaler auf vertikaler Abstrahlung ein, sobald kommendes Jahr die neuen Anbieter kommen. Das erhöht die Reichweite vor allem auffem platten Land. In Städten werden die neuen privaten Anbieter Alternativen prüfen, um den Standortmieten der Telekom zu entgehen. Etwa Gebäude statt Fernmeldetürme. Und auch auf dem Land stellen die vielen neuen Windränder wunderbare Sendestandorte da, die gar nicht mal so viel schlechter sind als die bisherigen Sendetürme. Da ergibt sich schon viel an Einsparpotenzial.
In Belgien war man schon in den Achtzigern so weit. In Deutschland braucht man dafür 30 Jahre länger.
Wen wundert's?
 
Sollte das so stimmen, könnte es noch auf einen sehr langen Simultanbetrieb von UKW und DAB hinauslaufen. Zumindest ist das nicht das Ende von DAB+ und könnte am Ende sogar helfen.

Nein, da jetzt noch weniger Sender einen Grund haben in DAB+ zu investieren, und lieber abwarten bis die UKW-Abschaltung kurz bevor steht, um die Kosten der Doppelübertragung zu reduzieren.
 
In Belgien war man schon in den Achtzigern so weit. In Deutschland braucht man dafür 30 Jahre länger.
Wen wundert's?
Mit der Einführung des Fernsehens im Band IV und V hat die damalige Bundespost viel Sender an der ARD Standorten errichtet und deren Infrastruktur mit genutzt. Ich weiß zu mindestens von einem Besuch auf den Hohen Meißner das die Sender vom ZDF und HR Fernsehen gelb angestrichen waren.;)
 
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Für viele Sender ist es ein unsinniges Geldverbrennen auf einer gegenüber UKW schlechteren, weil reichweitenschwachen Technik mit einer Hörer- und Werbekundenquote, die gegen 0 geht, aber das ist individuelle Ansichtssache.

Dass etablierte Sender mit eingespielter Vermarktungsstrategie so argumentieren wundert mich nicht. Aber ihr seid finanziell schon zu stark angeschlagen um euch neuen Technologien noch allzu lang zu verweigern, denn die Werbetreibenden suchen händeringend nach kleinteiligen Werbeträgern mit treffsicheren Zielgruppentargets, die schon jetzt reihum aus dem Boden sprießen. Unter Sparzwang stehende UKW-Monolithe mit eingeebneten Kompromissformaten und hohen Basiskosten geraten hingegen immer mehr in die Bredouille.
 
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