UKW-Aus: Kommt der "No-Deal-Brexit der Radioversorgung"?

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Während hier immer noch über DAB diskutiert wird, spielt diese Diskussion im Radiolager inzwischen (fast) gar keine Rolle mehr. Hier gibt es stattdessesn die Frage: Wie stelle ich mich in Zukunft digital auf? Mehrere große Unternehmen der Branche sind derzeit drauf und dran Digitalisierungsstrategien von den Gesellschaftern absegnen zu lassen. Hier geht es aber nicht um einen Umstieg zu DAB, sondern um Podcast-Labels, Personal Radio, neue Apps, Audio-Castings, Datenanalyse für Werbung usw. DAB ist für die Radiomacher so was von 1990. Man macht da im Moment notgedrungen mit, um temporär nicht an Reichweite zu verlieren, weiß aber still und heimlich, daß die digitale Disruption schon in spätestens 10, vielleicht auch schon in 5 Jahren auch DAB aufgefressen hat.

Wir werden es demnächst erleben, daß die Medienhäuser mind. ein Viertel, in ein paar Jahren vielleicht sogar schon mehr als die Hälfte für neue digitale Dienste investiert. Das lineare Programm wird zugunsten neuer Audio-Formen ausgedünnt. Es ist eine Notwendigkeit, um überhaupt noch gegen internationale Player bestehen zu können. Die diktieren längst das Geschehen auf dem Audiomarkt.

Die Politik wird das irgendwann auch kapieren. Damit wird sich auch das Thema "UKW Abschaltungs Termin" erledigt haben. Die Funkhäuser werden von sich aus ihr lineares Engagement zurückfahren. Dazu zählt dann die Abschaltung unwirtschaftlicher UKW Frequenzen, aber möglicherweise auch der Wiederausstieg aus DAB, wenn sich die Audionutzung zu mind. 80% auf online verlagert hat. Und das wird sie!
 
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Auf der einen Seite wird sich über den Klang von DAB+ beschwert aber dann mit Radio hören übers Smartphone kommen. :rolleyes:
Du wirst hier IMMER dieselben monotonen, mantramäßig vorgetragenen Argumente vorfinden, wenn es um "die Zukunft des Radios" geht. Sachliche Argumente gibt es nicht mehr, die "üblich Verdächtigen" lassen nur ihre eigene Meinung zu und gucken weder links noch rechts. Irgendwie tun mir diese Nutzer in ihrer Beschränktheit leid.
(Ich packe schon mal das Popcorn aus für die Kommentare).
 
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Du wirst hier IMMER dieselben monotonen, mantramäßig vorgetragenen Argumente vorfinden, wenn es um "die Zukunft des Radios" geht. Sachliche Argumente gibt es nicht mehr, die "üblich Verdächtigen" lassen nur ihre eigene Meinung zu und gucken weder links noch rechts. Irgendwie tun mir diese Nutzer in ihrer Beschränktheit leid.
(Ich packe schon mal das Popcorn aus für die Kommentare).

Ich denke, UKW wird es noch mehr als eine gute Weile geben. Eine mögliche UKW Abschaltung kommt nicht von Heute auf Morgen, und schon gar nicht wie ein No-Deal Brexit.

Bei der DAB+ Einführung ist der Point of No Return bereits lange überschritten. Das Thema DAB+ ist einfach zu sehr ein EU Projekt geworden, wo eigentlich jedes EU Land damit irgendwie herumarbeitet, oder testet, oder experimentiert. DAB+ ist die einzig glaubwürdige Wachstumsmöglichkeit, die auch in den Alpen gut funktioniert, im Gegensatz zu 5G.
 
, wenn sich die Audionutzung zu mind. 80% auf online verlagert hat. Und das wird sie!

Das kann sogar so sein. Das wird aber noch dauern. In den nächsten 5 Jahren sehe ich das (noch) nicht. Die Frage, die sich dann ja auch stellt, ist, ob der Hörer dann überhaupt Bock hat sich einen unmoderierten Stream mit 150 Titeln in Dauerschleife des örtlichen Hitdudlers anzuhören. Wenn man dann eh schon seinen Radiokonsum aus dem Netz bezieht, dann möchte ich mal wissen, woher der Optimismus kommt, dass der Hörer dann seinem Radiosender treu bleibt. Bei UKW ist das was anderes, da ist die Auswahl begrenzt und der Hörer bekommt für ihn relevante Zusatzinfos wie lokales Wetter, Blitzer, Veranstaltungstipps und den täglichen Stau auf der Weg zur Arbeit präsentiert. Im Internet wird es das alles nicht mehr geben. Da ist dann alles austauschbar. Ob ich jetzt den 80er Stream von Antenne Bayern oder den Lovesong-Channel von FFN höre, diese Angebote gibts im Netz tausendfach und natürlich viele davon deutlich besser. Ich würde als Radiomacher in Deutschland jedenfalls gehörige Angst vor einer Verlagerung ins Web haben. Zumindest dann, wenn ich es bis zum Ende durchdenke. Radionutzung im Netz wird eben nicht der Heilsbringer sein, sondern eher das Armageddon für viele Stationen bedeuten. Dann trete ich nicht mehr in Konkurrenz zu vielleicht einem dutzend Sender, sondern dann sind es tausende, alleine nur im deutschsprachigen Raum.
 
Ohne Internet ist die Generation U40 praktisch nicht mehr lebensfähig
Da kann man aber am wenigsten die Nutzer für verantwortlich machen. Die Industrie gaukelt uns vor, dass alles vernetzt und ständig mit dem Internet verbunden sein muss. Ich glaube, dass die wenigsten einen Kühlschrank mit Internetanbindung oder eine aus dem Urlaub steuerbare Heizung wirklich fordern.
Aber es sollen eben neue Geräte verkauft werden. Daher setzt man uns gezielt diesen Floh ins Ohr.
Es gäbe wohl noch unzählige Beispiele für Dinge, die im Grunde keiner braucht, die wir uns jetzt aber unbedingt kaufen müssen, da wir sonst einen Trend verpassen.
Das nennt sich übrigens Marktwirtschaft. Ist die Nachfrage nicht da, wird der potentielle Nutzer so lange manipuliert (z.B. durch Werbung), bis er das Produkt dann doch kauft.
Und um den Bogen zu spannen: Bei DAB+ ist das genau so. Nur dass nicht die Wirtschaft, sondern die Politik der Manipulator ist.
DAB+ hat ohne Frage viele Vorteile. Aber wirklich brauchen tut das keiner. Sonst wäre die Nachfrage höher.
 
Ich glaube, dass die wenigsten einen Kühlschrank mit Internetanbindung oder eine aus dem Urlaub steuerbare Heizung wirklich fordern.

Na gut, wenn schon OT, dann auch richtig... :)

Hier läuft seit Jahren ein Kühl-/Gefrierschrank, der überall anders längst auf dem Schrott gelandet wäre. Alle paar Wochen springt er einfach nicht an. Zieht man ihm dann für eine Viertelstunde den Stecker, läuft er anschließend wieder. Die Lösung: eine billige per WLAN steuerbare Steckdose mit Leistungsmessung und ein paar Zeilen Code. Zieht der Kühlschrank zwei Stunden lang keinen Strom, schlägt das Mobiltelefon Alarm. Dann wird die Steckdose aus- und nach 15 Minuten wieder eingeschaltet und es ist wieder für Wochen Ruhe. Das ist auch schon einmal im Urlaub passiert. Da wären sonst ein paar Hundert Euro Zeug im Tiefkühlteil hinüber gewesen.
 
Wir werden es demnächst erleben, daß die Medienhäuser mind. ein Viertel, in ein paar Jahren vielleicht sogar schon mehr als die Hälfte für neue digitale Dienste investiert.
In welchem Jahrhundert lebst du? Das mit dem Viertel ist längst so. Um das mitzubekommen, muss man sich übrigens nur die verschiedenen Internetpräsenzen der Medienhäuser anschauen.

Das lineare Programm wird zugunsten neuer Audio-Formen ausgedünnt.
Für die sich abgesehen von zuvor linear versendeten Podcasts mit richtigem Inhalt niemand ernsthaft interessiert. Oder hat schon mal jemand Zugriffszahlen der reinen Festplattendudel-Webangebote von den Medienhäusern gesehen? Die werden nicht ohne Grund schön unter den Teppich gekehrt. Und hat nicht gerade erst RTL in Berlin seine ach so innovative Morningshow mit verschiedenen Musikstilen wegen Desinteresses wieder eingestampft? Wie paßt das zu deinen Worthülsen, bei denen ich immer die Angabe von dazugehörigen Fakten vermisse.

Es ist eine Notwendigkeit, um überhaupt noch gegen internationale Player bestehen zu können. Die diktieren längst das Geschehen auf dem Audiomarkt.
Oh, gutes Argument. Dann erkläre den hiesigen geneigten Lesern doch mal, warum die internationalen Player ausserhalb Deutschlands teils sehr gute, inhaltsreiche und vielfältige (lineare) Radioprogramme produzieren, welche sich sogar selbst tragen, aber in Deutschland gibt es dafür "keinen Markt", weil man das Heil im Internet zu finden glaubt? Erkläre mir diesen Widerspruch doch bitte mal so als ob ich 3 Jahre alt wäre. Vielleicht erschließt sich mir dann dieser etwas shizophren anmutende Widerspruch.

wenn sich die Audionutzung zu mind. 80% auf online verlagert hat.
Also zeitigstens im Jahr 2312. Wir leben hier in Deutschland, wo es Funklöcher ohne Ende gibt, wo selbst die Macher von 5G kleinlaut zugeben, dass zur Versendung von Rundfunk- und TV-Streams per 5G eigentlich ein zweites Netz aufgebaut werden müßte, weil 5G dafür gar nicht ausgelegt ist. Von der flächendeckend fehlenden 5G-Verfügbarkeit fangen wir gar nicht erst an, weil das aus rein wirtschaftlichen Gründen maximal in Ballungsgebieten zur Verfügung stehen wird.

Die Berater die glauben, dass das große Heil im Internet zu finden wäre, sind auf dem Holzweg. Selbstverständlich gehören dort Podcasts, Zusatzinfos etc. pp. hin, keine Frage. Und damit soll selbstverständlich auch Geld verdient werden, aber die vollständige Konzentration auf den Ausspielweg Internet, wird so manchen Sender schneller verschwinden lassen als sich der jeweilige Berater aus dem Staub machen kann, weil die Sender dann in der unendlichen Fülle des dortigen Angebots schlicht untergehen.


Und dann noch eine ganz perönliche Frage: Glaubst du das eigentlich wirklich alles, was du da so beratend verbreitest? Wieviele Schmerzen bereitet es dir eigentlich, deine eigenen Thesen nicht hinterfragen zu wollen oder zu können? Das meine ich nicht sarkastisch, sondern wirklich ernsthaft. Noch vor wenigen Monaten war bei dir DAB+ der ultimative Heilsbringer. Da hast du dir das blaue vom Himmel eingeredet und in einer Art und Weise gepredigt, als ob morgen das Abendland untergehen würde. Alles hier im Forum nachzulesen. Jetzt ist es plötzlich das Internet, welches uns alle erretten wird... Wie groß muss die Schere im Kopf (oder sollte ich doch besser fragen die gebotene Summe) sein, bis man ausnahmslos jeden Quatsch nachplappert und wie ein Messias jedem vorbetet?
 
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DAB ist für die Radiomacher so was von 1990. Man macht da im Moment notgedrungen mit, um temporär nicht an Reichweite zu verlieren, weiß aber still und heimlich, daß die digitale Disruption schon in spätestens 10, vielleicht auch schon in 5 Jahren auch DAB aufgefressen hat.

Da irrst du dich aber gewaltig. Sollte es für den kommerziellen Rundfunk eine terrestrische Zukunft geben muss er auf DAB Flagge zeigen, denn UKW ist nur noch eine Übergangslösung für mehrere Jahre, spätestens bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die digitale Konvergenz aller Medien vollendet ist und "smarte" Digitalempfänger sowie Multifunktionsgeräte die alten Küchenbrüller abgelöst haben. Dass die nächste Generation der Autoradios UKW noch eine Weile mitschleppt ist anzunehmen, in die Receiver wird aber zugunsten digitaler Mehrwertdienste (inkl. DAB) kaum noch Geld gesteckt, dementsprechend mies und verrauscht wird wohl der Empfang sein. Auch wegen der schlechten Gesamtperformance der Ultrakurzwelle im Vergleich zu digitalen Empfangswegen wird die Nachfrage rapide zurückgehen.

Man darf ja durchaus an neuen Konzepten feilen, und wenn die Zeitungshäuser nach eingehender Prüfung der Marktlage zum Schluss gelangen sollten dass es für sie besser ist nach Ablauf des UKW-Zeitalters vom linearen Radio Abstand zu nehmen, ist das ihre Entscheidung; dann springen eben andere Dienstleister in die Bresche, die schon seit längerem sehnlichst darauf warten dass die Frequenzen frei werden und zu günstigen Bedingungen in Anspruch genommen werden können. Die Presseunternehmen könnten zum Beispiel Internetpartnerschaften mit großen Medienkonzernen eingehen und sich als Zulieferer von journalistischem und unterhaltendem Content verdingen, was sich nicht zuletzt im 5G-Endausbaustadium dank der dann einsetzenden intensiven mobilen Nebenbeinutzung bezahlt machen wird.

Eines ist jedenfalls klar: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird bis zum Sankt-Nimmerleinstag auf DAB setzen, schon allein weil er einen umfassenden gesetzlichen Grundversorgungsauftrag hat. Wie die privaten Mitbewerber dann heißen und ob die Zeitungsverlage dann noch groß mit drinhängen kann dem Endverbraucher eigentlich egal sein.
 
Sollte es für den kommerziellen Rundfunk eine terrestrische Zukunft geben muss er auf DAB Flagge zeigen, denn UKW ist nur noch eine Übergangslösung für mehrere Jahre, spätestens bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die digitale Konvergenz aller Medien vollendet ist...

Die digitale Konvergenz aller Medien vollendet ist? Donnerwetter! Klingt wie "wenn die Revolution gesiegt hat" oder "wenn der Erlöser kommt". Wenn Glaube derart Berge versetzen kann, ist es fast schon ein Wunder, dass die Alpen nicht längst als Touristenattraktion am Chinesischen Meer stehen.
 
Oder hat schon mal jemand Zugriffszahlen der reinen Festplattendudel-Webangebote von den Medienhäusern gesehen?
So hier?

(ab 19:40)

Ok, viel sieht man nicht. Nur Zugriffszahlen der beiden Hauptprogramme. Einzelne Zahlen der Streams sind bei ca. 19:58 in Einzelbild-Screenshots ggf. zu erkennen, wenn man die größe Auflösung hernimmt.

Wenn Glaube derart Berge versetzen kann, ist es fast schon ein Wunder, dass die Alpen nicht längst als Touristenattraktion am Chinesischen Meer stehen.
Die Erwartungshaltung diesbezüglich ist aber sehr groß. Man bereitet sich auf die Verlagerung offenbar bereits vor:

Berner Oberland - Zentralbahn chinesisch.jpg

Unser Hausmeister (ein Ostdeutscher) hier im Berner Oberland kotzt übrigens massiv rum, weil in seinem privaten Kleinwagen ein UKW-only-Radio drin ist und DAB+ massivst Umrüst/Aufpreis erfordern würde. "Auf UKW kommt doch nichts mehr." "UKW ist doch schon abgeschaltet." "Nu mein Kleiner, probier doch mal, auf UKW was zu empfangen." "Da laufen doch gar keine richtigen Programme mehr, nur noch Blödsinn." "Gibt es in Deutschland auch schon DAB?" "DAB klingt doch viel besser" sind die Aussagen, die ich bekam. So mal als schnelle Einzelfall-Bestandsaufnahme. Der Mann zeigte sich gegen Aussagen, die Audioqualität hänge von der Bitrate und weiteren Faktoren ab, äußerst immun.

Viele GrüßeGrüsse vom Chinesischen Meer.
 
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Ihr vergesst, daß U30 bereits komplett ins Netz verschwunden ist, um dort seinen musikalischen Vorlieben zu fröhnen. Die lachen über deutsches UKW-Radio.

Mittlerweile bin ich den gleichen Weg gegangen. Seitdem die Bitraten ordentlichen Klang ermöglichen, brauche ich auch keinen Satempfang mehr.

Das Netz hat nur Vorteile: Jazz in all seinen Ausprägungen, Singer/Songwriter & Americana, die populäre Musik alt wie neu, darunter Music only-Varianten der europäischen UKW-/DAB+ -Stationen (Veronica NL/Qmusic NL/Capital Italien) sowie Programme, die im Gegensatz zu unseren Öffis die 60er und 70er Jahre nicht vernachlässigen (Radio 10 60s & 70s). Dazu Blues, Classic Rock, Soul & Latin. Alles 24h. Nachdem auch noch die Öffis musikalisch komplett versagen und das Gaga-Radio der Kommerziellen kopieren eine wahre Wohltat.
 
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Das freilich stimmt. Es hat aber nichts mit der Technik zu tun.
Auf UKW hätte er hier die Auswahl SRF 1, SRF 2 Kultur, SRF 3 und BeO via 2 Ortssenderstandorte. Ich halte weder SRF 2 noch BeO für besonders schlecht, im Gegenteil. BeO beeindruckt mit hohem Lokalanteil und hohem Engagement in der Region sowie Musik-Spezialsendungen (Jazz, Blasmusik, ...). Zu SRF 1 und SRF 3 kann ich nichts sagen, kenne die Programme nicht.

Via DAB+ gehen hier sehr wahrscheinlich die Pakete 8B (SMC D03 BE-FR) mit 18 Programmen, alle in 64 kbps brutto, also irgendwas um 56-52 kbps netto-Audio, 12C (SRG SSR D01) mit 16 Programmen, von denen nur SRF 2 mit 96 kbps brutto noch erträglich ist, die anderen haben 72 bis 56 kbps brutto und 6A (DIG D04 - BO) mit 11 Programmen kleinerer Anbieter, von denen "2you-best music" (BeO-Ableger, nonstop Musik, jüngeres Format, pumpt zumindest im Stream scheußlich) angeblich 128 kbps brutto hat, die anderen liegen bei 80 kbps brutto, also noch besser als das meiste der SRF. Jetzt ärgere ich mich, den DAB-Stick in Deutschland gelassen zu haben. Wäre doch mal ganz interessant gewesen, paar Gramm mehr Gepäck, aber hoher Erkenntnisgewinn.

Ihr vergesst, daß U30 bereits komplett ins Netz verschwunden ist, um dort seinen musikalischen Vorlieben zu fröhnen. Die lachen über deutsches UKW-Radio.
Die lachen auch weitgehend über schweizer Radio, wie ich hier erleben darf. Deren Musikquelle ist Spotify und Wort interessiert sie nicht - weil sie gar nicht wissen, dass da eventuell auf manchen Programmen was wäre. Große Augen gab es, als ich ein 50-minütiges Interview mit unserem "Chef" hier vor Ort, das Roger Schawinski auf dem Zürcher Radio Eins vor ein paar Jahren geführt hat, als immer noch zugänglichen Podcast ausgrub und präsentierte. Einer unserer jungen Leute kennt aus seiner Heimatstadt immerhin Radio RaBe https://rabe.ch/ueber_rabe/ und hatte sogar mal überlegt, dort aktiv zu werden. Das ist immerhin ein Vorteil der hiesigen DAB-Struktur: das alternative Berner Lokalradio ist auch hier weit oben im Oberland zu empfangen.

Zurück nach Deutschland:
Seitdem die Bitraten ordentlichen Klang ermöglichen, brauche ich auch keinen Satempfang mehr.
Wäre mir bei den deutschen Öffis abgesehen von WDR 3 und SWR 2 neu.

Das Netz hat nur Vorteile:
Wo finde ich den noch vorhandenen deutschen Hörfunkjournalismus und das Hörfunk-Kulturschaffen (Features, Hörspiele, ...), das es immer noch bei den deutschen Öffis gibt, im Netz, außer auf den ARD-Livestreams und Podcasts? Und die gäbe es nicht, wenn es das zugehörige lineare Programm nicht mehr gäbe.
 
Ihr dürft nicht vergessen, dass sich ein Standard auf Dauer nur abschalten lässt, wenn die Welt mitzieht. Und DAB+ ist - bis auf wenige Ausnahmen - nach wie vor ein europäischer Standard, der sich selbst auf unserem Kontinent streckenweise nie durchgesetzt hat. Selbst die Mittelwelle, die eigentlich seit dreißig Jahren überholt ist, exisitert in weiten Teilen der Welt noch und ist von einer Abschaltung meilenweit entfernt.

Was möchte ich damit sagen? UKW wird es mindestens noch fünfzig Jahre geben. Und dann sind wir entweder bereits unter der Erde oder jenseits der 70/80 Jahre. Und bis dahin haben sich bereits andere Techniken entwickelt und DAB+ in ihrer Entwicklung längst den Rang abgelaufen.

Also soll doch jeder mit seinem Spielzeug zufrieden sein und dem anderen seinen Spaß lassen.
 
Seitdem die Bitraten ordentlichen Klang ermöglichen, brauche ich auch keinen Satempfang mehr.

Das Netz hat nur Vorteile:

Auch darüber kann man geteilter Meinung sein. Das triff ja auch nur auf das W-Lan zuhause zu. Sobald du deine Wohnung verlässt, ist es mit der Klangqualität dann dahin, falls du überhaupt durchgehenden Empfang hast und dein Datenvolumen nicht schon verbraucht ist. Auch macht dich das hören im Internet noch mehr zum gläsernen Menschen. "Die" wissen genau was deine musikalischen Vorlieben sind, welche Sender du wann und wo und wielange hörst. Mir persönlich ist das alles ein bisschen suspekt, aber natürlich bringt mir das Internet die große, weite, Radiowelt ins Wohnzimmer. Davon hätte man vor wenigen Jahren noch nicht zu träumen gewagt, aber es hat eben auch alles zwei Seiten einer Medaille.
 
lg74, genau. Das Musikangebot im Netz ergänze ich um die ARD Wortwellen (DLF, SWR Aktuell, B5 Aktuell, HR Info, NDR Info, WDR5 und Bayern 2) sowie MDR Kultur und dann natürlich um die ARD Audiothek.

Tweety, ich habe Glück. Mobil habe ich bis auf eine Ausnahme (kurzer mehrminütiger Aussetzer) durchgängig LTE-Empfang und deshalb mein Datenvolumen raufgesetzt, da ich am Wochenende unterwegs bin und dann per Netz Radio höre.
 
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Warum sonst sollte jemand den UKW-Rundfunk ohne vernünftigen Grund abschalten wollen?

Weil UKW bzw. FM Uralttechnologie ist, entwickelt für Empfang mit Dachantenne, während DAB ein perfektes Mobilsystem ist, um Welten robuster und effizienter. Und weil man das UKW Band 2 dann wieder für andere Services anbieten kann (und somit wieder Lizenzgebühren kassieren kann).
 
5G...

Wir haben heute eine Mobilfunk-Durchdringung von deutlich über 100%, d.h. statistisch gesehen besitzt jeder Einwohner mehr als einen laufenden Handyvertrag. Vor dem Hintergrund wird es zu 5G oder einer anderen IP-basierten Nachfolge-Übertragungstechnik keine Alternative geben.

Ist heute der 1. April oder meinst du das ernst? Wohnst wohl in Norddeutschland...
In den Mittelgebirgen (mindestens 1/3 der Fläche Deutschlands) hast du oft nicht mal 2G, von 3G oder 4 G wollen wir mal nicht reden!
Also, Mobilfunk wird in den nächsten 50 Jahren niemals Radio ersetzen können und selbst wenn, glaubst du dann, dass das dann noch kostenlos wäre? Mobilfunkunternehmen sind AGs.
Rundfunk muss immer broadcasting sein, ein Sender und viele Empfänger, auf Knopfdruck sofort Empfang und das ohne Vertrag und Extrakosten.
 
Nö. Fliegen ist ein Verbrechen an diesem Planeten. Zumindest so lange, wie wir nicht mit Sonnenkraft oder Windkraft oder Wasserkraft fliegen können. Ich stelle mir das jetzt mal bildlich vor... :D
 
Bitte, was hat das denn nun mit der Frage der Sinnhaftigkeit eines Beibehalten an UKW zu tun?! UKW-Radio ist nicht nur nicht mehr zeitgemäß, es war niemals für die Verwendung in Fahrzeugen konzipiert, sondern für Festempfang daheim mit Dachantenne. Und deshalb funktioniert es auch nicht wirklich zufriedenstellend im Auto.
Wer mal DAB im Auto hatte, wird nie mehr UKW hören wollen...
 
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