UKW hat fertig: Mehrere Projekte gescheitert

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Die Nutzung der LTE-Box an einer anderen Adresse. Anderenfalls bräuchte man einen deutlich teureren mobilen Datentarif.
Gut, dann brauchen wir uns darüber nicht weiter zu unterhalten, denn damit hast Du Dich selbst an die Wand diskutiert.
Dein Argument waren bisher mehrere Standorte und dass Du einen DSL-Anschluss nicht mitnehmen könnest. Da du das mit dem von Dir genutzten Tarif offenbar ebenfalls nicht kannst, entziehst Du jeglicher Diskussion die Grundlage.
 
Gut, dann brauchen wir uns darüber nicht weiter zu unterhalten, denn damit hast Du Dich selbst an die Wand diskutiert.
Dein Argument waren bisher mehrere Standorte und dass Du einen DSL-Anschluss nicht mitnehmen könnest. Da du das mit dem von Dir genutzten Tarif offenbar ebenfalls nicht kannst, entziehst Du jeglicher Diskussion die Grundlage.
Kann Deiner Aussage gerade intellektuell nicht folgen. Habe nicht geschrieben, dass ich das tatsächlich kann, sondern dass das eben mit LTE eine technologich mögliche und für mich sinnvolle Möglichkeit wäre, wenn mir das zu akzeptablen Konditionen angeboten würde... (einen kabelgebundenen DSL-Anschluss "mitzunehmen" wäre halt technisch unverhältnismäßig aufwendiger). Widersprochen hatte ich deshalb Deinem diesbezüglichen Verweis auf ominöse interne Provider-Statistiken.

Aber wir entfernen uns sehr weit vom Thema dieses Fadens.
 
Ich kann nicht so ganz nachvollziehen weshalb Hannover 100.0 und Drachenberg 100.3 auf die Dauer nicht machbar sind. Immerhin hat man hier einen Abstand von 300 kHz. FFH in Südhessen und bigFM von Langenbrand senden dagegen nur 200 kHz auseinander. Noch schlimmer ist die Konstellation Radio Nora 101.1 - bremen vier 101.2 - Antenne MV 101.3. Das geht komischerweise. o_O
 
Eben hat jemand im Paralleluniversum folgenden Artikel verlinkt: N-JOY schließt Versorgungslücke in Lüneburg und verteilt zum Start "Lüne-Burger"
Deutlich besserer Empfang für N-JOY Hörerinnen und Hörer in Lüneburg: Ab Montag, 12. August, sendet der NDR sein junges Radioprogramm über die Frequenz 100,1 Megahertz. Lüneburg ist bislang durch umliegende Sender versorgt worden und bekommt erstmals eine eigene Frequenz für N-JOY. Der Empfang des Programms für rund 60.000 Menschen wird damit deutlich verbessert.
So viel zum Stichwort: "Fehlende Frequenzen in Niedersachsen"
 
Na ja, ist halt das ewig selbige Spielchen: Die ÖRAs bekommen eine Frequenz, die der Privatfunk nicht bekommen hätte und sorgen umgekehrt aber dafür dass ein privates Projekt scheitert. Im Falle Niedersachsens frage ich mich aber eher: Wozu braucht man noch kommerzielle Lokalsender? Ich habe das Gefühl ich bin einer der wenigen hier im Forum der auch die wirtschaftliche Seite des Privatradios kennt. Die bestehenden Sender haben sich über Jahre hinweg in mühevoller Kleinarbeit ihre Marktposition aufgebaut, einige wenige schreiben knapp schwarze Zahlen, jede kleine Werbekrise bringt sie in Schwierigkeiten. Wenn neue Angebote zugeleassen werden belebt das nicht wie in anderen Branchen das Geschäft sondern gefährdet es. In Niedersachen gebe es z.B. diese Situation: Die neuen Lokalsender nehmen Antenne und ffn Werbekunden ab, kommen aber selbst nicht in die Gewinnzone. Am Ende haben alle rote Zahlen - tolle Aussichten! Zum Glück reagieren die meisten Landesmedienanstalten richtig und sorgen für Bestandsschutz der etablierten Sender. In Niedersachsen dagegen muss man sich nun unbedingt politisch profilieren. Der Ausgangsthread heisst "UKW hat fertig". Und ich ergänze: Und das ist gut so. Denn mehr Radio verträgt der deutsche Markt nicht. Es sei denn es handelt sich um Zusatzangebote im Internet, die aber die klassische UKW-Szene nicht gefährden bzw. von denen die etablierten Sender zusätzlich profitieren.
 
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Zum Glück reagieren die meisten Landesmedienanstalten richtig und sorgen für Bestandsschutz der etablierten Sender... Der Ausgangsthread heisst "UKW hat fertig". Und ich ergänze: Und das ist gut so. Denn mehr Radio verträgt der deutsche Markt nicht.

Interessanter Aspekt. Es kann aber nicht sein, dass FFH, Antenne Bayern und co. einmal etabliert sind und nun für alle Zukunft das Recht gepachtet haben, Platzhirsch in ihrem Markt zu sein.
Neue Anbieter müssen eine Chance haben. Diese Chance heißt Internet. Egal, ob man Zerobase macht, das UKW Band erweitert oder DAB einführt. Der terrestrische Rundfunk kann wirtschaftlich nur eine Zahl x von Anbietern ernähren. Das ist die richtige Aussage der Gegenstromanlage.

Wenn aber eine "Welle Mainz" besser ist als "Antenne Mainz" oder "RPR", wie kann "Welle Mainz" das beweisen? Nur übers Internet. Irgendwann würde diese Welle zu den am meisten im Internet gehörten Programmen im Zielmarkt werden. Solange es noch terrestrischen Rundfunk gibt (ich sag mal 50 Jahre) läuft irgendwann die Lizenz von "Antenne Mainz" aus und dann hätte "Welle Mainz" die Chance, zum Zuge zu kommen.

Eine Begründung für DAB wie von unserem Wiesbadener Kollegen gewollt, liefert der Fakt, dass die Terrestrik begrenzt ist, nicht. Im Gegenteil.

Nur im Internet kann jeder für 3 oder 3000 Hörer sein Programm machen. Die Kosten liegen entsprechend niedrig oder hoch. Wenn ich ein special Interest Programm verbreite zahle ich weniger Streamingkosten als bei einer Popwelle, auch Nischenanbieter haben eine Chance und müssen keinee horrenden Kosten für eine landes- oder bundesweite Verbreitung zahlen.

Ökonomisch macht es schon jetzt keinen Sinn, Sender mit unter 1% Einschaltquote terrestrisch zu verbreiten. Von Jahr zu Jahr wird sich Terrestrik immer weniger rechnen.. außer für die, die nicht rechnen müssen, weil sie > 7 Milliarden Zwangsgebühren im Jahr eintreiben lassen.
 
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Wozu braucht man noch kommerzielle Lokalsender? Ich habe das Gefühl ich bin einer der wenigen hier im Forum der auch die wirtschaftliche Seite des Privatradios kennt. Die bestehenden Sender haben sich über Jahre hinweg in mühevoller Kleinarbeit ihre Marktposition aufgebaut, einige wenige schreiben knapp schwarze Zahlen, jede kleine Werbekrise bringt sie in Schwierigkeiten. Wenn neue Angebote zugeleassen werden belebt das nicht wie in anderen Branchen das Geschäft sondern gefährdet es. In Niedersachen gebe es z.B. diese Situation: Die neuen Lokalsender nehmen Antenne und ffn Werbekunden ab, kommen aber selbst nicht in die Gewinnzone. Am Ende haben alle rote Zahlen - tolle Aussichten! Zum Glück reagieren die meisten Landesmedienanstalten richtig und sorgen für Bestandsschutz der etablierten Sender. In Niedersachsen dagegen muss man sich nun unbedingt politisch profilieren. Der Ausgangsthread heisst "UKW hat fertig". Und ich ergänze: Und das ist gut so. Denn mehr Radio verträgt der deutsche Markt nicht.
Meinst Du das wirklich ernst, was Du schreibst?
Dass Du ganz auf der Seite der Platzhirsche stehst, sollte nun wirklich jedem klar sein.

Neue Anbieter müssen eine Chance haben. Diese Chance heißt Internet. Egal, ob man Zerobase macht, das UKW Band erweitert oder DAB einführt. Der terrestrische Rundfunk kann wirtschaftlich nur eine Zahl x von Anbietern ernähren. Das ist die richtige Aussage der Gegenstromanlage.
Und ein neues Webradio ernährt heute niemanden mehr.
Abgesehen davon ist die Aussage von Gegenstromanlage nicht korrrekt: Privater Rundfunk könnte noch viel mehr Leute ernähren, wenn nur nicht so viele Gelder in die Taschen der Medienkonzerne fließen würden, die ihrerseits den Markt blockieren.

Wenn aber eine "Welle Mainz" besser ist als "Antenne Mainz" oder "RPR", wie kann "Welle Mainz" das beweisen? Nur übers Internet. Irgendwann würde diese Welle zu den am meisten im Internet gehörten Programmen im Zielmarkt werden. Solange es noch terrestrischen Rundfunk gibt (ich sag mal 50 Jahre) läuft irgendwann die Lizenz von "Antenne Mainz" aus und dann hätte "Welle Mainz" die Chance, zum Zuge zu kommen.
Das ist illusorisch.

Ich kenne jemanden, der versucht hat, in Hagen ein zweites Lokalradio allein per Webstream zu etablieren. Vergiss es! - Du bekommst auf diesem Weg nicht genügend Hörer um auch nur einen einzigen Moderator zu bezahlen.
Außerdem darfst Du nicht vergessen, dass Du beim Internetradio eine gewaltige Streuung hast, was die Verteilung der Hörer angeht: Was interessiert es einen Werbetreibenden aus Mainz, wenn seine Werbung auch in Aachen oder Flensburg gehört wird?

Nur im Internet kann jeder für 3 oder 3000 Hörer sein Programm machen. Die Kosten liegen entsprechend niedrig oder hoch. Wenn ich ein special Interest Programm verbreite zahle ich weniger Streamingkosten als bei einer Popwelle, auch Nischenanbieter haben eine Chance und müssen keinee horrenden Kosten für eine landes- oder bundesweite Verbreitung zahlen.
Selbst mit einer Popwelle erreichst Du heute kaum noch jemanden, wenn Du keine terrestrische Verbreitungsmöglichkeit hast.
Top20 Radio hat im Schnitt nur noch 50 Hörer pro Stunde. Mit so einer Hörerzahl findest Du keine Werbekunden.
Bin gespannt darauf, wie lange die Verantwortlichen von Top20 Radio noch so weitermachen.

Ökonomisch macht es schon jetzt keinen Sinn, Sender mit unter 1% Einschaltquote terrestrisch zu verbreiten.
Und noch weniger Sinn macht es, als reines Webradio auf Sendung zu gehen.

Ich glaube, Radiotor hat recht: Wenn wir mehr Vielfalt wollen, und ich meine damit richtige Vielfalt, keine reinen Festplattendudler, sondern echte Vollprogramme, führt an DAB+ kein Weg vorbei.

Wir sehen doch was geschieht: Verfügbare Frequenzen bekommen nur die Platzhirsche; alle anderen dürfen Webradio machen. Das kann doch keine Lösung sein!
Einen Masterplan, wie man sich gegen den medienpolitischen Filz durchsetzt, hat bisher auch noch niemand gefunden.
Die wenigen noch freien Frequenzen auf UKW sind blockiert, Webradio rentiert sich nicht, DRM+ ist noch nicht spruchreif, also bleibt nur DAB+.
 
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@Inselkobi: Das Problem ist, dass es immer noch Leute gibt, die meinen, mittels des Verbreitungswegs "Internet" könne man zu UKW ebenbürtige Projekte aufbauen.
Das geht nun einmal nicht und das hat nichts damit zu tun, wie man zu DAB+ steht.

Was raschwarz geschrieben hat, trifft schlichtweg nicht zu.
Webradio ist eine gute Ergänzung zu UKW. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Entweder findet man einen weg, sich gegen den Filz bei der Frequenzvergabe durchzusetzen oder man setzt auf einen anderen Verbreitungsweg, bei dem man sich nicht 20.000 Konkurrenten gegenübersieht.

Übrigens: Wenn jemand aus dem Dunstkreis der Platzhirsche so etwas schreibt, spricht das Bände:
Mehr Radio verträgt der deutsche Markt nicht. Es sei denn es handelt sich um Zusatzangebote im Internet, die aber die klassische UKW-Szene nicht gefährden bzw. von denen die etablierten Sender zusätzlich profitieren.
Die haben schon richtig erkannt, dass ihnen Webradioangebote nicht gefährlich werden können.
 
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Dann stellt sich mir eine Frage, die auch Du Dir stellen solltest:
"Weshalb setzen gerade die sogenannten Platzhirsche immer mehr auf das Internet?" wie auch, oder gerade aus Werbekreisen immer wieder verlautbart wird?
 
Die Frage lässt sich einfach beantworten: Weil es immer mehr Leute gibt, die die besagten Programme via Internet hören. Da möchte man es nicht riskieren, dass sie auf reine Webradios umsteigen und bietet deshalb zusätzlich zum Hauptprogramm noch eine Reihe von ergänzenden Streams mit diversen musikalischen Ausrichtungen auf der Webseite an.
Die meisten, die via Internet das örtliche Programm einschalten, gehen nämlich über die Stationshomepage auf den Stream und hören diesen über einen Pop-up-Player.
Durch die Zusatzangebote kommen sie gar nicht erst auf die Idee, sich in anderen Verzeichnissen nach alternativen Angeboten umzusehen.
 
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Man könnte meinen, aber damit liegst Du falsch, denn die Zugriffe auf die Streamingserver liegen, entgegengesetzt denen auf die Webseiten, nicht in der Relation und steigen ungleich an. Das mag vermutlich daran liegen, dass die Anbieter ihre Streaming-Dienste in den öffentlichen Verzeichnissen gelistet haben. Oder?
So ist der Endkunde nicht mehr auf das Portal des Anbieters, also die Station, die er hören möchte, angewiesen.
Er startet eine App wie TuneIn oder speichert sich eine Favoritenliste in seinem Winamp, VLC oder sonstigen Player und klickt sich wie er lustig ist, durch.

Das Angebot des Pop-Up Players ist ganz billige Augenwischerei.
 
Dann stellt sich mir eine Frage, die auch Du Dir stellen solltest:
"Weshalb setzen gerade die sogenannten Platzhirsche immer mehr auf das Internet?"
...weil es chic ist und weil es angenommen wird..., man weiss aber sicherlich genau so gut, dass Geld dort nicht verdient wird, man will nur auch dort die eigene Marke stärken. Wenn sich "Internetradiofan" in diesem Punkt auch wiederholen mag, so hat er aber auch Recht. Man muss keine Betriebswirtschaft studiert haben, um dies nachvollziehen zu können, der Markt ist begrenzt, wie "Gegenstromanlage", zugegeben, zu drastisch darstellt, er ist keinesfalls so gross, wie im Internet Sender vorhanden sind. Höre doch mal 90% der Sender an. Das soll die Radiozukunft sein? Dort findet man genau das, was hier oft kritisiert wird, bis auf wenige, positive Ausnahmen...
 
Höre doch mal 90% der Sender an. Das soll die Radiozukunft sein? Dort findet man genau das, was hier oft kritisiert wird, bis auf wenige, positive Ausnahmen...
Das ist genau das, was ich ebenfalls kritisiere. SO kann man ganz sicher KEIN Land gut machen!
Die 10%, wie auch die Grafik (des VPRT) in einem anderen Thread von "mehr-privatradio" hervorragend belegt, zeigt, dass auch reine Internet-Angebote durchaus punkten können. In diesem Fall "technobeat". Der springende Punkt ist, dass hier eine Nische belegt wurde die von den Platzhirschen bisher nicht abgedeckt wurde.

Mal ganz unter uns:
Wenn ich auf Dich zukomme und Dir sage:
"Du hör mal, ich hab' da 'n tolles Webradio entdeckt, das echt geile 90s spielt", Du bisher immer deren Radioprogramm gehört hast und deren "eingefleischter" Fan bist, was wirst Du wohl hören?
Du WEISST, dass die auch einen 90s-Stream haben und wirst natürlich ZUERST den anklicken!
Egal wie gut oder schlecht der andere ist, Du WIRST den des Radiosenders Deines Vertrauens hören!

Dass mit den ZUSATZangeboten der Platzhirsche kein echtes Geld verdient wird ist unabdingbar, fakt ist aber, dass inzwischen auch ein recht ansehnlicher Teil der Hörer diese Angebote nutzen ohne die Webseite des Anbieters zu nutzen und darauf kommt es an.

Andererseits:
Würde man den von Dir genannten 10% der Webradio-Anbietern die Möglichkeit erleichtern künftig auch "On Air" gehen zu können, schließlich wäre ja, angenommen es setzte sich DAB+ durch, mehr als genug Platz vorhanden, sähe die Radiolandschaft noch schlechter für die bisherigen Platzhirsche aus. Denn die 10% hätten dann anstelle der bisher zwischen 300/3000 Hörer "mal eben" das 10- 30fache. Je nach Verbreitungsgebiet.
Im Übrigen wird das, soweit ich informiert bin, inzwischen in einigen Kantonen der Schweiz exakt so exerziert.
 
Irgendwann ist jeder Markt gesättigt. Es gibt Bauhaus, Obi, Hornbach, Toom..., niemand braucht Praktiker.
Es gibt dm-Markt, Rossmann, Müller..., niemand braucht Schlecker.
Ich habe FFH, Harmony, Planet, Bob, Klassik..., brauche man dann unbedingt mehr?
Und wenn es mehr gibt, sind die Meckerer immer noch nicht zufrieden mit dem, was geboten wird.
 
Die 10%, wie auch die Grafik (des VPRT) in einem anderen Thread von "mehr-privatradio" hervorragend belegt, zeigt, dass auch reine Internet-Angebote durchaus punkten können. In diesem Fall "technobeat". Der springende Punkt ist, dass hier eine Nische belegt wurde die von den Platzhirschen bisher nicht abgedeckt wurde.
Das mag ja stimmen, aber es existiert im Webradiobereich inzwischen leider kaum noch eine Nische, die nicht bereits mehrfach aufgefüllt wurde.
Das von Dir genannte Feld der Dance- & Technomusik ist bspw. ganz besonders intensiv abgegrast.
Auch im Bereich der Funk- & Soulmusik, die gerade in deutschen Landen auf UKW vollkommen unterrepräsentiert ist, gibt es inzwischen unzählige Webradiostationen.
An moderierte Vollprogramme über den alleinigen Verbreitungsweg Internet ist überhaupt nicht zu denken, denn wer soll so ein Programm finanzieren?
Die Personalkosten können nicht durch Werbung eingespielt werden. Welche Finanzierungsoptionen bleiben dann noch übrig?
Mit DAB+ kann man gegenwärtig zwar auch noch kein Geld verdienen, aber gibt zumindest die Hoffnung, dass dies vielleicht in 5 bis 10 Jahren der Fall sein wird.
Man kann es drehen und wenden wie man will: Qualitativ anspruchsvolles Radio kostet Geld.
So etwas kannst Du nicht ausschließlich mit Hobbymoderatoren aufziehen und wenn Du ständig irgendwelche vorproduzierten Beiträge bringst, fällt das dem Hörer mit der Zeit ebenfalls auf.

Mal ganz unter uns:
Wenn ich auf Dich zukomme und Dir sage:
"Du hör mal, ich hab' da 'n tolles Webradio entdeckt, das echt geile 90s spielt", Du bisher immer deren Radioprogramm gehört hast und deren "eingefleischter" Fan bist, was wirst Du wohl hören?
Du WEISST, dass die auch einen 90s-Stream haben und wirst natürlich ZUERST den anklicken!
Egal wie gut oder schlecht der andere ist, Du WIRST den des Radiosenders Deines Vertrauens hören!
Das wirkt auf mich sehr konstruiert.
Wenn ich meine eigenen Erfahrungen zugrunde lege hören meine Freunde und Kollegen völlig andere Webradios als ich, was darauf beruht, dass sie einen komplett anderen Musikgeschmack haben.

Dass mit den ZUSATZangeboten der Platzhirsche kein echtes Geld verdient wird ist unabdingbar, fakt ist aber, dass inzwischen auch ein recht ansehnlicher Teil der Hörer diese Angebote nutzen ohne die Webseite des Anbieters zu nutzen und darauf kommt es an.
Wieso kommt es darauf an? Das verstehe ich nicht.

Die meisten kommerziellen Programmveranstalter haben überhaupt kein Interesse daran, dass ihr Hauptprogramm und ihre Webchannels über Winamp, VLC oder sonst einen externen Player gehört werden und verbergen daher häufig die Streamadressen. Kein Wunder, denn auf dem Pop-up-Player lassen sich Werbebanner platzieren, über die die Streaming-Kosten refinanziert werden können. Einige gehen sogar so weit, ausschließlich Flashplayer-Streams anzubieten, die sich nur mit einer proprietären Software abspielen lassen. Radio Italia ist so ein Fall, über den in einem anderen Thread bereits diskutiert wird.
Aus Deutschland könnte man sport1.fm nennen: Die wollen noch nicht einmal in diversen Verzeichnissen gelistet sein, damit man ja über die Webseite auf den Stream zugreift.

Andererseits:
Würde man den von Dir genannten 10% der Webradio-Anbietern die Möglichkeit erleichtern künftig auch "On Air" gehen zu können, schließlich wäre ja, angenommen es setzte sich DAB+ durch, mehr als genug Platz vorhanden, sähe die Radiolandschaft noch schlechter für die bisherigen Platzhirsche aus. Denn die 10% hätten dann anstelle der bisher zwischen 300/3000 Hörer "mal eben" das 10- 30fache. Je nach Verbreitungsgebiet.
Genau das wäre der richtige Weg!
So könnte endlich mehr Vielfalt geschaffen werden.

Ich habe FFH, Harmony, Planet, Bob, Klassik..., brauche man dann unbedingt mehr?
Ansichtssache. Mir würde das jedenfalls nicht ausreichen.
 
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Vorab: Ganz bewusst werde ich auf einige, von Dir zum gefühlt hunderttausendsten Mal angesprochenen Punkte nicht erneut eingehen.
Das wirkt auf mich sehr konstruiert.
Mag sein, aber das sind Erfahrungswerte der (u.a. Werbe-) Industrie. Das Prinzip des "was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht" existiert bereits seit unzähligen Jahren.

Wieso kommt es darauf an? Das verstehe ich nicht.
Die Anbieter, wie @Gegenstromanlage und @KabelWeb bereits richtig dargelegt haben, machen mit den Streaming-Angeboten keinen echtes Geld. Wie auch ich bereits erwähnte. Die Streaming-Angebote sind "nebenbei"-Angebote, die unter ferner liefen einfach so nebenher dudeln und manchmal, aber in den seltensten Fällen auch mal besprochen werden. Sie sind also typische Festplattendudler, die hier im Bereich so "verrufen" sind.
Denk einfach mal drüber nach!

Die meisten kommerziellen Programmveranstalter haben überhaupt kein Interesse daran, dass ihr Hauptprogramm und ihre Webchannels über Winamp, VLC oder sonst einen externen Player gehört werden und verbergen daher häufig die Streamadressen. Kein Wunder, denn auf dem Pop-up-Player lassen sich Werbebanner platzieren, über die die Streaming-Kosten refinanziert werden können.
Auch da täuscht Du Dich erneut zum Teil, denn:
Es ist richtig, dass die Werbung in den Pop-Up Playern zur Refinanzierung eingesetzt wird, ABER die meisten kommerziellen Streamanbieter sind, wie zuvor bereits genannt, gelistet.
Tu Dir selbst den Gefallen und schau Dich einfach mal um.

Weißt Du eigentlich wie die Finanzierung der Pop-Up Player meist funktioniert?
Nur soviel: Die meisten kommerziellen Anbieter bezahlen keinen Cent für den Stream (abgesehen der Anlieferung).
 
Irgendwann ist jeder Markt gesättigt. Es gibt Bauhaus, Obi, Hornbach, Toom..., niemand braucht Praktiker.
Es gibt dm-Markt, Rossmann, Müller..., niemand braucht Schlecker.
Ich habe FFH, Harmony, Planet, Bob, Klassik..., brauche man dann unbedingt mehr?
Und wenn es mehr gibt, sind die Meckerer immer noch nicht zufrieden mit dem, was geboten wird.
Ich brauche dann sicherlich keinen x. Aufguss der hessischen Kommerzsender in Variationen. BMux-Programme wie Megaradio oder Absolut bediene höchstens in NRW, wo Alternativen fehlen, einen nenneswerten Bedarf. Aber für davon abweichende spezialisierte Spartenangebote sehe ich schon auch einen bundesweiten Bedarf - die muessen dann aber unter dem Strich mit neuen Konzepüten mit einem wesentlich kleineren Marktanteil überlebensfähig sein und dürfen sich nicht vorgaukeln, lediglich mit Dudelei ganze Prozentzahlen Marktanteil erreichen zu können. Die "Meckerer" werden z.B. sowas wie Jazzradio oder Flux FM vermissen. Und gänzlich neue Konzepte wie dRadio Wissen wären auch im Privatfunk erlaubt (war da nicht mal ein Literatur-Kanal in der Diskussion?)...
 
Und ein neues Webradio ernährt heute niemanden mehr.
Abgesehen davon ist die Aussage von Gegenstromanlage nicht korrrekt: Privater Rundfunk könnte noch viel mehr Leute ernähren, wenn nur nicht so viele Gelder in die Taschen der Medienkonzerne fließen würden.
1. Ein neues Webradio ernährt niemanden mehr. Aber immerhin bleiben die Verluste geringer als über UKW oder DAB. 2. Und was machen denn die Medienkonzerne mit den eingestrichenen Gewinnen?
 
Rundfunk ist eben nicht die Nummer für schnelles Geld. Das wird in anderen Branchen erwirtschaftet. Da musst Du Elektronikschrott diverser Art auf den Markt werfen, sei es im Smartphonsektor oder sonstwo. Auch Zubehör dafür wird einem aus den Händen gerissen. Leider ist die Herstellung auf dieser Seite des Globus viel zu teuer. Auf programmlicher Seite musst Du erst mal investieren in die Infrastruktur und ins Personal, dann musst Du Inhalte bieten, ohne dass Dich direkt einer dafür bezahlt und dann hoffen, dass Du dieses Produkt irgendwie an den Mann bringst und ein paar Firmen davon überzeugen kannst, Reklame in Deinen Werbeslots zu schalten...und/oder Dich irgendwie crossmedial (was immer das auch heissen mag, es ist aber doch ein modisches Wort) aufzustellen...tja, wie lautet das Erfolgskonzept im beginnenden 21. Jahrhundert, erfolgreich Radio zu machen? Ich habe sie noch nicht gefunden...wer sie hat, melde sich bitte.
 
Rundfunk ist eben nicht die Nummer für schnelles Geld. Das wird in anderen Branchen erwirtschaftet. [...] Auf programmlicher Seite musst Du erst mal investieren in die Infrastruktur und ins Personal, dann musst Du Inhalte bieten, ohne dass Dich direkt einer dafür bezahlt und dann hoffen, dass Du dieses Produkt irgendwie an den Mann bringst und ein paar Firmen davon überzeugen kannst, Reklame in Deinen Werbeslots zu schalten...und/oder Dich irgendwie crossmedial (was immer das auch heissen mag, es ist aber doch ein modisches Wort) aufzustellen.
Und weil es heute den Investoren nur noch darum geht, schnelle Gewinne zu erwirtschaften, ist dies möglicherweise die Hauptursache, warum fundierten Gerüchten zufolge der Fortbestand von Absolut Radio in seiner bisherigen Form im Bundesmux nach gerade mal 2 Jahren zur Disposition steht. :(
 
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