UKW und die neuen Antenneneigner: Jetzt geht der Zoff erst richtig los

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Man könnte fast in Versuchung kommen insgeheim zu glauben, dass man sich damit zumindest in Teilen eines regulären UKW-Abschalttermins entledigen könnte.
Dieses Gefühl drängt sich mir seit einigen Wochen auch massiv auf...

Kein großer Verlust, was den öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Landesrundfunkanstalt in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen angeht.
Sehe ich exakt genauso. Verlust wäre der DLF und (für mich eingeschränkt) DLF Kultur sowie auch noch MDR Aktuell. Schon mit MDR Kultur hätte ich weniger "Mitleid". Der Rest darf gerne verschwinden, da absolut irrelevant (abgesehen von den Quoten).

Aus dem Artikel:

Nun müsse geklärt werden, ob es Anbieter auf dem Radiomarkt gibt, die über „beträchtliche Marktmacht“ verfügten, was die Bereitstellung von UKW-Antennen angehe.

Bekommen die bei der BNetzA wirklich nicht in die Rübe, dass jeder Anbieter eine "beträchtliche Marktmacht", nämlich an den von ihm gekauften Standorten ein Monopol hat? Bloß weil sich jetzt einige Anbieter den Markt aufteilen, heißt das noch lange nicht, dass es für die Programmveranstalter eine Wahlmöglichkeit gibt. Will man z.B. Süd/Südwestthüringen erreichen, muss man die Antennen von Baum Broadcast nehmen. Will man Ostthüringen erreichen, muss man über Antennen von Deutsche UKW Infrastruktur gehen. Ein Ausweichen ist kaum bis gar nicht möglich. Eventuell sind in "Grenznähe" Standorte vorhanden, deren Antennen wem anderes gehören, aber da kann man auch nicht einfach so seine Programme mit aufschalten. Erstens ists nicht für dort koordiniert, zweitens sind die Weichen dafür nicht vorhanden, drittens wird die Gesamtleistung oft überschritten, viertens gäbe es Intermodulationen in der Anlage, ...

Der UKW-Antennen"markt" ist jetzt ungefähr so "frei" wie der Strom-Markt vor der Öffnung: es gibt in jeder Region unterschiedliche Anbieter, davon hat aber jemand, der an einem Ort wohnt, rein gar nichts. Er ist an einen Anbieter gebunden.

Da haben sich die Privatsender mit ihrer Bettelei nach "Marktöffnung" selbst derbe ins Knie geschossen. Ich fände es fair, sie jetzt dem Markt zu überlassen. Den dadurch bei der Verbreitung der öffentlich-rechtlichen angerichteten finanziellen Schaden sollte man den Privaten auch noch in Rechnung stellen.
 
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Eine andere Frage ist ja auch die rechtliche.

Das ziel war eine Marktöffnung. Die hat man nun erreicht und als Ergebnis wurden dei Antennen verkauft vor dem Hintergrund der freien Preisgestaltung.

Die Frage ist ja nun, da wir davon ausgehen, dass die Preise im Falle der Regulierung günstiger sind, hätten die neuen Eigentümer in diesem Fall auch so viel geboten, wenn sie es vorher gewusst hätten ?

Außerdem müsste die Regelierung ja auch neue Investitionen berücksichitigen. Was machen wir denn wenn uns 1 Jahr die Antenne verreckt ?
Die alten Preise waren auf 15 Jahre bis zur Amaotisierung ausgegangen, so lange werden die Dinger nicht gesichert on air sein.
 
Da haben sich die Privatsender mit ihrer Bettelei nach "Marktöffnung" selbst derbe ins Knie geschossen. Ich fände es fair, sie jetzt dem Markt zu überlassen. Den dadurch bei der Verbreitung der öffentlich-rechtlichen angerichteten finanziellen Schaden sollte man den Privaten auch noch in Rechnung stellen.

Soso, die Privaten sind also selbst schuld, dass der Staat damals staatliche Infrastruktur privatisiert hat. Die Privaten sind schuld daran, dass die MB jahrelang jedes Jahr die Kosten erhöht hat, ohne Mehrwerte zu bieten. Ach, nein, sie sind schuld daran, dass sie dieses Spiel nicht weiter mitspielen wollten. Na klar, kann man sich hinter hinstellen und sagen: Hättet Ihr es mal lieber gelassen. Das ist aber zu kurz gegriffen. Ein echter Markt wäre für alle besser. Nur ist der durch die Liberalisierung eben nicht entstanden, da das Antennenmonopol seitens der Politik eben nicht berücksichtigt wurde. Sie haben allen Ernstes kein Verständnis dafür, dass die Privaten eben nicht länger einen jährlich wachsenden Scheck an die MV ausstellen wollten? Weltfremd und wahrscheinlich noch nie eine Umsatz-/Kostenkalkulation gemacht ...
 
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Nun, ich halte Privatfunk für einen Wirtschaftszweig, der versucht, in einem akustischem Umfeld Werbezeiten zu verkaufen. Privatfunk ist kein Dienst am Hörer, sondern ein Dienst an der werbetreibenden Industrie. Mein Mitgefühl hält sich deshalb in sehr, sehr engen Grenzen. Wenn irgendein anderes Geschäft nicht mehr läuft - die Solarindustrie beispielsweise, weil Module aus Asien billiger sind - gehen die entsprechenden Unternehmen auch ein und müssen u.U. sogar Förderkosten zurückzahlen. Warum sollte in einem kapitalistischem System das nicht auch für akustische Werbeträger gelten? Wenn sich das Geschäft nicht mehr rechnet, wars es das dann halt damit. Wo sollte eine gesellschaftliche Besserstellung erkennbar sein? Im Unterschied zum Privatfunk hat z.B. die Solarindustrie immerhin noch wertvolle, sinnvolle und notwendige Produkte angeboten. Der Privatfunk hingegen darf staatlich lizensiert wertvolle Ressourcen (Frequenzen) regelrecht vernichten, damit die Gesellschafter hoffentlich bissl Profit abbekommen. Sorry, das ist staatlich lizensierte Umwelt- und Hirnverschmutzung.

Und die Initiative zur Beendigung des Monopols ging nunmal von den Privaten aus. Sorry, da haben sie sich verzockt. Mich betrifft (als Hörer!) nur die Tatsache, dass der DLF und ggf. noch in Summe 3-5 weitere öffentlich-rechtliche Wellen betroffen sind.

Die Privatisierung der Infrastruktur war - wie jede Privatisierung von Gemeingütern - natürlich eine Sauerei. Das betrifft gemäß meines Verständnisses von Rundfunk aber nur die öffentlich-rechtliche Nutzung der Antennen. Dass die Privaten da mit aufgeschaltet waren - ja, das bot sich an, es ist effizienter gewesen, es so zu tun. Man hätte das von Anfang an strikt trennen müssen und die öffentlich-rechtlichen Sendeanlagen hätten in öffentlich-rechtliche Hand gehört. Hätte nur halt zig formal-technisch unnötige neue Sendeanlagen erfordert.

Ebenfalls eine Sauerei war die Umwidmung öffentlich-rechtlicher Frequenzen (und die Einstellung der Programme natürlich) in Ostdeutschland zugunsten von Privatfunk. Ich erinnere an DT64.

Statt des jährlich wachsenden Schecks an die MB dürfen die Privaten nun halt einen sprunghaft gewachsenen Scheck an die neuen Antennenbesitzer ausstellen. So what?

Und wenn der ganze akustische Vollpfosten-Schund der Privaten und die Pendants der Öffis nun zur Hölle fahren würden, wäre das seit Jahren endlich mal eine gute Nachricht für dieses Land. Leider gingen halt auch die wertvollen (= inhaltlich relevanten) Programme mit drauf, wenn es so käme.

Und ich meine das zu 100% so, wie ich das geschrieben habe.
 
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Und wenn der ganze akustische Vollpfosten-Schund der Privaten und die Pendants der Öffis nun zur Hölle fahren würden, wäre das seit Jahren endlich mal eine gute Nachricht für dieses Land. Leider gingen halt auch die wertvollen (= inhaltlich relevanten) Programme mit drauf, wenn es so käme.

Und ich meine das zu 100% so, wie ich das geschrieben habe.

Nunja. Ihre Kausalketten sind aus der Ferne betrachtet sicherlich schön so, da einfach. Aber der Staat hatte sich damals entscheiden, dieses Antennenmonopol einzurichten, muss daher auch dafür Sorge tragen, dass es heute nicht missbraucht wird.

Bzgl. Ihrer Anmerkung, was mit den Sendern Ihrer Meinung nach passieren darf: Es ist schön, dass Ihnen die Arbeitsplätze hunderter, ja tausender Menschen egal sind. Und es sagt eine Menge über Sie und Ihre Meinung aus. Davon mal ganz abgesehen, dass die vielen Millionen Menschen, die diese Sender täglich konsumieren, offenbar Ihre Meinung nicht teilen. Aber Hauptsache, Sie können sich in Infoformaten und Nischenangeboten suhlen, die privat nicht finanzierbar sind.
 
Worauf kaum jemand ein Auge wirft: de fakto gibt es immer noch ein Monopol bei den Antennenträgern (exponierte Masten-/Türme). Die heute genutzten gehören nämlich alle der DFMG (außer denen in öffentlich-rechtlicher Hand und gaaaanz wenigen Ausnahmen). Natürlich gibt es alternativ diverse Mobilfunkmasten, Hochhäuser oder den einen oder anderen exponierten Hügel, wo man eine Antenne anbringen könnte, aber im Regelfall ginge ein Wechsel dorthin einher mit massiven Einbußen der Reichweite. Praktisch gesehen bleibt das für mich ein Monopol, dem sich alle unterwerfen müssen! Und die offensichtlich deutlichen Preiserhöhungen der DFMG tragen zu dem Dilemma auch bei.
 
Natürlich hat die DFMG auch die Preise erhöht. Deshalb müssen die Preise zwangsläufig etwas steigen.

MB hatte eine Preisstaffelung, die alle Kunden gleich behandelt hat. Natürlich wurde z.b. in Berlin am Alex zu viel gezahlt als real, dafür an Einzelstandorten weniger als real.

Die Folge der Reglierung war nun, dass die Standorte die zu viel gezahlt haben, auf günstige Anbieter gewechselt sind und MB nur auf den teureren Sitzen geblieben ist, die dann auch noch nach unten korrigiert wurden.
 
Es ist schön, dass Ihnen die Arbeitsplätze hunderter, ja tausender Menschen egal sind. Und es sagt eine Menge über Sie und Ihre Meinung aus.
Blah blah blah. Die übliche Drohung, mit der nur ZU gern hantiert wird.
Wie war es denn vor kurzem erst bei Siemens? Erst gefördert werden mit Bundesgeldern DAMIT keine Arbeitsplätze abgebaut werden und - ZACK! - kurze Zeit später, nach dem Verstreichen einer Frist, wird angekündigt Görlitz, Erfurt und Leipzig zu schliessen.

Damit konnte ja nun wirklich NIEMAND rechnen! - Zumindest niemand, der sich nicht mit der Firmenpolitik von Siemens wenigstens ein bisschen auseinandergesetzt hat.

Noch ein Beispiel?
Die DPAG. Zu 24,98 in der Hand der KfW (also Staats(Steuer)gelder).
Man ist sich bei der Post schliesslich "der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern bewusst" und entlässt sie deshalb nicht, sondern verfrachtet sie zu einem niedrigeren Tarif als dem marktüblichen Tarif in eine extra gegründete Tochterfirma (Delivery) (macht Rewe übrigens mit den Auffüllkräften genauso).

Brauchst Du noch ein Beispiel? Oder reicht's?
Die beiden Musterbeispiele schreiben dabei jährlich Millionen- bzw. Milliardengewinne.
Schliesslich und endlich nutzen die beiden auch nur die Möglichkeiten, die ihnen diese (und die letzten) Regierungen offengelassen haben. Das würde wohl jeder von uns. Ich glaub's nur nicht, dass es noch immer Menschen gibt, die dieses Scheinargument sogar noch fördern.
 
Es ist schön, dass Ihnen die Arbeitsplätze hunderter, ja tausender Menschen egal sind. Und es sagt eine Menge über Sie und Ihre Meinung aus.
Also entschuldige mal, aber an der Situation sind ja wohl vor allem die Betreiber der Radiosender selber schuld! Wenn, dann solltest du dich bei den Senderchefs, den Teilhabern und Gesellschaftern beschweren. Die haben gepennt und den derzeitigen Zustand zu verantworten! Sonst niemand.
 
Aber der Staat hatte sich damals entscheiden, dieses Antennenmonopol einzurichten, muss daher auch dafür Sorge tragen, dass es heute nicht missbraucht wird.
Aber wir haben doch gar kein Antennenmonopol mehr! Auf Wunsch einzelner Privatsender haben wir jetzt nur noch regionale "Antennenmonopölchen". Macht die Sache nicht besser, ich weiß (und habe davon auch weiter oben geschrieben). Dass hier ein funktionierendes, faires Nutzungssystem kaputtreguliert wurde, bis der einstige Monopolist in den Sack gehauen hat, ist nun wirklich auf Betreiben des Privatfunks zustandegekommen. Also bitte nicht jammern und nicht nach "Vater Staat" rufen. Schon gar nicht angesichts der Beduetungslosigkeit sämtlicher Privatfunk-Angebote (und leider auch zahlreicher öffentlich-rechtlicher angebote), wenn man unter Rundfunk mehr versteht als "Superhits" und "Smalltalk". Für beides hat die brandgefährliche Situation in unserer Gesellschaft seit langem keinen Platz mehr, dennoch toben sich die Programme dort aus, als wäre alles eitel Sonnenschein.

Bzgl. Ihrer Anmerkung, was mit den Sendern Ihrer Meinung nach passieren darf: Es ist schön, dass Ihnen die Arbeitsplätze hunderter, ja tausender Menschen egal sind. Und es sagt eine Menge über Sie und Ihre Meinung aus.
Ich gönne Ihnen Ihre Meinung über mich. Und sie ist mir egal.

Ich blicke auf eine weitaus hochwertigere und anstrengendere Ausbildung zurück, als man sie zum Dampfplauderer oder Hit-Abspieler braucht. Zu letzteren Jobs fehlt mir gewiss das Talent (meine Sprache ist in den vergangenen Jahren tatsächlich langsamer geworden und es dauert zuweilen, bis das Hirn etwas zum Lautgeben nachliefert), das kann und will ich nicht leugnen. Mir hat meine Ausbildung (inkl. Promotion in einer Naturwissenschaft) auch nicht dabei geholfen, nicht arbeitslos zu werden. Ich wurde zusammen mit tatsächlich bundesweit "tausenden Menschen" entsorgt, als Deutschland wieder aus der Energiewende ausgestiegen ist. Das Solar-Beispiel von weiter oben ist ja nicht frei erfunden. Im Unterschied zu den Unterhaltungs-Radiomachern von heute haben wir Solar-Leute aber Werte geschaffen, auf die ich noch heute stolz sein kann und die wneigstens ein kleinwenig dazu beitragen, das Wüten des Menschen auf diesem Planeten etwas weniger schädlich zu machen. Nützen wirds am Ende zwar alles nichts, aber wir haben es versucht.

Diesen tausenden Leuten aus der einstigen Solarbranche hilft Jammern und Klagen jetzt auch nichts. Die mussten sich auch neue Jobs suchen, sind teils zigmal wieder arbeitslos geworden, zigmal umgezogen, Familien sind kaputgegangen - alles was in Zeiten des Umbruchs passieren kann. Wieso sollte ausgerechnet die Zunft der Dampfplauderer und Hit-Abspieler davon verschont bleiben? Ich kann keine Berechtigung für eine Besserstellung erkennen. Dafür ist der Output - nüchtern und unemotional aus der Ferne betrachtet - einfach zu wertlos.

Davon mal ganz abgesehen, dass die vielen Millionen Menschen, die diese Sender täglich konsumieren, offenbar Ihre Meinung nicht teilen.
Auch damit muss ich leben und kanns auch irgendwie. Ich bin es gewohnt, mit meinen Wahrnehmungen (und der daraus resultierenden Haltung) gerne mal recht einsam dazustehen. So einsam wie das Kind, dass angesichts des nackten Kaisers ausrief "Aber er hat ja gar nichts an!".

Und was die Millionen Menschen angeht, die sich täglich von privaten und öffentlich-rechtlichem Dudelfunk bedudeln lassen: das ist mir bekannt. Und wenn ich draußen im Land sehe, wie primitiv, verkommen, hedomistisch und zunehmend gewalttätig diese Gesellschaft ist, wundert mich das auch nicht. Davon wird es für mich aber weder "gut" noch "erstrebenswert" noch "richtig" noch "wahr" oder sonstwas. Das ist ja beim Konsum anderer Giftstoffe nicht anders: auch wenn bestimmte chemische Drogen total "angesagt" sind, werden sie dadurch nicht gesünder.

Aber Hauptsache, Sie können sich in Infoformaten und Nischenangeboten suhlen, die privat nicht finanzierbar sind.
Ich "suhle" micht nicht da drin, ich bin nämlich kein Schwein. Ich habe auch nicht die Zeit, so etwas ganztags zu tun. Ich muss sehr auswählen und schaffe zuweilen nicht mal die "Dosis", die angemessen wäre, um in dieser verkommenen Gesellschaft wenigstens einigermaßen seelisch erträglich überleben zu können. Ich weile seit 7 Monaten bis auf wenige Tage durchgehend in Thüringen (Pflegefall in der Familie), was ich da an ethischem Verfall und Verrohung erlebe, sobald ich vor die Tür gehe, wäre in der Tat ohne ab und an eine liebevolle Sendung auf Bayern 2, gemacht von empfindsamen statt stumpfsinnigen Menschen, nicht auszuhalten.

Ich betrachte das auch nicht als "Nischenangebote", denn was da behandelt und angesprochen wird, wäre für jeden Menschen wichtig. Nicht unbedingt natürlich via Radio und auch nicht unbedingt speziell via Bayern 2, aber wäre es wesentlich mehr Menschen zugänglich, hätten wir die gesellschaftlich widerwärtigen Zustände nicht (oder nicht in dem Maße), wie wir sie haben.

Aber ist doch schonmal gut, wenn Sie erkennen, dass Inhalt, also Hörfunk-Angebote mit gesellschaftlichem Nutzwert, nicht via Privatfunk erstellt werden können. Ein schöneres Plädoyer für öffentlich-rechtlichen Qualitätsfunk und Finanzierung auf anderem Wege als Werbung kann es doch gar nicht geben.

Die Folge der Reglierung war nun, dass die Standorte die zu viel gezahlt haben, auf günstige Anbieter gewechselt sind und MB nur auf den teureren Sitzen geblieben ist, die dann auch noch nach unten korrigiert wurden.
Erste Folge der Marktöffnung war, dass die MB standortspezifische Preise kalkulieren musste, um das Cherry-Picking zu vermeiden (es hätte ja die Mischkalkulation ruiniert). Die dabei entstandenen exorbitanten Preise für manche Einzelstandorte führten nach erneutem Wehklagen zur Deckelung. Daraufhin warf die MB als Betreiber hin. Was hätte sie als zur Wirtschaftlichkeit verpflichtetes Unternehmen denn auch anderes tun können?

Blah blah blah. Die übliche Drohung, mit der nur ZU gern hantiert wird.
In der DDR hieß es, wenn man etwas kritisches sagte "du bist wohl gegen den Frieden?" Heute heißt es halt "du bist wohl gegen Arbeitsplätze". In beiden Fällen war / ist es ohne genaue Betrachtung des Falles erstmal nur billige Polemik.

kurze Zeit später, nach dem Verstreichen einer Frist, wird angekündigt Görlitz, Erfurt und Leipzig zu schliessen.
...gerne nach dem Verstreichen von Fristen, innert derer man hätte gewisse Fördermittel zurückzahlen müssen.

Es stand jedem frei die Antennen zu kaufen, bevor es die Heuschrecken getan haben.
Wobei ich an dieser Stelle vor allem wegen der ostdeutschen Standorte mit Mischnutzung ARD/DRadio/Private fragen muss: wer hätte das kaufen sollen / dürfen? Wer will sich mit dem Risiko behängen, auf den Kosten dann sitzen zu bleiben, weil andere Nutzer abspringen oder ggf. (ARD) von der KEF genötigt werden, Standorte oder irgendwann UKW komplett aufzugeben?

So gesehen war es schon fein, dass "gewohnheitsmäßig" der Eigentümer immer noch und überall der war, der das schon gemacht hat, als "Radio" ausschließlich "UKW" hieß und die Gesellschaft nicht so brodelte wie heute, wo man ja kaum noch mutmaßen kann, ob es in 5 Jahren noch die ARD gibt.
 
Gerade im Osten war das Risiko doch gering mangels Alternativen und Mehrfachnutzung.

Mal ein Gegenbeispiel der Standort Saarbrücken Schoksberg. 2 unterschiedliche Einzelantennen für Radio Salue und Unser Ding und UD oder auch Salue wird aufeinmal von der Göttelborner Höhe abgestrahlt, schon ist die Investition für die Katz.-
 
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Das lässt natürlich Interpretationsspielraum zu.

In Westdeutschland ist so, dass die ARD ANstalten über eigene Sendeanlagen verfügen.

Zum Beispiel braucht es im Saarland nicht den Schoksberg, es könnte auch die Göttelborner Höhe sein oder es Braucht nicht SB-Winterberg zu sein, sondern es könnte auch der Halberg sein ...

In der ehemaligen DDR gibt es sowas nicht. Aber natürlich könnte man eigene Antennen anbringen etc ...

Das grundsätzliche Problem ist, dass die Ersteigerer der Antennen ja ihre Kosten reinbekommen müssen und die Frage ist, ob diese überhaupt dazu gezwungen werden können, die Antennen so anzubieten, dass sie drauflegen und was passiert wenn an Einzelstandorten noch investiert werden muss, das rechnet sich doch noch weniger?

Hier würde ich knallhart die Antennen abbauen und die Miete und den Service sparen, anstatt mit allem unter dem Strich drauf zu legen bzw wenn noch möglich von dem Kauf zurückzuztreten, denn mit den Voraussetztungen und Deckelung der Einnahmen, hätte jeder vernünftige Mensch nicht so viel geboten.
 
Also das mit dem drauflegen halte ich ehrlich gesagt für ein Gerücht. Wenn das nur ein Minusgeschäft wäre, hätte man die Antennen schon vor Jahren abgestossen. Wie oft gibts denn wirklich kostenintensive Störungen an irgendwelchen Sendeanlagen? Wenn die einmal laufen und vernünftig gewartet werden, senden die eine halbe Ewigkeit vor sich hin ohne das irgendwas ist.

Und zweitens:
Hier würde ich knallhart die Antennen abbauen und die Miete und den Service sparen, anstatt mit allem unter dem Strich drauf zu legen
Ähmm, keine Antenne mehr gleich kein Umsatz gleich Sitzenbleiben auf den Kaufkosten der Anlage... Und Rücktritt vom Kauf? Eher unwahrscheinlich dass das jetzt noch möglich ist.
 
Also das mit dem drauflegen halte ich ehrlich gesagt für ein Gerücht. Wenn das nur ein Minusgeschäft wäre, hätte man die Antennen schon vor Jahren abgestossen. Wie oft gibts denn wirklich kostenintensive Störungen an irgendwelchen Sendeanlagen? Wenn die einmal laufen und vernünftig gewartet werden, senden die eine halbe Ewigkeit vor sich hin ohne das irgendwas ist.

Das ganze System hat funktioniert, als alle Standorte gleichbehandelt wurden egal wie teuer sie waren.

Das Problem ist doch, dass mit der Öffnung des Marktes die Anbieter, die mehr bezahlen mussten um teurere Standorte subventionieren, den Betreiber gewechselt haben und MB nur noch auf den unattraktiven Standorten sitzengeblieben sind, die dann zum Teil noch gedeckelt wurden.

Und Rücktritt vom Kauf? Eher unwahrscheinlich dass das jetzt noch möglich ist.

Das kann nur MB beantworten, ob der Betrag schon gezahlt wurde. Angeblich haben 28 von 30 Anbietern der Übergangslösung zugestimmt und nur 2 nicht, die Frage ist welche Standorte davon betroffen sind?

Ähmm, keine Antenne mehr gleich kein Umsatz gleich Sitzenbleiben auf den Kaufkosten der Anlage.

In Wahrheit wurden ja nicht die Antennen verkauf, sondern v.a. der Platz an den Türmen. Aber kein vernünftiger Betriebswirt der Käufer (Finanzinvestoren) kann einen Vertrag unterschreiben, indem der Anbieter drauf liegt und ob eine Instanz dies im Nachhinein tun kann, dort habe ich habe ich auch meine Zweifel.

Wenn die Radioveranstalter nicht mehr bezahlen wollen, dann bleibt im Zweifelsfall nur die Abschaltung. Ich sehe als Lösung nur, dass UKW länger läuft bzw die Antennen länger bezahlt werden, selbst wenn nicht mehr gesendet wird oder alternativ eine fallende gestaffelte Miete.

Verbockt haben das ganze ganz klar Divicon und Uplink, niemand von denen hat erwartet, dass dieser Fall eintritt.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Problemfälle generell im Osten liegen, denn dort nutzen ja viele Anbieter die Standorte, sodass eine Antenne auch mehr einnahmen generiert, sodass der Aufschlag geringer sein müsste. Verlierer sind alle Anbieter, die eine extra Antenne nutzen.

Verlierer sind FFH, Unser Ding, Radio salue um mal Beispiele zu nennen. Ist doch klar, dass hier der Anbieter alleine die Kosten tragen muss.

Am Blessberg sieht es z.b. so aus:

Antenne I - 142m - rund:
91,7 MDR TH
94,2 DLF Kultur
102,7 Antenne
106,7 Landeswelle

Antenne II - 120m gerichtet
95,2 MDR Kultur 10-20 kw
96,9 MDR Jump 5-20 kW
 
2015 gab es doch mal Zoff mit der media broadcast bezüglich der Erhöhung der Antennenpreise. Da geisterte mal eine Preisliste mit den neuen Preisen durch dieses Internet. Hat die jemand noch und làd die hoch?
 
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Ich hab sie selber gefunden. Ich stelle sie euch gerne zur Verfügung. Passt ja :)
 

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