UKW und die neuen Antenneneigner: Jetzt geht der Zoff erst richtig los

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Sind denn jetzt schon einzelne Sender abgeschaltet. Schöiesslich war der 1. April ja der Stichtag.
 
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Das heisst für mich dann aber auch der MDR ist bereit jede Summe zu zahlen - kein Wunder - öffentlich rechtlich und "unterstützt" durch GEZ.
Auch die Privaten werden zahlen müssen. UKW ist - allen anderslautenden Hurra-Stories zum Trotz - nach wie vor das Rundfunk-Übertragungsmedium schlechthin.

Die gleichgeschaltete Funke-Tagespresse in Thüringen berichtet offenbar auf der Titelseite der Wochenendausgabe mit dem weiter vorn verlinkten halbgaren und unterstellenden Artikel. Zumindest von der OTZ weiß ich es inzwischen.
 
Mich würde mal interessieren, welche Sender in Niedersachsen von der Abschaltung betroffen wären. Da das nur UKW betrifft, ist es nicht so dramatisch. Schlimmer wäre es, wenn die DAB+ Sender auch betroffen wären. Gut das man auf verschiedenen Wegen Radio hören kann.
 
welche Sender in Niedersachsen von der Abschaltung betroffen wären
Antenne + ffn (die Niedersachsen Broadcast GmbH) und R21 haben sich ihre Antennen gekauft. Der NDR ist sogar Eigentümer von Masten. Die also schonmal nicht.

Bleiben noch das Deutschlandradio und vielleicht der eine oder andere OK oder NKL oder KL.
 
Es kann dir niemand außenstehender definitv sagen, welche Frequenzen betroffen sind, denn es gibt ja auch von an die Heuschrecken verkaufte Antenne schon Verträgen mit Anbietern zur Überbrückung.
 
Mal abgesehen vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, so soll doch zahlen wer auch gehört werden will ! ! ! :D
Es ist doch so, dass eine Antenne mit grosser Reichweite den privaten immer "noch" nicht ausreichte - dann musste eben eine zweite dazukommen - damit im Sendegebiet ja "auch" alle Hörer in den "störungsfreien" Genuss kamen.
Schaut man sich die Ausstrahlung bzw. Reichweite mancher Antennen an so kann man sich doch ebenso fragen: Warum wird das angrenzende Bundesland kilometerweise mitversorgt obwohl es dort eigene private Landesprogramme gibt ? ! ? :rolleyes:
So habe ich, zum Beispiel nie verstanden, wieso Radio Brocken ganz weit in Meck-Pomm bzw. Niedersachsen, Radio SAW eine Antenne in Wiederau (Sachsen) hatte und sich eben 89.0 RTL sogar auf S-AN, Thüringen, Sachsen und noch zusätzlich Niedersachsen ausbreitet ? ? ? :confused:
Na gut, das letzte Beispiel ist vielleicht nicht so gut gewählt aber man hätte ja auch die Antenne so ausrichten können, dass eben Niedersachsen nicht mehr so gut versorgt wird. o_O
 
und sich eben 89.0 RTL sogar auf S-AN, Thüringen, Sachsen und noch zusätzlich Niedersachsen ausbreitet ? ? ?
Project 89.0 bzw. 89,0 RTL hatten das Glück, eine dieser alten, bestandsgeschützen Grundnetzsenderfrequenzen (88.95 MHz) zu erhalten. Bestandsgeschützt (der Schutz kann übrigens zurückgegeben werden...) heißt bei den alten Frequenzen unterhalb 100 MHz: Wiederbelegung erst in 480 km Entfernung für +/3 300 kHz und Benutzung der 300 kHz entfernten Kanäle (bei der 89.0 also die 88.7 und die 89.3) erst in 240 km Entfernung. Im damaligen deutsch-deutschen Verhältnis wurde das nicht immer genau eingehalten.

Teurer war es wohl nach der alten Preistabelle von MB auch nicht, ob man jetzt rund oder gerichtet sendet, nur Sendeleistung, Antennenhöhe und die Stufe der Betriebssicherheit bestimmten den Preis. Warum sollte man sich also beschränken, wenn man die beste Frequenz in ganz Deutschland erhalten hat...
 
Die Senderstandorte wurden in Zeiten ausgekäst, als Rundfunk einen noch erkennbaren gesellschaftlichen Auftrag hatte. Da war "Konkurrenz" zwischen den einzelnen Programmen auch nur ein untergeordnetes Thema. Natürlich war man auch damals stolz darauf, wenn man tief im Nachbarland viele treue Hörer hatte, aber es war nicht existenziell notwendig. UKW-Standorte stellt man auch sinnvollerweise an exponierte Stellen, also auf hohe Berge. Dort kann man mit umfangreichen Antennenfeldern mit hohem Gewinn arbeiten. Da holt man durchaus aus 8 kW Senderausgangsleistung 100 kW ERP aus der Antenne raus, also das größte, was es in Deutschland vor Start des Senders Rostock-Toitenwinkel gab. Klein-Standorte hingegen sind meist ineffizient, die wenigen (wenn überhaupt mehrere) Antennenfelder wollen oft fast 1:1 echte Senderausgangsleistung für die entsprechende Äquivalenzstrahlungsleistung. Man fährt also mit einem Grundnetz aus leistungsstarken Sendern an exponierten Standorten weitaus günstiger (DLF und DLF Kultur haben das weitgehend nicht, zahlen sich mit je ca. 150 Funzeln halbtot und haben Deutschland nichtmal ansatzweise abgedeckt und sind deshalb so hoffnungsvoll auf DAB). Diese Grundnetzsender reichen dann halt auch weit.

Entlang der innerdeutschen Grenze hatte hohe Reichweite auch noch eine Propaganda-Bedeutung - in beiden Richtungen. Die 89,0 auf dem Brocken war einst eine relevante Frequenz von Radio DDR 1, später Radio Aktuell, dann sogar noch kurzzeitig MDR Kultur, bevor sie an den Privatfunk ging.

Und dann kam der Privatfunk. Der braucht möglichst viel Hörer-Zählvieh, damit die Werbeminute nen hohen Preis bekommt. Da ist Overspill auch sehr willkommen und rechnet sich offenbar gegen die Stromkosten, die das ganze mehr kostet. Natürlich könnte man den Brocken z.B. nach Westen ausblenden, sparte dabei vielleicht 30-40% der Sendeleistung, die man derzeit laufen hat für die gleiche Reichweite im eigentlichen Sendegebiet - verliert aber viele potentielle Hörer. Und wenn mehrere Programme von den gleichen Antennenfeldern gesendet werden, wird auch nicht unbedingt jedes Programm bei diesen Diagrammänderungen mitspielen wollen. Mir ist zumindest kein einziger Fall bekannt, in denen eine technisch mögliche Reichweite nachträglich künstlich reduziert worden wäre.

Radio SAW hätte für die Versorgung von Ost-Sachsen-Anhalt nach heutigen Kriterien (also ohne Dachantenne) sowieso eine Frequenz in der Region benötigt. Da sollte einst bei Naumburg ein neuer größerer Senderstandort entstehen. Sinnvollerweise hat man dann - nur wenige Kilometer hinter der formalen Landesgrenze - den Standort Groitzsch / Pegau ("Wiederau") mitbenutzt, genau wie MDR Sachsen-Anhalt auf der 106,5. Beide Programme laufen auch über eine andere Antennenanlage und haben keine Rundstrahlung, sondern decken nur Sachsen-Anhalt und bissl Thüringen ab, obwohl sie soweit aus den Datenbanken ersichtlich als (weitgehend) rundstrahlend koordiniert sind:

SAW Wiederau 104_9.png MDR Sa-An Wiederau 106_5.png

Das spart tatsächlich bissl was und optimiert auf das Zielgebiet. Die anderen Programme kommen von einer rundstrahlenden Antennenanlage ca. 25 m höher am Mast.

Teurer war es wohl nach der alten Preistabelle von MB auch nicht, ob man jetzt rund oder gerichtet sendet, nur Sendeleistung, Antennenhöhe und die Stufe der Betriebssicherheit bestimmten den Preis.
Heftige Richtstrahlung ergab einen Preisabschlag.

Dann werfe ich hier mal die Preisliste mit der Mischkalkulation rein, es dürfte die letzte Liste dieser Art gewesen sein. Das war fair für alle. Aber das wollten die Privaten halt nicht. Und deshalb gibt es jetzt diesen Thread.
 

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Mal noch etwas zur Lösung des Antennenproblems:
Wie war es denn vor etlichen von Jahren als es noch kein Internet gab und Handys - richtig - Jederman hatte eine eigene Antenne auf dem Dach um damit eben TV und Hörfunk zu bekommen.
Damals gab es schon Hörfunk- "Verrückte" denen der Empfang zu gering war und seine Antenne wurde vergrössert - demzufolge besserer Empfang weiter entfernter Radioprogramme.
Nachdem sich dann Kabelnetzbetreiber gefunden hatten wurden die Antennen auf dem Hausdach entfernt und es wurde damals prophezeit niemals wieder Antennen auf Häusern zu sehen - oder ? ? ?
Kabel-TV und aufkommendes Internet sollte dann die Zukunft sein - stimmt wohl soweit auch - aber dann kamen die Antennen zurück und sind bis heute geblieben in Form der Funkantennen für Handy/Smartphon und DVB-T,
also wer nicht zahlen will baut sich wie der Lokal-Rundfunk in NRW ebenfalls kleine Antennen aufs Dach und lässt sein "Mantel"-Programm drüber laufen.
Dazu brauche ich nicht unbedingt eine "gewaltige" Höhe aber eben ein Hochhaus - in meiner Stadt steht schon seit Jahren eine Funkantenne für privaten oder öffentlich-rechtlichen Hörfunk - kann dazu leider kein Bild bringen aber schaut mal bei Google Maps:
51°50'04.4"N 12°14'20.8"E

Der "Grössenwahn" der privaten Radiosender begann meines Erachtens schon damit, dass man unbedingt ein neues Funkhaus in bester Citylage einrichten musste anstatt bei den außerhalb gelegenen zu bleiben.
Deswegen braucht man sich auch über die Erfolgsgeschichte von Schlagerparadies nicht zu wundern denn wie haben sie angefangen, über Internet und senden jetzt über DAB+ und sind in fast jedem Kabelnetz zu finden.

@Radiowaves: Dein Beitrag kam als ich hier schon als ich schrieb aber ich füge noch "Einen" mit an denn Radio SAW ist nach eigenen Angaben, so wie auch MDR S-AN - landesweit (!) - zu hören vom Brocken, also warum noch zusätzliche Antennen auf die verzichte ich dann zuerst ? ! ?
Natürlich ich muss mich trauen und wollen aber wahrscheinlich hat darüber noch Keiner in den Sendern nachgedacht.

Die Errichtung von DAB+ Antennen muss ja auch irgendwie bezahlt werden bzw. Stromversorgung und dergleichen, nimmt man hier Rücksicht auf Kosten und Nutzen ? ? ?
Kostet ein Aufbau einer UKW-Antenne auf's Dach oder einem Mast mehr als eine DAB+ Antenne ? ? ?
 
Wurde denn nun irgend ein Sender abgeschaltet?
Oder bisher nur Heisser Kaffee der kalt getrunken wird.


ZUR GEZ noch eine Anmerkung.

Die Erhebung pro Haushalt finde ich ungerecht.
Bei anderen Steuern muss auch derjenige zahlen der etwas Nutzen will.
Mehrwertsteuer,Mineralölsteuer,KFZ Stuer werden auch nicht pro HAUSHALT berechnet.
......
So kommt es nun dazu , das der alleinstehende Opa in Berlin in seiner Berliner 2 Zimmer Wohnung einmal voll GEZ bezahlt und der 4 Generationen Bauernhof in Bayern mit 14 Leuten auch NUR einmal voll GEZ bezahlt.
Sowas in dieser Form zu erheben ist doch vollkommener NONSEN!
..............................................................................
Entweder Erhebung pro NUTZER//// oder gar nicht oder aus Steuermitteln.
...............
Die GEZ will es sich halt einfach machen und nur über simple von der Post verfügbare Adressen abrechnen um sich die Arbeit mit denen im Haushalt lebenden Personen, die ja ständig schwanken vom Hals zu halten.
 
Die 89,0 war eine Radio Brocken Frequenz und wurde aus dem Netz für den DAB Promo Sender rausgelöst.

Der Brocken deckt weite Teile von S-A ab, aber nicht Küchenradiotauglich, wie heutzutage der Maßstab ist und DAB wird auch nicht so geplant, denn das hatte man damals mit dem Altnetz und Sendeleistungen um 1 kW schon.

Die Aufgabe der Mischkalkulation der MB hatte ja schon Folgen, verschiedene Standorte oder gar Frequenzen wurden aufgeben. Der HR hat z.b. in Fulda und Limburg Frequenzen zum Jahresende abgeschaltet und das wird auch so weitergehen, da durch die neuen Preise sich auch neue private Anbieter schwer tun.

Fakt ist doch eins, es wird für alle die bisher auf MB gesetzt haben teurer. Die Frage ist nur wieviel und gerade neue Frequenzen sind betroffen, da zum Teil ja nicht mehr die alten Diagramme der schon am Standort genutzten Frequenzen genutzt werden konnten. Am teuersten sind Einzelstandorte mit nur einer Antenne und einem Programm am Standort.

Man wird vlt auch Leistung zurückfahren, um über eine billigere Gemeinschaftsantenne senden zu können oder sogar auf andere Masten ausweichen.

Im Saarland war es z.b. so, dass es via DVB-T für den SR billiger war den Standort Schoksberg aufzugeben und dafür am Halberg DVB-T2 Antennen und den Standort Felsberg (ex Kerlingen) komplett neuzubauen.
 
@WM1965 : es mag an der späten Stunde liegen, aber ich kann Deinem Post momentan nicht allzu gut folgen und darauf also auch kaum antworten. Sorry.

Die 89,0 war eine Radio Brocken Frequenz und wurde aus dem Netz für den DAB Promo Sender rausgelöst.
Ein genialer Trickbetrug: die 89,0 aus der Radio-Brocken-Kette als "DAB-Promofrequenz" rauslösen für Project 89.0 und dann nie zurückgeben, stattdessen RTL aufschalten. So hat man durch die Hintertür einen weiteren nahezu landesweiten Privatsender geschaffen. Der MDR hätte damals ruhig dagegen klagen sollen.

Ich bin derzeit schon mal am prophylaktischen Umplanen der Zuführung unseres Kabelnetzes. Ich habe nur noch einen DVB-UKW-Umsetzer frei, bräuchte aber perspektivisch 8 Stück, um wenigstens die terr. herangeführten Öffis weiterhin drin zu haben (die Privaten sind dann eh Geschichte). Ggf. müssen wir eine Antenne wieder wie vor 30 Jahren gen Ochsenkopf richten, den BR und den DLF von dort holen und die beim BR gesparten Sat-UKW-Umsetzer dann für den MDR verwenden. Wir hätten dann wneigstens noch besser als "früher" das Band für Weitempfänge frei. Für Bayern 1 und Bayern 3 sollte es qualitativ reichen, bei Bayern 2 wird es kritisch. Schaunwermal.
 
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Sobald online, empfehle ich das heutige Medienmagazin auf RBB Radio Eins mit Jörg Wagner.

Das aus meiner Sicht recht hilflose (und teilweise auch nicht sehr faktenfeste) Gestammel vom RBB-Produktions-/Betriebsdirektor Nawid Goudarzi richtig interpretiert, scheint das Ganze doch eine ernstere Angelegenheit zu sein als bspw. von mir bisher angenommen.

Eigentlich müsste ich amüsiert sein über diesen möglichen "Kannibalismus" - da scheint die unersättliche Kapitalgier auch genau die Programmverbreitungen in Frage zu stellen, die sie "mühevoll" und mit tatkräftiger Unterstützung der Landesmediensanstalten und der Mehrheit der Gesellschaft errichtet hat, um genau diese Kapitalgier immer weiter zu fördern. Dass es zudem gleich noch einen kleinen Rest an Qualitätsjourmalismus treffen könnte, mag aus dieser Perspektive sogar ein netter Nebeneffekt sein.

Nur ist das alles nur noch bitterböse traurig, schon dass es die Diskussion überhaupt gibt...(danke @Radiowaves für viele treffende Beschreibungen in Deinen Beiträgen).
Warum konnte so etwas eigentlich nicht vor 1990 passieren???
 
Das aus meiner Sicht recht hilflose (und teilweise auch nicht sehr faktenfeste) Gestammel vom RBB-Produktions-/Betriebsdirektor Nawid Goudarzi
... kann man auch hier nachhören. Zum Glück kam das Gestammel schon am Anfang der Sendung, so dass ich mich nicht noch länger durch diesen verzerrten Soundbrei quälen musste. Die Service-Sprecherin davor war wegen spuckender Verzerrungen schon nicht zu ertragen.

Herr Goudarzi weiß offenbar nicht, welche Programme vom Scholzplatz kommen. Nun denn... ich habe da keine Fragen mehr. RDS kann man beim RBB ja auch nicht, anständigen Sound ebenso nicht...

Das vollständige Interview mit dem GF der Media Broadcast findet sich übrigens hier: http://www.wwwagner.tv/?p=37982

Und mehr Substanz hat dieses Interview: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-toene-texte-bilder-interviews/audio-radio-aus-100.html

Eigentlich müsste ich amüsiert sein über diesen möglichen "Kannibalismus" - da scheint die unersättliche Kapitalgier auch genau die Programmverbreitungen in Frage zu stellen, die sie "mühevoll" und mit tatkräftiger Unterstützung der Landesmediensanstalten und der Mehrheit der Gesellschaft errichtet hat, um genau diese Kapitalgier immer weiter zu fördern.
Ja, und genau für die würde ich mich auch sehr freuen, wenn es das mit dem Geschäftsmodell "Besudelung wertvoller Frequenz-Ressourcen mit Werbefunk" auch gewesen wäre, am besten für immer. Dieser Zustand wird leider nicht eintreten und es betrifft eben auch Qualitätsprogramme wie den DLF.

Warum konnte so etwas eigentlich nicht vor 1990 passieren???
Im Osten nicht, weil der Rundfunk in staatlicher Hand war und keine Kasperveranstaltung mit Möglichkeit, an der Verblödung der Massen Geld zu verdienen, sondern staatlich wichtiges Informations- und auch Propagandainstrument. Die Technik lag komplett in den Händen der Deutschen Post - und solange das so war, funktionierte das auch. Da war auch der Sound ok, weil kein Programmheini dran rumfummeln durfte.

Im Westen gab es bis Mitte der 80er ja auch nur öffentlich-rechtlichen Rundfunk und der bespielte in den meisten Fällen eigene Sendeanlagen. Genau so fände ich das auch richtig: nicht nur die Redaktionen und Funkhäuser müssen öffentlich-rechtlich sein, sondern auch die Verbreitungswege. Sonst hilft das im Falle eines Falles alles nichts.

Das Konstrukt "Senden über die Bundespost" geht ja auch noch halbwegs ok, aber die Privatisierung der Bundespost mit Verlagerung des Sendernetzbetriebes in ein Privatunternehmen hätte nie, nie, nie stattfinden dürfen. Genausowenig, wie man Bahn, Wasser, Strom und andere Allmenden privatisieren darf, wenn man über sein Leben noch verfügen will.

Es wird ihnen wieder keine Lehre sein.

Und die APR meldet, man habe sich geeinigt. Wer mit wem und in welchem Umfang, ist mir nicht ganz klar.
https://www.privatfunk.de/r18/10094.html
 

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  • radioeins - Medienmagazin_07_04_2018.mp3
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Es ist auch blöd. dass der RBB keine eigenen Anlagen in Brandenburg hat, obwohl ja alle großen bis auf Calau kein DDR Altbestand war, da die Versorgung früher über andere Sender erfolgte, da die Bezirke ja früher nicht mit den Ländergrenzen identisch waren.
 
Es wird ihnen wieder keine Lehre sein.

Nee, natürlich nicht...:rolleyes: Der Tanz des Kapitals wird munter weitergehen.

Es ist auch blöd. dass der RBB keine eigenen Anlagen in Brandenburg hat....

"Blöd" ist das System, das überhaupt zu solchen Zuständen führt. Sorry, das mag hart klingen, ist aber eigentlich noch eine freundliche Beschreibung.

Die Frage "nach 1990" war übrigens eher rhetorisch-ironisch gemeint (die Antwort sehe ich aber ähnlich wie @Radiowaves) - mit Blick auf die BRD (und darauf war die Frage gerichtet) hätte die bloße Existenz der DDR ausreichend "regulierende Wirkung" gehabt, die einen derartigen Blödsinn, wie er jetzt am Dampfen ist, von allein verhindert hätte.
 
Es ist auch blöd. dass der RBB keine eigenen Anlagen in Brandenburg hat, obwohl ja alle großen bis auf Calau kein DDR Altbestand war, da die Versorgung früher über andere Sender erfolgte, da die Bezirke ja früher nicht mit den Ländergrenzen identisch waren.

Hier sind ab 3:07 die Frequenzen Stand Ende 1992 drin:


Da sind doch auch in Brandenburg einige Altbestände (danach erfolgten aber teils verwirrende Standortverlagerungen).
 
Wie hatten doch das selbe System bis vor ein paar Jahren. Die Hoheit des Rundfunks lag beim Staat, sowohl Technik, Antennen als auch Bauwerke. Einzig die Landesrundfunkanstalten hatten noch Bestandsschutz.

und die DDR gibt es nun schon fast 30 Jahre nicht mehr, deswegen hinkt der Vergleich. Die Öffnung / Privatisierung haben wir doch der EU zu verdanken und auch zum Teil der DDR bzw der Wiedervereinigung, wo damals alles privatisiert wurde was Geld gebracht hatte und der Staat/Kommunen blieben auf den Verlustgeschäften sitzen. Die Schwimmbäder oder ÖPNV wurde früher über Strom und Wasser mitfinanziert.

und die jetzigen Probleme gibt es v.a. im Osten, da es hier fast keine alternativen Standorte gibt.
 
Muss man sich nicht auch die Frage stellen in wie weit dies (Staats-) Rechtlich überhaupt zulässig sei den Empfang über UKW zu unterbrechen, den immerhin muss doch gewährleistet werden das die Bevölkerung im Katastrophen- oder Kriegsfall (der scheint ja auch nicht mehr ganz ausgeschlossen) informiert werden kann!?
 
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