UKW und die neuen Antenneneigner: Jetzt geht der Zoff erst richtig los

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Nach "Marktgesetzen" ist doch alles völlig korrekt gelaufen und ist immer noch völlig korrekt. Da wirkt nur die Reaktion der potentiellen Antennennutzer, also der Programmveranstalter, etwas, sagen wir mal, aus der Welt gefallen. Und die Naivität von Uplink und Divicon ebenso.
 
Die Milaco GmbH - nicht zu verwechseln mit der MLC GbR - will schon wieder aussteigen, schreibt die taz. In DIESEM Fall frage ich mich doch,
wie und warum Freenet/MB auf so eine " schillernde Persönlichkeit" wie Axel Sartingen hereinfallen konnte.

MB hat an den meist bieteten verkauft. Es ist doch nicht das Problem, dass weder die Radioveranstalter noch Divicon/Uplink die Antennen gekauft habenn.

und Uplink ist so dumm und bietet noch die Steilvorlage, dass die Anbieter die Antennten abbauen sollen, da eigene neue Antennen soviel günstiger wären ...
 
Die SBW in BW, Radio 21 in RLP und NDS, sowie die BLM in Bayern und noch FFH/ANtenne in NDS haben ANtennen gekauft. Dazu hat die SBW ja am Standort Langenberg eine neue Antenne in Betrieb genommen und Divicon am Schoksberg in SB. Somit ist Radio Salue im Saarland fein raus, da die restlichen Standorte dem SR gehören. Der SR selbst prüft gerade Alternativen für die 3 Frequenzen, die man nicht selbst betreibt.
 
http://www.taz.de/!5504693/

An dem gesamten Vorgehen zeigt sich die absolute Dummheit der deutschen Radiomacher:

1. Generell: Das sture Festhalten an der durch Frequenzmangel geschützten, kuscheligen, aber völlig überteuerten und technisch längst überholten heiligen Kuh UKW und die gleichzeitige Ablehnung von DAB+ trotz stark steigender Nutzerzahlen alleine aus dem Markt heraus (Inzwischen 15 Millionen Besitzer von DAB+ Radios werden in der Szene durch die Bank schlechtgeredet und ins lächerliche gezogen wird, weil mehr Konkurrenz nicht sein darf, man müsste sich ja mehr anstrengen und kann keine dicken Gewinne mehr mit Schmalspurprogrammen erzielen).
2. Die Naivität beim Schrei nach Marktliberalisierung ohne technischen Sachverstand (warum wohl war die Mischkalkulation von Media Broadcast das beste und fairste für alle??? 100 Watt Kosten X, 1000 Watt Kosten Y, unabhängig von Standortkosten).
3. Die Preisgarantien von Divicon und Uplink für ihre Kunden ohne Verhandlungsabschluss mit den Antennenbesitzern.

Ich habe selten eine selbstverliebtere, naivere und dümmere Branche im Medienbereich erlebt.
 
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BHeins hat zwar keine von der MB übernommen, sendet aber schon seit ein paar Monaten mit einer eigenen Antenne.
In solchen Fällen ist das auch wirklich eine naheliegende Lösung: man muss sich die Antenne mit keinem anderen Nutzer teilen, man hat keine umfangreiche (und damit teure) Antennenanlage, man hat überschaubare Kosten und kann diese ohne Unwägbarkeiten durch Geschäftspartner kalkulieren. An den typischen ostdeutschen Großsenderstandorten sieht das anders aus. Welcher der dort teils 6 Nutzer der gleichen Anlage (davon 2 Private, 3 regionale Öffis, 1 D-Radio) sollte das unternehmerische Risiko tragen, eine so umfangreiche Anlage zu kaufen / aufzubauen / zu betreiben?

Das sture Festhalten an der durch Frequenzmangel geschützten, kuscheligen, aber völlig überteuerten und technisch längst überholten heiligen Kuh UKW und die gleichzeitige Ablehnung von DAB+ trotz stark steigender Nutzerzahlen alleine aus dem Markt heraus
...hilft dir aber auch nichts, wenn die Marktöffnung" dann auch dort kommt. Und das streben die Privaten ja an. Das gleiche Elend droht auch dort, denn auch im Band III hat man nicht mal eben so einfach Ersatzmasten / Ersatz-Standorte / Ersatz-Antennen parat, wenn diese Spielchen dann auch dort laufen. Schlimmer noch: im Falle eines verkaufs der Antennen von DAB-Standorten könnten Bestandteile von Gleichwellennetzen in unterschiedliche Hände geraten. Hurra. Antennen sind da noch nichtmal das große Thema, aber wenn Sendeanlagen betroffen sind und die Sync dann nicht mehr gewährleistet ist bzw. Fehlerbehebungen in gegenseitigen Schuldzuweisungen unterschiedlicher Sender-Eigner enden, kann man die hübsch komplizierten DAB-Netze in die Tonne treten.

Nicht ohne Grund stoppt ja nun auch der DAB-Ausbau.
 
.... und noch FFH/ANtenne in NDS haben ANtennen gekauft.

Ich nehme mal an,Du meinst FFN/Antenne in NDS. FFH-group in Hessen hat nichts gekauft, sondern offensichtlich schon vorab einen Dienstleistungsvertrag mit Divicon geschlossen, die selbst auch nicht gekauft haben. "Dumm gelaufen Hr. Hillmoth" / K.
 
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Der Ausbau wurde wegen der unklaren Kostensituation via UKW gestoppt.
Das liest sich hier für mich aber etwas anders:
http://meedia.de/2018/05/07/ukw-blackout-droht-mdr-stoppt-netzausbau-wegen-streit-mit-media-broadcast/ schrieb:
„Wir als MDR sehen uns künftig erst wieder in der Lage, Investitionen in die terrestrische Rundfunkverbreitung zu tätigen, wenn die Rahmenbedingungen bei der UKW-Verbreitung geklärt und wir zur Überzeugung gekommen sind, dass wir langfristig auf verlässliche Partner vertrauen können“, erklärt Ulrich Liebenow, Betriebsdirektor des Mitteldeutscher Rundfunk, gegenüber MEEDIA.

„Das, was wir gerade im Bereich UKW-Verbreitung erleben, erschüttert die Zuverlässigkeit der terrestrischen Verbreitungswege insgesamt, also auch die Hörfunkverbreitung via DAB+ und die Fernsehübertragung mittels DVB-T2 HD. Dieses Modell des Verkaufs an mehrere Investoren könnte dort ja ebenso zur Anwendung kommen – und auch für ein digitales terrestrisches Signal ist letztlich eine Antenne erforderlich“, betont Liebenow.

Da geht es sehr wohl auch um Vertrauensverlust und um die Befürchtung, andere terrestrische Verbreitungswege könnten dem UKW-Beispiel folgen.
 
Da wär ich mir jetzt nicht so sicher. Die Dresdner Ecke macht schon ziemlich Rabatz, dass wieder nur Leipzig seine DAB+-Extrawurst bekommen hat, woraufhin man zumindest auch für Dresden einen eigenen Lokal-Mux in Aussicht gestelt hat. Die Vorbereitungen dafür dürften nun erstmal auf Eis liegen.
 
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Den MDR betrifft es gar nicht, sind nur Drohungen, denn man hätte 2018 so oder so nichts ausgebaut.
Bei DAB weiß ichs tatsächlich nicht, aber DVB-T -> DVB-T2 wäre noch was gekommen (nein, nicht nur ersatzlose Abschaltungen). Bin gespannt, ob man im Herbst noch Geyer, Reichenhain, Gera und Inselsberg auf DVB-T2 umstellen wird. Freenet will ja auch auf die drei erstgenannten Standorte, installiert wird also so oder so. Wäre bizarr, wenn dort nur Freenet auf Sendung ginge und die Öffis ersatzlos verschwänden.

Da wär ich mir jetzt nicht so sicher. Die Dresdner Ecke macht schon ziemlich Rabatz, dass wieder nur Leipzig seine DAB+-Extrawurst bekommen hat, woraufhin man zumindest auch für Dresden einen eigenen Lokal-Mux in Aussicht gestelt hat. Die Vorbereitungen dafür dürften nun erstmal auf Eis liegen.
Das ist ja aber nun nicht MDR, sondern wäre, würde es wie in Freiberg und Leipzig laufen, von vorne bis hinten Divicon sein. Und da lauert ggf. von anderer Seite Ärger: wenn es Uplink und Divicon in ihrem Hauptgeschäftszweig aufgrund "Verträge abgeschlossen, die auf unbekannten Antennenmietkosten beruhten und nun finanziell nicht haltbar sind" zur Strecke bringen würde, sähe es ggf. auch für die DAB-Spielereien in Freiberg und Leipzig bitter aus.
 
Ich nehme mal an,Du meinst FFN/Antenne in NDS. FFH-group in Hessen hat nichts gekauft, sondern offensichtlich schon vorab einen Dienstleistungsvertrag mit Divicon geschlossen, die selbst auch nicht gekauft haben. "Dumm gelaufen Hr. Hillmoth" / K.

Natürlich FFN, Asche auf mein Haupt.

Die FFH Gruppe baut nicht ohne Grund DAB in Nordhessen aus. Neben dem Hauptprogramm profitert auch Planet und v.a. Harmony FM davon.

FFH trifft es natürlich doppelt hart, da sie die einzigste Landesweite Power UKW Kette haben und somit an vielen Standorten Einzelnutzer der Antenne sind.

Die Grundversorgung über Feldberg und Hoher Meissner ist sichergestellt. Aber den Biedenkopf ersetzt man durch 3 Sender, dazu der Krehberg und auch Habichtswald hat eine eigene Antennenanlage.

und viele dieser Anlagen wurden von der "Anschaltfirma" gekauft.

Bei DAB weiß ichs tatsächlich nicht, aber DVB-T -> DVB-T2 wäre noch was gekommen (nein, nicht nur ersatzlose Abschaltungen). Bin gespannt, ob man im Herbst noch Geyer, Reichenhain, Gera und Inselsberg auf DVB-T2 umstellen wird. Freenet will ja auch auf die drei erstgenannten Standorte, installiert wird also so oder so. Wäre bizarr, wenn dort nur Freenet auf Sendung ginge und die Öffis ersatzlos verschwänden.

Die Planungen stehen und werden auch umgesetzt. Es gibt ja auch Verträge, die von der MB eingehalten werden.

und in der Tat könnte sich der MDR nur den Inselsberg erlauben, da an den anderen Freenet starten wird.

Ist beim Bundesmux ja ähnlich. Es liegen alle Planungen für 2018 zur Zeit auf Eis, aber was 2017 schon geplant wurde, wird auch umgesetzt, siehe Garz oder die Umbauarbeiten in Nord und Mittelhessen.

Es bleibt aber trotzdem interessant, wie die Anbieter reagieren werden. Denn die UKW Ausstrahlung wird sicherlich teurer werden. Streicht man dafür DAB gelder oder kürzt schon bei UKW ?

Man darf ja nicht vergessen, die Hoheit der Frequenzen haben immer noch die Rundfunkveranstalter und man ist nicht an den Turm gebunden.
Man nehme nur mal Leipzig. Dort steht in der Innenstadt der neue Funkturm für DAB /DVB-T. Hier ist genug Platz um auch UKW aus Widerau auszustrahlen, in Magedeburg und Halle gibt es auch neue Stadtsender.

Am Brocken hat man natürlich wirklich eine Alternative. Der NDR Mast liegt zu ungüstig. Weiter entfernt Richtung Halle z.b. wieder gut, aber direkt um den Brocken gäbe es Funkschatten.

Aber der MDR ist ja auch zum Teil selbst schuld, man dürfte ja eigene Anlagen errichten und in Mitteldeutschland gibt es ja viele neue Standorte. Das hat man nicht genutzt.
 
Regiocast-Pressesprchers Nico Nickel: "Niemand hat wirklich geglaubt oder erwartet, dass es zu dieser Situation kommen wird. Jetzt ist sie eingetreten." Den Glauben lässt man besser in der Kirche. Die Sender hätten es, wie ein Teil es auch gemacht hat, selber in der Hand gehabt.
 
Es hat eben jeder oder zumindest Divicon und Uplink damit gerechnet, dass die MB die Antennen nicht verkauft bekommt, deshalb ist man nicht aktiv geworden.

Aber es kann doch nicht Aufgabe des Bundeskartellamts oder BNetz die Situation zu retten.

Das Problem ist einfach, die Investoren haben den Betrag X an die MB gezahlt und haben Mietkosten an die DFMG. Es ist ja kein Hexenwerk festzustellen, was bezahlt wurde und dieser Betrag muss auch wieder reinkommen + natürlich kosten für den Unterhalt, es kann ja mal was kaputt gehen etc.

Die Unterhaltskosten und die Miete an die DFMG sind wiederkehrende Kosten, die Anschaffungskosten sind einmalige fixkosten. Dieser Betrag kann ich natürlich durch eine längere Vertragslaufzeit strecken und das wird auch passieren müssen.

Die andere Möglichkeit wäre eine Rückabwicklung des Kaufs.

Die juristische Frage wird sein, on jmd die Besitzer zu einer Ausstrahlung verdonnern kann, offensichtlich gab es beim Verkauf durch die MB keine Einwände und von einer Regulierung und dadurch eine Deckelung war keine Rede.

Sollte die BNetz hier eingreifen und der erzielbare Preis nicht ausreichen um die Anschaffungskosten zu refinanzieren, dann müssen die neuen Besitzer die Antennen abbauen, denn unter dem Preis verkaufen darf niemand.
 
Auf der Zapp Seite des NDR findet man viele Statements der Investoren. Sind interessante Aussagen dabei und natürlich sind Uplink und Divicon nicht die weißen Ritten.
 
Kindergarten. Tendenzieller oder grottenschlechter Journalismus der Dumont-Postille MZ. Es ist allgemein bekannt, wer Frau Baum anwaltlich vertritt und zudem weiß sogar ich wo sie wohnt und kenne mehrere Personen, die dies auch wissen. Allzu tief kann also die Recherche nicht gewesen sein - oder man wollte nicht wirklich die Adresse finden. Schließlich sind auch Radiobeteiligungen der Mediengruppe Dumont betroffen. Albern. Zeigt aber, auf welchem Niveau die Diskussion mittlerweile angekommen ist. Fehlen Sachargumente, da alle Beteiligten einen Fehler nach dem anderen gemacht haben, begibt man sich in den Schlamm. Nicht unbedingt mein Sport, aber man kann ja mal zugucken. Ich hol schon mal die Chips...
 
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Man sollte noch betonen, dass eine Klage gegen Radio 21 in RLP zwar erfolgreich, aber nur für die Übergangsfrist.

Die Entscheidung der Gerichte bleibt spannend, denn wir sprechen hier faktisch von einer Enteignung nach dem Kauf, die das bedeuten würde und das ist der Knackpunkt. Hätte die Inhaber vorher gewusst, dass nachher die monatlichen Einnahmen gedeckelt werden, hätte man die Situation vlt anders bewertet.
 
Hilft Mutti am Ende doch den schwer getroffenen Rundfunkveranstaltern aus ihrem selbstgeschaffenen Zocker-Elend? Zumindest prüfen die Länder, ob sie da was machen können. Schließlich geht es ja auch um die Verbreitung des "Staatsfunks" über UKW...

https://www.heise.de/newsticker/mel...fuer-Weiterbetrieb-von-UKW-Radio-4061305.html

PS: Dieser Thread sollte in Gold eingerahmt werden, denn er zeigt auf beeindruckende und fast schon komische Weise, wohin die Privatisierung kritischer Infrastruktur führt.
 
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