Umfrage zum Interesse der Berliner Radiohörer an deutschsprachiger Popmusik

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Wenn alles Humbug ist was ich hier erzähle könntet ihr ja eine schlüssige Argumentationslinie fahren und all meine Falschaussagen genüsslich auseinandernehmen. Aber es kommen immer nur Sticheleien, Gehässigkeiten und dubiose Andeutungen über unumstößliche Researches, die niemandem sonst vorliegen und als streng "gehütete Geschäftsgeheimnisse" ausgegeben werden. Im Prinzip brauche ich eure Researches gar nicht, weil die Essenz eurer Forschungstätigkeit eh überall totgespielt wird. Und was anderes kennt der unverdrossene Popradiokonsument sowieso nicht, so es ihn in Reinform überhaupt noch gibt.

Was ihr wohl nie begreifen werdet: Es gibt verschiedene Menschen mit verschiedenen musikalischen Vorlieben und Ansprüchen, die in einigen wenigen klug arrangierten und massenattraktiven Formaten gut bedient werden können. Und selbst die Musikgattungen, die im deutschen Radio nicht vernachlässigt oder ausgegrenzt werden, lassen sich nicht nach Belieben in einem Programm verquirlen.

Wer derart polemisch, unlogisch und tatsachenverdrehend argumentiert, braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm der Wind ins Gesicht bläst.:mad:

Was soll denn das Gezeter.

Wenn beim Dudelfunk nicht derart der Hut brennen würde, müsstet ihr euch nicht so schrecklich aufregen. Ändert lieber mal was, statt ständig Giftpfeile gegen Leute abzufeuern, die sich unterstehen, die unübersehbaren Mängel aufzuzeigen.

Es ist auch nicht mein oder unser Geschäftsmodell. Als Hörer deutschsprachigen Schlagerpops wie Endlich, Berg und Fischer mußte ich aber auch die Grenzen erkennen und akzeptieren. Das ist bei Ihnen nicht der Fall.

Ich muss kein verkorkstes Geschäftsmodell verteidigen, das mir innerlich widerstrebt, nur weil ich davon lebe.

Sie nehmen ja noch nicht einmal Klarstellungen von Leuten an, die unverdächtig sind, an irgendetwas zu verdienen oder zu beschönigen.

Als er noch hier im Forum mitdiskutierte hat besagter Herr ganz andere Töne angeschlagen und eine ungerechtfertigte Ausgrenzung deutscher Musik beklagt, obwohl er im tiefsten Inneren der glamourösen Rockmusik vergangener Jahrzehnte zuneigt.
 
Du weißt genuso gut wie ich dass das eine alte Schutzbehauptung der Beraterszene ist, die unzählige Male widerlegt wurde
Ändert aber nichts an der Tatsache, dass genau deren Meinung kombiniert mit fragwürdigen Befragungsmethoden der Mediaanalysen für die entsprechende "Entscheider" unter dem Strich das Maß der Dinge sind, nicht die hier oder anderswo diskutierten Sachargumente.
Desweiteren gibt es durchaus Argumente, warum die Beraterszene die Zielgruppe 18-49 definiert. Teilen muss man diese Argumente nicht. Aber der Titel "Schutzbehauptung" vernebelt den Blick auf Zusammenhänge und Hintergründe.

Ich habe mir zumindest noch kein einziges mal selbst widersprochen, aber wenn sich eine Passage findet sehe ich ihr tapfer ins Auge.
Direkt nicht, aber eine (als unumstößlicher Fakt gemachte) Aussage kommt und dann daneben eininige weitere Sätze, die das wieder relativieren. Der Eindruck des "Widerspruch" entsteht dann durch den zitierten Kontext.

Aber wenn dann Deine Diskussionsgegner echoffiert mit
Und dies ist eine bodenlose Unverschämtheit, oder?
Ihre SACHargumente würde ich gerne mal lesen, außer Vermutungen und Spekulationen und Behauptungen ist da nichts.

blablablabla...
reagieren, könnte man das auch getrost ignorieren...


Aber zum Thema
In den meisten Fällen hören sich die gängigen Bands live schlechter an, als bei der Studioversion. Schaut euch mal Livemitschnitte von großen Bands wie Guns`n´Roses oder Bon Jovi bei YT an, da klickt man ganz schnell weg!
Das hängt aber von Bands oder dem durch gängige Airplay-Hirnwäsche verdorbenen Geschmack ab. Und was auf YT rumschwirrt ist nicht so der Maßstab, aber grad Bon Jovi oder Guns`n´Roses sind Live doch etwas interessanter, als in einer Heavy Rotation...

Und hier
Aha. Ich glaube, das Abhängigkeitsverhältnis zwischen Musikindustrie und Radio ist genau umgekehrt.
wird versucht, ein Henne-Ei-Problem zu diskutieren. Unter der Annahme, dass mit "Radio" der gängige Dudelfunk gemeint ist, bedingen sich beide einander. Sprich: das Abhängigkeitsverhälnis ist Wechselseitig und Selbstreferenziell.
 
Das hat jemand anderes z.B. in #34 schon getan, dessen Zeilen Du z.B. in #76 letztes Zitat scheinbar absichtsvoll mißverstehst.
Ich bin jetzt raus aus dieser Phantom-"Diskussion".
 
Also gut:

Das frage ich mich auch schon seit langem. Ihre postings sind nicht logisch aufgebaut und kommen vom Hundertsten ins Tausendste.

Soso

Kritik an Oldies und welcher Jugendliche das hören möchte, aber Sender wie youfm waren gar nicht gemeint.
Aha.

Ich verstehe diesen Satz inhaltlich nicht

Generelle Kritik am Deutschanteil, aber Sender wie hr3 waren gar nicht gemeint.
Aha.

Verstehe ich auch nicht

Angaben über Prozentzahlen einiger Formate. Aber in nicht vergleichbaren Gebieten.
Aha.

Diese Kritik ist berechtigt. Was ich mit meinen Vergleichen zum Ausdruck bringen will ist der Umstand, dass in Radiomärkten, wo unterschiedliche Geschmackspräferenzen angemessen gewürdigt werden, die von der deutschen Beraterszene für alleinselig machend gehaltenen Formate innerhalb des AC- und Hot-AC-Spektrums keine 15% Marktanteil erreichen. Das angebliche Senioren-Massenformat Oldies/Classic-Hits ist in Märkten mit größerer Formatauswahl selbst bei der Hauptzielgruppe stark unterrepräsentiert, es funktioniert zweifellos, taugt aber nicht als Massenformat.

Das illustriert doch ganz deutlich, dass die Mehrheit der Noch-Radiohörer in Deutschland zu viele Kröten schlucken muss und nicht angemessen bedient wird. Denn wenn sich der amerikanische Musikgeschmack vom deutschen so stark unterschiede, wären im alles beherrschenden Pop-Segment nicht Titelübereinstimmungen von mindestens 85% die Regel. Und jenseits des vielzitierten Einheitsbreis für Einheitszielgruppen haben die beratenden Zünfte nicht viel zu bieten. Ihre Leistungen im Coaching-Bereich möchte ich damit nicht schmälern.

Es nimmt keiner mehr ernst, es ist zu wirr, nicht fundiert und fernab der Praxis.

Geschwurbel

Es wurde schon einmal gefragt: Wie sieht denn die Akzeptanz für deutschen Schlager in den USA aus?
Oder die Akzeptanz von Country & Western in Deutschland?
Aha.

Polemik

Wenn auf dem Mars in zwanzig Jahren die Oldiesformate auf einen Marktanteil von 2% gesunken sind, ok.
Hier ist Deutschland und das Jahr 2012.

Noch mal Polemik

Es bliebe noch die Frage, was die anderen 95% hören? Irgendwie geht die Rechnung da nicht auf, würde ich sagen.

Darauf bin ich bereits eingegangen.

Ich empfehle den hochverehrten Consultants eine objektive und repräsentative Studie zur allgemeinen Hörerzufriedenheit in Auftrag zu geben, bei der die nach Altersgruppen getrennt sondierten Kritikpunkte, Wünsche und Erwartungen gezielt abgefragt werden. Natürlich haben die Herrschaften genug Ahnungsvermögen, um von so was die Finger zu lassen. Man fürchtet die Totalblamage mit allen damit einhergehenden Konsequenzen.
 
Ich fürchte, mit seiner letzten Einlassung hat ricochet Recht. Man kriegt mit den derzeitigen Umfragekonstruktionen zwar heraus, wer was wie oft und wie lange hört, und wer diese Musik besser als jene findet, aber eine aussagekräftige Zufriedenheitsanalyse mit der Abfrage "was fehlt?", "was gefällt nicht?", "was nervt?", "was muss besser werden - und wie?", das gibt es nicht. Wohlweislich - wie ricochet zutreffend anmerkt, denn die Gefahr einer "Totalblamage" existiert tatsächlich. Man muss sich ja nur mal die euphorischen Postings anschauen, die manche User trunken vor Glück hier eintippen, wenn mal wieder irgendwo ein Sender "verrückt" spielt und für einen Tag aus seinem Format ausbricht.
 
Mit dem heutigen Tag wird meine Umfrage abgeschloßen. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern vielmals und möchte hiermit erfragen, ob ich Ihre Beiträge, aus der von mir in diesem Forum erstellten Diskussionsrunde zum Thema: „Umfrage zum Interesse der Berliner Radiohörer an deutschsprachiger Popmusik“ sinngemäß verwenden darf? Diese dienen als Zusatzinformationen für meine Forschungsarbeit. Bitte teilen Sie mir mit, ob Sie damit einverstanden sind. MfG NCB

DANKE SCHÖN!!!
 
Ich empfehle den hochverehrten Consultants eine objektive und repräsentative Studie zur allgemeinen Hörerzufriedenheit in Auftrag zu geben, bei der die nach Altersgruppen getrennt sondierten Kritikpunkte, Wünsche und Erwartungen gezielt abgefragt werden. Natürlich haben die Herrschaften genug Ahnungsvermögen, um von so was die Finger zu lassen. Man fürchtet die Totalblamage mit allen damit einhergehenden Konsequenzen.

Durchaus nicht, in Sachen traditioneller deutscher Schlager wird genau das herauskommen, was bereits ermittelt wurde. Vom polemischen Unterton abgesehen habe ich nichts gegen diese Einlassung. Im Gegenteil, ich stimme ihr zu und sehe das sehr positiv.
Allerdings rennt der Herr in seiner Ahnungslosigkeit mal wieder offene Türen ein... das mal als leise Andeutung. Wie anders lassen sich die Veränderungen in den letzten Wochen und Monaten wohl erklären, hmmm?
:censored:
 
Durchaus nicht, in Sachen traditioneller deutscher Schlager wird genau das herauskommen, was bereits ermittelt wurde.

Wie bitte definierst du "traditionellen deutschen Schlager"? Eine 70er-Produktion von Roland Kaiser hört sich zum Beispiel völlig anders an (Orchester) als eine frühe 80er (rockig) oder eine späte 90er bzw. 2000er (Synthie). Neuerdings setzt er ja wieder auf Funk-Hochglanzproduktionen.

Zumindest bezüglich der Begrifflichkeiten sollten wir Klarheit herstellen, damit die Leute nicht wieder mit Klischees überrollt werden. Es ist nämlich nicht wichtig wie das Genre heißt sondern wie das Stück klingt. Vorurteile helfen uns nicht weiter.
 
Es ist weniger die Frage, wie er oder ich oder unser Oberkritiker "traditioneller deutscher Schlager" definiert. Es kommt darauf an, wie der Hörer es wahrnimmt und als solches einordnet.
Wenn Andy Borg morgen mit drumcomputer und Rockgitarren anrückt, ist es immer noch Andy Borg. Und fällt bei gewissen Hörerschichten unten durch.
Egal, was man an Musik unterlegt, es ist immer traditioneller deutscher Schlager. Kaiser, Nicole, Borg, Fischer, Jung. Mit einem Grenzbereich, einer Grauzone, ja, Oder wie ist sonst zu erklären, daß Bands wie Silbermond oder Rosenstolz ankommen und Andy Borg heute eben out ist?

Der Hörer hat da wohl ein recht feines Ohr, was er als Herzschmerz einsortiert. Jeder setzt da aber eine andere Grenzlinie der Ertragbarkeit, daher werden wir nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
 
Aber das ist doch gar nicht wahr. In den 70er-Jahren war der Schlager sogar bei den 18-Jährigen populär und erreichte im Rahmen der großen öffentlich-rechtlichen Flächensender die breite Mitte der Gesellschaft. Erst als die Agenturen begannen, im Zuge der Print-Kompensationsstrategie die deutsche Radiolandschaft zu durchpflügen blieb kein Stein auf dem anderen. Ehemalige Radiobedienstete (vornehmlich die, die den Schlager schon immer abgelehnt hatten) mutierten zu mächtigen Beratern und wo immer man hinschaut findet man heute in allen Bereichen der Radiobranche eine monopolisierte, unerbittliche Schlagerabwehr. Im Bereich der Radiowerbung hat es seitdem weder personelle noch organisatorische Brüche gegeben.

Keiner kann bestreiten, dass die deutsche Musik wegen fehlender Promotionskanäle in ihrer Entwicklung erheblich behindert wurde und wahr ist auch, dass sich die öffentlich-rechtlichen Seniorenwellen zu wenig um die jüngeren Hörer gekümmert haben, obwohl es eine Vielzahl guter Ansätze gab, die bei den geschäftsrelevanten Instanzen (Berater, Agenturen) auf heftigste Ablehnung stießen. Was die MA über die Hörerkomposition der Schlagerwellen zu sagen hat ist ohnehin mit größter Vorsicht zu genießen, zumal diese Umfrage keine objektiven Daten liefert.

Die heutige Radiobranche ist im Prinzip ein Monopolunternehmen, das sich sowohl um Geschäftsvermittlung und "Senderberatung" als auch um die flankierende "Marktforschung" kümmert. Würdest du im Bereich der freien Wirtschaft so einem Moloch Vertrauen schenken? Gemessen an den Verflechtungen, Seilschaften und weltanschaulichen Fixierungen wirken alle Umfragen und Researches wie sich selbst erfüllende Prophezeiungen.

Oder glaubst du wirklich, dass die Mehrheit der Radiohörer auf eine kleine Schar schmerzerfüllter und leidgeplagter Deutsch-Popper abfährt, die im deutschen Berater-Einheitsformat gnädigerweise geduldet werden? Zitatfähige Umfragen dürfte es zu diesem Thema kaum geben. Ihr wollt eure Erkenntnise nun mal nicht mit uns teilen und bis zum Beweis des Gegenteils bleiben all eure Aussagen bezüglich der Hörerpäferenzen Privatmeinungen und institutionalisiertes Wunschdenken.

Aber die nackten Zahlen sprechen ohnehin eine klare Sprache: IP International gab vor 10 Jahren bei der französischen a.n.i.m.e.-Gruppe ein Gutachten in Auftrag, das bewies, dass das deutscher Radio das geringste Werbeaufkommen aller europäischen Länder generiert. Aufgrund straffer zentralistischer Strukturen und fehlender Unabhängigkeit kam das deutsche Radio 2002 nur auf die Hälfte der Marktanteile, die die französischen oder niederländischen Radiosender für sich beanspruchen dürfen. Die Werbetreibenden wissen über die Akzeptanz des kommerziellen und halbkommerziellen Radios (ÖR-Dudler) sehr genau bescheid, können die "Unentrinnbarkeit" des Mediums aber nicht ignorieren.

Obwohl Deutschland über reichweitenstarke Radiolautsprecher verfügt lag es bei den Werbeeinnahmen unter allen europäischen Ländern prozentual weit abgeschlagen auf dem letzten Platz; und dass seit 2002 großartige Änderungen eingetreten sind glaubt sowieso kein Mensch. Welch objektiverer Beweis für die Unbeliebtheit des sog. deutschen "Dudelradios" einschließlich Deutsch-Pop-Anteils könnte je erbracht werden? Werbeumsätze lügen nicht, und über die Zuteilung und Erwirtschaftung der Werbeumsätze entscheiden nun mal eigenmächtig die Agenturen und ihre Hintermänner im Radio- und Zeitungswesen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass das gegenwärtige Geschäftsmodell unter normalen Wettbewerbsbedingungen nicht überlebensfähig wäre; die Neuen Medien lassen sich nicht von oben regulieren und werden den letztendlichen Nachweis liefern. Und allen unvoreingenommenen Umfrageinstituten rufe ich zu: Lasst euch im Rahmen eurer Forschungsprojekte nicht von den angeblichen Erkenntnissen selbst ernannter Experten blenden und testet Musiktitel unabhängig von ihrer Radio- und Chartpräsenz!
 
Die Diskussion wird nun doch wieder etwas konkreter, dann hab ich doch noch mal was dazu zu sagen:
Es ist weniger die Frage, wie er oder ich oder unser Oberkritiker "traditioneller deutscher Schlager" definiert. Es kommt darauf an, wie der Hörer es wahrnimmt und als solches einordnet.
Das eine schließt das andere nicht aus, falls die Definition die Hörerwahrnehmung treffen sollte... Wenn nicht muss man die Definition in Frage stellen.
Wenn Andy Borg morgen mit drumcomputer und Rockgitarren anrückt, ist es immer noch Andy Borg. Und fällt bei gewissen Hörerschichten unten durch.
Würde ich so nicht stehen lassen wollen. Wenn zur neuen Musikgestaltung auch interessantere, sprich intelligentere Texte kämen, die sich nicht auf spießiges altbackenes Herzschmerz beschränken, ändert sich das. Und damit ist auch folgendes zu erklären:
Egal, was man an Musik unterlegt, es ist immer traditioneller deutscher Schlager. Kaiser, Nicole, Borg, Fischer, Jung. Mit einem Grenzbereich, einer Grauzone, ja, Oder wie ist sonst zu erklären, daß Bands wie Silbermond oder Rosenstolz ankommen und Andy Borg heute eben out ist?
Rosenstolz z.B. labert halt keinen Retortenquark, sondern macht ansprechendere Texte. Auf die Texte kommt es halt an und ob die zur Musik passen! Müssen ja nicht hyperintellektuell sein, aber etwas mehr bringen, als die "Schlageraffen".

Und damit wären wir nochmal bei den Definitionen: Die sollten zumindest soweit klar und einheitlich innerhalb einer Diskussion bleiben, damit man wenigstens weiß, worüber man orakelt und nicht munter aneinander vorbei diskutiert.
Nach meiner Definition ist Deutscher Schlager das was mit triefenden Herzschmerz in deutscher Sprache daher kommt und sonst textlich äußerst banal ist. Und ist arg verwandt mit der volksdümmlichen Musik. Das dürfte bei Teilen der reiferen Generation, die das in der Jugend mochte, noch ankommen. Ob diese Zielgruppe dann für ein eigenständiges Geschäftsmodell ausreichend ist, kann ich nicht beurteilen, ist nicht mein Thema.
Alles anderes Deutschprachige in Pop, Rock und sonstigen Stilrichtungen kann vielfältig sein und das passt nicht in eine einheitliche Formatschublade, aber durchaus in bestehende internationale Formate...
Aber das wird eben je nach Definition gerne mit dem Deutschen Schlager verrührt. Klar ist manches "Grauzone" (die gleichnamige Band aus NDW-Zeiten in Bezug auf diese Diskussion z.B. aber ganz und gar nicht :D ), aber grad Rosenstolz und Silbermond passen eben gar nicht zum Ettikett "Deutscher Schlager", wie ich den definieren täte...
 
Ich antworte mal.

ricochet schrieb:
Erst als die Agenturen begannen, im Zuge der Print-Kompensationsstrategie die deutsche Radiolandschaft zu durchpflügen blieb kein Stein auf dem anderen. Ehemalige Radiobedienstete (vornehmlich die, die den Schlager schon immer abgelehnt hatten) mutierten zu mächtigen Beratern und wo immer man hinschaut findet man heute in allen Bereichen der Radiobranche eine monopolisierte, unerbittliche Schlagerabwehr.

Es ist schon wieder dieser unsägliche, dumme Quark von der angeblichen Verschwörung. Es ist nichts daran!!! Sonst hätte es nie private Versuche wie Radio Melodie oder RPR2 gegeben. Bitte hör endlich endlich endlich auf mit dieser Verschwörungstheorie und denke logisch.

Keiner kann bestreiten, dass die deutsche Musik wegen fehlender Promotionskanäle in ihrer Entwicklung erheblich behindert wurde
Hmmm. Nur weil kein Privatsender da drauf springt? Für den deutschen Schlager wird bei hr4 und swr4 mehr als genug getan, ich stimme da nicht zu.

Oder glaubst du wirklich, dass die Mehrheit der Radiohörer auf eine kleine Schar schmerzerfüllter und leidgeplagter Deutsch-Popper abfährt, die im deutschen Berater-Einheitsformat gnädigerweise geduldet werden?
Und es sind durchweg psychisch kranke Kunden, die die CDs kaufen, ja? Was ein Schmarrn.

Was die MA über ihre Hörerkomposition der Schlagerwellen zu sagen hat ist ohnehin mit größter Vorsicht zu genießen, zumal diese Umfrage nun mal keine objektiven Daten liefert.
Aber sie ist die Messlatte, unbestritten. Auch wenn man falsch herangehen sollte, so war dies dann auch 2007 oder 2010 der Fall. Und unbestritten ist, dass es sowohl bei hr1 als auch bei bayern1 einen sehr deutlich ablesbaren Hörerzuwachs gab. Den will niemand riskieren und die Uhr wieder rückwärts drehen. Und mehr Frequenzen gibt es eben nicht. Punkt.
Im übrigen sind die Zahlen von hr4 gar nicht schlecht, ich weiss nicht, was du hast...???

Da es an weiteren Frequenzen mangelt um mehr umzusetzen, kommt nach einer reinen Jugendwelle wie planet oder yofm und einer young adult-Welle wie hr3 oder Bayern3 eben als erfolgreichstes, am meisten Hörer bringende Konzept oldiesbased bis hin zu MOYL zum Einsatz.
Das ist doch ganz logisch erklärbar. Und hat absolut nichts mit einer Abwehrfront zu tun. Da kannste hier noch wochen- und monatelang meckern, DAS ist der Grund und die Situation.

Einige Radiosender wollen schon ganz gezielt wissen, was Sache ist und was man für verträglich hält. Ich selbst wollte einem research in einem neuen Bundesland keinen Glauben schenken, musste mich aber der Auswertung beugen: Renft Combo, Stern-Combo Meisen, Keimzeit, Karussell und und und will kaum jemand mehr hören! Mit entsprechend vertretbarer hoher Zustimmung blieben ganze zwei Titel übrig:
Karat/Der blaue Planet und die Puhdys/Alt wie ein Baum.

Ohne jemals Verantwortung zu übernehmen, kann man hier so richtig schön laut fordern und anzweifeln, nicht wahr? Den deutschen Schlager betreffend muss ich nochmal sagen, dass jeder, der an der Musiksteuerungsfront mal zu tun hatte, eines weiss:
Setze ich deutschen Schlager ein, gewinne ich einen Hörer. Und verliere zwei.

Das gilt auch für hard rock und heavy, und da ist dieses Verhältnis noch schlimmer. Gibt es da auch eine Verschwörung? Oder einfach die Erkenntnis, dass dieses Musikgenre nicht mehrheitsfähig ist.

Man kann da "generationenübergreifend" sich was aus den Fingern saugen und zusammenbasteln, die harte Realität in Form einer MA wird auf diesen Sender zukommen. Und da werden die mickrigen Zahlen gewillter oder verbliebener Hörer unter 45 erschreckend sein, wenn man auch ein ansehnliches Stück vom Kuchen abbekommt.
Eine schlagerbetonte Welle wird in jeglicher Verpackung immer auf einem vierten Platz enden, hinter den drei momentan gängigen Formaten.

schmerzerfüllter und leidgeplagter Deutsch-Popper
Das ist eine gehässige Aussage. Mir gefallen viele dieser Titel, von Annett Louisann bis Fräuleinwunder, und ich erkenne da keinen grossartigen Weltschmerz.

Aber andersherum gefragt: Glaubst du wirklich, dass bei den Schunkel-Mitsing-Heile-Welt-Schlagern die Mehrheit der erreichbaren Hörer sich wohlfühlt? Wirklich? Dann lebst Du irgendwo auf dem Land, mitten in der Pampa...
Sie werden ganz einfach von einer Mehrheit der befragten Personen unter 40 Jahren strikt und radikal abgelehnt! Der verbliebene Bodensatz an Zustimmung reicht nicht aus, um wirtschaftlich zu überleben! Und dieses Risiko willst du anderen aufdrängen und aufschwatzen, immer wieder?

Und auch nochmal: Ich habe nichts gegen einen Versuch, einen Schlagersender wie Paloma oder einen 50:50 Mix wie in der ARD-Hitnacht auch tagsüber zu fahren. Guten Gewissens empfehlen, unter dem Aspekt "Geld verdienen" kann ich nicht.

Obwohl Deutschland über reichweitenstarke Radiolautsprecher verfügt lag es bei den Werbeeinnahmen unter allen europäischen Ländern prozentual weit abgeschlagen auf dem letzten Platz; und dass seit 2002 großartige Änderungen eingetreten sind glaubt sowieso kein Mensch. Welch objektiverer Beweis für die Unbeliebtheit des deutschen Dudelradios einschließlich Deutsch-Pop-Anteils könnte je erbracht werden?

Und noch einmal Quark! Zum einen liegt es an einer ausgeprägten Wirtschaftskrise. Zum anderen wären die Zahlen bei einem deutschen Schlagerradio noch viel viel viel viel schlechter. Garantiert! Was alles herhalten muss für solch verquere Ansichten, nicht zu fassen.
Es ist typisch für sein Denkmuster, ich habe nichts anderes erwartet: Das Pferd von hinten aufgezäumt.

Und zuletzt zu der immer wieder rührend-hilflosen Entschuldigungsargumentation, was denn deutscher Schlager ist und wie man ihn zu definieren habe: Wenn Du es nicht weisst, höre Dir Radio Paloma an.
Diese Sachen den getesteten Personen vorgespielt gab eindeutige Rektionen. Sehr eindeutige! Punkt.
 
Es ist nichts daran!!! Sonst hätte es nie private Versuche wie Radio Melodie oder RPR2 gegeben.

Naja, du musst ja dagegenhalten.

Ich habe keine Zeit mehr auf den ganzen Text einzugehen aber zum Volksmusiksender Radio Melodie nur so viel: Der Sender lebte jahrzehntelang vom Kabelgroschen, für eine vernünftige Senderausstattung reichte der aber nicht. Man musste schon sehr dicht an der Funzel wohnen um den Sender überhaupt empfangen zu können. Als der Kabelgroschen als sogenannte "Zwangssubvention" gerichtlich verboten wurde war der Sender plötzlich auf die agenturen angewiesen. Und die ließen ihn genüsslich auf der ausgestreckten Hand verhungern.

Warum müsst ihr den Leuten eigentlich immer Sand in die Augen streuen? Steht doch einfach zu eurem Geschäftsmodell, wer zahlt schafft an.
 
Was die Vita von Radio Melodie angeht, so stimmt diese Schilderung. Aber nicht

war der Sender plötzlich auf die Agenturen angewiesen. Und die ließen ihn genüsslich auf der ausgestreckten Hand verhungern.

Gehässige Aussage, der vorgefassten Meinung entspringend.

Er liess sich nicht vermarkten, ganz einfach! Auch Agenturen müssen erst einmal werbewillige Klientel akquirieren, und die gab und gibt es zu wenig.
Mensch, begreife endlich mal was. Mit deinem logischen Denkvermögen ist es nicht weit her. Die Augen zugekleistert von der angeblichen Verschwörung gegen den doch ach so bemitleidenswerten armen armen armen deutschen Schlager.
Pffffft. Ohne Worte.
 
Nach meiner Definition ist Deutscher Schlager das was mit triefenden Herzschmerz in deutscher Sprache daher kommt und sonst textlich äußerst banal ist. Und ist arg verwandt mit der volksdümmlichen Musik.

Deine Definition dürfte aber nicht relevant sein. Das klingt eher nach Verächtlichmachung.

Aber ganz im Ernst - Erik Silvester, Wencke Myrrhe, Dschingis Khan, Peter Alexander, Bill Ramsey und andere "traditionelle Schlagerbarden" hatten mit Herzschmerz nicht das Geringste am Hut. Und das mit der volksdümmlichen Musik ist mir zu billig, man muss nicht jedes Niveau unterbieten. Ich halte die Einführung der Oberkrainer-Ensembles vom rein künstlerischen Standpunkt für eine wichtige Errungenschaft in der populären Musikgeschichte.

Inhalt + Polemik ist recht erfrischend, aber nur Polemik ist für die Katz.

Mit deinem logischen Denkvermögen ist es nicht weit her. Die Augen zugekleistert von der angeblichen Verschwörung gegen den doch ach so bemitleidenswerten armen armen armen deutschen Schlager. Pffffft. Ohne Worte.

Oha, das ist aber sehr böse. Jetzt hat mir die Branche den Krieg erklärt. Habe ich den wunden Punkt getroffen?

Ich antworte mal. Es ist schon wieder dieser unsägliche, dumme Quark von der angeblichen Verschwörung.

Aha, und die a.n.i.m.e-Studie lügt auch? Geschäftszahlen lügen nicht, Herr Chefberater.

Und es sind durchweg psychisch kranke Kunden, die die CDs kaufen, ja? Was ein Schmarrn.

Wieviele deutsche Interpreten rotieren Tag für tag im Dudelfunk? Drei, vier oder gar fünf? Wenn die keine Käufer finden, dann schaltet wirklich keiner mehr ein. Und die Kastelruther Herzschmerz-Volksverdummer verkaufen trotz Radioboykotts auch nicht gerade wenig, eher mehr.

Glaubst du wirklich, dass bei den Schunkel-Mitsing-Heile-Welt-Schlagern die Mehrheit der erreichbaren Hörer sich wohlfühlt

Hass und Verachtung, Abscheu und Intoleranz sind schlechte Ratgeber, Herr Lichtstrahl.

Das gilt auch für hard rock und heavy, und da ist dieses Verhältnis noch schlimmer. Gibt es da auch eine Verschwörung? Oder einfach die Erkenntnis, dass dieses Musikgenre nicht mehrheitsfähig ist.

Usher und Kesha sind mehrheitsfähig?`Ihr lebt doch längst auf einem anderen Stern! Und wer will schon jeden Tag denselben ungenießbaren Eintopf auf zig Wellen? Geht's noch?

Sie werden ganz einfach von einer Mehrheit der befragten Personen unter 40 Jahren strikt und radikal abgelehnt!

Legt doch mal die Zahlen auf den Tisch. Geschäftsgeheimnisse? Ah ja.

Guten Gewissens empfehlen, unter dem Aspekt "Geld verdienen" kann ich nicht.

Ist ja klar. Über die Verteilung der Geldströme entscheiden einzig und allein eure Freunde in den Agenturen, niemand sonst. Und wo Schlager und Volksmucke laufen fließt kein Geld hin, ein Publikum jenseits der 30 interessiert die sowieso nicht.

Die reiferen Herrschaften lieben ja angeblich ausnahmslos die immergleichen Oldies; oder doch nicht? naja, von den Playlists lebt immerhin ein ganzer Berufsstand.
 
Nein, sie ist aber nicht tauglich, um stattdessen eine deutschlastige Welle zu fordern. Nicht wieder das Pferd von hinten aufzäumen, verdammt nochmal! Dass einige Sender Schwierigkeiten haben, liegt auch an zu hohen Mieten, Personalkosten, Nebenkosten.

Jetzt hat mir die Branche den Krieg erklärt.
Die Branche gibt es nicht. Es wäre gut, mal etwas Praxis zu sammeln. Dann wäre mancher Unfug erst gar nicht geschrieben worden.
Ich wünsche mir sehr, die deutsche Radiosituation mit logischem Denkansatz anzugehen, dann erklären sich gewisse "verdächtige" Umstände ganz von selbst. Das vermisse ich sehr sehr sehr. Wer nur aus einem vorgefassten Blickwinkel denkt und kombiniert, keine Praxis hat und Amateur ist, den kann ich einfach nicht ernst nehmen.

WilliWinzich hat es in seiner Definition vielleicht wirklich verächtlich-drastisch ausgedrückt, aber es trifft den Nagel auf dem Kopf.

Volksdümmlich ist eine Ansichtssache.
Hier fehlt mir aber jegliches Lob gerade für den Bayerischen Rundfunk. Er macht sehr viel für diese Musikszene bis hin zu redaktionellen Beiträgen und Interviews vor Ort, was sehr kostenaufwendig ist. Vom Illertaler Dreigesang bis zur Zither spielenden Almwirtin ist da alles dabei, Mundart, Gedichte und reichlich derartiger Musik! Das hat der Herr beim blinden Lamento bzgl. Baern1 ganz vergessen, ja?
 
Einige Radiosender wollen schon ganz gezielt wissen, was Sache ist und was man für verträglich hält. Ich selbst wollte einem research in einem neuen Bundesland keinen Glauben schenken, musste mich aber der Auswertung beugen: Renft Combo, Stern-Combo Meisen, Keimzeit, Karussell und und und will kaum jemand mehr hören! Mit entsprechend vertretbarer hoher Zustimmung blieben ganze zwei Titel übrig:
Karat/Der blaue Planet und die Puhdys/Alt wie ein Baum..
Kommt zwar noch drauf an, ob das im mdr-Sendegebiet war oder weiter nördlich.
In der Rubrik "Aktueller Pop" würd ich das in jedem Fall glauben (bei Keimzeit nicht ganz), nicht aber bei ner Oldies-Welle. Da würden die hineingehören, wenn man nicht -wie üblich- die Anzahl der Titel sehr einengt. Letzteres ist wohl das Grundproblem des deutschen Formatradios: bekanntes wird verstärkt in der Äther geblasen - anderes, ebenfalls populäres, fällt hinten runter und kommt dann gar nicht mehr vor.
 
@laser558: Wir müssen akzeptieren, dass wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, weil unsere Betrachtungswinkel zu weit auseinander liegen.

Meine Beiträge sind aber auch nicht auf dich gemünzt, obwohl du dich ständig angesprochen fühlst. Was nachdenklich stimmt.
 
Also etwas irgendwie "Versöhnliches" als Gute-Nacht-Geschichte?

Meine Beiträge sind aber auch nicht auf dich gemünzt, obwohl du dich ständig angesprochen fühlst.
Ich hatte es bereits einmal erklärt: Mir kann es im Prinzip egal sein, was Du in die Tasten haust. Aus dem Blickwinkel, dass hier viele Amateure und reine Hörer unterwegs sind, kann ich

inhaltlich falsche Tatsachenbehauptungen

nicht unwidersprochen stehen lassen. Das und nichts anderes war der Grund für einen grossen Krach hier im Forum.
Dieses Forum besteht überwiegend aus Amateuren und Hörern. Das Dir durchgehen zu lassen ist in meinen Augen unverantwortlich.
Du gibst Dir noch nicht mal Mühe, solche Aussagen als Deine Privatmeinung zu kennzeichnen. Sondern posaunst sie als angeblich
bewiesene Tatsachen in die Welt. Mir ist die Gefahr zu hoch, dass sich dann tatsächlich jemand darauf beruft, weil er es hier unwidersprochen so gelesen hat. Das kann einfach nicht sein!

Was nachdenklich stimmt.
Davon merkt man wenig, wäre es denn so. Meine Aussagen beruhen auf einer Erfahrung, es wird aber restlos alles angezweifelt.
Mache doch einfach mal selbst einen repräsentativen research, der Vorschlag mit dem Hauptbahnhof vor einigen Wochen war gar
nicht schlecht. Wie gesagt: Etwas Praxis! Und dann reden wir weiter.

Ich werde mich aber immer einschalten, wenn solche Unterstellungen wie gemeinsame Schlagerabwehrfront und Antischlagerkartell, an der alle beteiligt sind, geäussert werden. Ich wünschte mir, dass das einige der wenigen Radioprofis in diesem Forum auch tun würden.

Ich gehe jetzt schlafen!
 
Obwohl Deutschland über reichweitenstarke Radiolautsprecher verfügt lag es bei den Werbeeinnahmen unter allen europäischen Ländern prozentual weit abgeschlagen auf dem letzten Platz; und dass seit 2002 großartige Änderungen eingetreten sind glaubt sowieso kein Mensch. Welch objektiverer Beweis für die Unbeliebtheit des sog. deutschen "Dudelradios" einschließlich Deutsch-Pop-Anteils könnte je erbracht werden? Werbeumsätze lügen nicht, und über die Zuteilung und Erwirtschaftung der Werbeumsätze entscheiden nun mal eigenmächtig die Agenturen und ihre Hintermänner im Radio- und Zeitungswesen.

Und noch einmal Quark! Zum einen liegt es an einer ausgeprägten Wirtschaftskrise. Zum anderen wären die Zahlen bei einem deutschen Schlagerradio noch viel viel viel viel schlechter. Garantiert! Was alles herhalten muss für solch verquere Ansichten, nicht zu fassen.
Mal eine Frage @laser558, seit wann besteht die "ausgeprägte Wirtschaftskrise"? Laut zitiertem Posting ja bereits schon seit lang vor 2002. Ist das richtig so? Wie kommst Du darauf? Woher nimmst Du diese Daten?
Vielleicht kann ich Dir ja mit einem Link zur ARD aushelfen.
 
Ich will mich in den brotlosen Streit nicht einmischen. Nur an einer Stelle habe ich gezuckt, als weiter oben mal jemand schrieb:
Nach meiner Definition ist Deutscher Schlager das was mit triefenden Herzschmerz in deutscher Sprache daher kommt und sonst textlich äußerst banal ist.
Das ist ein sehr polemisches Urteil, das einer näheren Untersuchung nicht standhält. Der "triefende Herzschmerz", den Bands wie "Silbermond", "Juli", Xavier Naidoo + Söhne Mannheims, "Ich und Ich" etc bieten, also aktuelle Bands, die derzeit in den Rotationen deutscher Funkhäuser angesagt sind, übertrifft locker alles, was je bei Dieter Thomas Heck auf der Showbühne stand. Allerdings ist es mit einer derart verquasten pseudopoetischen Sprache vorgetragen, dass man die Sülze nicht immer gleich erkennt. "Textlich äußerst banal" ist das Eine so gut (oder schlecht) wie das Andere. Aber wenn wir über die sprachliche Qualität reden (nicht über die Inhalte), so sind die Texte von Leuten wie Udo Jürgens, Peter Alexander, Michael Holm, Gitte Haening etc. ausgemachte Lyrik im Vergleich zu den Geholper von "Ich und Ich" oder Silbermond und den anderen Bands dieses Kalibers. Bei Letzteren stimmt gar nichts, weder Grammatik noch Versmaß, weder Satzbau noch Reim, jede Textzeile dreht einem die Zehnägel nach oben.
 
Ich freue mich, dass Leute wie laser558 und Mannis Fan bei diesem immer wieder stark polarisierenden Thema Sachlichkeit und Objektivität anmahnen. Im Grunde ist ricochet ein Freund des guten Schlagers und bemängelt deren große mediale Ablehnung, die unbestritten ist. Seine Rückschlüsse für diese seit Jahren schon zu beobachtende Entwicklung als Tatsachenbehauptungen darzustellen, kritisiere ich aber genau wie laser558.

Eines ist aber jedenfalls klar: bei den in den Kategorien 'Mainstream' und 'Jugend' zugeordneten Sendern findet Schlager prinzipiell nicht statt. Punktum. Wir reden dabei vom herkömmlichen Schlager, die Künstler von Nicole bis Udo Jürgens verkörpern und nicht von Definitionen mancher, die Rosenstolz streckenweise "schlagerhaft" finden. Selbst wenn Andy Borg oder Andere mit den oben erwähnten Drumcomputern samt Rockgitarren daherkämen, bliebe der Künstler ein Schlagerkünstler und fände nicht statt. Ich kann mit dieser Abgrenzung leben.

In der deutschen Radiolandschaft wird bei den 'konservativen' Sendern grundsätzlich mit mehr oder wenig ausgeprägter Überzeugung von den beratenden Agenturen und auch von Radiomachern selbst behauptet, Schlager polarisiere die Hörer und könne Quoteneinbruch verursachen. Selbst wenn ich dieser Aussage nicht gänzlich widerspreche (ich wüsste wie und wann er nicht polarisierte), so registriere ich einen immer größer werdenden Abbau des Schlageranteils in den Programmen. Und hier liegt m.E. der Hund begraben. Je mehr Sender die Schlageranteile abbauen, desto mehr und für den Hörer fast unbemerkt, wird er vom Repertoire entwöhnt. Am Ende hat keinen Überblick mehr über das aktuelle Schaffen jener Künstler bis hin zu dem Zeitpunkt, an dem er nicht einmal mehr die Namen der Schlagerkünstler auf den Tourplakaten kennt.

Schon lange nicht mehr geht es um die Musik bei diesen Sendern, sondern um die möglichst sichere Quote oder den größten Marktanteil bei der nächsten MA. Gar nicht einmal die "Qualität" eines Schlagers, über die man trefflich und vor allem endlos streiten kann, ist entscheidend, sondern die Zugehörigkeit des Titels zum Genre. Ich selbst hoffe, dass immer mehr neue Schlagerproduktionen erscheinen, die keinen Produktionsstaub von anno dazumal tragen und somit die Schlagersender mit Material versorgen, das modern anmutet und somit die Musikredaktionen darüber nachdenken lässt, jüngeres Produkt in den Musikpool nachzuschieben.

Unterm Strich muss man erkennen: Die - warum auch immer - unterdrückte mediale Verbreitung von Musiksparten schadet den jeweiligen Künstlern. Ich formuliere das absichtlich ganz allgemein und meine damit auch Jazz, Schlager oder Hardrock. Ich wünsche mir eine dynamische, dem Käufer-, Konzert- und Hörermarkt angepasste Größe der Medienplattformen. Gern träume ich gelegentlich auch am Tage.
 
Countie, ich glaube dir fehlt der nüchterne Blick von außen - was - mit Verlaub zu einer gewissen Betriebsblindheit - sprich Beraterhörigkeit führen kann. Wenn laser558 etwa behauptet die Agenturen müssten erst mühsam Kunden für Schlagersender akquirieren, dann sagt er sehenden Auges die Unwahrheit. Die Media-Agenturen verfügen heute weitgehend frei über das ihnen anvertraute Werbebudget und orientieren sich bei ihren Entscheidungen prinzipiell an eigenen Maßgaben; wenn ein Werbetreibender genau weiß, wo er seinen Werbeetat unterbringen will braucht er keine Media-Agentur. Wenn ein Schlagersender nicht geduldet wird, erhält er keine Werbeschaltungen, kann keine Senderinfrastruktur aufbauen und ist damit wohl oder übel zum Scheitern verurteilt.

An den Agenturen vorbeizumanövrieren ist in Deutschland fast unmöglich, weil in der stark reglementierten Radiolandschaft einige wenige zentrale Ansprechpartner am großen Rad drehen und zu einer größeren Emanzipationswelle ist es bis dato nicht gekommen (man kann ja immer noch in eine Top-40-Hitwelle umformatieren und die Kassenlage bessert sich). Der Gelackmeierte ist angesichts dieser Machenschaften ein ums andere Mal der Hörer.

Was sollte ein Werbetreibender gegen Spots in einem Volksmusiksender oder Hard-Rock-Kanal haben, wenn er weiß, dass er genau dort die Zielgruppe erreicht, die er zum Kauf seiner Produkte oder Dienstleistungen veranlassen möchte? Wie wir heute wissen hat das Radio nur einen verschwindend kleinen Anteil am Werbekuchen, weitaus größere Summen fließen in die Printwerbung, was unter anderem die Plattitüde von der angeblichen Markentreue reifer Menschen Lügen straft. Die Agenturen platzieren Erwachsenenwerbung üblicherweise in Druckerzeugnissen, nur ein kleiner Betrag fließt in die meist oldielastigen Beraterradios, die der Werbewirtschaft personell und professionell nahe stehen. Und die Einnahmen aus Radio- und Printwerbung landen ohnehin größtenteils in den Kassen der Zeitungsverlage, die über Umwege auch die Masse der Radiostationen betreibt.

Aber mein lieber Countie; wenn Schlagerklassiker oder bessere Neuproduktionen stark polarisieren, wie stark polarisieren dann erst Berater-Lieblinge wie Olly Murrs oder Linkin Park oder Oldieschinken aus grauer Vorzeit wie etwa die Rubettes oder Troggs? Merkst du nicht, dass du wie viele andere arglose Radiobedienstete einer auf Täuschung und Manipulation beruhenden Pseudo-Marktforschung auf den Leim gegangen bist, die bereits bei ein bisschen sachlicher Reflexion abwegig erscheinen muss?

Ich kann es auch nicht mehr ertragen, wie deutsche Musik von einigen übelmeinenden Radioverantwortlichen unentwegt mit Schlager und Schlager mit rührseliger Schmalzmusik gleichgesetzt wird. Die mangelnde Objektivität dieser "maßgeblichen Entscheider" ist doch mit Händen zu greifen. Aber wozu regt man sich überhaupt noch auf? Wenn die Radioverantwortlichen mittelfristig vor dem Internet kapitulieren wollen machen sie genauso weiter wie bisher - und sorgen für noch mehr Gleichklang, noch mehr unvereinbare Gegensätze im Dudelformat und noch weniger Auswahl für gezielte Hörer. Denn wenn man dem auf immer mehr Wegen zugänglichen Internet nicht bald ein attraktives Radioprogramm entgegensetzt schlittert man in die letzte große, allerdings nicht mehr überwindbare Krise.

Aber vielleicht täusche ich mich auch und die Gesellschafter wickeln das terrestrische Kommerzradio gerade ab und haben schon einen Plan B in der Tasche.
 
Wer sich von meiner Polemik auf den Schlips getreten fühlte, sorry. Aber so wird vielleicht etwas klarer, worin das Problem mit der Akzeptanz liegt. Bewertungen wie
jede Textzeile dreht einem die Zehnägel nach oben
sind übrigens nicht weniger polemisch, aber völlig o.k. als Meinungsäußerung in der Diskussion...
Ok, besonders Xavier Naidoo + Söhne Mannheims triefen auf ihre Art auch, ich mag sie deshalb auch nicht. Und vielleicht ist das ja schon die Grauzone. Würde aber sagen, abers, als beim üblichen Schlager. Aber viele der genannten poluläreren deutschsprachigen Bands sprechen eine andere (ebenfalls deutsche) Sprache, bei der Du zwar die gewohnte Grammatik, Versmaß, Satzbau usw. vermisst, aber dies ist eher die Sprache derjenigen, die sich davon angesprochen fühlen, bei denen es ankommt. Die "Schlageraffen" (wie Udo Lindenberg sie einst titulierte - vielleicht muss man ihn ja heute selbst dazu zählen?) dagegen singen für diese Hörergruppen unverständlich von Dingen aus einem Elfenbeinturm und die nichts mit eigenen Lebensumfeldern zu tun haben. Und das was bei mir als "triefender Herzschmerz" unangenehm aufschlägt, könnten man anhand der prägenden Stilelemente umschreiben, die durch die den Schlagerbetrieb seit Jahrzehnten dominierenden Komponisten und Texter geprägt wurden und auch von neuen Leuten dieser Branche immer wieder einfallslos abgespult werden.

Nochmal: Musikalischen Stil, sprachliche Form und Inhalt sowie auch die verbreiteten Bewertungen müssen zusammen betrachtet werden, weil sie eben zusammen wirken. Den Inhalt bei der Betrachtung zu ignorieren oder unterbewerten, führt halt zu Fehleinschätzungen.
 
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