HU Ungarns letztes unabhängiges Radio ist in Gefahr

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Schlimm. Aber wundern darf sich niemand, wenn Populisten gewählt werden. Eine freie Medienlandschaft durch staatlich-kontrollierte gleichgeschaltete Medien ersetzen. Da bekommt die AfD in Deutschland feuchte Träume.
 
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Das Ende vom Lied in Kurzfassung:
2012 verlor Klubradio nach Roxy, Slager und Danubius seine Frequenzkette, sendete fortan nur auf 92.9 BDP
2013 erneuerte man die Zulassung für den Großraum Budapest und erhielt eine auf 7 Jahre befristete Lizenz
2020 wurde deutlich, dass es keine neue Lizenz/Verlängerung geben würde, man ging gerichtlich dagegen vor
2021 scheiterte der Versuch, eine neue Lizenz zu erwirken, die Klage wurde vor Gericht abgeschmettert
Resultat:
SpiritFM hat bereits die neue Frequenz 92.9 übernommen und wird seinen Senderadius damit erheblich vergrößern. Die bisherige von SpiritFM genutzte 87.6 wird in Kürze abgeschaltet.
Klubradio sendet nur noch unter ferner Liefen als einer von Tausenden im Internet weiter.

Das letzte unabhängige Radio, welches der Orban-Regierung entgegentrat, ist somit Geschichte.

Die leistungsstarke (bis nach Bratislava reichende) 89,5 von MusicFM, einem weiteren unabhängigen Mitbewerber, wurde zwischenzeitlich neu vergeben und wird künftig von Rádio1 genutzt, welches nun eine Vielzahl kleinerer Sender abschalten kann.
 

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Zu einigen Sendern lässt sich leicht ergooglen, dass sie zum Orban-Fankreis gehören, z.B. Radio 1 (Vertrauter eines Orban-Freundes), Retro/Gong/Karc (KESMA), Spirit FM (evangelikale Kirche). Aber inwieweit sind wirklich alle UKW-Sender nicht nur regierungsfreundlich, sondern "direkt von der Regierung beeinflusst" und von ihr abhängig? Ich würde gern mal wissen, wie das organisatorisch so funktioniert.

Und weiß jemand von euch, welche Einschaltquoten Klubradio erreicht hat?
 
weiß jemand von euch, welche Einschaltquoten Klubradio erreicht hat?
Schwer zu sagen.

Über eine UKW-Frequenz erreichte Klubradio rund 500.000 Hörerinnen und Hörer. Seit dem Amtsantritt von Regierungschef Viktor Orban 2010 durfte nur noch im Ballungsraum Budapest gesendet werden.

Doch im vergangenen September lehnte der Medienrat eine Verlängerung der Lizenz erneut ab. Zur Begründung hieß es, Klubrádió habe sich mehrere Verstöße gegen das Mediengesetz zuschulden kommen lassen, da es Einschaltquoten zu spät gemeldet habe.

Ich würde gern mal wissen, wie das organisatorisch so funktioniert.
Ganz einfach.

Seit dem Machtantritt von Viktor Orban im Frühjahr letzten Jahres wurden dem „Klubradio“ die Werbeaufträge sämtlicher staatlicher Institutionen entzogen. Und damit eine der wichtigsten Einnahmequellen privater Rundfunksender in Ungarn. Aber auch viele Unternehmen scheuen neuerdings vor dem linksliberalen Sender zurück, obwohl dessen Hörerzahlen steigen.

Die etwa eine halbe Million Hörer des „Klubradios“ werden gebeten, für das Programm zu spenden und dafür Sendeminuten zu „adoptieren“.

 
Mittlerweile gibt es Danubius Radio auch wieder als Webradio, direkt unter danubiusradio.hu.

Aus dem Ungarischen:
"DANUBIUS RADIO - RESTART PROGRAM Denken Sie, dass es auch hier Politik gibt, Nein. Wir ungarischen Unternehmer tun dies alles für ungarische Unternehmer. Bewerben Sie sich noch heute und gemeinsam können wir Wunder bewirken! DANUBIUS-RADIO"
 
Da irrst du dich. Leider hat dieses Webradio, was übrigens ausschließlich non-stop Musik spielt und bis vor Kurzem noch Nonstop Rádió hieß, bis auf den Namen überhaupt nichts mit dem alten Danubius Rádió zu tun. Weder inhaltlich noch von den Machern. Es laufen keine Nachrichten, Talkformate oder politischen Sendungen. Und den prominenten Namen trägt es nur, weil im Juni 2020 zehn Jahre nach der Einstellung des originalen Danubius Rádió die Namensrechte dafür frei wurden, der Titelschutz abgelaufen ist und man sich eben mit diesem prominenten Namen schmücken wollte.




Von
gibt es Danubius Radio auch wieder
kann also überhaupt keine Rede sein.
 
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