Unitymedia schmeißt Deutschlandradios raus

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Der Grundversorgungsauftrag gilt auch als erfüllt, wenn nicht 100% der Bevölkerung erreicht werden


Das Verfassungsgericht definiert Grundversorgung laut Wikipedia so:

Die Grundversorgung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks umfasst drei Elemente:

1. die Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Rundfunkprogrammen
2. die Veranstaltung eines Vollprogramms und
3. die Gewährleistung der Meinungsvielfalt innerhalb des Programms
 
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Das Verfassungsgericht definiert Grundversorgung laut Wikipedia so: [...]
1. die Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Rundfunkprogrammen

Bitte einmal im Urteil gucken (Rn. 155, Hervorhebung von mir): "In dieser Ordnung ist die unerläßliche "Grundversorgung" Sache der öffentlich-rechtlichen Anstalten, zu der sie imstande sind, weil ihre terrestrischen Programme nahezu die gesamte Bevölkerung erreichen und weil sie nicht in gleicher Weise wie private Veranstalter auf hohe Einschaltquoten angewiesen, mithin zu einem inhaltlich umfassenden Programmangebot in der Lage sind."

Außerdem besteht ja grundsätzlich (entsprechendes Empfangsgerät vorausgesetzt) die Möglichkeit, die Programme auch per Satellit, Internet, App etc. zu hören. Dass die Versorgung zwangsweise per UKW (weder über Kabel noch per Terrestrik) geschehen muss, kann ich aus dem Urteil nicht herauslesen. Must-Carry-Regeln (an anderer Stelle rechtlich geregelt) sind jedoch zu beachten.
 
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Ich gehöre zu der Gruppe, die Radio über die heimische Stereoanlage über analoges Kabel-UKW hört.

Jeden Sonntag-Morgen um 11:30 Uhr wird der „Sonntagsspaziergang“ im DLF eingeschaltet. Die Sendung gibt es - und höre ich - seit den 80er Jahren (damals noch Jugendlicher). Sie hat bereits viele Inspirationen zu privaten Reisen und Ausflügen gegeben.

Ich empfinde die Art und Weise, wie Unitymedia von „Auskabelung“ spricht, als maßlose Arroganz. Das erinnert mich an amerikanische Firmen, wo - wenn Entlassungen anstehen um den Profit zu steigern - dieses mit „we are going to implement headcount-reduction“ beschrieben wird. Ja, wir kabeln aus!

Ich habe Unitymedia schon häufiger gebeten, neben dem ARD Radio-Transponder doch bitte den Astra Canalsat Radio-Transponder „durchzukabeln“, mit Verweis auf die Deutsch-Französische Freundschaft und das Zusammenwachsen der EU - Fehlanzeige. Man bewegt sich nicht.

Ich bin Eigentümer (nicht Mieter), es wird mir von der Eigentümergemeinschaft nicht gestattet, eine Satellitenantenne anzubringen, mit dem Argument, es gäbe Kabelanachluss.

Der DVB-C Receiver ist bereits an die Stereoanlage angeschlossen, falls Kabel-UKW mal abgeschaltet wird - ein komplettes Verschwinden des Deutschlandradios ist jedoch der Super-GAU. Die Programme des Deutschlandradios gehören zur Grundausstattung, schließlich zahle ich hierfür Gebühren!

Es gibt für mich keinen Beweggrund mehr, am Übertragungsmedium Kabel festzuhalten.

Früher hatte Kabel noch einen Mehrwert, als Programme der Nachbarländer eingespeist wurden (ich bin in NRW aufgewachsen und erinnere mich an Holländer und Belgier, sowohl TV als auch Radio), plus exklusive Programme wie Sky Channel, Super Channel, Music Box, Tele 5. Und heute? Keinen Mehrwert mehr. Jetzt werden sogar ortsübliche Radioprogramme ausgekabelt! Ich verlange ja nicht, dass - wie es etwa landesweit in den Niederlanden passiert - das französische FIP auf UKW eingespeist wird - nein, ich möchte nur den ortsüblichen DLF. Das kann Unitymedia nicht liefern? Folglich gibt es für mich keinen Grund mehr, an Unitymedia festzuhalten. Leider kann ich nicht kündigen, da das Haus zwangsverkabelt ist.

P.S. Ich habe den DLF angeschrieben und gebeten, doch bitte einen 320 kbit/s Stream zur Verfügung zu stellen, als Alternative. Mal sehen, ob man dazu bereit ist.
 
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Zumindest für diejenigen, die Wert auf eine hohe Klangqualität legen, ist das eine schlechte Nachricht. Sowohl der Empfang über analoges Kabel als auch über DVB-C dürfte allen anderen Übertragungswegen überlegen sein. Nicht zuletzt gilt das für die häufig als Alternative propagierte Alternative Internetradio. Die hier angebotenen Bitraten sind gerade für Programme, die hochwertige Musik- und Wortproduktionen anbieten ein Witz. Lediglich WDR3 und SWR2 stechen hier mit Bitraten >256 KBPS positiv hervor. Das wäre dann hinsichtlich der Übertragungsqualität auf einem Niveau mit DVB. Aber wen interessiert das schon, wenn man auf der anderen Seite Full-Maxi-hyper-Super-HD+++ im Fernsehen angeboten bekommt, egal welche Bitraten dafür benötigt erden.
 
Dass es analoges Kabel-UKW noch irgendwo gibt, erstaunt mich ehrlich gesagt. Ich dachte, das sei in den letzten beiden Jahren schon abgeschaltet worden. DVB-C dürfte aktueller Standard sein, wird aber wohl durch IP_TV immer mehr abgelöst.
 
Also mit Verlaub, zumindest dort wo der DLF "ortsüblich" ohnehin empfangbar ist, reicht es ein Stück Draht in den Antennenanschluss des Radioreceivers zu stecken und gut ist. Man muss dann lediglich von der Kabelfrequenz auf die UKW-Frequenz wechseln. Im Zweifel tuts auch eine kleine Indoor-UKW-Antenne. Die bekommt man mittlerweile für weniger als 20 Euro fast hinterher geworfen.
 
Also mit Verlaub, zumindest dort wo der DLF "ortsüblich" ohnehin empfangbar ist, reicht es ein Stück Draht in den Antennenanschluss des Radioreceivers zu stecken und gut ist.

Das ist nicht gut!
Auch in Gegenden wo der DLF die für ortsüblich nötige Feldstärke in 10 m Antennenhöhe outdoor erreicht, ergibt das vielfach mit einer Wurfantenne indoor Stereorauschen. Zweitens für alle anderen Programme, müsste ich dann immer die Anlage, samt UKW Tuner herausrücken und von Hand von der Wurfantenne zum 75 Ohm KoaxKabelKabel wechseln. :mad:
 
Die analogen UKW-Sender im Kabel werden parallel zum analogen Kabel doch ohnehin überall abgeschaltet. Daher verstehe ich den Aufstand nicht so recht...
 
Digitale Fernseher haben eine sehr hohen Verbreitungsgrad und sind seit einiger Zeit die übliche Empfangsart. UKW Radios sind ebenfall der üblichste Nutzungsweg für Radio und haben ebenfalls einen hohen Verbreitunggsgrad. Was gibts da nicht zu verstehen? Außerdem wird der DLF ja bei Unitymedia auch auf dem ungebräulicheren digitalen DVBC (aber nicht dem bei Digitalradio üblichen DAB+) rausgeworfen.
 
Außerdem wird der DLF ja bei Unitymedia auch auf dem ungebräulicheren digitalen DVBC ... rausgeworfen.
So ungebräuchlich ist der gar nicht. Ich kenne eine ganze Reihe von Leuten die den mittlerweile recht intensiv nutzen. Es ist unterm Strich nämlich völlig gleich, ob ich einen UKW-Tuner oder den Digitalfernseher an die heimische Stereoanlage angeschlossen habe. Letzteres macht übrigens auch insofern Sinn, da der Eigenklang dieser zumeist sehr flachen Fernseher technisch bedingt nicht gerade der Brüller ist. Daher macht der Anschluss meistens auch beim Fernsehen selbst durchaus Sinn. In puncto Radio: gewünschten Sender per DVB-C einstellen, ins Stromsparmenü des TV gehen, Bildschirm abschalten, fertig. Die meisten TV-Geräte können das.

UKW Radios sind ebenfall der üblichste Nutzungsweg für Radio
Stimmt, aber nicht am heimischen Kabelanschluss. Den benutzen doch die wenigsten zum Radiohören.
 
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Die analogen UKW-Sender im Kabel werden parallel zum analogen Kabel doch ohnehin überall abgeschaltet. Daher verstehe ich den Aufstand nicht so recht...
Nein, bei Unitymedia ist TV schon lange abgeschaltet worden, beim Kabel-UKW gibt es noch keinen Abschalttermin. Die Doppelabschaltung (auch bei DVB-C) dient daher rein der bewussten Diskriminierung des Deutschlandradios. Bei Vodafone hingegen wird, wie schon lange angekündigt, das gesamte analoge Angebot abgeschaltet, die Deutschlandradios bleiben, wie die anderen Sender auch, bei DVB-C dabei. Das ist ein Unterschied.

Mit der Gesamt-UKW-Abschaltung, die sicherlich in wenigen Jahren auch bei Unitymedia stattfinden wird, hat das ganze nichts zu tun.
 
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Dass es analoges Kabel-UKW noch irgendwo gibt, erstaunt mich ehrlich gesagt. Ich dachte, das sei in den letzten beiden Jahren schon abgeschaltet worden.

Die analogen UKW-Sender im Kabel werden parallel zum analogen Kabel doch ohnehin überall abgeschaltet.

Wie ich in #25 schon geschrieben habe, schaltet mein Kabelanbieter "wilhelm.tel" und deren Tochtergesellschaft "willi.tel" bis auf weiteres das analoge UKW über Kabel nicht ab, es sind dahingehend noch nicht mal überlegungen getätigt worden, das analoge UKW abzuschalten (Nur die Landesmärchenanstalt MA HSH könnte wilhelm.tel das verbieten).
Bei einen Telefonat mit einem Techniker von wilhelm.tel sagte man mir, da von Anfang an nur Glasfaserkabel verbuddelt wurden und nicht auf die üblichen Kupferleitungen zurückgegriffen wird, könne auch nach Abschaltung vom analogen TV (das war Ende Oktober 2018), die 54 Sender im analogen UKW im Kabel weiter fortbestehen. Denn im Gegensatz zu den Kupferleitungen und die dafür verwendete Technik beim Kabelanbieter, die auf den neuen Standard DOCSIS 3.1 zugreifen, wo das analoge UKW-Signal zu viele Störungen / Störgeräusche produzieren, das man den Kunden kein analoges Radio mehr zumuten kann, ist das bei Betreibern wie eben z.b. wilhelm.tel / willi.tel mit Glasfaser überhaupt kein Problem. Denn bei Glasfaser wird wohl auch völlig andere Hardware beim Kabelanbieter benutzt, wo entweder der neue Standard DOCSIS 3.1 nicht verwendet wird, oder aber wohl keine dieser Störgeräusche auftreten, so zumindest die Antwort von dem Techniker von wilhelm.tel.

Ich höre deshalb noch gerne Radio über Kabel, wenn ich nicht gerade einen meiner Hybrid / Netzwerk-Tuner anhabe. Denn nur über das Kabel habe ich einen wirklich hervorragenden Klang, das mir die meisten Internetradiosender, die ich höre, nicht anbieten, und der Klang den die meisten Sender über DAB+ anbieten ist deutlich schlechter, als auf allen anderen Ausspielwegen und ist deshalb für mich absolut kein Ersatz für UKW oder Internetradio.
 
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Die meisten DAB+ Sender hören sich irgendwie an als ob ich Wasser im Ohr hätte. Vor allem bei Rock Musik ist mir das aufgefallen, bei Pop Musik ist es nicht ganz so extrem (was Klassik betrifft, so kann ich darüber keine Aussage machen, denn Klassik höre ich nicht), zumindest empfinde ich das so. Nee, da bin ich ganz froh, das wir hier nach wie vor das analoge UKW über Kabel haben.
 
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Stimmt, aber nicht am heimischen Kabelanschluss. Den benutzen doch die wenigsten zum Radiohören.
Wer HiFi-Komponenten zu Hause (im Wohnzimmer neben dem Fernseher) stehen hat, der nutzt in den allermeisten Fällen den Kabel-UKW-Anschluss. So ist meine Erfahrung. Ist ja auch das bequemste.
 
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Kabelanschluss. Den benutzen doch die wenigsten zum Radiohören.
Das Gegenteil ist der Fall.
Wer HiFi-Komponenten zu Hause (im Wohnzimmer neben dem Fernseher) stehen hat, der nutzt in den allermeisten Fällen den Kabel-UKW-Anschluss. So ist meine Erfahrung. Ist ja auch das bequemste.
Gibt es einen DAB-Empfänger mit HDMI, den ich zu den vorhandenen HiFi-Komponenten stellen und mittels HDMI integrieren kann? Andernfalls käme noch eine weitere Fernbedienung auf den Tisch, nur um DRadio zu hören. Das wird mir zu unbequem und wäre lästig.
 
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Gibt es einen DAB-Empfänger mit HDMI, den ich zu den vorhandenen HiFi-Komponenten stellen und mittels HDMI integrieren kann?
Ja, es gibt von einigen Herstellern Tuner mit DAB+/FM/AM-Empfangsweg. Mich stört nur, dass DAB+ zwingend terrestrischen Empfang darstellt. Über Kabel kann ich äußere Störfaktoren viel besser umgehen. Und zur Alternative DVB-C: Ich will Radio nun wirklich nicht über meinen TV hören. Wozu habe ich Geld in hochwertige HiFi-Komponenten investiert?
 
Ich meinte kleine DAB-Zusatz-Tuner mit HDMI - um den Tuner in die AV- und HifI-Anlage zu integrieren. Nicht irgendwelche DAB-Tuner. Die habe ich in andere HiFi-Anlagen integriert - allerdings ohne HDMI und mit zusätzlicher Fernbedienung.
 
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Gibt es einen DAB-Empfänger mit HDMI, den ich zu den vorhandenen HiFi-Komponenten stellen und mittels HDMI integrieren kann?

Nein, für DAB+ gibt es keine Geräte mit HDMI-Anschluß. Sowas gibt es meines Wissens nur für TVs, DVD-Recorder / Player, Blu-Ray-Recorder / Player, Set Top Boxen und AV-Receiver.


Der Ton von den Hybrid Tunern und Netzwerkplayern wird über Lichtleiter oder Coax Digital angeschlossen. Analog dann per Cinch und Klinke.
 
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DAB-Empfänger mit HDMI, den ich zu den vorhandenen HiFi-Komponenten stellen und mittels HDMI integrieren kann
HDMI kann keinen Ton ohne ein Bild übertragen. Es muss immer auch ein Bild (zur Not ein Schwarzbild) produziert werden. Darum gibt es auch keine Radios mit HDMI-Ausgang (auch nicht für UKW, wo dann zusätzlich das Signal erstmal digitalisiert werden müsste).

Du benötigst für dieses Ansinnen ein Zusatzgerät, was es auch tatsächlich käuflich zu erwerben gibt. Da kannst Du dann das Radio per Cinch, Koax oder Toslink anschließen und von dort per HDMI an die Anlage gehen.
Z.B.: https://www.amazon.de/dp/B01FIJE2KQ/?tag=radioforende-21
 

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