Unterschichtenradio

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Diesem Artikel nach nein, da das „Unterschichtenfernsehen“ in dieser Funktion das Radio verdrängt hat.

Da erwartet man gepflegtes Dudelfunkbashing und wird gar bitterlich enttäuscht ...
 
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Mann, kotzt mich diese Klassendenke an.

Gibt's den keine andere Möglichkeit, sich selbst aufzuwerten, als so einen Blödsinn? Am Ende sehen sich Leute, die so ein Unwort zusammenhanglos verwenden noch in einer Linie mit Schmidt, befürchtet die Jasemine und wirft ne Maaloxan ein.
 
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K 6 schrieb:
Da erwartet man gepflegtes Dudelfunkbashing und wird gar bitterlich enttäuscht ...
Ging mir genau so! Ich hatte schon das Taschentuch in der Hand um die Mitleidstränen beseitigen zu können ... :D
 
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Hoffentlich hat die Maaloxan das Befinden der überaus respektierten Jasemine verbessert...

Die Klassifizierung in Gesellschaftsschichten ist sicherlich nicht wirklich zutreffend. Allerdings ist die Zielgruppe der '50-Cent-Anruf-Gewinnspiele' und die sonstige Prorgammgestaltung auf den Dudelwellen bestimmt nicht vornehmlich die HörerInnenschaft, die eine umfangreichere Bildung genießen durfte, falls es diese im Zusammenhang mit Radio überhaupt noch gibt.
Es geht dabei doch primär nur ums Geldverdienen, und das bestimmt nicht für die Teilnehmer an diesen 'Gewinnspielen'.

Die "Verflachung" der Inhalte in den Dudel-Radioprogrammen ist doch offensichtlich (bzw. hörbar). Thematisiert werden kaum noch interessante Informationen, sondern nur noch Eigen-Promotion und gekaufte Werbung, die mit allen Mitteln im 'redaktionellen' Programm zu verkaufen versucht wird.

Jeder halbwegs gebildete Mensch vermag jedoch dies zu erkennen und viele dieser potentiellen HörerInnen kehren dem 'schnellsten Medium' inzwischen den Rücken oder erwarten nur noch das Gedudel ohne jegliche Bereitschaft gegebenenfalls auch mal beide Ohren einem Beitrag zu widmen.
Die meisten, die ich kenne, verweigern sich dem Radiohören inzwischen komplett und gestalten Ihre Hintergrundmusikbeschallung inzwischen selbst.

Es ist sehr schade, daß das Radio sich selbst so in die Belanglosigkeit dudelt und die eigentlichen Vorzüge dieses Mediums vollkommen vernachlässigt.

Insofern trifft "Unterschichtenradio" die Entwicklung des Mediums leider ziemlich gut, aber der Begriff trifft wohl eher auf die Macher, als auf die potentiellen HörerInnen zu.

Womit ich wohl beim "Dudelfunkbashing" angekomen wäre... ohne die Würdigung der wenigen verbliebenen respektablen Radioprogramme mit echten Inhalten zu verleugnen.
 
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Es gibt ja noch einen Unterschied zwischen Radio und TV, zumindest bei denen, die TV nicht als Zimmerbeleuchtung bzw. zur Hintergrundbeschallung nutzen. TV bindet die Nutzer an einen Platz. Man kann letztlich außer sitzenden trivialen Tätigkeiten (Bier, Chips, Strickzeug) fast nichts "nebenbei" machen - und offenbar tut dies der Durchschnittsdeutsche mehrere Stunden am Tag. Radio hingegen kann man auch - und tut dies offenbar bevorzugt - komplett im Hintergrund laufen lassen. Da hört man es dann auch: auf der Baustelle, beim Friseur, quasi überall.
Siehe auch z.B http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/2_von_alten_zeiten_zu_neuen_medien.pdf?foid=9795 - Seiten 9 und 10. TV-Nutzung bevorzugt in der Freizeit, Radionutzung bevorzugt außerhalb der Freizeit - und zwar sehr deutlich. Radio also offenbar tatsächlich nebenbei, denn wie sonst sollte es außerhalb der Freizeit genutzt werden. Fernsehen dann als explizite Freizeitbeschäftigung.
Ich leite daraus für mich ab: "Unterschichtenfernsehen" bindet die Leute gezielt vor der Kiste, stiehlt ihnen Zeit, die dadurch z.B. privater Weiterbildung oder anderweitiger geistiger Erbauung dienen könnte und früher sicherlich auch teilweise dessen gedient hat. Das Radio, sei es noch so inhaltsleer, dient ganz anderen Zwecken und besitzt keinesfalls den exklusiven Stellenwert des Fernsehens. Es hält nicht notwendigerweise von anderen Tätigkeiten ab.
 
Verflachung muss nicht sein

Hallo Mitleser,
hallo cj,


cj schrieb:
Die "Verflachung" der Inhalte in den Dudel-Radioprogrammen ist doch offensichtlich (bzw. hörbar). Thematisiert werden kaum noch interessante Informationen, ...

Jeder halbwegs gebildete Mensch vermag jedoch dies zu erkennen und viele dieser potentiellen HörerInnen kehren dem 'schnellsten Medium' inzwischen den Rücken oder erwarten nur noch das Gedudel ohne jegliche Bereitschaft gegebenenfalls auch mal beide Ohren einem Beitrag zu widmen.
...

Insofern trifft "Unterschichtenradio" die Entwicklung des Mediums leider ziemlich gut, aber der Begriff trifft wohl eher auf die Macher, als auf die potentiellen HörerInnen zu.

Die Informationstiefe hat unbestreitbar abgenommen. Dabei spielen die Kosten der Informationsgewinnung und der wachsende Wettbewerb sicher eine Rolle. Aber auch die Mitwelt trifft eine Mitschuld. Die Organisationen und Parteien nutzen bisher kaum die Möglichkeiten des Internets, um sich und ihre Anliegen effektiv, radiotauglich und informativ zu präsentieren.

Es wäre schön, wenn die großen Organisationen und die Parteien endlich neben den Pressemitteilungen auch Radiomitteilungen rausgeben würden. Ideal wäre ein Audio-Archiv, wo alle wichtigen und häufigen Audiozitate zum Download für die Moderatoren, Satiriker und Redakteure bereit stehen.

Ausgefallen sind mir bisher Unicef :).
und die Techniker Krankenkasse ( :( => zu lange Beiträge).

Solche Audiozitate lassen sich gut in Beiträge einbinden. Auch in Talkrunden und Interviews kann man mit einem Audioziotat das Gespräch ...
... auflockern :D ,
... fokossieren :eek:
... oder auch polarisieren. :wall:


Mit besten Grüßen
Padina
 
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Der Großteil der deutschen Radioprogramme hat sich (leider) längst von selbst zu einem sogenannten "Unterschichtenmedium" degradiert.
 
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Wie kann man eigentlich den Selbststilisierungen eines Harald Schmidt dermassen auf den Leim gehen, der seinen geldgeilen Opportunismus hinter solchen scheinkulturellen Sotissen zu verstecken versucht. Sich selber auf diese Weise zur Elite zu erklären, dient doch nur dazu zu verdecken, dass man den Bezug zur Lebenswirklichkeit der Gesellschaft längst verloren hat.
 
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@Fluss-Schiff: Vollste Zustimmung.
@Radiowaves: Für viele (Hilfsköche *grins*) hier im Forum war Dein Posting bestimmt ein hilfreicher Lehrbeitrag über das Sekundärmedium Hörfunk.

Zum Thema Unterschichtenradio:
Unterschichten gibt es logischerweise nur aus der Sicht der vermeintlichen Oberschicht (also unsere Schmidties :) schönes Beispiel, Jasemine :) ). Denn nur von Oben kann man nach Unten runterschauen. Also eine Angelegenheit für meine heißgeliebten bornierten Opportunisten überall.

Um die Diskussion noch ein wenig auszuweiten: Wenn es Unterschichten-Radio gibt, dann gibt es auch Unterschichten-Tageszeitungen, Unterschichten-Schnellrestaurants und Unterschichten-Möbelhäuser.

NUR SELTSAM, DASS DIE ALLE ZU DEN ERFOLGREICHSTEN UNTERNEHMEN DER REPUBLIK GEHÖREN!!
- Was müssen wir doch eine große Unterschicht haben. :p
 
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@Heidi
Um die Diskussion noch ein wenig auszuweiten: Wenn es Unterschichten-Radio gibt, dann gibt es auch Unterschichten-Tageszeitungen, Unterschichten-Schnellrestaurants und Unterschichten-Möbelhäuser.
NUR SELTSAM, DASS DIE ALLE ZU DEN ERFOLGREICHSTEN UNTERNEHMEN DER REPUBLIK GEHÖREN!!
- Was müssen wir doch eine große Unterschicht haben.
Das kommt ja wohl ganz darauf an, wie man den Begriff "Unterschichten" auslegt. Wenn man dieses mit Blick auf den Inhalt tut, gehören deine "Erfolgreichen" sehr wohl zur Unterschicht! Schon komisch, dass in dieser Gesellschaft alles, was nicht kommerziell erfolgreich ist, der sogenannten Unterschicht zugeordnet wird. Ist Geld immer das Maß aller Dinge?
 
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naja, vielleicht ist es aber auch so.....(vermute ich jetzt mal), das sich selbst gebildete leute nur am rande mit sachen beschäftigen, die für sie nicht sonderlich interessant sind.
also wenn ich völlig gedankenlos alles mögliche konsumiere (radio, tv, print), einfach, weil es mir nicht wichtig ist.....bin ich dann unterschicht?
bin ich unterschicht, weil ich keine ahnung vom benzinpreis habe....weil ich kein auto besitze oder immer nur mein chauffeur zum tanken fährt?
oder ist jeder, der sich nicht mit MEINER meinung und meinen interessen deckt bzw identifizieren kann, eine ignorante unterschicht?
oder ist ein prof. dr. , der bei einem dudelsender anruft und sich über eine grammatikalische fehlleistung in den news beschwert der unterschicht zugehörig?...nur weil ihm die musik drumherum gefallen hat?

fragen über fragen....
 
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@ Fluss-Schiff & Heidi:

Die Begriffe "Satire" und "Ironie" sind Euch eher fremd, oder?

Und ja - im Zweifel gehe ich lieber Harald Schmidt "auf den Leim", als mir von politisch-korrekten Klugschwätzern auf den Nerv gehen zu lassen. Der weiß wenigstens, daß es "Sottisen" heißt und nicht "Sotissen". :wall:
 
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Du hast mich nicht verstanden Radiokult. Also nochmal ganz deutlich: Keiner hört Dudelfunk, niemand geht zu MacDoof, erst recht hat niemand Ikea-Möbel gekauft. Zumindest gibt man es ungern zu, wenn überhaupt. Das hat mit dem Phänomen der so genannten sozialen erwünschtheit zu tun - oder für diesen Thread übersetzt: Keiner möchte gerne zur Unterschicht gerechnet werden.

Dennoch stopfen meine geliebten bornierten Oppurtunisten Hamburger in sich rein, lesen heimlich Bild und hören in der Ikea-Küche Privatradio. Sonst hätten diese Unternehmen nämlich keinen Erfolg...
 
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So schön der von Harald Schmidt geschaffene Begriff des "Unterschichtenfernsehens" ist....sieht es doch in Wirklichkeit völlig anders aus.

Eine Strukturanalyse (im Auftrag der Zeitschrift "Werbung & Verkaufen) kam zu dem Ergebnis das folgende Sendung von einem überdurchschnittlich gut gebildeten Publikum gesehen werden: 1. Berlin Mitte (ZDF) 2. Frontal 21 (ZDF) 3. The Swan (Pro 7)

Artikel stammt aus der Ausgabe 14 vom 07.04.2005 (Seite 58) und bringt noch weitere Beispiele.

Auch die Leistungwerte von den meisten populären Radioprogrammen zeigen keine Unter- oder Oberschichtenhörer, das könnte allerdings auch an den fehlenden Alternativen liegen.
 
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voicetracking schrieb:
So schön der von Harald Schmidt geschaffene Begriff des "Eine Strukturanalyse (im Auftrag der Zeitschrift "Werbung & Verkaufen) kam zu dem Ergebnis das folgende Sendung von einem überdurchschnittlich gut gebildeten Publikum gesehen werden: 1. Berlin Mitte (ZDF) 2. Frontal 21 (ZDF) 3. The Swan (Pro 7)
Hör mir auf mit irgendwelchen Analysen.

Für eine MA 2002 wurde ICH befragt. ICH, der ich bei einem Radiosender arbeite! Was meinste wohl, was ICH gesagt habe, na? :)

Es bestreitet niemand, daß Menschen TV und Radio lieben. Aber sie kriegen statt TV und Radio immer nur Werbung auf die Augen und auf die Ohren. Da ist es mit der Liebe bald vorbei.
 
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Radiowaves schrieb:
Es gibt ja noch einen Unterschied zwischen Radio und TV, zumindest bei denen, die TV nicht als Zimmerbeleuchtung bzw. zur Hintergrundbeschallung nutzen.
Ich würde die Verbreitung dieses Rezipientenverhaltens (sofern dabei überhaupt noch von Rezipienten die Rede sein kann) nicht unterschätzen. Auch wenn nicht unbedingt zu verstehen ist, wie affektierte Schwachsinnsdialoge mit gelegentlichem Gekreische und Gepoltere als Hintergrundbeschallung taugen können.
 
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Hör mal Antenne1 in Stuttgart und Du hast den SAT1 unter den Radiosendern. Ist wirklich nur mit absolut schwindenden Sinnen zu ertragen!
 
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Hör mal <Radiosendername> in <Ortsname> und du hast den <Fernsehsendername> unter den Radiosendern. Ist wirklich nur mit absolut schwindenden Sinnen zu ertragen.

Geht so gar mit "Deutschlandfunk" und "Arte"!
 
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Ob nun Unterschichtenradio oder nicht:
es ist festzustellen, dass der gestandene Akademiker öffentlich-rechtliche Wellen bevorzugt, oftmals Inforadios oder seichte Musikwellen (Klassik, oldie-based).
Wohl eher selten dreht er/sie am Radio auf der Suche nach der "lustigsten Morgenshow", "dem mysteriösen Geräusch mit Mega-Bargeldjackpot" oder "Mehr Abwechslung mit den größten Hits für Baden-Württemberg". Hingegen genieß das gemeine Formatradiogedudel in den Fabriken, Betrieben und Großraumbüros meist große Sympathien.
Und ganz ehrlich: als nur einigermaßen klar denkender Mensch kann man doch einen Sender wie PSR, Antenne 1 oder RPR nicht über einen längeren Zeitraum ertragen. Und hätten die genannten Stationen ein gesteigertes Interesse an Hörer/innen mit gesteigertem Intellekt, würde man wohl kaum ein solches Ramschprogramm fahren.
Also: weitermachen!

PS: Übrigens ist nichts, aber auch wirklich nichts überheblich gemeint - aber diese beschriebenen Tatsachen sprechen nun mal für sich und lassen nicht sehr viel Interpretation zu.
 
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alqaszar schrieb:
Hör mal <Radiosendername> in <Ortsname> und du hast den <Fernsehsendername> unter den Radiosendern. Ist wirklich nur mit absolut schwindenden Sinnen zu ertragen.

Geht so gar mit "Deutschlandfunk" und "Arte"!
Und was wolltest du uns damit sagen? :confused: Oder schwanden gerade deine Sinne? :wow: :wow: :wow:
 
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Ja, Alquaszar scheint meins geklaut zu haben, verweigert aber hier und im OT-Forum die Aussage... GRINS
Ich aka Noch'n Saarländer
 
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