Unterschied in der Radiolandschaft Sachsen

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markli

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Kann mir jemand den Unterschied zwischen den Radiosendern in Sachsen sagen? Für mich klingen Radio PSR, Radio Leipzig (Sächsische Lokalradiokette),
Hitradio RTL und MDR Jump alle gleich.
 
AW: Unterschied in der Radiolandschaft Sachsen

Ein Unterschied: Jump ist öffentlich-rechtlich, der Rest ist privat. Und alle dudeln von früh bis spät den Einheitsbrei. Das sieht in Sachsen-Anhalt und Thüringen nicht viel anders aus. Solange nicht ein Sender mal den Mumm hat, Qualitätsradio zu machen, wird die Dudelei auf ewig so weitergehen...leider.
 
AW: Unterschied in der Radiolandschaft Sachsen

aber warum ändert man diesen schrecklichen zustand nicht?
Man kann ja schon für wenig Aufwand wie z.b. sich abheben von der Musik von anderen Sendern.
Ich finde Radio PSR, RTL, Sächs. Lokalradio, Jump total langweilig.
Es muss unbedingt was getan werden in der Radiolandschaft in Sachsen.
 
AW: Unterschied in der Radiolandschaft Sachsen

Soweit ich beurteilen kann, ist das nicht nur hier in Sachsen so, auch in anderen Bundesländern dudeln sich alle Privaten (und auch mittlerweile die von uns bezahlten) gegenseitig und miteinander - hoffentlich ins Nirvana. Ich habe mich mittlerweile im Auto auf DLF und hier in Sachsen auf MDR Info festgelegt.

Musikunterhaltung stelle ich mir im Auto auf CD(s) selbst zusammen und zu Hause ist das Internet meine Unterhaltungs- und Informationsquelle in Sachen (neue) Musik. Dem ganzen Mist, der einem auf UKW vorgesetzt wird, kann man wirklich nur mit Ignoranz entgegensteuern. Wenn die es nicht begreifen wollen und der Großteil der Hörer diesen Musikbrei, der sich ständig wiederholt, gut findet, dann ziehe ich meine eigenen Konsquenzen.

Hoffentlich wachen mal viele andere auf, und machen es genauso, nur dann kann sich was ändern. Aber ein dummes Volk läßt sich ja soooo leicht steuern, ist ja nicht nur in der Radiolandschaft so.
Ach wenn ich wüßte, wann und wie dieser ideenlose und monotone Radiomarkt mal so richtig gegen die Wand fährt und es wieder eine ausgewogene und sinnvolle Informations- und Musikauswahl im UKW-Rundfunk gibt.

Früher wurden z.B. viele Albumtitel, die bis dahin nicht als Single erschienen sind und auch viele neue Singles einzig und allein durch den guten Musikgeschmack eines Radio-DJs erst zu Hits gemacht. Ohne Vorschrift der Musikindustrie. Eigeniniative war gefragt, ohne immer nur kostenlose Testmuster. Aber heute dudeln sie alle nur nach Vorschrift. Eigenintitiative ist nicht mehr, man darf ja nicht, man drückt nur noch die vorgegebene Playlist durch und macht eine passende Moderation dazu, mehr darf man einfach nicht.
Radiomoderator war mal mein Traumjob. War mal!

Aber wie schon angedeutet, ich glaube einfach mal an das Gute und hoffe, es wird wieder eine Revolution im Radiomarkt geben und alles wird wieder wie vor 20 oder 30 Jahren sein. Keiner, den ich kenne, würde dem widersprechen.

Mag ja sein, daß ein Sender auch nur ein Wirtschaftsunternehmen ist und Gewinn machen muß, und man lieber auf die "Berater" hört. (wer berät eigentlich die, die kommen mir manchmal sehr weltfremd vor...)

Aber ein Wirtschaftsunternehmen sollte nicht nur stur seine Schiene fahren, sondern sollte auch mal Kritik und Tendenzen wahrnehmen. Dieser Fehler hat in letzter Zeit auch andere Unternehmen außerhalb der Medienbranche Kopf und Kragen gekostet. Also nicht immer nur auf Außenstehende hören, auch selbst mal nachdenken. Und ich nehme mal an, ein Direx einer Radiostation weiß, was er tut und hat auch eigene Ideen und Vorlieben, die theoretisch mühelos umgesetzt werden könnten.

Soviel zur Theorie, nun erkläre ich das mal an einem Beispiel: Warum spielt ein Sender nach geschätzten 18 Jahren z.B. immer noch jeden Tag "Lemon Tree"? Diese Sendezeit könnte doch auch mal (z.B. !) mit einem anderen Titel des Albums "Dish of the day" von Fools Garden genutzt werden - mit einem gekonnten kleinen Hinweis auf die Hitsingle. Ist das so schwer? Wer zuhört, wird das auch begreifen, wer nicht zuhört, ist eigentlich kein brauchbarer Kunde der Zielgruppe, oder hören alle etwa nur während der Werbung aufmerksam zu?
 
AW: Unterschied in der Radiolandschaft Sachsen

aber warum ändert man diesen schrecklichen zustand nicht?
Wozu sollte man das?
Musikunterhaltung stelle ich mir im Auto auf CD(s) selbst zusammen und zu Hause ist das Internet meine Unterhaltungs- und Informationsquelle in Sachen (neue) Musik. Dem ganzen Mist, der einem auf UKW vorgesetzt wird, kann man wirklich nur mit Ignoranz entgegensteuern. Wenn die es nicht begreifen wollen und der Großteil der Hörer diesen Musikbrei, der sich ständig wiederholt, gut findet, dann ziehe ich meine eigenen Konsquenzen.
Na prima, wozu eigentlich?
Genau DIE Musik bekommst du auch den ganzen Tag in den Radiosendern, sogar mit etwas Geblubber dazwischen geboten. Wozu gibst du noch Geld fuer CDs aus?
Du ziehst also die Konsequenz und kaufst dir die selben Titel/Alben, die ohnehin schon den ganzen Tag im Radio zu hoeren sind?
Perfekt!
Na, die Logik wirst du mir sicherlich bei Zeiten naeher erlaeutern koennen. ;)


Oder auch deine Theorie:
Soviel zur Theorie, nun erkläre ich das mal an einem Beispiel: Warum spielt ein Sender nach geschätzten 18 Jahren z.B. immer noch jeden Tag "Lemon Tree"? Diese Sendezeit könnte doch auch mal (z.B. !) mit einem anderen Titel des Albums "Dish of the day" von Fools Garden genutzt werden - mit einem gekonnten kleinen Hinweis auf die Hitsingle. Ist das so schwer? Wer zuhört, wird das auch begreifen, wer nicht zuhört, ist eigentlich kein brauchbarer Kunde der Zielgruppe, oder hören alle etwa nur während der Werbung aufmerksam zu?
Noch weitere "100% die besten Hits den ganzen Tag"?
Bitte?
Allen ernstes! - So langsam reicht es doch auch mal wieder mit dem ganzen Mist, oder?
Was spricht dagegen, wenn mal wieder ein Titel aus den 90ern, wie beispielsweise (der von dir erwaehnte) "Fools Garden - Lemon Tree"?
Der Titel, der bereits im "Hitradio (gewuenschten Namen einsetzen)" seit er ein typischer "100%-Hit" war nicht mehr regelmaeßig zu hoeren ist und anstelle dessen nun tagtaeglich "Rihanna" und der ganze andere Casting-Kram die Ohren der "Hoerer" quaelt.
 
AW: Unterschied in der Radiolandschaft Sachsen

PSR und Sachsen Funkpaket sind normale AC-Dudler, R.SA spielt als PSR-Tochter den gleichen Brei, nur teilweise etwas ältere Musik, Hitradio RTL wohl auch. Energy Sachsen ist ein CHR-Format, orientiert sich an aktuellen Charts.

Einzige (landesweite) Ausnahme: Apollo Radio. Inhaltlich zwar flach, musikalisch aber Jazz/Klassik/Soul. Nur in den urbanen Zentren und in Oelsnitz/Vogtland zu empfangen, teilw. als Mantelprogramm der Bürgerradios. Ist letztendlich ein Sender, der freie Frequenzen mit einem Programm belegen soll, um Konkurrenz für die Privaten zu verhindern.

WSW und Elsterwelle: Ebenfalls AC.

Also alles nicht der Rede wert.

Aber was krämst du dich denn? Markkleeberg ist doch begünstiges Gebiet: MDR Sputnik (104,4 bzw. 89,4) und MDR Figaro (88,4). Und gut ist.
 
AW: Unterschied in der Radiolandschaft Sachsen

Juhu, eine neuer Faden zu einem ganz neuen Thema... :wow:

Ich weiß, mein Inhalt hat nicht viel Substanz und ich kann mir das sparen, die Diskussionen drehen sich aber auch immer wieder um die gleichen Themen, die Probleme werden mal von links, rechts, oben, unten betrachtet. Eine Lösung hat auch jeder und man wundert sich, warum das noch keiner so oder so gemacht hat. Aber es gibt nun mal die Gesetze des Radiomarktes, denen man sich mehr (PSR / RTL) oder weniger (Jump) unterordnen muss/sollte.

Und um neues zu wagen, braucht mal viel Mut und Risiko, weil man sich in unbekanntes Terrain wagt. Da sehe ich aber verstärkt die Öffis in der Pflicht, die Gesellschafter der privaten sind (zu sehr) im Gegensatz zu den ÖR auf (kurzfristiges) Gewinnstreben fixiert. Ob das richtig ist, darüber möchte ich hier nicht diskutieren, weil dazu einfach zu vielen der wirtschaftliche Background fehlt und zu viel blendender Enthusiasmus für Qualitätsradio vorhanden ist. Was ich aber nicht schlimm finde. Aber viele Radiosender leben nun mal in einer marktwirtschaftlichen Welt und der Radiomarkt zählt eben nicht zu den risikofreudigsten Branchen. Man muss sich damit nicht abfinden, aber man sollte die Augen vor der herrschenden Realität auch nicht verschließen und von einer vergangenen Radiotraumwelt träumen (die es vielleicht mal gab, aber so nie wieder auferstehen wird)...
 
AW: Unterschied in der Radiolandschaft Sachsen

Inselkolbi, ich glaube, du hast den Beitrag von baloony ein wenig missverstanden. Der kauft sich eben die Musik auf CD, die nicht im Radio läuft (obwohl sie da eigentlich laufen sollte).
Und seine Kritik verstehe ich so, dass offenbar überhaupt keine Musikredaktionen mehr existieren, die ganze Alben bemustern, dadurch großartige Künstler entdecken, und deren Perlen abseits des Chartsgedöns oder deren Hits ausgraben. Vor Fools Garden möchte ich dennoch warten. Ich hatte in meinem Bekanntenkreis einmal spaßeshalber eine nicht repräsentative Umfrage nach dem schrecklichsten Song aller Zeiten gestartet. Jetzt dürft ihr raten, wer der Gewinner war....
 
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aber man kann auch gutes Privatradio machen mit wenig aufwand und einer etwas andere Musikmischung siehe Ostseewelle
 
AW: Unterschied in der Radiolandschaft Sachsen

a) ist Ostseewelle kein gutes Privatprogramm (sondern wie es der volle Name schon sagt eben auch nur ein Hitradio) und b), sollte man wirklich einen alternativen Privatsender aufbauen, dann besteht schnell die Gefahr, dass den Sender keiner oder zu wenige hört/hören. Motor FM würde ohne Berlin nicht funktionieren - in der Oberlausitz hätte der Sender (sofern er nur dort ausgestrahlt werden würde) keine Überlebenschancen.

Und wenn die Hörer fehlen, fehlen die Werbekunden. Und die bezahlen den Sender.

Das Problem liegt also nicht nur bei den Machern, sondern vor allem auch bei den Hörern. Die Masse will AC.

Vielleicht aber auch, weil sie nichts anderes kennt ...
 
AW: Unterschied in der Radiolandschaft Sachsen

Zumindest hat man in Sachsen mit R.SA ein Programm, was die mittlere Hörerschaft ansprechen soll. (Gut oder schlecht sei mal dahingestellt).

Wenn man mal nach Sachsen-Anhalt oder Thüringen blickt, ist Sachsen noch relativ gut dran. Die Landeswelle oder Radio Brocken könnten ein ähnliches Format fahren, aber man möchte lieber im Schatten des größeren Senders stehen und bloß niemandem wehtun.

Speziell zu PSR möchte ich noch sagen, dass der Sender sich durch seine abendlichen Musikspecials positiv von der Konkurrenz abhebt. PSR gehört für mich zu den besseren Dudlern.
 
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also bei mir läuft morgens DLF (im wechsel mit dradio). sollte ich dann am computer sitzen und etwas radiounterhaltung benötigen stelle ich mir oft radio eins vom rbb ein. hier sollte der mdr etwas mutiger werden. ein auto hab ich derzeit nicht, somit stellt sich das problem nicht, was ich dort hören würde. schade das der mdr ein programm wie jump am start hat - etwas mehr orientierung in richtung radio eins täte dem programm gut.
 
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Inselkolbi, ich glaube, du hast den Beitrag von baloony ein wenig missverstanden. Der kauft sich eben die Musik auf CD, die nicht im Radio läuft (obwohl sie da eigentlich laufen sollte).
Und seine Kritik verstehe ich so, dass offenbar überhaupt keine Musikredaktionen mehr existieren, die ganze Alben bemustern, dadurch großartige Künstler entdecken, und deren Perlen abseits des Chartsgedöns oder deren Hits ausgraben. Vor Fools Garden möchte ich dennoch warten. Ich hatte in meinem Bekanntenkreis einmal spaßeshalber eine nicht repräsentative Umfrage nach dem schrecklichsten Song aller Zeiten gestartet. Jetzt dürft ihr raten, wer der Gewinner war....

Genau, er hat mich falsch verstanden. Warum sollte ich mir das, womit ich im Radio monatelang totgedudelt werde, auf CD kaufen? Ich bräuchte ja nur das Radio anmachen.

Ich kaufe mir das, was im Radio -nicht- läuft und was ich trotzdem gut finde. Diverse Internetradios liefern mir die Inspirationen dazu, dort traut man sich noch was.

Das mit Fools Garden war nur ein Paradebeispiel, weil der Titel in mehreren sächsischen Radios seit Jahren täglich(!) läuft und ich es nicht mehr ertragen kann. Ich fand ihn mal gut, aber die tollen "Hitradios" haben mir den Gefallen gründlich versaut.
 
AW: Unterschied in der Radiolandschaft Sachsen

Juhu, eine neuer Faden zu einem ganz neuen Thema... :wow:

Ich weiß, mein Inhalt hat nicht viel Substanz und ich kann mir das sparen, die Diskussionen drehen sich aber auch immer wieder um die gleichen Themen, die Probleme werden mal von links, rechts, oben, unten betrachtet. Eine Lösung hat auch jeder und man wundert sich, warum das noch keiner so oder so gemacht hat. Aber es gibt nun mal die Gesetze des Radiomarktes, denen man sich mehr (PSR / RTL) oder weniger (Jump) unterordnen muss/sollte.

Und um neues zu wagen, braucht mal viel Mut und Risiko, weil man sich in unbekanntes Terrain wagt. Da sehe ich aber verstärkt die Öffis in der Pflicht, die Gesellschafter der privaten sind (zu sehr) im Gegensatz zu den ÖR auf (kurzfristiges) Gewinnstreben fixiert. Ob das richtig ist, darüber möchte ich hier nicht diskutieren, weil dazu einfach zu vielen der wirtschaftliche Background fehlt und zu viel blendender Enthusiasmus für Qualitätsradio vorhanden ist. Was ich aber nicht schlimm finde. Aber viele Radiosender leben nun mal in einer marktwirtschaftlichen Welt und der Radiomarkt zählt eben nicht zu den risikofreudigsten Branchen. Man muss sich damit nicht abfinden, aber man sollte die Augen vor der herrschenden Realität auch nicht verschließen und von einer vergangenen Radiotraumwelt träumen (die es vielleicht mal gab, aber so nie wieder auferstehen wird)...

Aber man sollte die "Probleme" ansprechen, so oft wie möglich, und so viele wie möglich einbeziehen, nur so kann sich was ändern. Da alle nur den allgemeinen Dudelfunk kennen, sollten sie so oft es geht, mal zum Nachdenken angeregt werden, daß es auch anders geht. Die Sender werden sich von allein nicht ändern, das weiß ich. Das kann nur auf Wirken der Zielgruppe geschehen. Aber da diese (noch) nicht den Anstoß oder die Idee zum Nachdenken bekommen hat, muß nachgeholfen werden.
 
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