Unzumutbares Deutsch im Wetterbericht

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Das ist halt Umgangssprache. In den USA spricht man im Radio auch nicht von degree Fahrenheit. Es heißt auch nicht "km/h", sondern "Kilometer pro Stunde". Ich höre darüber hinweg. Viel schlimmer finde ich in diesen Tagen das Gleichsetzen von Heilig Abend mit Weihnachten oder wenn die Adventszeit mit der Weihnachtszeit verwechselt wird.
 
Da hierzulande weder Fahrenheit noch Réaumur oder sonstige Skalen allgemein gebräuchlich sind, kann man über das Weglassen von "Celsius" eher hinwegsehen als über den geradezu herausragenden Beweis mangelnder Sachkunde, 20 °C gegenüber 10 °C als "doppelt so warm" hinzustellen. Streng genommen dürfen auch Temperaturdifferenzen nicht in °C, sondern müss(t)en in K (Kelvin) ausgedrückt werden. Wie dumm, inkompetent und resistent gegenüber dem Richtigen viele Journalisten in diesem Bereich sind, kann man auch immer beobachten, sobald von "Kalorien" oder auch von "Co2" (sic) die Rede ist.

Noch denkwürdiger ist aber der Umstand, dass sich jemand allein für diesen Beitrag neu in einem Radioforum anmeldet und glaubt, damit ernsthaft etwas bewirken zu können.
 
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Zitat von Jasmin B.:
Die Sprache der Wetterberichte vieler Sender empfinde ich als falsch und unzumutbar. Beispielsätze:
"Paderborn schafft 29 Grad. Köln knackt 30 Grad. Tagsüber sind Wolken und Schauer unterwegs." In meiner Wahrnehmung ist das falsches Deutsch derjenigen Sender, die unbedingt unterhaltsam und volksnah sein wollen. Demnächst heißt es vielleicht: "Morgen ist der Tag unterwegs. Die Sonne ist ebenfalls unterwegs, auch abends. Abends kann man sie aber nicht sehen, weil dann die Nacht unterwegs ist. Die knackt den nächsten Tag um 24 Uhr."
 
Die Frage lautet nicht was man hört, sondern was ich nicht höre.
Nicht mal mich wundert die stetig fallende Akzeptanz Rundfunks.
Irgendwann ist es immer das erste mal,
aber ich vermutete vorher nicht auf eine wie immer geartete Ignoranz gegenüber meiner abweichenden Meinung zu stoßen.

Noch denkwürdiger ist aber der Umstand, dass sich jemand allein für diesen Beitrag neu in einem Radioforum anmeldet und glaubt, damit ernsthaft etwas bewirken zu können.

sehe, die Wirkung, entfaltete sich schon vor langer Zeit und sie befindet sich ebenfalls in einem gegenwärtigem Zustand der Entfaltung. :thumbsup:
 
Corona scheint die Wetterbericht-Wortwahl zu beeinflussen: Rotznäsige Flapsigkeiten, unangemessene Übertreibungen und erzieherische Verhaltensratschläge habe ich seit etwa drei Wochen nicht mehr gehört. Als es vor einigen Tagen recht warm war, hat niemand gesagt: "Morgen knackt Selfkant die 16 Grad." Und trotz augenblicklicher Kälte mit Sonnenschein rät keiner: "Holen Sie wieder alle Wintermäntel vom Dachboden und ziehen Sie sie alle an, aber vergessen Sie nicht, sich drei Tuben Sonnenschutzmittel ins Gesicht zu cremen."
Corona scheint die unzumutbare Wetter-Sprache in die Angemessenheit zurückgeführt zu haben.:thumbsup:
 
Seriöse Wetterberichte werden sich nicht großartig anpassen müssen, da sie derlei Wortwahl selbstverständlich meiden, nur wenn Jens Hoffmann beim DWD synoptische Übersichten fürs Wochenende erstellt wirds irgendwie anders als bisher (Insider wissen warum), außerdem bleibt das Wetter ja immer noch angenehm für alle die draußen arbeiten können/müssen, die die allein spazieren gehen oder sich im vorhandenen Garten entspannen können, keiner muss also jetzt Hochdruckwetter automatisch verteufeln, es sei denn, es ist mal wieder zu lange trocken, bisher ist aber eher das Gegenteil der Fall.
 
Oh Gott. Egal, ob es "nur" 35 Grad wird oder wirklich bei 40 Grad neue Rekorde purzeln, unerträglich heiß wirds wohl in jedem Fall werden. So ein Wetter braucht doch (fast) niemand in Deutschland.

Dann wird das Last Christmas des Sommers bei vielen Dudelsendern wieder in Hot Rotation laufen: Joe Cocker - Summer In The City.
Nur wenn es keine Oldiewellen sind, die würden dann nämlich höchstwahrscheinlich das Original von The Lovin’ Spoonful bevorzugen ;)
Die Version von B.B. King kennt keiner :( Dabei ist die richtig gut... ob der gute Joe die Idee, den Song etwas langsamer zu spielen, vom "King" geklaut hat?
 
Och, ich fand das jetzt sehr bereichernd da ich das vorher nicht wusste (sorry).
 
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In den extrem trockenen Gebieten lässt der Regen die Landwirte in der Tat durchschnaufen nach der langen Trockenphase mit Fehlernten. Von daher die Stimmung gut abgeholt.
 
Einmal etwas zum Nachdenken am Sonntag und leicht OT:

"Wohlerzogene Menschen sprechen in Gesellschaft weder vom Wetter noch von der Religion."
Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916)

"Der Weise äußert sich vorsichtig, der Narr mit Bestimmtheit über das kommende Wetter."
Wilhelm Busch (1832 - 1908)

"Geht nicht auf das Wetter los! Wenn es sich nicht hin und wieder ändern würde, könnten neun von zehn Leuten kein Gespräch beginnen."
Ken Hubbard (1868 - 1930)
 
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