Unzumutbares Deutsch im Wetterbericht

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Leider wird es dadurch oft unpräzise, wenn es zu sehr in die Alltagssprache abgleitet. Aber egal, wer braucht heute noch Wetter im Radio? Da kann das Internet einfach mehr. Ein Blick aufs Regenradar sagt mehr als 100 Worte im Radio.
 
Das mag ja eure private Meinung sein aber wenn man sich die Studien anschaut, was Menschen bei ihrem Radiosender wichtig ist, steht das Wetter nach Musikmix, regionalen Nachrichten und Unterhaltung sehr weit oben im Ranking.
 
Ich mag das Thema Wetter.
Nur was macht ein Hörer mit der Info:
Morgen gibt es schönes Wetter im Hitradio-Land. Es scheint die Sonne. Dazu auch Wolken, Regen und Wind sind mit dabei. Jetzt Beine-Hoch-Feierabend Songs mit.....

Es gab nicht mehr und nicht weniger Infos. Das ist so in etwa, wenn eine Zeitung nur Raum für ein Symbol pro Land auf der Karte hat. Vor Unwetter wird erst recht kaum gewarnt.
 
Leider wird es dadurch oft unpräzise, wenn es zu sehr in die Alltagssprache abgleitet. Aber egal, wer braucht heute noch Wetter im Radio? Da kann das Internet einfach mehr. Ein Blick aufs Regenradar sagt mehr als 100 Worte im Radio.

Also als jemand, der selbst schon Wetter im Radio präsentiert hat: Ja, es kann leicht passieren, das ein Thermometer statt der Temperatur klettert, ja, es kann leicht passieren, dass sich Sonne und Wolken die Klinke in die Hand geben. Aber: erstens war Klima im Studium "Nebensache", zweitens soll das Wetter auch Alltagssprache sein und drittens war es mir wichtig, dem Wetter Mehrwert zu geben. Also gab es bei mir im Wetter immer etwas "Wetter-Wissen" für die Hörer, das war mir wichtig. Und aus Hörersicht: Nachrichten, Wetter und Verkehr sind mir tatsächlich wichtig...
 
@Dagobert Duck: Hat Dir Dein "Wetterradar" auch gesagt, dass gestern längere Zeit ein Regenradar im Westen Deutschlands ausgefallen war? Und dass unter Umständen Deine App Dir die aufgetretenen Schauer verschwiegen hat? Aber gut, im Geldspeicher regnets eh nur Taler...
@Radiotroll: Richtig. Über eine Distanz von 10 Tagen sind nur vage Trends zu erahnen. Eine punktgenaue Temperaturprognose ist unseriös.
 
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Selbst wenn diese (blöde) Idee schon länger in manchen Modellen herumschwirrt, das jetzt schon als "in trockenen Tüchern" zu verkaufen (wie es auch vorhin bei Bayern 1 so ähnlich durchklang) ist absolut daneben.

Wer wissen will, wie belastbar jeweils aktuelle Trends sind, schaue sich entweder die Karten auf kachelmannwetter.com an oder lese die tägliche "Synoptische Übersicht Mittelfrist" des DWD wo (meist) ausführlich alle Möglichkeiten beschrieben werden und wenn nötig wird selbst in der offiziellen 10 Tage-Vorhersage mal ausdrücklich die Unsicherheit betont oder mit Formulierungen wie "möglich" oder "wahrscheinlich" hervorgehoben, dass es nicht sicher ist, wie auch bei dem Zeitraum?
 
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Solange der DWD sich traut Wetter so zu präsentieren, braucht niemand einen nichtssagenden und mit belanglosen Floskeln durchgestylten Radio-Wetterbericht! (Kein Zynismus, meine ich tatsächlich Ernst!)

 
Wenn es einen CvD/RvD gibt, warum er/sie nimmt so was ab? Also ich glaube, wenn der Mann ordentlich gecoacht wird, dann könnte das was werden, aber so...
 
Ein Radar alleine hilft Dir zB im Sommer wenig bei der Planung.
Da entstehen Gewitter innerhalb von Minuten. Wenn Du sie im Radar siehst, ist es meist schon zu spät.
Das ist richtig. Meine Hauptquellen sind der tägliche Wetter-Newsletter des DWD in Textform sowie die Diagramme und Videos von Kachelmannwetter. Die gehen weit mehr in die Tiefe, als es Radio je könnte. Zusätzlich an Regentagen noch das Radar rundet das ganze ab. Wetter im Radio ist mir einfach zu oberflächlich. Einzig den Wetterbericht in der Aktuellen Stunde des WDR finde ich qualitativ noch ganz ansprechend, was das Fernsehen angeht. Jedenfalls den mittleren Teil, in dem es tatsächlich ums Wetter geht. Den Smalltalk davor und danach sowie die Fotos der Zuschauer bräuchte ich nicht, aber ohne das geht es wohl heute nicht mehr, die Zuschauer wollen es anscheinend so.
 
Das sind Diplom-Meteorologen. Zu deren Kernkompetenz gehört nicht zwingend die Präsentation vor Kameras und das freie Reden. Wieso der DWD sie nötigt, das trotzdem zu tun, kann man natürlich in Frage stellen. Radiokult hat aber auch ein besonders misslungenes Beispiel herausgesucht. Ich habe schon einige der Videos gesehen und meistens ist es durchaus akzeptabel.
 
Es war auch Absicht, genau diese Präsentation auszuwählen. Dort bekommt man trotz der Unzulänglichkeiten in Sachen Moderation, tatsächliche Infos und das ist der entscheidende Punkt. An sich ist Wetter im Radio ebenso überflüßig wie der Verkehrsfunk. Wenn mich das aktuelle Wetter an meinem konkreten Standpunkt interessiert, warte ich nicht bis zu den Nachrichten, um mir dann am Ende im großen und Ganzen ungenaue Floskeln anzuhören. Ich schaue auf mein Handy. So punktgenau kann mir kein Radiosender sagen, obs beispielsweise in der nächsten halben Stunde eventuell regnen könnte. Und gerade weil das so ist, sollte Radio wieder fundierte Wetterprognosen senden und nicht belanglose Floskeln von Sonne-Wolken-Mixen mit gelegentlichen Schauern. Das ist zwar schön bequem und reiht sich hübsch ein in den fluffigen Durchhörbarkeits-Drive. Es bringt dem geneigten Hörer aber nunmal nichts. Und zu alldem gehört am Ende auch ein wenigstens halbwegs verständliches Deutsch, was auch nicht immer gegeben ist. Faustregel: Je hipper ein Sender zu sein glaubt, um so skuriller sein Service-Gedöns.
 
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