Unzumutbares Deutsch im Wetterbericht

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Und es ist jedem frei überlassen, woanders hinzugehen, wenns ihm hier nich passt.
 
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Das toppt nur die hr3-"Wetterfarbe", was für ein Schwachsinn! :wall::wall::wall:

Zum DLF, hier "stört" nur wie bei jeder bundesweiten Vorhersage die gelegentliche Ungenauigkeit (wann hat schonmal ganz Deutschland dasselbe Wetter?) und natürlich die manchmal absurd große Temperaturspanne (18 bis 36 Grad kürzlich z.B.), aber wie beim Verkehr könnte man das ja auch eigentlich einsparen in Zeiten omnipräsenter Wetterapps usw.
Sprachlich ist sonst natürlich alles einwandfrei.
 
...trotzdem ist mir DLF um Welten lieber, als die meisten anderen (zweitklassigen) "News" :rolleyes:

Insbesondere die Bauernregeln beim Wetter sind so was von deplaziert :thumbsdown:

Dann doch lieber das etwas allgemeingehaltene Wetter vom DLF. Dafür aber in einem perfekten Deutsch, wie es Maschi schon sagte :):thumbsup:
 
Zum DLF, hier "stört" nur wie bei jeder bundesweiten Vorhersage die gelegentliche Ungenauigkeit (wann hat schonmal ganz Deutschland dasselbe Wetter?) und natürlich die manchmal absurd große Temperaturspanne (18 bis 36 Grad kürzlich z.B.), aber wie beim Verkehr könnte man das ja auch eigentlich einsparen in Zeiten omnipräsenter Wetterapps usw.

Das ist mir auch schon negativ am DLF aufgefallen. Aber wäre es nicht besser, den Wetterbericht mit wenigen weiteren Worten wenigstens etwas zu präzisieren? Statt "Temperaturen von 18 bis 36 Grad" könnte man es z.B. auch so formulieren: "Temperaturen zwischen 18 Grad auf den Nordseeinseln, 28 Grad in Berlin, 32 Grad in Trier und München und bis zu 36 Grad am Oberrhein". Wobei die drei genannten Großstädte stündlich rotieren wie z.B. beim WDR.
 
Wobei die drei genannten Großstädte stündlich rotieren wie z.B. beim WDR.
Das wiederum ist wieder typisch WDR: Nämlich strikte Befolgung des Systems ohne tatsächlichen Informationsgehalt.
Noch besser wäre es, die Städte so zu wählen, dass tatsächlich Aussagen darüber getroffen werden. Zum Beispiel so, dass sie zentral in einem größeren Gebiet gleicher Temperatur liegen o.ä. (kenne mich in der Metrologie nicht besonders aus ;) )
 
Statt "Temperaturen von 18 bis 36 Grad" könnte man es z.B. auch so formulieren: "Temperaturen zwischen 18 Grad auf den Nordseeinseln, 28 Grad in Berlin, 32 Grad in Trier und München und bis zu 36 Grad am Oberrhein". Wobei die drei genannten Großstädte stündlich rotieren wie z.B. beim WDR.
Die Orte bzw. Regionen mit den jeweiligen Temperaturen werden nach Möglichkeit auch genannt, also zumindest die vom unteren und oberen Ende der Skala.
Das wiederum ist wieder typisch WDR: Nämlich strikte Befolgung des Systems ohne tatsächlichen Informationsgehalt.
Noch besser wäre es, die Städte so zu wählen, dass tatsächlich Aussagen darüber getroffen werden. Zum Beispiel so, dass sie zentral in einem größeren Gebiet gleicher Temperatur liegen o.ä. (kenne mich in der Metrologie nicht besonders aus ;) )
In aller Regel ist es ja im Norden kühler als im Süden, bei sommerlichen Frontdurchgängen auch gerne im Osten heißer als im Westen, bekommt man alles hin ;) Der WDR hingegen pickt sich mittlerweile wahllos Orte heraus ohne damit eine repräsentative Temperaturverteilung abzubilden...
 
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Deshalb sollte der Wetterbericht von Menschen mit Fachkenntnis erstellt und präsentiert werden. Die morgendliche Pflichtandacht im Programm hält ja auch ein Geistlicher und nicht ein Elektriker. Den Wetterbericht darf dann aber die Praktikantine aus dem Internet zusammenschustern und runterplappern...
 
Der WDR hingegen pickt sich mittlerweile wahllos Orte heraus ohne damit eine repräsentative Temperaturverteilung abzubilden...
Ja, das ist ganz übel. "17 Grad in Geldern, 16 Grad in Extertal-Bösingfeld und 16,5 Grad in Rietberg-Varensell." Nur Blödsinnige formulieren solchen Stuss.:mad: Ob es im WDR eine Liste von Orten gibt, die "abgearbeitet" werden muss (um den Hörern z.B. in Rietberg und Extertal vorzutäuschen, dass sie dem WDR am Herzen lägen)?
 
Hey, hier in Isselhorst isses auch mal ein bisschen kühler, als in GT-City. Warum wird da nicht drüber berichtet? Skandal.
 
...Wie auch die neue Rechtschreibung, so was von deplatziert...
"platzieren" (mit tz) ist zwar z.Zt. gültig, richtig wäre jedoch "plazieren". Das Wort "plazieren" stammt aus dem romanischen Sprachraum: Piazza und Plaza. Es leitet sich nicht ab vom deutschen "Platz". Deutsche Infinitive aus romanischen Fremdwörtern werden gebildet mit -ieren; z.B.: spekulieren, marschieren, telefonieren, plazieren. Man erkennt sie daran, dass das Perfekt ohne Vorsilbe "ge-" gebildet wird. Wir haben spekuliert, telefoniert; wir sind von A nach B marschiert. Wir haben plaziert (und nicht: Wir haben geplatziert.) Deutschstämmige Infinitive auf -ieren erhalten im Perfekt "ge-": Wir gieren - wir haben gegiert. (Aber: Wir agieren - wir haben agiert) Wir zieren uns - wir haben uns geziert. Also: "plazieren" ohne "ge-" ist romanisch und kommt von Piazza bzw. Plaza. Daraus folgt: "plazieren" wäre richtig, aber "platzieren" ist leider gültig.:cry: Ich warte jetzt nur noch auf Vorschläge, dass es "spatzieren" heißen soll. Das kommt ja bekanntlich von "Spatz".
 
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"platzieren" (mit tz) ist zwar z.Zt. gültig, richtig wäre jedoch "plazieren". Das Wort "plazieren" stammt aus dem romanischen Sprachraum: Piazza und Plaza. Es leitet sich nicht ab vom deutschen "Platz".
Auch das deutsche Platz stammt aber letztendlich wie Piazza und Plaza ursprünglich aus dem Lateinischen. Mag sein, dass "Platz" und "platzieren/plazieren" letztendlich unterschiedliche Wege genommen haben, und deine Begründung deshalb korrekt ist, aber der Ursprung ist dennoch derselbe, was man bei Spatz und spazieren eben nicht sagen kann.
Die deutsche Schriftsprache strotzt so oder so nur vor lauter Unlogik (ich würde das als Ausländer nicht neu lernen wollen), da würde ich mich an solchen Kleinigkeiten schon gar nicht mehr aufhängen.
 
Man muß sich durchgehend für eine Schreibung entscheiden: Neue oder alte Rechtschreibung oder Falschschreibung, mischen verboten. Wie auch im Englischen: Entweder britisches Englisch verwenden oder amerikanisches.
 
Bei einigen Wörtern hat der Rat für deutsche Rechtsschreibung die Änderungen von 2006 wieder rückgängig gemacht, weil sie sich im Schreibgebrauch nicht durchsetzen konnten. (Quelle: PM)

So heißt es jetzt wieder Mayonnaise (nicht mehr Majonäse), Yoga (Joga), Vandalismus (Wandalismus) oder Roulette (Roulett). Nicht geändert wurde leider "platzieren" oder meine Zahnschmerzschreibweise "aufwändig".

Wer es genau wissen will, hier das Wörterverzeichnis des Rechtschreibrats.
 
Vielleicht wird der Wetterbericht ja demnächst von einer jungen, weiblichen Stimme präsentiert: "Uuh! So Hot!! Ich muß mein knallenges Bikini-Höschen abstreifen! Geht jetzt alle auf die Facebook-Seite unseres Senders und liked das Beweisfoto, das beweist, daß ich untenrum ganz naß geworden bin, hi hi..."
 
Auch das deutsche Platz stammt aber letztendlich wie Piazza und Plaza ursprünglich aus dem Lateinischen. Mag sein, dass "Platz" und "platzieren/plazieren" letztendlich unterschiedliche Wege genommen haben, und deine Begründung deshalb korrekt ist, aber der Ursprung ist dennoch derselbe, was man bei Spatz und spazieren eben nicht sagen kann.
Die deutsche Schriftsprache strotzt so oder so nur vor lauter Unlogik (ich würde das als Ausländer nicht neu lernen wollen), da würde ich mich an solchen Kleinigkeiten schon gar nicht mehr aufhängen.
Vor der jüngsten Rechtschreibreform war klar und geläufig, dass "plazieren" von "Piazza und Plaza" abstammt (schau dir einfach einige Bücher aus der Lutherzeit an). Der Infinitiv, der zu Platz gehört, ist "platzen". Auch semantisch ist der Zusammenhang von "Platz - platzen" und "Plaza - plazieren" klar. Erst die Rechtschreibreform hat die Unlogik geschaffen, indem man begonnen hat, den "italienisch" zu konjugierenden Infinitiv "germanisch" zu schreiben.
Die deutsche Sprache ist logisch, leicht zu erlernen und in dieser Hinsicht Vorbild: Wir erinnern uns, wie französische und britische Germanisten bei Egon Bahr vorstellig wurden, als dieser nach Rücksprache mit Willy Brandt die Reform einleitete. Die herzliche Bitte der ausländischen Germanisten: "Auch wenn Sie verständlicherweise ein gesamtdeutsches Projekt benötigen, um die Vorzüge der neuen Ostpolitik dem deutschen Volk zu verdeutlichen, lassen Sie bitte die Finger von der Rechtschreibung. Diese wurde seit der Goethezeit, wie Bonhoeffer in anderem Zusammenhang sagt, "von guten Mächten treu und still umgeben" und behütet - im Gegensatz zu unseren Muttersprachen. Mit einer gesamtdeutschen Reisefreiheit wäre den Menschen in der DDR mehr gedient als mit einer gesamtdeutschen Rechtschreibreform."
 
Vielleicht wird der Wetterbericht ja demnächst von einer jungen, weiblichen Stimme präsentiert: "Uuh! So Hot!! Ich muß mein knallenges Bikini-Höschen abstreifen! Geht jetzt alle auf die Facebook-Seite unseres Senders und liked das Beweisfoto, das beweist, daß ich untenrum ganz naß geworden bin, hi hi..."

Gibt es schon in ähnlicher Form bei RADIO ENERGY und Konsorten :thumbsdown:
 
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