Unzumutbares Deutsch im Wetterbericht

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Im Morgenmagazin von WDR 2 verkündete Fabian Raphael heute - diese Woche übrigens an der Seite von Steffi Neu - die Gefahr von "Schäuerchen" für den Westen...
 
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Und dabei bleibt uns in Deutschland noch einiges erspart. Beim Hörfunk der RTBF gab es heute Morgen in der Vorhersage mal wieder "Niederschläge mit gewittrigem Charakter" (précipitations à caractère orageux). Gibt es auch, je nach Jahreszeit, mit winterlichem Charakter (hivernal).
 
Auch hier hat Fabian Raphael Recht, denn wir brauchen dringend ganz viele ergiebige Regenfälle. Und das wenige an Regen, was dann kam, kann man von der Menge her durchaus als Schäuerchen bezeichnen, weil es nix bringt.
 
Du hättest ja so Recht, Radiotroll, wäre da in seiner Stimme während der Ansage auch nur ein Ansatz einer echten Betroffenheit über die ausbleibenden Niederschläge erkennbar gewesen. Stattdessen hat er sich mit den "Schäuerchen" einmal mehr in die Routine der geradezu WDR2-typischen Freude über regenarmes und sonnenreiches Wetter eingereiht...
 
Wirklich? Fabian Raphael als Naturbursche ist von der Trockenheit ziemlich angepisst und der Sonnenschein wird schon länger nicht mehr bejubelt, ganz im Gegenteil.
 
Meine Güte. Was ist eigentlich so schwer daran, einen Wetterbericht neutral vorzutragen? Ohne Vor- und Nachteile zu nennen? Ohne zu stöhnen, wenn es regnet oder auch nicht regnet. Zu viel verlangt?

Die Auswirkungen kann man dann gerne in einem "WDR 2 Spezial - Wie sich das Klima auf uns auswirkt" mit Experten ausführlich bereden.

Wetter, einfach nur Wetter. Dazu gehören auch keine Smalltalks zwischen Moderator und Sven Plöger. Braucht niemand.
 
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Ach Gott. Was ist heute schon ein "anständiger" Wetterbericht? Der normale Hörer kann mit einem "Hoch, das über der Biskaya langsam ostwärts zieht und milde Meeresluft mit sich führt" deutlich weniger anfangen als mit dem Hinweis "Leute - es wird deutlich milder in den nächsten Tagen".

Ich möchte diese Zeiten nicht mehr haben mit Meteorologen-Deutsch. Und "Durchschnaufwetter" - ja, was ist das? Genau. Nach schwülem Verlauf ist es etwas kühler und weniger luftfeucht. Prima. Versteht jeder. Vom Laien für den Laien. Und nicht vom Kenner für den Kenner.
 
Nein nein, dieses eine Hoch befindet sich nicht über dem Wetterbericht in der Bild-Zeitung, sondern über dieser geheimnisvollen Biscaya. Versteht kein Mensch.
 
Nun ja, wenn man die Sonne zwischen den Wolken hervorlugen sieht, dann ist am Himmel durchaus ein Mix gleich Mischung von Wolken und der Sonne zu sehen. Das nennt sich Bildsprache und beschreibt den Himmelszustand sehr gut. Wenn Du Dir ein Bild alter Meister anschaust, sagst Du ja auch nicht, das der Himmel heiter bis wolkig ist, sondern sprichst auch von einer gekonnten Mischung von Wolken und Sonne.
 
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Oh ja! Dürers Mix war total nice.
kaputt.gif
 
Falls der WDR die alte Sendereihe "1000 Meisterwerke" wieder aus der Versenkung holen und ins 21. Jahrhundert bringen sollte, schlage ich an dieser Stelle gleich mal den Onkel als Erklärbär vor. ;)
 
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