Unzumutbares Deutsch im Wetterbericht

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Mich ärgerte neulich die identische Formulierung bei hr und FFH: „Abgesehen von paar Schauern, bleibt es trocken.“
Es sagt ja auch keiner: Abgesehen von paar Infizierten, ist Meckpom Corona frei.
Also hier vergleichst du gerade 1A Äpfel mit Birnen. Corona entwickelt sich doch ganz anders als das Wetter, welches in 2 Stunden schon nicht mehr so ist, wie jetzt. Corona streckt sich allerdings mehr über einen längeren Zeitraum in derselben Konstellation.
 
[Was ist falsch] an Köln, das die 30 Grad knackt?
Grammatikalisch nichts, aber semantisch: Köln ist eine Stadt, sie kann per se nichts „knacken“. „Dreißig Grad Celsius“ ist eine Meßgröße, sie ist von immaterieller Natur und knackt mithin erst recht nicht. Tolerierte man das äußerst umgangssprachliche Verb „knacken“ im Sinne von „überschreiten“, dann ergäbe nur die Passivkonstruktion Sinn: „In Köln wird die Dreißig-Grad-Marke geknackt.“
 
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Ich habe hin und wieder mit Schmunzeln diesen Thread verfolgt, allerdings war auch ein riesiges, weinendes Auge dabei.
Wer bitte von den hier Kritisierenden ist Moderator?
Wer hat jemals das "Wetter" aufbereit, geschrieben und präsentiert?
Wo ist die konstruktive Kritik?
Wie wäre es mit einem Rückfall zu: "Kaum Niederschläge"? - Erinnert mich an Ali vs. Foreman.

Wer sagt, wenn er gefragt wird: es regnet, es schneit, usw.? Ich behaupte, dass es jeder sagt.

Ich bitte um Nachsicht, habe lediglich 14 Jahre lang versucht, das Wetter verständlich zu vermitteln.
Auch schon mal mit dem Bild, dass Quellwolken/Cumulus die Form eines Blumenkohls haben können.

2Stain
 
^^ Völlig richtig. Dieser Sprachpurismus ist lächerlich. Gender-Unfug, Rechtschreibreform und Zigeunerschnitzel-Euthanasie sind viel größere Probleme. Unsere Sprache wird aus mehreren Ecken beschädigt. Und dabei habe ich keine Probleme mit sinnvollen Anglizismen oder möchte den sprachlichen "Volkskörper" bewahren. :)

Grammatikalisch nichts, aber semantisch: Köln ist eine Stadt, sie kann per se nichts „knacken“. „Dreißig Grad Celsius“ ist eine Meßgröße, sie ist von immaterieller Natur und knackt mithin erst recht nicht. Tolerierte man das äußerst umgangssprachliche Verb „knacken“ im Sinne von „überschreiten“, dann ergäbe nur die Passivkonstruktion Sinn: „In Köln wird die Dreißig-Grad-Marke geknackt.“

Schönes Beispiel, wie man mithilfe intellektueller Verrenkungen den größten Unsinn als plausibel erscheinen lassen kann. So ungefähr ticken auch die Befürworter der "geschlechtergerechten Sprache". Deren Begründungen sind ähnlich konstruiert und realitätsfern bzw. ideologisch motiviert.

In den Nachrichten kommen häufiger Ausdrücke wie "Berlin drängt auf eine baldige Lösung der Krise". Gemeint ist meist die Bundesregierung. Solche metaphorischen Wendungen gibt es unzählige im Deutschen. Und du wirst es vermutlich noch nicht mal merken, daß du selbst tagtäglich so "unpuristisch" sprichst. :)

Wie verklemmt und spießig muß man sein, um sich über "Köln knackt die 30 Grad" aufzuregen?

Unsere Sprache hat wahrlich größere Baustellen zu bieten. Deshalb noch mal: Wie steht man hier zur Gender-Verkrüppelung des Deutschen, liebe Mitforistinnen, Mitforisten und divers-nichtbinäre Transmitforistas? :)
 
Da hast du schon recht. Es geht aber um den Vergleich: Wie steht jemand, der sich über normale Metaphern aufregt, zur viel schlimmeren bzw. tatsächlichen Verkrüppelung durch Genderdingens.

Da sollen die Puristen mal Rede und Antwort stehen.
 
Was bist Du eigentlich für eine Gestalt? Zum Hetzen und Zersetzen hier angemeldet oder wie? Einfach nur widerwärtig, aber man findet halt keinen Ort mehr, an dem man von sowas verschont bleibt in diesem Land.

Was genau ist denn so schlimm an dem Wort?

Darf man jetzt nicht mal mehr Euthanasie sagen?

Am besten, man verbietet die gesamte deutsche Sprache. So kann sich niemand mehr diskriminiert fühlen - und der Wetterbericht ist auch immer korrekt.

Du hast gefragt, ich habe geantwortet.

Du störst dich ja am Köln, das die 30 Grad knackt.

Störst du dich auch daran, wenn man sagt, ein Mensch sei "sauer"?

Oder eine Frau sei "süß"?

Oder: "Mir raucht der Kopf"?

Oder: "Es steppt der Bär"?

Vielleicht solltest du mal deinen eigenen Sprachgebrauch genau beobachten und dann noch mal überlegen, ob deine sprachpuristische Kritik am Wetterbericht gerechtfertigt ist.

Das ist übrigens bei den Gender-Leuten genauso, die sich offenbar selbst und anderen nicht beim Sprechen zuhören. Da könnten sie viel über die deutsche Sprache lernen. :)
 
In welcher Ecke stehe ich denn jetzt? Und warum?

Das würde mich mal interessieren. Euthanasie heißt meines Wissens Sterbehilfe. Also dieses Dingens da in der Schweiz.

Und warum "hetze" und "zersetze" ich angeblich?

Solche Vorwürfe sollte man auch gut begründen können, bevor man sie leichtfertig ausspricht. Häufig ist eher mangelnder Humor oder ein eingeengtes Weltbild der eigentliche Grund für solche Vorwürfe. Also die "Vorwerfer" selbst sind das Problem. :)
 
Mach dir keine Sorgen - bei lg74 ist jeder, der solche "historisch belasteten Begriffe" benutzt, automatisch ein Nazi. Er versucht zwar großspurig, seine einfache Denkweise durch allerlei Worthülsen, durch sich selbst attestierte reichhaltige Erfahrung und durch aufgebauschte Verfasstheiten zu verschleiern, hat damit aber nur bedingt Erfolg.
 
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Ich entschuldige mich für das böse Wort im - zu Recht - entfernten Beitrag, der vorhin noch an dieser Stelle stand, möchte aber trotzdem festhalten, dass dieses ständige Provozieren mit Begriffen wie "Euthanasie", die natürlich ganz anders gemeint waren, typische rechte Rhetorik sind, bei der sich der Urheber nur zu gern anschließend als Opfer darstellt, das ja dies oder jenes nicht mehr sagen darf. Ich finde das widerlich.
 
Vielleicht solltest du mal deinen eigenen Sprachgebrauch genau beobachten und dann noch mal überlegen, ob deine sprachpuristische Kritik am Wetterbericht gerechtfertigt ist.
Noch einmal: Ich habe nirgendwo „Kritik am Wetterbericht“ geäußert. Du hast die Frage gestellt, was an einer Redewendung falsch sei, ich habe sie korrekt beantwortet, woraufhin Du mich mit fadenscheinigen Argumenten angreifst. Was soll das? Für mich hat es den Anschein, als seist Du hier lediglich auf Krawall aus.
 
In welcher Ecke stehe ich denn jetzt? Und warum?

Das würde mich mal interessieren. Euthanasie heißt meines Wissens Sterbehilfe. Also dieses Dingens da in der Schweiz.

@Gutmensch Sie wissen aber schon, daß "Euthanasie" auch ein Euphemismus für die Patientenmorde im Nazi-Faschismus ist? Wenn dieser Begriff dann noch mit "Zigeunern" kombiniert wird, die Opfer eines durch die selben Täter verübten Genozids wurden, dann darf man als Leser Ihres Beitrags schon aufmerken über eine zumindest äußerst unsensible Wortwahl. Insbesondere, wo es hier um "unzumutbares Deutsch" geht.

Im übrigen wundere ich mich auch über Ihren Nutzernamen. Sie kennen die (korrekte) Bedeutung des Worts Gutmensch? Oder haben unwissend eine vielleicht sehr treffende Eigenbezeichnung ausgesucht?
 
Danke für die Erläuterung, lieber Steve.

Sie zeigt einmal mehr, daß ein bestimmtes Milieu wie ein pawlowscher Hund reagiert und ohne Sinn und Verstand mit Nazi- bzw. Rechts-Vorwürfen arbeitet, ohne diese Vorwürfe auch nur im mindesten begründen zu können.

Genau dieses Spießertum ist das Problem der heutigen Linken.

Wenn ich das als Linker mal sagen darf. :)

Warum ich wegen der ironischen Wendung "Zigeunerschnitzel-Euthanasie" automatisch "rechts" sein soll, erschließt sich mir nun wirklich nicht.

Natürlich karikiert dieser Begriff auch das linke Spießertum. Aber es geht halt um die neurotische Sprachverkrüppelung, die heute en vogue ist, wo man glaubt, es würde irgendeinen waschechten Rassisten beeindrucken, wenn man Zigeunersaucen, N****küsse und Mohrenstraßen umbenennt.

PS: Zigeuner nennen sich übrigens auch häufig Zigeuner. :)

Und der Begriff des Gutmenschentums hat nicht umsonst seit den Nullerjahren solch eine immense Konjunktur. Das müssen halt nur noch die Gutmenschen begreifen. :)
 
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