Urteil zum Rundfunkbeitrag

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Je höher Du kommst, desto mehr werden die Leute nicht nach Leistung bezahlt.

Leistung ist relativ. Misst man das daran, wie sehr einer bei der Arbeit schwitzt und ab wann er Muskelkater bekommt?
Oder wie viel Verantwortung er trägt (für Umsatz und Personen)?
Oder wie viel Ertrag einer hereinholt?
Oder wie sicher einer durch Untiefen des Marktes und der Technologien steuert?

Letztlich entscheiden die Eigentümer, welche "Leistung" ihnen wie viel wert ist. Heikel wird es erst dann, wenn die angeblichen Leistungserbringer über ihre Gehälter und Boni weitgehend selbst entscheiden, weil die Aufsichtsgremien schlafen, keine Ahnung haben oder in einem "eine Hand wäscht die andere"-Verhältnis zu ihren Leistungserbringern stehen. So was erleben wir zunehmend in den großen Konzernen. Dort hätte es auch niemanden gestört, wenn nicht die Beteiligten vor lauter Gier die Grenze des völlig Unanständigen und Maßlosen dreist überschritten hätten. Oder anders gesagt: Ein Jahresgehalt von 1,5 Mio statt 15 Mio hätte es auch getan.
 
dass Manager und Firmenlenker, die über ein größeres Millionen- oder gar ein Milliardenvermögen verfügen, sich dieses ganze Geld erarbeitet / verdient haben?
Haben sie ganz sicher nicht verdient und hat mit Moral absolut nichts zu
tun. Zumal der "Erfolg" dieser Manager oft auf Rationalisierung und
Stellenabbau, auch bei erfolgreichen Unternehmen, beruht. Auf dass die
Aktionäre und Manager noch mehr Kohle anhäufen. Weil wir hier beim Radio
sind: Im Vergleich mit den DAX-Managern sind die Intendanten arme Wichtel.
Wir sollten eine Sammlung veranstalten.;)
 
Erstens sollte Du meine Beiträge sorgfältiger lesen, denn ich habe u.a. nicht behauptet das in K'berg + F'hain alle Bewohner einer geisteswissentschaftlichen Tätigkeit nachgehen. Dito meine anderen Argumente.

Ich habe Deinen Beitrag ja sorgfältig gelesen, aber wenn Du nicht meinst, was Du da hin schreibst, dann kann ich nichts dafür.

Sorry, einem Opfer ist es ziemlich egal ob es die Idee oder das System war.

Ja, dem Opfer des Raubtier-Kapitalismus ebenfalls. Ausserdem gibt es heute nicht wenige, die sich heute wehmütig an die DDR zurückerinnern und sich diese sogar zurückwünschen. Und das hat seine Gründe.

Solche Unterscheidungen sind zynische Haarspalterei. Tatsache ist eine sozialistischen Systeme sind krachend gescheitert und waren hammerharte Diktaturen. Den Chinesen geht es wirtschaftlich wieder gut, seitdem sie den den Sozialismus über Bord geworfen haben.

Ja, aber eben nur wirtschaftlich"! China ist immer noch eine verdammt hammerharte Diktatur. Aber Hauptsache, die Diktatur nennt sich nicht "sozialistisch" oder "kommunistisch". Solange es da nur wirtschaftlich bergauf geht, ist es wohl "in Ordnung", was dort passiert, oder ?! Und was ist mit den heutigen Opfern von staatlicher Zensur, Unterdrückung und Gewalt dort ?
 
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@Berlinerradio

Interessante Extrawurst für Reiche. Aber wen wundert's. Die Politik steigt dieser Klientel ja ständig in den Allerwertesten, besonders unsere C-Parteien und die FDP.
 
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Hier muss ich dann doch reingrätschen...

Ausserdem gibt es heute nicht wenige, die sich heute wehmütig an die DDR zurückerinnern und sich diese sogar zurückwünschen. Und das hat seine Gründe.
Ja, weil sie bequem war. Und weil man auch völlig unabhängig von politischen Ambitionen sich ohne großen (Eigen-)Aufwand ganz gut durchwurscheln konnte. Die 70er und Teile der 80er waren im Westen trotz des anderen Systems doch nicht viel anders. Vor allem Westberliner schwärmen noch heute von ihrer "Insel der Glückseligen" als es die Mauer noch gab. Wie lange hätte das noch so weitergehen können?
Der Rest dieser DDR-Nostalgie ist schlichte Schönfärberei im Rückblick, so wie das Mensch halt immer so tut. Wenn diese DDR-Zurückwünscher damals das offen geäußert hätten, was sie heute mitunter so von sich geben, wären sie in irgendeinem Knast versauert. Das vergessen die meisten gerne zu erwähnen.

Was allerdings die angeblichen Nichterfolge des (theoretischen) Sozialismus angeht, wurde China hier bereits erwähnt. Das ist nach wie vor ein Einparteienstaat, der den Sozialismus in seiner Verfssung festgeschrieben hat. Und vom Wirtschaftswachstum Chinas in den letzten Jahren träumt nicht nur die Bundesrepublik schon länger. Also hört auf solche abgedroschenen Phrasen wie den Sozialismus zu diskutieren. Das hilft bei der Lösung des Problems keinen Schritt weiter.
Natürlich war die DDR genausowenig ein Sozialismus per Definition, wie auch China keiner war und ist. Man darf aber auch berechtigte Zweifel daran hegen, das ein Sozialismus (und im übrigen auch ein Kommunismus), so wie er einst theoretisch festgeschrieben wurde, überhaupt jemals in der Praxis funktionieren würde. Das der jetzige Kapitalismus die entgültige Form ist, darf allerdings ebenso berechtigt bezweifelt werden.
 
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Dann kann man sich der wesentlich wichtigeren Frage widmen: Was machen unsere ÖR Rundfunkanstalten mit diesem Freifahrschein?

Sie machen damit überwiegend Programme, die um Welten besser sind, als 90% der Privaten (und hier rede ich insbesondere auch vom Fernsehen). Ein Freifahrschein ist das auch nicht, denn es gibt massive Zwänge zum Sparen, die soweit gehen, dass z. T. die Schmerzgrenze erreicht ist. Vergleicht man die Beträge mit anderen Ausgaben, die der Bürger permanent entrichtet (ohne sich zu empören, und die teilweise wesentlich unnützer sind), sind die paar Euros Beitrag das Wenigste.
 
Sie machen damit überwiegend Programme, die um Welten besser sind, als 90% der Privaten (und hier rede ich insbesondere auch vom Fernsehen).

Mag sein, aber kannst du mir sagen von welchem Land wir reden? Deutschland kann damit nicht gemeint sein oder du hast den Ironiesmiley vergessen. Beim Fernsehen würde ich dir noch teilweise REcht geben, aber beim Radio wirds aber schon ganz eng.
 
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Ich denke, dass wir uns beim Fernsehen einig sind, da sind nicht Welten, sondern Galaxien Unterschied zischen ÖR und Privaten. Beim Radio gibt es auf beiden Seiten solche und solche, vor allem wenn wir es auf die Musik beziehen. Für die Wortbeiträge, Reportagen, Nachrichten etc. geht es aber in eine ähnliche Richtung.
 
Schön dass ich das Fernsehen nicht mehr nennen muss - da bin ich absolut einer Meinung mit @Maxwell .
Das bekommt immerhin den größeren Anteil am Gebührenaufkommen ab.
 
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Genau, allein für arte würde ich den Beitrag bezahlen. Dazu die anderen z. T. hervorragenden Programme und auch die Dritten. Sorry, aber wer allen ernstes das Deutsche ÖR-Fernsehen kritisiert, soll mal ins Ausland schauen. Da haben wir plus vielleicht noch 5 weitere Länder ein Alleinstellungsmerkmal. Wir sollten stolz auf die ÖR sein, denn die sind im Ausland z. T. unterirdisch schlecht. Und da reicht schon Italien als abschreckendes Beispiel... Und Quizshows sind ziemlich beliebt, auch Krimis etc.
 
Und was macht es daraus? Quizshows, Krimis und Sport. Vielen Dank dann auch.
Du hast einen ziemlich eingeengten Tunnelblick. Neben Quizshows, Krimis und Sport gibt es noch einiges weiteres an Programm. Wenn Du nur auf Unterhaltung schaust, siehst Du natürlich auch viele Quizshows, Krimis und Sportsendungen (der gebührenzahlende Zuschauer will nämlich auch das haben). Daneben gibt es aber noch Kultur, investigative Formate, Religion, Politik, Nachrichten etc pp. Und davon sogar deutlichst mehr als bei den Privaten (sofern die so etwas überhaupt anbieten).
 
Die Anzahl an Quizshows kritisiere ich ja auch. Über deren Qualität kann ich nichts sagen, ich gucke so etwas nicht.
Emil @Radiokult Du hast in der Aufzählung die Tagesschau und ihre Ableger vergessen, oder war das Absicht? Ich finde sie relevant.

@Maxwell es sei auch auf Länder verwiesen, die garkeinen Ö-R Rundfunk/Fernsehen haben. Ist die Medienlandschaft da vielfältiger, ist die Berichterstattung besser/unabhängiger/unparteiischer? Mitnichten.
Es gibt Lebensbereiche, da halte ich persönlich eine "Regulierung durch den Markt" für fatal bis unmöglich, im Sinne eines positiven Ergebnisses.
Fernsehen und Radio sind neben Transport, Strom, Gas, Wasser und der Gesundheit Branchen, die meiner Meinung nach nicht unter Wettbewerbsbedingungen gehören.
 
Na jetzt, wo das Geld aus Beiträgen für die ÖRs weiterhin gesichert fett fließt, kann man nun den Kampf beim Fernsehen gegen so minderbemittelte Firmen wie Netflix, Amazon, Maxdome & Co aufnehmen. Und beim Musikradio gegen solche Minifirmen wie Spotify, Amazon, Google, Deezer, Apple Music und dergleichen.

Auf welche Alleinstellungsmerkmale sollte sich nun endlich das öffentliche-rechtliche TV und erst Recht das ÖR-Radio besinnen? Geld kann es bei all den Sparzwängen ja irgendwie nicht sein.
 
Was Radio betrifft, da verweisen wir doch immer so gern auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wenn es um Vorgaben für die Privaten hinsichsichtlich flächendeckender Versorgung oder umfassende Berichterstattung geht. Wer den Öffentlich-Rechtlichen die Gebührengelder nicht zugesteht, der macht sich dieses Argument kaputt.
 
denn es gibt massive Zwänge zum Sparen, die soweit gehen, dass z. T. die Schmerzgrenze erreicht ist
Jammern auf höchstem Niveau.
Ich halte es mit @count down: Die ÖR sollten sich mal auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Das ist schon mal nicht das Übertrumpfen der Privaten. Wenn dieser unsinnige Wettkampf mal wegfällt, dann können 8 Mrd. Euro pro Jahr eigentlich nicht mehr als "Schmerzgrenze" definiert werden.
 
Phoenix, ARD Alpha, ZDF Info, Tagesschau24, 3Sat...

Genau. Phoenix, Alpha, Arte und 3sat. Genau das ist es was ich kritisiere. Bildungsprogramme finden nicht mehr in den Hauptprogrammen statt. Das lagert man schön alles in die Spartenkanäle aus. Neue Serien die vielleicht das Gehirn anstregen könnten und etwas mehr als Traumschiff-Niveau haben? Zeigen wir lieber bei NEO. Im Ersten dann lieber den 598. Tatort Aufguss oder Carmen Nebel. Guckt ja eh keiner. Von daher ab damit in den Resteverwertung. Das Programm im Ausland kann ich nicht beurteilen, aber wird nicht immer angeführt, dass z.B. die BBC um Längen besser sein soll, als ARD und ZDF? Ist mir am Ende auch egal, wenn es z.B. in Italien noch schlechter aussieht. Das kann und darf keine Entschuldigung dafür sein, dass die öffentlich-rechtlichen Programme immer weiter verflachen und Sendungen für den geistig interessierten Zuschauer entweder in die Nacht oder in die Spartenkanäle abgeschoben werden. Das kann doch nicht Sinn der Sache sein.

Ich möchte mal klarstellen, dass ich nicht gesagt habe, man soll den Rundfunkbetrag abschaffen. Im Gegenteil, ich bin ein großer Fan davon. Ich bin auch froh, dass es Sender wie ARTE und 3sat gibt. Leider muss ich aber feststellen, dass auch die öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme in den letzten Jahren immer weiter verflacht sind.
Bei ARD und ZDF finde ich leider immer weniger interessanten Content der mich in irgendeiner Form interessieren würde. Genau das ist es, was ich kritisiere.
Wir sind hier aber ein Radioforum und von daher bezog sich meine Kritik auch vorwiegend auf Radio und da muss ich sagen, machen die öffentlich-rechtlichen eine ganz armselige Figur. NDR 2, WDR 4, HR 3, MDR 1 usw. sind eine Schande für öffentlich-rechtliches Radio. Dafür ist mir ehrlich gesagt jeder Cent zuviel. Das sind mittlerweile einfach nur Karikaturen von Radiosendern. Das hat mit Grundversorgungsauftrag nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun. Hier muss man dann auch sagen, macht es das Ausland, im Gegensatz zum TV, besser. Natürlich gibt es auch Angebote wie DLF, WDR 5, Bayern Klassik, Bremen Next, Radioeins, NDR Blue etc., wo man sagen muss, ja die sind das Geld wert. Wenn man jetzt aber feststellt, dass die ARD um die 70 verschiedene Hörfunkprogramme veranstaltet und davon vielleicht ein Dutzend hörenswert ist, dann heisst das im Umkehrschluss 80% sind absolut verzichtbar und daran muss man arbeiten.
 
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