USB-Schallplattenspieler

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radioxtreme

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Eine Frage an die Profis unter Euch...

Conrad bietet um ein paar Euro einen Plattenspieler mit direktem USB-Eingang an. Taugt das wirklich was, um Oma's Schallplattensammlung zu digitalisieren oder is das alles Schrott, der nicht funktioniert und würdet ihr empfehlen, beim "herkömmlichen" Weg über Mischpult einzuspielen??
 
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Wenn man bedenkt, daß ein analoges Gerät ein gewisses Maß an feinmechanischem Aufwand enthalten sollte, dann kann "um ein paar Euro" schon auf dieser Seite nicht allzuviel dabei herauskommen. Auf der elektronischen Seite weißt Du nicht, was in dem Gerät verbaut ist, wahrscheinlich irgendeine 08/15-Soundkarte mit einem Billigst-Entzerrervorverstärker davor. <meinung>Das taugt wirklich nur für Leute, die so gar nix an analogem Equipment besitzen und wird schon gar keinen längeren Betrieb überstehen.</meinung>

Soll's also von halbwegs anständiger Qualität sein, dann nimm die Geräte, die Du hast und die Du kennst, und alles wird gut.


Gruß TSD
 
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ja das is eben mein problem.. bin ja der "fastnimmer"-plattenspieler-generation zuzurechnen.. ich hab eben bis auf den alten plattenspieler meiner großmutter mit diesen dingern nie berührung gehabt! :) dem würd ich aber noch viel weniger trauen als diesem 199-euro-gerät... daher eben auch die frage, ich bin in diesem bereich einfach blank... :( :( also würdest du eher davon abraten?
 
AW: USB-Schallplattenspieler

Ich kann nur wärmstens empfehlen, den Weg über eine gute Soundkarte und einen herkömmlichen Plattenspieler mit gutem Abtastsystem zu gehen. In meiner Konfiguration nutze ich einen alten DUAL-Plattenspieler in Holzzarge mit Shure-MM-Abtastsystem (allein die Nadel kostet um 32 Euro!). Diesen habe ich an den Phonoeingang eines HIFI-Verstärkers angeschlossen an dem wiederum ein DAT-Recorder am Rec-Out-Ausgang angeklemmt ist. Vom DAT-Recorder (dessen A/D Wandler ich nutze - einfach rec & pause drücken!) gehe ich über ein optisches Digitalkabel (zur Entkopplung! - keine doppelte Masse!!!) in den SP-DIF-Eingang meiner Soundkarte. Als Ergebnis kommen absolut geniale Aufnahmen heraus. Platten, die knistern, sollten gereinigt werden und evtl. nass eingespielt werden.
Zum Aufzeichnen auf dem Rechner nutze ich die Lightversion von Wavelab (lag meiner Soundkarte bei). Erst danach wandel ich mit einem weiteren Programm (lame) ggf. in MP3 um. Hier ist es wichtig, zu Archivierungszwecken die höchste Auflösung von 320 kbps bei fester Bitrate zu wählen. Oder noch besser - das mühesam digitalisierte als herkömmliche, unkomprimierte Audio-CD rausbrennen. Fertig.
Zu den Plastik-Kombi-Geräten kann ich nix sagen. Die Qualität fällt und steht mit dem Abtastsystem, dem nachgeschalteten Entzerrer und der verwendeten Soundkarte! Und eine gute Soundkarte kostet meistens schon mehr als so ein Gerät...
 
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vielen dank für deinen hinweis... würdest du ums eck wohnen, brächte ich dir meine platten vorbei (ca 150 stück) :D :D :D
allein, das löst leider das problem nicht... also wenn ich mal so um die 200 euro investieren will, gibts auch "herkömmliche" plattenspieler um dieses geld? mischpult als verstärker wäre ja da, audition als software auch... die aufnahmen werden ohnehin als wave gespeichert und dann gleich auf CD gebrannt, somit sollte sich der qualitätsverlust in grenzen halten (aufnahme, brennen, kein wandeln in irgendein format o.ä...) - wohlgemerkt, hier gehts um die plattensammlung der großmutter, (ausnahmsweise) nicht um eine überprofessionelle arbeit für einen rundfunksender ;) ;)
 
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Also, ich würde dem Teil nicht trauen. Ich habe zwar keine Tests gelesen oder die Geräte gesehen, aber rein vom Gefühl her kann das nix ordentliches sein.

Plattenspieler sind dank der schon erwähnten Präzisionsmechanik wesentlich teurer, nach oben hin ist dem Preis kein Limit gesetzt.

Ein paar vernünftige Schnäppchen gibts aber schon:

Für nicht viel mehr Geld (ca. 250-300€) kriegst du mit dem Denon DP-300F schon 'nen anerkannt soliden Plattenspieler der zum digitalisieren von Plattensammlungen sehr gut geeignet ist. Entzerrer ist eingebaut, brauchst also nur noch 'ne gewöhnliche gute Soundkarte.

http://www.denon.de/site/frames_main.php?main=prod&ver=0&MID=3&sub=2&action=detail&Pid=274

Klanglich kratzen die Spieler von Pro-Ject angeblich am High-End Niveau, sind aber dank absolut puristischem Aufbau noch erschwinglich. Dafür gibts aber dann keine Endabschaltung, elektronische Geschwindigkeitswahl etc.

http://www.pro-ject-shop.de/plattenspieler.php

In ein Radiostudio würd ich übrigens keins von denen stellen. Viel zu empfindlich im alltäglichen Umgang. Da kämen dann die guten DJ-Geräte mit Direktantrieb (Technics?) in frage, bei denen kenn ich mich nicht so aus und die sind auch nicht billiger, eher teurer.

Gruss, Markus
 
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Noch ne Idee. Wenn du eh auf Audio-CD brennen willst, kannst du dir auch einen Audio-CD-Recorder von z.b. Philips oder Pioneer bei Ebay schießen. (http://www.toddjenkins.com/spin1610/gear/index_image011.jpg) Die haben hochwertige A/D Wandler verbaut und werden wie ein Tape am Rec-Out eines herkömmlichen Audio-Verstärkers angeklemmt. Zudem hast du keine Probleme mit Netzbrummen wegen doppelter Erde....
In Sachen Plattenspieler kann ich meinem Vorredner nur Recht geben. Denon ist recht gut.
Wirklich robuste Geräte sind heute wohl nur noch recht selten oder für viel Geld zu bekommen. Oder halt mal die Augen auf. Ich habe die alte DUAL-Kiste (ähnlich http://www.joraschky.de/bilder/dual701.jpg - Ist bestimmt schon 20 Jahre alt und für die Ewigkeit gebaut - Direktantrieb und sogar auch noch zusätzlich auf Wunsch 10-Fach-Wechsler) geschenkt bekommen.
Neue Shure-MM-Abtastnadel gekauft und Tonarm ausbalanciert - fertig. Das Teil hat an meinem Pioneer-Verstärker (Phonoeingang !! - Heutige Geräte haben oft leider nur noch Line In. Daher evtl. auch dort auf was gutes gebrauchtes zurückgreifen) einen Spitzenklang. Dank dem fetten Plattenteller aus Guss (heute auch sehr selten) absolut kein Rumpeln.
 
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Der Link funktioniert nicht, ich vermute, es ist der aus deinem "Warenkorb" bei Conrad und das kann natürlich nicht gehen. Poste doch den Link der reinen Artikelbeschreibung. Und wenn du zuerst auf "Vorschau" klickst, kannst den Link auch testen.
LG, Robert

[ups: während ich das tippte, wurden 4 Beiträge geschrieben :)]
 
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In meiner Konfiguration nutze ich einen alten DUAL-Plattenspieler in Holzzarge mit Shure-MM-Abtastsystem (allein die Nadel kostet um 32 Euro!).

Mach vor die 32,- € mal ne fünf davor, dann hast Du den Preis eines amtlichen Abtasters.

Ansonsten empfehle ich einen gebrauchten, direktgetriebenen Plattenspieler (Dual / Thorens / Technics /Telefunken etc.) und evtl. einen neuen Tonabnehmer. Dieser muß zur verwendeten Vorstufe passen (Stichwort MM, MC, High-Output-MC) und zur Masse und Konstruktionsweise des Tonarms.

Der Vorteil bei direktgetriebenen Drehern ist, daß sie nahezu Wartungsfrei sind. Besorgt man sich einen Riemen- oder Reibrad-getriebenen Plattenspieler muß man - je nach Alter und Zustand - mit dem Tausch des Riemens oder des Reibrads rechnen.

Gebrauchter, vernünftiger Plattenspieler + neues gutes System = ca. 150,- - 200,- €. Auf jeden fall besser als die Conrad-Fertiglösung (Hatte schon diverse Conrad-Plattenspieler unter den Fingern, die machen keinen Spaß.)

Ist der Plattenspieler jetzt angeschafft und anschlußbereit brauchts einen Vorverstärker mit RIAA-Entzerrer. Bessere HiFi-Geräte haben meistens einen Phono-Eingang, dessen Charakteristig man umschalten kann (MM / MC). Entsprechend des verwendeten Abstasters einstellen (i. d. R. bei besseren Systemen MC), aus einem Line Out des Verstärkers raus ("Tape out") und ab in den Line in der Soundkarte.

Such doch einfach mal n Angebot raus und poste es hier. Da gibts bestimmt genug Leute, die was dazu sagen können. Wenn Du noch keine Vorstufe mit Phono-Eingang hast, empfehle ich einen älteren gebrauchten Vorverstärker (70er oder 80er), da bekommt man billiger eine bessere Vorstufe als heute neu im Zubehörhandel (oder man will auch hier wieder > 100,- € anlegen).
 
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So, da wurde ja schon alles gesagt, einschließlich der Preisklassen für "Ersatznadeln". :(

Das Numark/Conrad-Teil sieht mir sehr nach einem Haufen Plastik aus. Von Ferne beurteilen mag ich das jetzt nicht, aber ich wäre womöglich auch kein objektiver Berater, da ich ja sowieso nur noch "amtliche" Plattenspieler anfasse. :D

Eins noch: Solange die zu digitalisierende Platte als CD erhältlich ist, kauf Dir die CD, meinetwegen gebraucht. Alles andere ist den Aufwand nicht wert, weil ein Umschnitt, will man ihn richtig machen, ein vielfaches der reinen Spieldauer braucht (na ja, das doppelte bestimmt). Also nur an die Schätzchen ran und dort mit dem größtmöglichen qualitativen Aufwand!


Gruß TSD
 
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Ich würde empfehlen, sich nicht auf einen direktgetriebenen Spieler zu kaprizieren.

High-End-Geräte, wie zum Beispiel die von Thorens, haben allesamt Riemanantrieb, weil dadurch kleinere Drehzahlschwankungen ausgeglichen werden, die beim Direktgetriebenen sofort und im schlimmsten Falle hörbar durchschlagen.
 
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Das würde ich nicht über einen Kamm scheren, Makeitso. Es kommt, wie schon erwähnt, auf die Genialität der verbauten Komponenten an, sowohl absolut als auch in ihrem Zusammenspiel. Und die besten "amtlichen" Plattenspieler haben nunmal Direktantrieb. (Oder gar ein Reibrad.)

<ot;mode="jehova">Der eigentliche Grund, warum die ganzen sog. "High-End"-Mühlen Riemenantrieb besitzen ist der, daß sich dieser in Klein- und Kleinstserien am einfachsten handhaben (herstellen) läßt. ;) </ot>


Gruß TSD
 
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High-End-Geräte, wie zum Beispiel die von Thorens, haben allesamt Riemanantrieb, weil dadurch kleinere Drehzahlschwankungen ausgeglichen werden, die beim Direktgetriebenen sofort und im schlimmsten Falle hörbar durchschlagen.

Was hattest Du denn für einen Direktgetriebenen? Selbst beim Zweitgerät, einem Dual 704, ein ganz einfaches, direktgetriebenes Ding, treten keine nennenswerten Drehzahlschwankungen auf. Dafür ist das Subchassis nicht sonderlich gut von der Zarge entkoppelt, aber das ist ein anderes Thema.

Wenn sich der Weichmacher im Riemen noch nicht verflüchtigt hat und dieser auch sonst in Ordnung ist, können riemengetriebende Plattenspieler aber auch wirklich überzeugen, vorallem, weil sich die Laufgeräusche des Motors nicht so leicht in die Wiedergabe übersprechen. Muß bei Direkttrieblern aber nicht sein, ist alles eine Frage des Konstruktionsaufwands. Der unschlagbare Vorteil nahezu Wartungsfrei zu sein bleibt aber.

Tondose schrieb:
Solange die zu digitalisierende Platte als CD erhältlich ist, kauf Dir die CD, meinetwegen gebraucht.

Naja, auch bei der industriellen Tonträgerfertigung wurde viel Schindluder getrieben. Habe eine sehr schön aufgemachte CD-Box von Cream, leider klingt aber sogar das re-issue eines Cream-Samplers auf Amiga-Schallplatten besser als die CDs. Und das auf einen Standardspieler wie dem oben erwähnten Dual (mit Shure-System) und nicht nur auf dem EMT 950.
Gerade CDs aus der digitalen Gründerzeit sind öfter übel. Wobei es leider auch die auf Schallplatte veröffentlichten ersten Digitalaufnahmen sind.

EDIT: Tondose war schneller.
 
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Tondose schrieb:
Der eigentliche Grund, warum die ganzen sog. "High-End"-Mühlen Riemenantrieb besitzen ist der, daß sich dieser in Klein- und Kleinstserien am einfachsten handhaben (herstellen) läßt.
Das dürfte bei Stückpreisen im fünfstelligen Eurobereich (VOR dem Komma!) und dem zu diesen Preisen führenden Konstruktionsaufwand ein eher zweitrangiger Aspekt sein.
 
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Ob zweit- oder nachrangig, über HiFi-Glaubensfragen werde ich mich hier nicht näher auslassen.


TSD bittet um Verständnis.
 
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[OT]

HiFi-Glaubensfragen

Keine Frage des Glaubens, alles eine Frage der Dreistigkeit ;)

Ich sollte mal Röhrenverstärker nach altem Elektor-Schaltbild zusammenzimmern, Materialaufwand um die 80,- €, wenn mans richtig machen will, chinesische Schriftzeichen draufmalen und umkonfektionierte Starthilfekabel als Netzzuleitung beilegen. Ein schöner Text dazu ("Testbericht" aus der letzten Stereo umschreiben?) und ab damit zu eBay, zum Sonderpreis von nur 1.599,- €. Blos nicht zu billig anbieten, sonst ists ja kein High End mehr...


Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe nichts gegen Röhrenverstärker. Röhrenverstärker können ganz wunderbar funktionieren und toll "klingen". Nur nicht, wenn sie als Einsteigerbausatz - zum Üben konzipiert - teuer verkauft werden.

[/OT]
 
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... also wenn ich mal so um die 200 euro investieren will...

Schau dich doch mal auf dem Gebrauchtmärkten um. Dort dürfte noch der eine oder andere gute DUAL Spieler zu erstehen sein. Habe selbst einen vor sechs Jahren für 150 DM erstanden und mit neuem Abtastsystem bestückt. Spielt heute noch tadellos. Zum überspielen auf CDR verwende ich einen Philips CD-Rekorder. Mit besten Klangergebnissen.:)
 
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Wenns was neues sein soll: auch nicht geschenkt, aber doch sehr preiswert ist der Project Debut III, den es für etwa 270 Euro mit eingebautem Entzerrer als "Debut III Phono" gibt. Dann kann das gute Stück direkt an die Soundkarte angeschlossen werden - eine solche mit guten Werten findet sich manchmal für 50 Euro bei eBay (Terratec EWX24/96).

Bei der Gelegenheit gefunden: was ganz billiges, das offenbar den Segen echter Highend-Freaks hat. Nepp oder doch brauchbar für diesen Zweck?
 
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was ganz billiges, das offenbar den Segen echter Highend-Freaks hat. Nepp oder doch brauchbar für diesen Zweck?
Das Ding sieht auch nicht besser aus als das Conrad-Teil. Der Vertreiber scheint auch selber nicht ganz daran zu glauben, denn:

www.phonophono.de schrieb:
echte HiFi-Qualität bietet dann ein Pro-Ject Debut III
Das heißt bei mir nichts anderes, als daß dieses Gerät eben keine (= "noch nicht einmal") HiFi-Qualität liefert. Und "echte" Highend-Freaks sollen da drauf abfahren?! Das glaub ich einfach nicht. Oder die Highender sind auch nicht mehr, was sie mal waren.
no_shakinghead.gif



Gruß TSD, der jetzt ein Cinchkabel umstecken muß, weil es in der falschen Laufrichtung angeschlossen war.
 
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